DE527874C - Verfahren zur Herstellung von organischen Saeurehalogeniden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von organischen Saeurehalogeniden

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DE527874C
DE527874C DES95852D DES0095852D DE527874C DE 527874 C DE527874 C DE 527874C DE S95852 D DES95852 D DE S95852D DE S0095852 D DES0095852 D DE S0095852D DE 527874 C DE527874 C DE 527874C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/51Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by pyrolysis, rearrangement or decomposition
    • C07C45/54Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by pyrolysis, rearrangement or decomposition of compounds containing doubly bound oxygen atoms, e.g. esters
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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    • C07C51/58Preparation of carboxylic acid halides
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von organischen Säurehalogeniden Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Halogenverbindungen organischer Säuren aus organischen a-Halogenäthylestern. T a w i 1 d a r o w (»Liebigs Annalen der Chemie«, Band 176, Jahrgang z8;5, Seite z1) hat festgestellt, daß das a-Bromäthylacetat, das er durch Einwirkung von Acetylb-romid auf Acetaldehyd herstellte, sich beim Destillieren teilweise in seine Komponenten zersetzt. F r a n c h i -in o n t (»Recueil des travaux chimiques des Pays-Bas«, 1876, Band i, Seite 2,47) hat eine ähnliche Feststellung bei dem a-Chloräthylacetat gemacht und erwähnt, daß die Spaltung, die dieser Körper während der Destillation erfährt, sehr gering ist. Die Spaltung der a-Halogenäthylacetate kann unter den von den vorstehend genannten Forschern beobachteten Bedingungen nicht zur industriellen Herstellung von Halogenacylverbindungen verwertet werden, weil die Menge an gespaltenem Ester viel zu gering ist.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, durch das es gelingt, die Spaltung von a-Halogenäthylestern aromatischer Säuren und gesättigter Fettsäuren unter technisch zufriedenstellenden Bedingungen durchzuführen. Zur Ausführung des Verfahrens können die a-Halogenäthylester von der Formel R - C O O - C H X - C H3 und die a, (3-Dihalogenäthylester von der Formel R-COO-CHX-CH2X verwendet werden. Bei den ersteren wird durch die Spaltung die Bildung von Säurehalogeniden und Acetaldehyd, bei den anderen die Bildung von Säurehalogeniden und halogeniertem Acetaldehyd bewirkt. Das Verfahren besteht darin, daß die genannten a-Halogenäthylester in Gegenwart von sauren Katalysatoren erhitzt werden. Für dieses Verfahren können im allgemeinen die a-Halogenäthylester und die a, (3-Dihalogenäthylester aller organischen Säuren vom Typ R - CO? H verwendet werden, wobei das aliphatische oder cyclische Radikal R sowohl lediglich Kohlenstoff und Wasserstoff als auch Substituenten enthalten kann. Diese Substituenten müssen jedoch gegen die verwendeten sauren Katalysatoren indifferent sein.
  • Zur Ausführung dieses Verfahrens sind zahlreiche saure Katalysatoren geeignet. Als solche können genannt werden: die wenigstens ein anorganisches Säureradikal enthaltenden Säuren, so z. B. aliphatische oder aromatische Sulfonsäuren, anorganische Säuren, saure Salze, z. B. Bisulfate, und selbst Salze, die, ohne eigentliche saure Salze zu sein, infolge anorganischer Säureradikale sauer reagieren, so z. B. anorganische Salze schwacher Basen, Zink- und Cadmiumhalogenide.
  • Es genügt hierbei, die a-Halogenäthylester in Gegenwart von sauren Katalysatoren auf eine zur Erzielung der Spaltung ausreichende Temperatur zu erhitzen. Diese Temperatur ist natürlich je nach dem behandelten Ester sowie dem angewendeten Katalysator und den sonstigen Arbeitsbedingungen verschieden. Sie läßt sich in jedem einzelnen Falle leicht durch einen Vorversuch bestimmen. Das Verfahren kann sowohl bei gewöhnlichem atmosphärischem Druck als auch bei höherem oder niedrigerem Druck ausgeführt werden; es kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich gearbeitet werden.
  • Der durch die Spaltung der a-Halogenäthylester gemäß dem vorliegenden Verfahren gebildete reine oder halogenierte Acetaldehyd kann je nach dem behandelten Ester und nach den besonderen Arbeitsbedingungen im polymerisierten oder auch nichtpolymerisierten Zustande gewonnen werden. In jedem Falle bildet er ein wertvolles Nebenprodukt.
