DE69628405T2 - Verfahren zur Gewinnung von Multifraktions-Trockenextrakten aus Pflanzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Multifraktions-Trockenextrakten aus Pflanzen Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, durch das Trockenextrakte, die auf pharmazeutischem, pflanzlichem, kosmetischem und diätetischem Gebiet brauchbar sind, mit einem hohen Titer an repräsentativen Wirkstoffen des Phytokomplexes und geeigneten physikalisch-chemischen Eigenschaften für eine Kommerzialisierung gewonnen werden können.
  • Auf dem Gebiet medizinischer und aromatischer Pflanzen besteht das wichtigste zu lösende Problem in der Gewinnung von Endprodukten mit hohem Gehalt an Wirkstoffen, damit diese Produkte die gewünschten pharmakologischen, diätetischen oder kosmetischen Wirkungen zeigen.
  • Demzufolge gibt es zwei Hauptparameter der Endprodukte: die Konzentration der Wirkstoffe und die physikalisch-chemischen Eigenschaften, wie z. B. das spezifische Gewicht des Pulvers, das zur Herstellung von Kapseln, Tabletten, Granulat und so weiter verwendet wird.
  • Um dieses Ziel zu erreichen, werden pflanzliche Substanzen behandelt, um Trockenextrakte mit hoher Wirkstoffkonzentration zu gewinnen.
  • Die Trockenextrakte, die nach bekannten Verfahren erhalten werden, können im Allgemeinen nicht als solche verwendet werden, da sie nicht verarbeitbar sind und mit inerten Exzipienten versetzt werden müssen (üblicherweise in einer Menge von 15%–30%), was unweigerlich eine Verringerung des bei der Extraktion erreichten Wirkstofttiters verursacht.
  • Um diesen Nachteil einzudämmen, besteht eine mögliche Lösung darin, immer höher konzentrierte Extrakte zu gewinnen, z. B. durch Verbesserung der Lösungsmittelauswahl und/oder im Einzelfall Fraktionierung des Vollextrakts, um einen oder mehrere isolierte Wirkstoffe zu gewinnen.
  • Nach diesem Verfahren erhalten wir ein Endprodukt, das nur einen Teil des Phytokomplexes oder wenigstens eine der Verbindungen enthält, denen die Wirkung zugeschrieben wird, während die anderen sekundären Metaboliten verloren gehen. In den meisten Fällen stellt dies ein Problem dar, weil entweder die Verbindung, die die erwünschte Wirkung hervorruft, unbekannt ist oder weil bekannt ist, dass diese Wirkung von der Gesamtheit der Wirkstoffe ausgeht.
  • Einige dieser Beschränkungen und Nachteile wurden durch die Lehre des italienischen Patents 1190134 vom 19. Juni 1986 (eingereicht im Namen der gleichen Anmelderin ABOCA vom gleichen Erfinder Mercati Valentino) behoben.
  • Dieses Verfahren erlaubt aufgrund der Verwendung des zurückbleibenden pulverförmigen pflanzlichen Produkts die Gewinnung eines verarbeitbaren Trockenextrakts ohne Zugabe von inerten Exzipienten, die unweigerlich zu einer Verringerung der Konzentration der Wirkstoffe führen würden. Außerdem erlaubt die Zugabe des zurückbleibenden pflanzlichen Materials die Rekonstruktion des Arzneimittel-Phytokomplexes, d. h. die Gewinnung eines Produkts, das neben der extrahierten Fraktion der Wirkstoffe auch die anderen in der Pflanze vorkommenden sekundären Metaboliten enthält.
  • Dieses Verfahren unterlag jedoch der Einschränkung, dass man nur eine Fraktion der Wirkstoffe der Pflanze konzentrieren konnte, nämlich die vom gewählten Lösungsmittel extrahierte Fraktion, und nur die zurückbleibende Pflanze verwenden konnte, nicht die gesamte.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren aufzufinden, nach dem man eine Pflanze so behandeln kann, dass es möglich ist:
    • 1) durch mehrere verschiedene Lösungsmittel die größtmögliche Menge an Verbindungen zu extrahieren, um die Auftrennung der Verbindungen zumindest in einzelne Gruppen zu gestatten;
    • 2) einen End-Phytokomplex zu erhalten, in dem die Wirkstoffgehalte sowohl qualitativ als auch quantitativ gesteuert werden können;
    • 3) ohne oder mit minimaler Zugabe inerter Exzipienten einen verarbeitbaren Trockenextrakt zu erhalten, so dass die Exzipienten nicht wesentlich den Gesamtgehalt der Wirkstoffe beeinträchtigen;
    • 4) einen Trockenextrakt mit physikalisch-chemischen Eigenschaften zu erhalten, die sich zur Kommerzialisierung eignen, z. B. mit hohem spezifischen Gewicht;
    • 5) zumindest hohe Anteile voneinander verschiedener Lösungsmittel sortenrein wiederzugewinnen, damit sie wiederverwendet werden können, und somit minimale Mengen von Gemischen unterschiedlicher Lösungsmittel anfallen, die vernichtet werden müssen.
