DE52800C - Spül vorrichtung für Abtritte und dergleichen - Google Patents
Spül vorrichtung für Abtritte und dergleichenInfo
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E03—WATER SUPPLY; SEWERAGE
- E03D—WATER-CLOSETS OR URINALS WITH FLUSHING DEVICES; FLUSHING VALVES THEREFOR
- E03D1/00—Water flushing devices with cisterns ; Setting up a range of flushing devices or water-closets; Combinations of several flushing devices
- E03D1/02—High-level flushing systems
- E03D1/06—Cisterns with tube siphons
- E03D1/12—Siphon action initiated by outlet of air
- E03D1/125—Siphon action initiated by outlet of air in cisterns with tube siphons
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8S: Wasserleitung.
M. M. ROTTEN in BERLIN. Spülvorrichtung für Abtritte u. dergl.
Patentirt im Deutschen Reiche vom i. November 1889 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spülvorrichtung für Abtritte u. dergl., welche auch
bei einem geringen Druck in der Zuflufsleitung eine kräftige Spülung bewirkt und
aufserdem veranlafst, dafs stets eine abgemessene Wassermenge dem Becken zugeführt wird.
Gleichzeitig kann man mit einer Spülvorrichtung Einrichtungen verbinden, um dieselben
von einem beliebigen Ort aus bequem in Thätigkeit setzen zu können.
Die Gesammtanordnung einer solchen Spülvorrichtung ist auf der beiliegenden Zeichnung
in der Fig. 1 dargestellt, während die Fig. 2 und 3 in der Vorderansicht und im Querschnitt Einzelheiten derselben zeigen.
In einem Behälter a, welcher oberhalb des zu spülenden, auf der Zeichnung nicht besonders
dargestellten Abtritts angeordnet ist, mündet ein Zuflufsrohr b, welches durch einen
Schwimmer c in bekannter Weise abgesperrt wird, sobald der höchste Wasserstand erreicht
ist. In dem Behälter α ist ferner ein gerade geführter Schwimmer d angeordnet, an dessen
unterem Ende ein Ventil e befestigt ist. Dieses Ventil e verschliefst bei der tiefsten Stellung
des Schwimmers die Oerfnung eines Rohres f, welches — heberartig gebogen — wasserdicht
durch den Boden des Behälters α nach unten geführt ist. Zwischen f und einem zum Abtritt
führenden Rohr g ist eine eigenthümliche, in den Fig. 2 und 3 besonders dargestellte
Vorrichtung eingeschaltet. Dieselbe besteht im wesentlichen aus einem Hohlkörper
h, dessen Räume hl und ft2 durch zwei
Oeffnungen i und i1 mit einander in Verbindung
gesetzt werden können. Der Raum /z1
steht fortwährend mit dem Rohry, der Raum Λ2
fortwährend mit dem Rohr g in Verbindung. Die Oeffnung i kann durch eine vom Raum h1
nach aufsen zu öffnende Klappe i2 aus irgend einem biegsamen Material abgesperrt werden,
welche durch eine an derselben befestigte Membran k verhindert wird, in senkrechter Richtung
sich zu verschieben. Diese Membran wird von einer siebartig gelochten Kappe / überdeckt,
so dafs der Druck der äufseren Atmosphäre stetig auf der Membran ruht. Die Oeffnung ζ'ϊ
kann durch ein von dem Raum h1 ebenfalls nach aufsen zu öffnendes Ventil — in dem
Ausführungsbeispiel ein Kegelventil ζ'3 — abgesperrt werden. Dieses Ventil kann mittelst
einer Stange z'4 bewegt werden, welche — .durch eine am Körper h angeordnete Stopfbüchse
m geführt -— in einem auf dieser Stopfbüchse gleitenden Führungsstift η befestigt ist.
Zwischen dem feststehenden Theil der Stopfbüchse und ' dem Führungsstück ist eine
Schraubenfeder 0 eingeschoben, welche dem Ventil z'3 das Bestreben ertheilt, die Oeffnung i1
zu verschliefsen. Durch einen auf das Führungsstück 0 geschraubten oder sonstwie an
demselben befestigten Knopf ρ wird die bequeme Handhabung des Ventils z'3 erreicht.
Die Wirkungsweise einer derartigen Spülvorrichtung ist folgende. Es sei angenommen,
der Behälter a. sei bis zum höchsten Wasserstande gefüllt und der Schwimmer d nehme
seine höchste Stellung ein. Infolge dessen ist auch das Ventil e geöffnet und das Wasser
fliefst durch das Rohr f ab, indem durch die heberartige Krümmung desselben ein beschleunigtes
Ablaufen veranlafst wird. Der
Querschnitt des Ablaufrohres / ist gröfser als derjenige des Zulaufrohres b, und da infolge
dessen mehr Wasser abläuft, als zufliefsen kann, wird sich der Behälter α schnell entleeren.
