DE528921C - Verfahren zur Herstellung eines Praeparates aus Cassia fistula fuer therapeutische Zwecke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Praeparates aus Cassia fistula fuer therapeutische Zwecke

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DE528921C
DE528921C DEST45661D DEST045661D DE528921C DE 528921 C DE528921 C DE 528921C DE ST45661 D DEST45661 D DE ST45661D DE ST045661 D DEST045661 D DE ST045661D DE 528921 C DE528921 C DE 528921C
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cassia
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/24Condensed ring systems having three or more rings

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Präparates aus Cassia fistula für therapeutische Zwecke Die Frucht von Cassia fistula enthält in ihrem Mark eine abführend wirkende Substanz aus der Reihe der Antlirachinonderivate, und zwar beträgt der Gehalt der Anthrachinonsubstanz etwa i "l" des frischen Fruchtmarkes. Trotz dieser geringen Konzentration ist die Abführwirkung der rohen Cassiapulpa eine stärkere als diejenige anderer ebenfalls Anthrachinonderivate in erheblich größerer Menge enthaltender Drogen, wie Cortex Frangulae oder Cortex Cascarae sagradae, die etwa i o "j" Anthrachinonsubstanzen enthalten.
  • Diese Feststellung ist durch '.\Tessungeii im Tierversuch an der zu solchen Aufgaben besonders geeigneten weißen :Maus gemacht «orden. Gibt man einer mit Hafer gefütterten weißen Maus mit Schlundsonde in den Magen o,6 ing Cassienpulpa je Gramm ihres Gewichts, so bekommt sie nach fünf Stunden starken Durchfall mit Ausscheidung von Anthrachinonsubstanz im Köt. o,6 ing Pulpa entsprechen etwa o.oo6 rng darin enthaltener Anthrachinonsubstanz. Um die gleiche Wirkung zu erzielen, sind von Cortex frangulae 0.()5 ing Rindenpulver mit einem Gehalt von o,oC) nig Anthrachinonsubstanz erforderlich.
  • Es ist bekannt, daß die Anthrachinondrogen im allgemeinen den wirksamen Stoff in zweierlei Formen enthalten, nämlich frei und gebunden, und zwar wahrscheinlich an Zucker, also als Glucosid. So enthielt die verwendete Cortex frangulae etwa 2o "f" ihres Gehaltes an Anthrachinonderivaten in freiem Zustande, d. h. mit Äther extrahierbar, und etwa 8o "/" gebunden, d. h. erst nach der Verseifung durch 5"1"ige Schwefelsäure mit Äther extrahierbar. Das Verhältnis der freien zu den gebundenen Anthrachinonderivaten ist in den einzelnen Drogensorten verschieden. Welche Form die Wirksamkeit als Abführmittel besitzt, war bisher nicht bekannt. Man neigte aber dazu, anzunehmen, daß die Wirkung von dem nicht gebunden vorliegenden Anthrachinonderivat ausgeht. Hierfür sprachen insbesondere die mit dem i. 8-Dioxyanthrachinon gesammelten Erfahrungen. Tierexperimente lagen bisher nicht vor.
  • Bei der Ausführung der Tierversuche bat sich nun gezeigt, daß die in einer wirksamen Dosis im Rindenpulver der Cortex frangulae enthaltenen freien Anthrachinone, nämlich o,o6 mg j e Gramm Maus, noch völlig unwirksam sind und die Andeutung einer Wirkung erst erfolgt, wenn man die zwanzigfache Menge der freien Anthrachinone dem Il agen zuführt. Demnach besitzen also die freien Anthrach-inone keine wesentliche therapeutische Wirkung, sondern nur die Anthrachinone in ihrer gebundenen Form.
  • Die auf Grund dieses Ergebnisses angestellte Messung des Verhältnisses von freier zu gebundener Anthrachinonsubstanz im Mark der Cassia fistula hat ergeben, daß diese Droge überhaupt keine freien Anthrachinone enthält. Sie gibt an trocknen Äther solche auch nicht in Spuren ab. Alle Anthrachinone sind daher im Cassiamark in gebundener Form enthalten. Weiterhin hat sich aber auch gezeigt, däß die gebundenen Anthrachinone des Cassiamarkes sehr leicht, schon durch Wasser spaltbar sind, denn schon die Extraktion mit nassem Äther lieferte quantitativ freie Anthrachinone.
  • Die mit dem Cassiamark angestellten Tierversuche haben ferner ergeben, daß auch die in der Cassia enthaltenen Anthrachinone im freien Zustande fast unwirksam sind. Eine Menge von o,26 mg der freien Anthrachinone j e Gramm Maus übt noch keinerlei therapeutische Wirkung aus. Größere Mengen kann man den Tieren nicht beibringen. Es verhält sich also die therapeutische Wirksamkeit der gebundenen zu den freien Cassiaanthrachinonen mindestens wie 5o zu i.
  • Die gebundenen Anthrachinone sind im glucosidischen Zustande dem Cassiamark mit Alkohol leicht zu entziehen. Der alkoholische Extrakt, der neben dem Glucosid nur noch etwas Zucker enthält, besitzt aber merkwürdigerweise, wie der Tierversuch gezeigt hat, eine sehr schwache therapeutische Wirkung. :Noch 0,20m- je Gramm Maus wirken nur ganz kurze Zeit und sehr schwach. Möglicherweise beruht dieses Verhalten darauf, daß das Glucosid im Darmsaft zu rasch verseift wird, daß also ein Zeitfaktor die ganze Cassienwirkung beherrscht. .