  • Die Erfindung, die diese Aufgabe löst, betrifft ein Verfahren, das aus einer Abfolge von Einwirkphasen mit Lösungsmitteln besteht: die erste Phase betrifft die Einwirkung eines ersten Lösungsmittels auf das zu behandelnde pflanzliche Produkt, wobei die Einwirkung unter Temperaturbedingungen, die auf die Stabilität der Wirkstoffe angepasst sind, über eine Dauer von Stunden und mit einem zur Extraktion eines Wirkstoffs oder einer Wirkstoffgruppe geeigneten Planzen-Lösungsmittel-Gewichtsverhältnis erfolgt; nach Entfernung der ersten Lösung unterzieht man die zurückbleibende Pflanze der Einwirkung eines zweiten Lösungsmittels, dann gegebenenfalls eines n-ten Lösungsmittels, bei der Temperatur, Dauer und dem Pflanzen-Lösungsmittel-Gewichtsverhältnis, die für jede Phase angemessen und geeignet sind, um mit jedem Lösungsmittel einen anderen Wirkstoff oder eine andere Wirkstoffgruppe zu extrahieren.
  • Auf diese Weise erhalten wir am Ende des Zyklus einerseits die Pflanze und andererseits n getrennte Lösungen, wobei jede Lösung einen oder mehrere gelöste Wirkstoffe enthält.
  • Man kann diese Lösungen je nach Einzelfall:
    • 1) als solche in vorbestimmten Anteilen bezüglich der Gewichtsgehalte der Extrakte miteinander vermischen und das erhaltene Gemisch einengen;
    • 2) getrennt voneinander einengen, um die einzelnen Lösungsmittel sortenrein zurückzugewinnen, und dann in vorbestimmten Anteilen bezüglich der Gewichtsgehalte der Extrakte mischen.
  • Das erhaltene eingeengte Gemisch wird getrocknet, erforderlichenfalls durch Lyophilisation, um in beiden Fällen einen Multifraktions-Trockenextrakt mit dem gewünschten Wirkstoffgehalt zu gewinnen, und gegebenenfalls je nach Einzelfall mit der ganzen pulverisierten Pflanze und/oder der zurückbleibenden pulverisierten Pflanze and fallweise mit minimalen Mengen inerter Exzipienten versetzt.
  • Dieses Verfahren erweist sich als besonders vorteilhaft, weil die Einwirkung der einzelnen Lösungsmittel für jedes einzelne gesteuert wird durch: eine auf die Stabilität der Wirkstoffe angepasste Extraktionstemperatur, eine Extraktionsdauer und ein Pflanzen-Lösungsmittel-Gewichtsverhältnis, die die maximale Extraktion der unterschiedlichen Fraktionen der Wirkstoffe der Pflanze erlauben, die von der Art der Pflanze, von der Art des Lösungsmittels und von den Extraktionsphasen abhängen, der man die Pflanze bereits im gleichen Prozeß unterworfen hat.
  • Außerdem gestattet die rechte Wahl der Lösungsmittel und der Extraktionsparameter (Temperatur, Dauer, Pflanzen-Lösungsmittel-Gewichtsverhältnis) sowie des opti malen Mischungsverhältnisses der erhaltenen Extrakte die Erzeugung eines Produktes mit dem in qualitativer und quantitativer Hinsicht gewünschten Gehalt der Wirkstoffe ohne oder mit minimaler Hinzufügung inerter Exzipienten, damit diese den Gesamtgehalt der Wirkstoffe nicht wesentlich beeinträchtigen.
  • Schließlich erlaubt die geeignete Einengung der Flüssigextrakte zur Trockene, gegebenenfalls durch Lyophilisation, den Erhalt eines Multifraktions-Trockenextraktes mit hohem oder in sonstiger Weise optimalem spezifischen Gewicht des Endprodukts für die Kommerzialisierung in der gewählten Dosierungsform.
