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Verlangsamungsgetriebe für Bogenanleger Durch das Patent
520 702 ist ein Verlangsamungsgetriebe für Bogenanleger geschützt, bei dem
auf der Hauptwelle des Bogenanlegers ein Differentialgetriebe angeordnet ist, von
dessen angetriebenem Rad aus mittels Kette der Antrieb der Förderbandwelle erfolgt
und dessen Planetenräder seitlich an einem Stirnrad befestigt sind, das mit einem
auf einer Nebenwelle sitzenden, nur zeitweise angetriebenen Stirnrad kämmt. Zwei
Ausführungen zum zeitweisen Antrieb des die Planetenräder tragenden Stirnrades sind
dort wiedergegeben. Bei der einen Ausführung steht die Nebenwelle mit der Hauptwelle
durch eine Verzahnung in Verbindung; hierbei ist das auf der Nebenwelle sitzende
Zahnrad, das das die Planetenräder tragende Stirnrad antreibt, mit dem losen Teil
einer Kupplung verbunden, die durch eine Kurvenscheibe ein- und ausgerückt wird,
wobei der lose Kupplungsteil während der Zeit, in der die Kupplung ausgerückt ist,
durch eine von einer weiteren Kurvenbahn der Kurvenscheibe gesteuerte Bremse festgehalten
wird. Bei der zweiten Ausführung dient zum Antrieb der Nebenwelle eine auf der Hauptwelle
sitzende Scheibe mit vorstehendem Zahnkranzteil und eine auf der Nebenwelle sitzende
Scheibe mit mehreren Zahnkranzteilstücken, zwischen denen der Umfang so gestaltet
ist, daß er sich dem nicht verzahnten Teile des Um-Fanges der auf der Hauptwelle
sitzenden Scheibe anpaßt. Bei beiden Ausführungsformen wird dem die Planetenräder
tragenden Stirnrad sofort die volle Geschwindigkeit der Nebenwelle erteilt und die
Umdrehung mit einem Schlag beendigt. Dieser unvermittelte Übergang beansprucht das
Getriebe sehr stark und verursacht ein lebhaftes Geräusch.
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Das in dem Patent 520702 beschriebene Planetengetriebe ist
sehr umständlich und hat den großen Nachteil, daß es zur Schmierung vollkommen auseinandergenommen
werden muß, da das antreibende Rad als Topfscheibe mit Innenverzahnung ausgebildet
ist, innerhalb deren die Planetenräder und das von ihnen angetriebene Stirnrad untergebracht
sind, und auf der offenen Seite durch das Stirnrad abgeschlossen ist, an dem die
Planetenräder sitzen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung soll das Planetengetriebe wesentlich
vereinfacht und die genannten Nachteile beseitigt werden.
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Das neue Verlangsamungsgetriebe ist in der Zeichnung veranschaulicht,
und zwar stellen dar Abb. i einen senkrechten Querschnitt durch die hauptsächlichsten
Teile des Getriebes, Abb.2 eine Seitenansicht in der Richtung des Pfeiles x der
Abb. i unter Weglassung der Zahnräder,
Abb- 3 eine Seitenansicht
auf das. Getriebe in Richtung des Pfeiles y der Abb. z und Abb.4 die Gestalt des
einen Zahnrades. Der Antrieb des Verlangsamungsgetriebes erfolgt von der Maschine
aus durch die Welle i, die in dem Maschinengestell 2 gelagert ist. Auf der Welle
i ist ein Zahnrad .3 befestigt, das ein auf einer Nebenwelle 4 lose sitzendes Rad
5 antreibt. Mit seiner einseitigen Nabe 6 liegt dieses Rad 5 am Maschinengestell
e an, während auf der anderen Radseite eine Scheibe 7, deren Umfang mit zwei gegenüberliegenden
Nocken 7a versehen ist. mittels Schrauben 8 festklemmbar und durch am Rade 5 befindliche
Schlitze 9 an dem Rad 5 in der Umfangsrichtung einstellbar angeordnet ist (Abt.
4). Auf der Scheibe 7 sind an den Nocken 7a zwei Rollen i ö diametral gegenüberliegend
auf Stiften drehbar angeordnet. Außerdem ist noch eine Flügelscheibe i i (Abt. 3)
reit der Scheibe 7 fest verbunden,.
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Neben dem Rad 3 sitzt fest ,auf der Weile i die lange Nabe 15 eines
Zahnrades 21. Auf der Nabe 15 sitzt lose eine Schlitzscheibe 14, auf der seitlich
ein das Zahnrad 21 in einigem Abstand umgebender Kranz 17 sitzt. Der Gehäusekranz
17 ist durch einen Deckel 16 geschlossen. In dem Gehäuse 17 ist ein Planetengetriebe
untergebracht, das seinen Antrieb durch das Zahnrad --i erhält. Dieses treibt ein
kleines Rad i 9 an, das neben einem etwas größeren Rad 2o fest auf der gleichen
Achse 18 (Abt. i) sitzt, die einerseits in der Schlitzscheibe 14, die die Gestalt
eines Mal-Leserkreuzes hat, und anderseits im Deckel 16 gelagert ist. Das Rad 2o
treibt ein weiteres kleines Rad 22 an, dessen Achse 23 im Deckel 16 gelagert ist.