Ist der Wasserstand so weit gesunken, dafs der Schwimmer d seine tiefste Lage einnimmt, so
ist auch das Ventil e geschlossen und es kann kein Wasser mehr durch die Wirkung des
heberartig gebogenen Rohres/ angesaugt werden. Das aus dem letzteren herausfliefsende
Wasser hatte inzwischen vermöge seines Gewichtes die Klappe z2 zurückgedrängt und war
in dieser Weise in das Rohr g und weiter zum Abtrittbecken gelangt. Beim Schliefsen
des Ventils e bildet sich aber im oberen Theil des Rohres /ein Vacuum, weil das in dem
letzteren, dem Zwischenstück h und dem Rohr g enthaltene Wasser infolge seiner lebendigen
Kraft so lange abwärts strömt, bis die entstehende Luftleere der abfliefsenden Wassersäule
das Gleichgewicht hält. Hierdurch gelangen die Wassertheilchen zur Ruhe und das Vacuum veranlafst eine, wenn auch geringe
Rückwärtsbewegung der Wassersäule. Die Klappe z'2 wird somit geschlossen und in dieser
Lage erhalten, weil durch die Durchbrechungen der Kappe / der Druck der äufseren Atmosphäre
auf der mit der Klappe z'2 gekuppelten Membran k ruht. Die in dem Rohr g und
dem unterhalb der Klappe im Hohlraum h" des Zwischenstückes h befindliche Wassermenge
wird aber nicht, wie die im Rohr/enthaltene, von unten her gestützt und läuft deshalb nach
dem Schlufs der Klappe i- ins Abtrittbecken ab. Infolge des in dem Rohr / herrschenden
Vacuums wird, da inzwischen durch das geöffnete Zulaufrohr b aufs Neue Wasser in den
Behälter α eingetreten ist, dem Schwimmer d das Bestreben ertheilt, sich zu heben und das
Ventil e zu öffnen. Dies wird aber dadurch verhindert, dafs der Auftrieb des Schwimmers
etwas geringer ist als der Druck, welchen das. Vacuum im Rohr / auf das Ventil z'2 ausübt.
Der Schwimmer d kann somit erst steigen, sobald das Vacuum zerstört wird. Dies geschieht
von Hand, indem man das Ventil z'3 öffnet, so dafs durch das Rohr g vom Abtritt
her Luft in den Raum h und das Rohr/ eintreten kann. Hierdurch wird veranlafst, dafs
der Behälter α aufs Neue in den Abtritt sich leert und schliefslich wieder ein Vacuum im
Rohr / entsteht, der Behälter α sich füllt und so fort.
Anstatt wie beim Ausführungsbeispiel die Bewegung des Ventilkegels i3 durch einen unmittelbar
am Zwischenstück h bezw. an der Spülleitung f g herbeizuführen, kann man auch
eine solche Anordnung treffen, dafs ein Elektromagnet diesem Zweck dient, wobei die Möglichkeit
geschaffen ist, die Spülung von einem beliebigen Ort aus vorzunehmen, an welchem
die Vorrichtung zum Schliefsen des den Elektromagneten erregenden Stromkreises sich befindet. Ferner kann man auch den Ventilkegel
ζ'3 durch eine pneumatische oder hydraulische Leitung, deren Spannung mittelst eines
Druckknopfes oder auf ähnliche Weise erhöht wird, unter Benutzung eines Kolbens oder einer
Membran zwecks Zerstörens des Vacuums verschieben.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine Spülvorrichtung für Abtritte u. dergl., bei welcher ein plötzlicher Abflufs des in einem Behälter (a) sich ansammelnden Wassers durch die Zerstörung eines Vacuums erreicht wird, welches im Innern des Abflufsrohres (f) beim Abfliefsen sich bildet, sobald ein an einem Schwimmer (d) befestigtes Ventil (e) das obere, heberartig gekrümmte Ende des Abflufsrohres ff) absperrt, wobei das Vacuum durch ein das untere Ende dieses Abflufsrohres ff) verschliefsendes, unter dem Druck der äufseren Atmosphäre stehendes Ventil (i2) erhalten wird.
- 2. An einer Spülvorrichtung der unter i. angegebenen Art die Vorrichtung zum Oeffnen des die Zerstörung des Vacuums herbeiführenden Ventils (i3), bestehend aus:a) einem die axiale Verschiebung des Ventilkegels veranlassenden Elektromagneten, dessen Stromkreis auch durch eine aufserhalb des Abtritts angeordnete Vorrichtung geschlossen werden kann, oderb) einer pneumatischen oder hydraulischen Leitung mit Druckknopf, durch deren Spannung unter Benutzung eines. Kolbens oder einer Membran die Bewegung des Ventilkegels auch von einem aufserhalb des Abtritts gelegenen Punkt aus bewirkt werden kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE52800C true DE52800C (de) |
Family
ID=327485
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT52800D Expired - Lifetime DE52800C (de) | Spül vorrichtung für Abtritte und dergleichen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE52800C (de) |
-
0
- DE DENDAT52800D patent/DE52800C/de not_active Expired - Lifetime
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