  • Weitere Eigenschaften der Erfindung und die Vorteile, die damit erzielbar sind, gehen aus der folgenden Beschreibung und den Blockdiagrammen in der beiliegenden Zeichnung hervor, die lediglich als Beispiel des Erfindungsgegenstands angegeben sind und ihn keinesfalls einschränken sollen, worin:
  • 1 die Blockbeschreibung der Reihenfolge der Phasen des allgemeinen Verfahrens ist;
  • 2 die Blockbeschreibung der Reihenfolge der Phasen hinsichtlich der Behandlung von Passiflora incarnata ist.
  • In der Graphik bezeichnet das Bezugszeichen A das zu behandelnde pflanzliche Produkt, B die Phase, in der das pflanzliche Produkt zerrieben wird, um die Einwirkung der Lösungsmittel in den folgenden Extraktionsphasen zu erleichtern, C die erste Phase, in der – normalerweise in einem Lösungsmittelperkolator oder gleichwertigen Apparaten – die Einwirkung des ersten Lösungsmittels S1 auf die zerriebene Pflanze bei einer Temperatur, einer Dauer und mit einem Pflanzen-Lösungsmittel-Gewichtsverhältnis erfolgt, die ermittelt worden sind.
  • Auf die Einwirkphase zwischen dem pflanzlichen Produkt und dem Lösungsmittel folgt eine Abtrennungsphase, bei der die flüssige Phase in L gesammelt wird. Man kann die flüssige Phase einengen, wobei ein relevanter Teil des Lösungsmittels S1 in S1 gesammelt wird und das Lösungsmittels S1 folglich wiederverwendet werden kann, während der erste Extrakt in Form eines flüssigen Extraktes mit einem hohen Wikstoffgehalt in M erfasst wird.
  • Das restliche pflanzliche Produkt wird in den folgenden Phasen der Einwirkung von n Lösungsmitteln S2.... Sn bei der Temperatur, Dauer und einem Pflanzen-Lösungsmittel-Gewichtsverhältnis unterworfen, die entsprechend den verwendeten Lösungsmitteln und den aus der Pflanze zu extrahierenden Wirkstoffen ermittelt worden sind.
  • Nach der n-ten Extraktionphase wird die flüssige Phase im Behälter N, die restliche Pflanze im Behälter E erfasst, in dem sie normalerweise zur Pulverisierung getrocknet oder zur genehmigten Deponie verladen wird.
  • Man kann die flüssige Phase in N einengen, wobei sie einerseits in das Lösungsmittel Sn, das dann wiederverwendet werden kann, und andererseits in den flüssigen Extrakt mit hoher Konzentration der vom n-ten Lösungsmittel Sn extrahierten Wirkstoffe (in P) aufgetrennt wird.
  • Alle oder die gewünschten der in den vorstehend erwähnten Zwischenphasen erhaltenen und in den Behälter M bis P gesammelten Produkte werden im Mischer F in den vorbestimmten optimierten Anteilen vermischt. An diesem Ausgang haben wir ein homogenes Produkt, das im Eindampfer G gesammelt wird, wobei die Lösungsmittel in R zurückgewonnen werden. Alternativ können alle oder die gewünschten der Extrakte L bis N als solche in den optimierten Anteilen gemischt und in der Phase G eingeengt werden, wobei wiederum die Lösungsmittel in R zurückgewonnen werden.
  • In beiden Fällen erhalten wir nach der Phase G eine Substanz in H, die noch ausreichend flüssig ist, um – gegebenenfalls durch Lyophilisation – getrocknet und in ein Trockenpulver I umgewandelt zu werden. Diese Substanz kann gegebenenfalls mit einer Menge der pulverisierten Vollpflanze und/oder der pulverisierten restlichen Pflanze versetzt werden.
  • Das Diagramm in 2 zeigt ein praktisches Beispiel der Ausübung der Erfindung mit Bezug auf die Behandlung von Passiflora incamata, einer wohibekannten medizinischen Pflanze, aus der ein Phytokomplex extrahiert wird, der über pharmakologische Wirkung, z. B. beruhigende, entzündungshemmende und spasmolytische Wirkungen, verfügt.
