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Sichtvorrichtung mit mehreren axial übereinander angeordneten Absetzbehältern
von stufenweise größerem Durchmesser Den Gegenstand der Erfindung bildet eine sogenannte
Steigmaschine, d. h. ein Windsichter, bei welchem das zu sichtende Gut aufgewirbelt
und beim Niedersinken in verschieden hoch angeordneten Behältern abgefangen wird.
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Von den bekannten Maschinen unterscheidet sich die neue dadurch, daß
sie sowohl für ununterbrochenen als auch für unterbrochenen Betrieb benutzt werden
kann. Gleichzeitig wird bei ihr auch bei Benutzung einer am Boden angebrachten,
zum Aufstäuben des Sichtgutes benutzten umlaufenden Bürste die Anordnung umfangreicherer,
im Staub arbeitender Triebwerkteile vermieden.
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Durch den eigenartigen Aufbau der Sichtkammern, deren obere einen
größeren Durchmesser bat als die unteren, gelingt es, auch bei Sichtung sehr feiner
Teilchen die Bauhöhe beträchtlich herabzusetzen und gleichwohl eine weitgehende
Sichtung zu erzielen. Zufolge der geschlossenen Bauart gelingt es ferner, die Zahl
und den Umfang der Dichtungsstellen derart herabzumindern, daß man den Sichter auch
mit Unterdruck, also teilweise im Vakuum, betreiben kann, ohne daß störende Erscheinungen
durch den Eintritt äußerer Luft zu befürchten sind. Gleichzeitig läßt sich auch
eine ,ununterbrochene Beschikkung des Sichters ohne Anordnung von Triebwerkteilen
über oder unter dem Sichten die dessen Bauhöhe ungünstig beeinflussen, schlecht
zugängig sind und die Standfestigkeit der Maschine herabmindern, durchführen.
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Die Benutzung einer umlaufenden Bürste zum Aufstäuben des Sichtgutes
ist bereits bekannt. Auch hat man bereits Sichter vorgeschlagen, bei denen die oberen
Sichtkammern einen größeren Durchmesser haben als die unteren. Die Vereinigung dieser
Einrichtungen in einer geschlossenen Maschine gemäß der Erfindung ergibt jedoch
besondere Vorteile, indem die durch den umlaufenden Besen in den einzelnen Pulverteilchen
hervorgerufenen Fliehkraftwirkungen nutzbringendausgew ertet werden, und es gelingt,
eine Sichtung ganz besonders feiner Pulverteile durchzuführen.
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Die Abb. i und a veranschaulichen in schematischer Darstellung die
neue Sichtvorrichtung; Abb.3 zei g# ebenfalls in schematischer Darstellung eine
veränderte Ausführungsform.
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Das Gut wird in der Kammer i durch einen kreisenden Besen a, welcher
mit Hilfe der Hülse 3 auf der feststehenden senkrechten Achse q. gelagert ist, ,aufgewirbelt;
es steigt infolgedessen nach oben und durchdringt der Reihe nach die Kammern 5,
6 und 7. Die Kammern haben zweckmäßig einen kreisförmigen
Querschnitt.
Der Durchmesser der höher angeordneten Kammer ist jeweils um einen nennenswerten
Betrag größer gehalten als derjenige der darunter befindlichem Kammer. Es entstehen
auf diese Weise zwischen den Wänden der einzelnen Kammern ringförmige Räume. In
diese sinkt das aufgewirbelte Gut zum großen Teil hinein. Da der Aufstieg der feineren
Teile sich bis zu größeren Höhenlagen erstreckt als derjenige der gröberen Teile,
so findet eine Trennung der feineren Teilchen von den gröberen statt.
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Bei. der Aufwirbelung bildet das in der Maschine befindh.che Gas den
Träger für die Teilchen des Sichtgutes. Die kreisende Bewegung 'der Bürste 2 verursacht
naturgemäß auch kreisende Wirbel. Die aufsteigenden Teilchen haben deshalb das Bestreben,
sich nach den Wandungen der Maschine lein zu bewegen. Die absatzweise Erweiterung
des Maschinengehäuses bietet ihnen hier vortreffliche Gelegenheit zum Absetzen.
Sind die Teilchen in die Nähe der Wandung gelangt, so wird ihre Geschwindigkeit
durch letztere beein$ußt, und sie sinken allmählich nach unten in die ringförmigen
Auffangbehälter. Gegenüber einer Maschine mit gleichbleibendem Durchmesser findet
daher bei derjenigen der Erfindung eine schnellere und gründlichere Abscheidung
der einzelnen Körnungen statt, und man ist deshalb auch in der Lage, die Bauhöhe
der einzelnen Kammern verhältnismäßig niedrig zu halten.
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Die Böden 8, 9 und i o, welche nach unten hin den Abschluß der Ringräume
I i, 12 -und 13 bilden, haben eine starke Neigung nach unten, so daß sie
das gesichtete Gut nach den Auslässen 1q., 15 ;und 16 gleiten lassen, von wo das
Gut ununterbrochen oder in Zeitabständen, wenn sich größere Mengen in den Ringräumen
angesammelt haben, abgezogen werden kann.
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Man kann vor den öffnungen 1q., 15 und 16 auch Absperrhähne und an
diese auswechselbare Auffanggefäße anschließen.