Das Rad 22 steht im Eingriff mit dem Zahnkranz 24 einer Buchse 25, die die Welle
i lose umschließt und aus dem Deckel 16 hervorragt. Auf diesem vorstehenden Teil
der Buchse 25 ist ein Kettenrad 26 befestigt, das zum Antrieb der Bogenförderbänder
dient.
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Das das Differentialgetriebe umschließende Gehäuse 14, 16, 17 wird
zeitweise' festgehalten und zeitweise dadurch fortgeschaltet, daß eine der an der
Scheibe 7 befindlichen Rollen io in .einen der Schlitze 12 der Scheibe 14 @eingreift
und so bei der Drehung der Scheibe 7 die Scheibe 14 um Schlitzteilung mitnimmt.
Da sich während des Eingriffes der Rolle i o in den Schlitz 12 der Scheibe 14 der
Abstand der Rolle io von der Drehachse der Scheibe 14 dauernd ändert, ist die Geschwindigkeit,
mit der die Scheibe 14 und damit das Gehäuse 14, 16, 17 gedreht wird, verschieden
groß. Die Bewegung wird langsam eingeleitet, ihre Geschwindigkeit steigt und sinkt
wieder. Wenn das Gehäuse 14, 16, 17 stillsteht, wirkt das in ihm enthaltene Getriebe
als einfaches Zahnradvorgelege. Wird das Gehäuse 14, 16, 17 jedoch gedreht,
so tritt die Differentialwirkung ein. Die Drehung des Gehäuses findet im gleichen
Sinne statt wie die Drehung des Stirnrades 2 i. Die der Scheibe 14 durch die Rolle
i o erteilte Drehgeschwindigkeit ist geringer als die Geschwindigkeit des Zahnrades
21. Durch die Drehung des Gehäuses 14, 16, 17 wird mithin die Geschwindigkeit,
mit der das Kettenzahnrad 26 angetrieben wird, gegenüber der Geschwindigkeit beim
Stillstand des Gehäuses 14, 16, 17
vermindert, wobei die Verminderung
langsam einsetzt, bis zu einem Geringstwert zunimmt, worauf die Geschwindigkeit
allmählich wieder zunimmt.
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Zum Festhalten des Gehäuses 14, 16, 17 dienen zwei Vorrichtungen.
Als. erste kommt die Flügelscheibe i i in Betracht, die die Gestalt eines doppelten
Sektorstückes besitzt. Sowie die Rolle io, nachdem sie die Scheibe 14 gedreht hat,
aus dem Schlitz 12 austritt, legt sich das eine Sektorstück der Flügelscheibe i
i mit seinem Umfang dicht in eine der Aussparungen 13 im Umfang der nach Art eines
iMalteserkreuzes ausgebildeter. Scheibe 14, so daß sich diese nicht weiter bewegen
und auch nicht zurückschlagen kann. Als zweite Vorrichtung zum Sperren des Gehäuses
14, 16, 17 dient ein doppelarmiger Hebel 27, 29, der am Ende des Armes 29 eine auf
den Umfang der Nockenscheib:e 7 auflaufende Rolle 3o und am Ende des Armes 27 .eine
Rolle 28 trägt. Der Doppelhebel; 27, 29 wird von einer nicht dargestellten Feder
so beeinflußt, daß die Rolle 3o sich dauernd gegen den Umfang der Nockelnscheibe
7 legt. Bei deren Drehung wird der Doppelhebel 27, 29 aus einer Endstellung in die
andere gebracht. Die Einrichtung ist nun so getroffen, daß, wenn der Hebel 27, 29
durch Auflaufen auf die Nockenteile 7a zum Ausschlag gebracht wird, die am Ende
des Armes 27 sitzende Rolle 28 gerade in einen Schlitz 12 der Schlitzscheibe 14
eintritt, was zu dem Zeitpunkt geschieht, wo die Rolle i o aus einem anderen Schlitz
12 der Scheibe 14 nach deren Bewegung wieder austritt und sich der eine Sektor der
Flügelscheibe i i in eine der Aussparungen 13 der Schlitzscheibe 14 legt. Die Rolle
28 bleibt so lange in dem Schlitz 12 stehen, bis die zweite Rolle io in den nächsten
Schlitz 12 der Schlitzscheibe 14 eintritt, um sie ein Stück vorwärts zu schalten.
Dieses Spiel wiederholt sich dauernd. Auf diese Weise wechselt die schnelle Bewegung
des Kettenrades 26 und damit die Drehung der von ihm angetriebenen Förderbandwelle
mit der langsamen Bewegung gleichmäßig und periodisch ab.
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An dem Kranz 17 des Gehäuses kann in
einer Bohrung
eine Schmierbüchse 33 angebracht werden, von der aus das Fett ungehindert zu allen
Rädern des Differentialgetriebes gelangen kann.