  • In diesem Fall werden zwei Lösungsmittel verwendet: das erste Lösungsmittel S1 ist Ethanol mit etwa 40°; man lässt es im Apparat oder Perkolator C bei einer Arbeitstemperatur von 45 bis 50°C über eine Dauer von 3 bis 6 Stunden nach 12- bis 15-stündiger Mazeration bei Raumtemperatur, bei einem Pflanzen-Lösungsmittel-Gewichtsverhältnis von 1 : 10 bis 1 : 20 einwirken. In dieser Phase wird die mäßigpolare Fraktion aus Passiflora incarnata extrahiert und in L gesammelt.
  • Im Perkolator D – bei dem es sich um den gleichen wie den mit C bezeichneten handeln kann, nachdem die vorhergehende flüssige Phase aus diesem Perkolator entfernt worden ist – ist das zweite Lösungsmittel S2 entmineralisiertes Wasser bei 60–80°C. Die Extraktionszeit beträgt 8 bis 24 Stunden und das Pflanzen-Lösungs mittel-Gewichtsverhältnis 1 : 10 bis 1 : 20. In dieser zweiten Phase wird die hoch-polare Fraktion aus dem Überrest der Passiflora incarnata in N extrahiert.
  • Im illustrierten Verfahren werden die zwei flüssigen Extrakte L und N in F in Anteilen gemischt, die den Gewichtanteilen der gewünschten Wirkstoffe entsprechen. Insbesondere beträgt der Gewichtsprozentsatz des Trockenrückstands, der aus der Wasserlösung kommt, normalerweise 10% bis 30% der Gesamtheit des Iyophilisierten Endextraktes, um so das Produkt bei standardisiertem Titer bearbeitbar zu machen. Die so erhaltene Mischung wird in G zur Entfernung des Alkohols und eines Teils Wassers eingeengt, die beide in R aufgefangen werden und für weitere Extraktionen wiederverwendet werden können; diese Phase gestattet den Erhalt einer optimierten Konzentration am Eingang des Lyophilisators, damit man am Ausgang I das Endprodukt mit physikalisch-chemischen Eigenschaften (zum Beispiel spezifischem Gewicht) erhält, die zur Kommerzialisierung in einer geeigneten pharmazeutischen Dosierungsform ohne Verwendung inerter Exzipienten geeignet sind. Zum Beispiel dampft man vor der Lyophilisation soviel der in G gesammelten Lösungsmittel ab, bis man eine Konzentration von etwa 300–500 mg/ml erreicht. Das spezifische Schüttgewicht des nach Lyophilisation erhaltenen Trockenrückstands beträgt etwa 0,7 mg/ml. Dieses spezifische Gewicht erlaubt die Herstellung von 0,5 ml-Kapseln, die bis zu etwa 360 mg Trockenextrakt enthalten.
  • Die hohe Löslichkeit in Wasser (etwa 500 mg/ml) des Trockenrückstands erlaubt bei oraler Verabreichung auch eine schnelle Absorption der in der pharmazeutischen Dosierungsform enthaltenen Wirkstoffe bereits im Gastrointestinaltrakt. In diesem Fall trägt die rechte Wahl der Lösungsmittel (Ethanol mit 40° und entmineralisiertes Wasser) und anderer Parameter, die die Extraktionen beeinflussen, sowie der Anteile, entsprechend derer man die Mischung bildet, zum Erreichen eines standardisierbaren bearbeitbaren Trockenextraktes bei, ohne dass man inerte Exzipienten oder die pulverisierte Pflanze oder die restliche Pflanze beigeben muss. Außerdem enthält der Trockenextrakt zwei Extraktionsfraktionen mit der höchsten Menge aller in der Pflanze vorkommenden Flavonoide, sowohl der am meisten und der am wenigsten polaren.
  • Als Beispiel beträgt der Flavonoidgehalt in der Gesamtmenge des Trockenrückstands, ausgedrückt als Summe der Gewichte der einzelnen Flavonoide, etwa 9%, wobei die Zunahme gegenüber dem Titer der Ausgangspflanze (etwa 3,3%) beachtlich ist. Es zeigt sich, dass im ethanolischen Extrakt der Flavonoidgehalt an der Gesamtmenge des Trockenrückstands etwa 10% und im Wasserextrakt etwa 3,5% beträgt, wovon (etwa) 60% von den polarsten Flavonoiden und (etwa) 40% von den am wenigsten polaren Flavonoiden gebildet werden.