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Der Antrieb des Besens 2,erfolgt durch ein Kettenrad 17 und die Gliederkette
18, welche ihrerseits durch .ein zweites Kettenrad 19 in Bewegung gesetzt wird.
Das letztere ist auf einer Welle 2o befestigt. Diese ist in einem in die Kammer
i mündenden vierkantigen Rohr 21 gelagert. Die Welle 20 erhält ihren Antrieb über
die Kegelräder 22 und 23 von dem Motor 2 ¢.
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Die Kette 18 dient gleichzeitig dazu, der Sicht- (Steg-) Maschine
das ungesichtete Gut aus dem Vorratsbehälter 26. zuzuführen, -und zwar auf folgende
Weise: Das Rohr 21 ist, wie aus Abb. 2, welche einen waagerechten Schnitt durch
das Rohr zeigt, hervorgeht, durch eine von der Kammer i bis dicht an das Kettenrad
i 9 führende Mittelwand 25 in die Abteilungen 27 und 28 zerlegt. In die erstere
mündet der Behälter 26 mit einem--Aüslaß 29, so daß ein Teil des Gutes ,aus dem
Behälter 26 in den Raum 27 herabrieselt. Die in Richtung der eingezeichneten Pfeile
bewegte Kette läuft durch dieses Gut hindurch und nimmt infolgedessen dauernd kleine
Mengen des Gutes mit in die Kammer i hinein, wo dasselbe zu Boden fällt und von
dem Besen 2 erfaßt wird. Will man größere Pulvermengen in den Raum i zuführen, so
kann man auch an der Kette, beispielsweise an der Außen- oder an der Unterseite,
Vorsprünge anbringen, die größere Mengen des Gutes mit sich reißen.
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Der nach oben durch das Rohr 21 hindurchtretende Stumpf der Welle
20 wird zweckmäßig durch eine nicht gezeichnete Stopfbuchse gedichtet. Besitzt man
eine Vakuumstopfbuchse, so läßt sich auch die Maschine ohne Schwierigkeiten mit
Unterdruck im Innern betreiben.
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Eine etwas veränderte Ausführungsform ist in Abb.3 veranschaulicht.
Sehr feines Gut hat ein geringes Gleitvermögen und erfordert daher zum Abgleiten
sehr steil .gestellte Wände, d. h. die Neigung der Ringräume 9, 1 o usw. muß eine
steile sein. Zu diesem Zweck sind deshalb bei der Ausführungsform gemäß Abb. 3 die
Böden der Ringkammern wie bei einem spitzen Dach gestaltet. Die Ringkammern erhalten
auf diese Weise eine hosenförmige Gestalt mit mehreren Auslässen. Man erkennt aus
der in Abb. 3 gegebenen Ansicht die hosenförmige Aufteilung des Ringraumes 13 und
die beiden .dadurch bedingten Auslaßöffnungen 16. Die Auslässe der nächst tiefer
gelegenen Kammer 6 sind hier um 9o° gedreht, um eine bequeme Zugänglichkeit zu den
einzelnen Auslässen zu wahren. Von den Auslässen 15 aus dem Ringraum 12 ist daher
nur der eine, der vorn gelegene, zu sehen.: Die Anzahl der Ausscheidekammern ist
natürlich nicht begrenzt, kann vielmehr nach jeweiligen Bedürfnissen geändert werden.
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Durch die Anordnung des an sich bekannten Besens 2 gelingt es auch,
sehr feine Körnungen zu trennen, weil der Besen feine und grobe Teilchen, die häufig
aneinanderhaften, mechanisch auseinanderbürsbet.
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Auch beim Arbeiten mit Unterdruck indem Sichter ergibt sich die geschilderte
Einrichtung als besonders zweckmäßig, weil die A.ufwirbelung des Gutes durch Gasströmungen
vermieden wird.
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Die neue Maschine hat sich besonders geeignet gezeigt für die Scheidung
von Metallpulvern bis zu den kleinsten Korngrößen herab.
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Für die Regelung des frisch zugeführten
Gutes kann
man, falls erforderlich, in dem Durchflußrohr 29 -oder an anderer geeigneter Stelle
eine Regelklappe o. dgl. anbringen.
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Durch die Anordnung der Mittelwand 25 in dem Rohr 21 erreicht man,
daß nur die Abteilung 27 mit Pulver gefüllt ist, während der Raum 28 praktisch frei
bleibt. Das durch die öffnung 29 zufließende Gut wird stets in Richtung auf den
Besen hin bewegt. Auch das Kettenrad 19 läuft deshalb frei. Wichtig in dieser Hinsicht
ist natürlich die Anordnung der Öffnung 29 zwischen dem Kettenrad i9 und der Kammer
i. Für die Kette selbst wählt man vorteilhaft eine Ausführungsform mit lose gehenden
Gelenken, damit der eindringende Staub keine Störungen hervorruft.
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Durch Anordnung des Antriebes für den Besen 2 auf der Seite der Maschine
spart man ferner an Bauhöhe für letztere rund hat außerdem die Möglichkeit, den
Antrieb bequem zu überwachen, was von besonderer Bedeutung ist, wenn man in der
Maschine mit Unter. druck arbeitet.