  • Die vorliegende Erfindung ist für die Technik von besonderer Bedeutung, da die a-Halogenäthylester und die a,_(3-Dihalogenäthylester leicht durch Bindung von Halogenwasserstoffsäuren an organische Vinylester (Patentschrift 313 696) oder durch Behandeln von organischen Vinylestern mit Halogenen bei niedriger Temperatur (brit. Patentschrift 325 115) gewonnen werden können. Für die Spaltung können sogar die durch diese Verfahren gewonnenen Rohprodukte unmittelbar verwendet werden. Die Erfindung liefert daher ein neues, technisch verwendbares Verfahren zur Gewinnung von Säurehalogeniden, deren Herstellung bisher nur in umständlicher Weise unter Verwendung von halogenierten anorganischen Verbindungen möglich war. Die technische Verwendung der Säurechloride zur Acylierung organischer Verbindungen erfolgte bisher infolge deren schwieriger Herstellung nur in beschränktem Umfange. Die vorliegende Erfindung, die diese Schwierigkeiten überwindet, stellt daher einen beträchtlichen technischen Fortschritt dar. Beispiele i. Reines, trockenes a-Chloräthylacetat (Siedepunkt 12o° C) wird mit o,2°1°° Chlorzink versetzt und sodann in einem Gefäß erhitzt, das mit einer Destilliersäule versehen und durch diese mit einer Vorrichtung zur fraktionierten Kondensation verbunden ist. Die Spaltung beginnt, sobald die Temperatur der Flüssigkeit 8o° C erreicht hat. Der Verlauf der Reaktion wird so eingestellt, daß die Spaltungsprodukte langsam abdestillieren. In getrennten Gefäßen fängt man zunächst den nicht polymerisierten Acetaldehyd, sodann das Acetylchlorid und schließlich den Paraldehyd auf. je weiter die Spaltung fortschreitet, desto mehr erhöht sich langsam die Temperatur der erhitzten Flüssigkeit und erreicht schließlich i3o° C.
  • Die durch Spaltung von ioo Teilen a - Chloräthylacetat erhaltenen Erzeugnisse bestehen aus 18 Teilen Acetaldehyd, 52 Teilen Acetylchlorid, io Teilen verunreinigtem Paraldehyd und 14,5 Teilen nicht gespaltenem a - Chloräthylacetat, ferner aus 3,5 Teilen Harzen.
  • Bei diesem Beispiel kann man an Stelle von Chlorzink als Katalysator auch Bromzink, Schwefelsäure oder Phosphorsäure verwenden.
  • 2. Reines, trockenes a-Chloräthylmonochloracetat (Siedepunkt 8o' C bei 2o mm) wird mit o,2 °4° Chlorzink versetzt und in der gleichen Vorrichtung, wie im Beispiel i angegeben, erhitzt. Die Spaltung beginnt, wenn die Temperatur der Flüssigkeit i i o° C erreicht hat. Man fängt den Acetaldehyd, das Chloracetylchlorid und schließlich den Paraldehyd auf.
  • Die durch Spaltung von ioo Teilen a-Chloräthylchloracetat erhaltenen Produkte enthalten: 16 Teile Acetaldehyd, 58 Teile Chloracetylchlorid, 7 Teile Paraldehyd, io Teile Ester, nicht gespalten, 7 Teile Harz.
  • Bei diesem Beispiel kann man als Katalysator an Stelle von Chlorzink auch Schwefelsäure oder Phosphorsäure verwenden.
  • 3. a-Chloräthylbutyrat wird nach dem Verfahren der Patentschrift 313 696 gewonnen, indem man langsam trockenes Salzsäuregas in Vinylbutyrat einleitet. Das Absorptionsprodukt, das noch einen geringen Überschuß an Salzsäure enthält, wird unmittelbar der Spaltung unterworfen. Man versetzt es mit 0,2°@°° Chlorzink und erhitzt es in der in den vorstehenden Beispielen angegebenen Vorrichtung. Die Spaltung beginnt bei 8o°. Man fängt den Acetaldehyd, das Butyrylchlorid und schließlich den Paraldehyd auf.
  • Die durch Spaltung von ioo Teilen a-Chloräthylbutyrat erhaltenen Produkte enthalten; 15 Teile Acetaldehyd, 58 Teile Butyrylchlorid, 8 Teile Paraldehyd, 9 Teile ungespaltene Ester, 7 Teile Harz.
  • 4. Rohes a, (3-Dichloräthylacetat wird nach dem Verfahren des brit. Patentes 3251I5 durch Behandeln von Vinylacetat bei niedriger Temperatur mit einem geringen Überschuß an Chlor und Sättigung des Überschusses durch Umsetzung mit der berechneten Menge Vinylester hergestellt und durch die in jener Patentschrift angegebenen Maßnahmen von dem geringen Überschuß an Halogen befreit. Das so erhaltene Rohprodukt wird mit o, 1 %° Chlorzink versetzt und in einer Vorrichtung erhitzt, die mit einer Destilliersäule versehen und durch diese mit einer Vorrichtung zur fraktionierten Kondensation verbunden ist. Die Spaltung beginnt, sobald die Flüssigkeit die Temperatur von 8o° C erreicht hat. Man stellt den Fortgang der Reaktion so ein, daß dieSpaltungsprodukte langsam abdestillieren. Man fängt in getrennten Gefäßen zunächst Acetylchlorid auf, sodann Chloracetaldehyd, der sich in der Vorlage teilweise polymerisiert, und schließlich eine geringe Menge nicht gespaltenes Dichloräthylacetat. Je weiter die Spaltung fortschreitet, desto mehr erhöht sich die Temperatur der erhitzten Flüssigkeit und erreicht schließlich i6o° C.