Claims (2)

  1. Verfahren zur Gewinnung von Multifraktions-Trockenextrakten aus Pflanzen, insbesondere aus Arzneipflanzen, zur Herstellung von Produkten, die auf pharmazeutischem, pflanzlichem, kosmetischem und diätetischem Gebiet brauchbar sind, reich an repräsentativen Wirkstoffen des Phytokomplexes sind und geeignete physikalisch-chemische Eigenschaften für eine Kommerzialisierung haben, wobei das Verfahren eine Aufbereitungsphase, in der die Pflanze fein zerkleinert wird, Phasen, in denen die Pflanze mit Lösungsmitteln zur Extraktion der in der Pflanze enthaltenen wirksamen Bestandteile behandelt wird und Phasen umfasst, in denen das die wirksamen Bestandteile enthaltende Gemisch der Lösungen konzentriert wird, um schließlich – nötigenfalls durch Gefriertrocknung – in ein trockenes Pulver überführt zu werden, gekennzeichnet durch: eine Folge von getrennten Extraktionsphasen zur Extraktion eines wirksamen Bestandteils oder einer Gruppe wirksamer Bestandteile, wobei in jeder Phase die Pflanze mit einem anderen Lösungsmittel bei einer der Stabilität der zu extrahierenden wirksamen Bestandteile angemessenen Temperatur und bei einer dem zu extrahierenden wirksamen Bestandteil oder der Gruppe der zu extrahierenden wirksamen Bestandteile angemessenen Dauer und Gewichtsverhältnis von Pflanze zu Lösungsmittel behandelt wird und anschließend die erhaltenen getrennten Lösungen in verschiedenen Behältern gesammelt werden; eine Phase, in der wenigstens einige der einzelnen Extraktlösungen in bestimmten Proportionen der Gewichtsgehalte der Extrakte zunächst gemischt werden und das erhaltene Gemisch anschließend konzentriert wird oder eine Phase, in der wenigstens einige der einzelnen Extraktlösungen getrennt konzentriert und danach in bestimmten Proportionen der Gewichtsgehalte der Extrakte gemischt werden, so dass man einen Multifraktions-Trockenextrakt mit dem – sowohl qualitativ wie auch quantitativ – gewünschten Gehalt an wirksamen Bestandteilen erhält; eine Phase, in der nach den Extraktionsfolgen das verbliebene pflanzliche Produkt getrocknet und entweder pulverisiert wird und anschließend ein Anteil dem Multifraktions-Trockenextrakt zugegeben wird oder gesammelt und deponiert wird.
  2. Verfahren zur Gewinnung von Multifraktions-Trockenextrakten aus- Pflanzen, insbesondere aus Arzneipflanzen, zur Herstellung von Produkten, die auf pharmazeutischem, pflanzlichem, kosmetischem und diätetischem Gebiet brauchbar sind, reich an repräsentativen Wirkstoffen des Phytokompfexes sind und geeignete physikalisch-chemische Eigenschaften für eine Kommerzialisierung haben, wobei das Verfahren der Verarbeitung von Passiflora incarnata dient und eine Aufbereitungsphase, in der die Pflanze fein zerkleinert wird und zwei getrennte Phasen zur Extraktion der in der Pflanze enthaltenen wirksamen Bestandteile sowie Phasen umfasst, in denen das die wirksamen Bestandteile enthaltende Gemisch der Lösungen konzentriert wird, um schließlich – nötigenfalls durch Gefriertrocknung – in ein trockenes Pulver überführt zu werden, dadurch gekennzeichnet, dass – in der ersten Phase die Extraktion mit Ethanol bei etwa 40° durchgeführt wird, die Verarbeitungstemperatur im Bereich von 45°C bis 50°C liegt, die Behandlung 3 bis 6 Stunden dauert und das Gewichtsverhältnis von Pflanze zu Lösungsmittel im Bereich von 1 : 10 bis 1 : 20 liegt zur Extraktion einer Fraktion mittlerer Polarität, dass die zweite Extraktionsphase mit entmineralisiertem Wasser 8 bis 24 Stunden bei einer Temperatur im Bereich von 60°C bis 80°C und einem Gewichtsverhältnis von Pflanze zu Lösungsmittel im Bereich von 1 : 10 bis 1 : 20 durchgeführt wird zur Extraktion der hochpolaren Fraktion, – und dadurch gekennzeichnet, dass das Mischen der zwei Extrakte so erfolgt, dass der Gewichtsprozentsatz des trockenen, aus der wässrigen Lösung stammenden Rückstandes im Bereich von 10% bis 30% des gesamten gefriergetrockneten Extraktes liegt, um das Produkt auf einen bestimmten Titer zu standardisieren und die Konzentration der Lösung vor der Gefriertrocknung etwa 300–500 mg/ml beträgt.
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