  • Auf Grund der vorstehend beschriebenen Versuche ist es möglich gewesen, aus Cassiamark ein therapeutisch verwendbares Präparat herzustellen. Da in den gebundenen Anthrachinonen die wirksame Substanz zu erblicken ist und diese sehr empfindlich sind, kam es bei der Herstellung besonders darauf an, die Anwendung von Wasser zu vermeiden. um einer Verseifung des Glucosids unter Herabsetzung der Wirkung vorzubeugen. Ferner erschien es auf Grund der Tierversuche zwecklos, das Glucosid in einer der bekannten Weisen mit Alkohol oder sonstwie zu isolieren. Vielmehr erschien es als das aussichtsvollste und sicherste Verfahren, die eigentliche Pulpenmasse ohne chemische Zersetzung von den schädlichen und unwirksamen Bestandteilen zu befreien.
  • DiePulpenmasse besteht aus einem schwarzen Sekret, den scharfen Internodialscheiben und den Kernen. Das schwarze Sekret, das als zähe und klebrige Masse auf den Internodialscheiben sitzt, macht etwa q.o bis 50"/" der ganzen Pulpenmasse aus. Eine praktisch.wirksame mechanische Abtrennung der Internodialscheiben und der Kerne ist wegen der Klebrigkeit des Markes nicht möglich.
  • Es wurde gefunden, daß man durch intensives Schütteln des Markes mit wasserfreien organischen Lösungsmitteln, wie Äthylalkohol oder Methylalkohol, welche die klebrigen Stoffe aufnehmen, das Cassiamark in ein homogenes Pulver überführen kann, aus dem durch Sieben die Internodialscheiben und die Kerne leicht entnommen werden können. Da nun aber in diese Lösungsmittel auch das Glucosid eingeht, so ist es noch erforderlich, die Aufnahmefähigkeit des Alkohols für das Glucosid so zu verschlechtern, daß er nur unbedeutendeMengen des Glucosides aufnehmen kann. Dies wird durch Hinzufügung von Äther zu dem Alkohol erreicht. Nach eingehenden Versuchen hat sich eine Mischung von 6o Gewichtsteilen Alkohol und q.o Gewichtsteilen Äther als besonders geeignet erwiesen. Das nach Entfernung der organischen Lösungsmittel verbleibende Pulver trocknet an der Luft rasch zu einer grauen, nicht mehr klebrigen und nicht hygroskopischen Masse, die einen rein süßen, keineswegs bitteren Geschmack hat, wie er bei anderen Präparaten aus Anthrachinondrogen vorhanden ist. Beispiel i i k- frisches Cassiamark wird mit einem Liter einer Mischung von 6o Gewichtsteilen wasserfreiem Methylalkohol und 4o Gewichtsteilen Äther bis zum völligen Zerfall geschüttelt und hierauf von den groben Bestandteilen durch Sieben durch ein weitmaschiges Sieb befreit. Das so erhaltene Markpulver wird von der Flüssigkeit durch :Hutschen getrennt. Man erhält so etwa 40o g eines grauen, therapeutisch stark wirksamen Pulvers, das- ohne weiteres verwendet werden kann.
  • Statt des Methylalkohols kann -auch Äthylalkohol Verwendung finden. Es ist ferner möglich, geringere Äthermengen in Anwendung zu bringen. Es empfiehlt sich jedoch nicht, den Ätherzusatz auf über q.o Gewichtsteile auf 6o Gewichtsteile Alkohol zu steigern. Beispiel 2 Statt des Lösungsgemisches nach Beispiel i wird ein Gemisch .aus 8o Gewichtsteilen Aceton und 2o Gewichtsteilen Äther verwendet. Im übrigen wird in derselben Weise verfahren.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE. i. Verfahren zur Herstellung eines Präparates aus Cassia fistula für therapeutische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß man das Fruchtmark mit einem im wesentlichen wasserfreien organischen Lösungsmittelgernisch, «-elches die Klebstoffe aufzunehmen vermag und für das Antliracliinonglucosid nur geringe Löslichkeit besitzt, behandelt, den bei dieser Behandlung entstandenen Brei mechanisch von den gröberen Bestandteilen befreit und dann von der die Klebstoffe enthaltenden Lösung abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Mischungen von Alkohol und Aceton oder Alkohol und Äther verwendet werden.
DEST45661D 1929-03-29 1929-03-29 Verfahren zur Herstellung eines Praeparates aus Cassia fistula fuer therapeutische Zwecke Expired DE528921C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2173693A1 (en) * 1972-02-28 1973-10-12 Alkaloida Vegyeszeti Gyar Recovering pure glycofrangulins - from rhamnus frangula by selective solvent extraction

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FR2173693A1 (en) * 1972-02-28 1973-10-12 Alkaloida Vegyeszeti Gyar Recovering pure glycofrangulins - from rhamnus frangula by selective solvent extraction

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