  • Bei der Spaltung von ioo Teilen a, ß-Dichloräthylacetat wurden Erzeugnisse erhalten, die aus 44 Teilen Chloracetaldehyd, 44 Teilen Acetylchlorid und 5 Teilen ungespaltenem Ester bestanden.
  • Bei diesem Beispiel kann als Katalysator auch Zinkbromid, Schwefelsäure oder Phosphorsäure verwendet werden.
  • 5. Es wird wie bei Beispiel4 gearbeitet; an Stelle von a, ß-Dichloräthylacetat wird rohes, durch Behandeln von Vinylacetat mit der theoretischen Menge Brorn bei o° C erhaltenes a, j3-Dibromäthylacetat verwendet. Die Spaltung beginnt gleichfalls bei 8o° C. Die Ausbeute an Acetylbromid und Bromacetaldehyd überschreitet 8o"/, der theoretischen. .
  • Bei diesem Beispiel kann an Stelle von Chlorzink auch Bromzink als Katalysator verwendet werden. Wenn man an Stelle von a, j3-Dibromäthylacetat das a, ß-Dibromäthylbutyrat verwendet, geht die Spaltung gleichfalls mit guter Ausbeute vor sich.
  • 6. Es wird wie bei Beispiel4 gearbeitet; an Stelle von a, ß-Dichloräthylacetat wird rohes, durch Behandeln von Vinylacetat mit der theoretischen Menge Chlor bei o0 C erhaltenes a, ß-Dichloräthylmonochloracetat verwendet. Die Ausbeute überschreitet 8o °/a der Theorie.
  • 7. Rektifiziertes Dichloräthylbenzoat (Siedepunkt 125 bis i26° bei 8 mm) wird mit, o,i °% Chlorzink versetzt und dasGemenge langsam destilliert. Man trennt leicht den gebildeten Chloracetaldehyd, der zuerst übergeht, von dem Benzoylchlorid. Die Verharzung beträgt 6'/, des Ausgangsproduktes. Die Spaltungsprodukte werden in annähernd quantitativer Ausbeute gewonnen.
  • B. Man arbeitet wie in Beispiel ? angegeben, ersetzt aber das Dichloräthylbenzoat durch rohes Dichloräthyllaurat, das z. B. nach dem Verfahren des britischen Patentes 325 115 erhalten werden kann, indem man bei etwa o° die theoretische Menge Chlor an Vinyllaurat bindet. Beim Destillieren geht zunächst Chloracetaldehyd über, dann Laurylchlorid. Die Verharzung beträgt io °/o der angewendeten Menge an Ausgangsstoff.
  • g. a-Chloräthylbenzoat (Siedepunkt i34° bei 30 mm) wird mit o, i °/a Chlorzink versetzt und die Mischung langsam destilliert. Der zuerst übergehende Acetaldehyd läßt sich leicht von dem Benzoylchlorid trennen. Die Verharzungsstoffe machen 5 °/o der Menge des angewendeten Ausgangsstoffes aus. Die Spaltungsprodukte werden in einer nahezu quantitativen Ausbeute erhalten.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von organischen Säurehalogeniden neben Acetaldehyd oder seinen Monohal'ogenderivaten durch Spaltung von a-Halogenäthylestern einbasischer aromatischer und gesättigter aliphatischer Säuren in der Hitze, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Ester in flüssigem Zustande bei Gegenwart von sauren Katalysatoren erhitzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatoren Stoffe verwendet wie die wenigstens ein anorganisches Säureradikal enthaltenden Säuren, so z. B. aliphatische oder aromatische Sulfonsäuren, anorganische Säuren, saure Salze, z. B. Bisulfate, oder Salze, die, ohne eigentlich saure Salze zu sein, infolge anorganischer Säureradikale sauer reagieren, so z. B. anorganische Salze schwacher Basen, Zink- und Cadmiumhalogenide.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Halogenäthylester die in bekannter Weise durch Bindung von Halogenwasserstoffsäuren an Vinylester gewonnenen Rohprodukte verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als a-Halogenäthylester die a, ß-Dihalogenäthylestcr verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als a, ß-Dihalog-enäthylester die durch Bindung von Halogenen an Viny lester bei niedriger Temperatur gewonnenen Rohprodukte verwendet.
DES95852D 1929-03-01 1929-12-29 Verfahren zur Herstellung von organischen Saeurehalogeniden Expired DE527874C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3047610A (en) * 1958-10-09 1962-07-31 Du Pont Process for preparing highly fluorinated acid chlorides and novel esters useful therein

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3047610A (en) * 1958-10-09 1962-07-31 Du Pont Process for preparing highly fluorinated acid chlorides and novel esters useful therein

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FR687689A (fr) 1930-08-12

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