DE527520C - Herstellung von Sulfitlauge unter Gewinnung reiner Kohlensaeure - Google Patents

Herstellung von Sulfitlauge unter Gewinnung reiner Kohlensaeure

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DE527520C
DE527520C DESCH83607D DESC083607D DE527520C DE 527520 C DE527520 C DE 527520C DE SCH83607 D DESCH83607 D DE SCH83607D DE SC083607 D DESC083607 D DE SC083607D DE 527520 C DE527520 C DE 527520C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Herstellung von Sulfitlauge unter Gewinnung reiner Kohlensäure Die Gewinnung von Sulfitlaugen für die Zellstoffindustrie geschieht bekanntlich in der Weise, daß die Verbrennungsgase von Schwefel oder die Röstgase von Pyriten gleich nach ihrer Kühlung durch mit Wasser berieselte Türme geleitet werden, welche mit Kalkstein- oder Dolomitstücken gefüllt sind. An Stelle der Türme sind auch Bottichsysteme in Gebrauch.
  • Da die Gase nur einen beschränkten S02-Gehalt besitzen und überwiegend aus Luftgasen bestehen, so können bei ihrer Einwirkung auf Carbonate nur Gase erhalten werden, welche arm an Kohlensäure sind. Außerdem geht auch die Bildung der Sulfitlauge infolge der Beimischung der Luftgase sehr langsam vor sich.
  • Das nachstehend beschriebene. neue Verfahren der Sufitlaugenherstellung unterscheidet sich von allen bisherigen dadurch, daß man die S02haltigen Gase nicht unmittelbar auf das Carbonatgestein einwirken läßt, sondern zunächst eine wäßrige Schwefeldioxydlösung herstellt, deren Gehalt ausreichend ist, um beim Auflösen von Kalkstein oder sonstigen Carbonaten in derselben unter Entwicklung von Kohlensäure eine genügend starke Sulfitlauge zu ergeben, oder doch eine Lauge, die stark genug ist, daß sie nachfolgend durch die aus den Kochern abgeblasenen S02-Gase auf den notwendigen Gehalt gebracht werden kann.
  • Da die Sulfitlaugen für die Zellstoffkochung einen Gesamtgehalt von mindestens 4 bis 5 °/a Schwefeldioxyd besitzen müssen und da ferner das Kohlensäuregas noch einen erheblichen Gehalt an S02 mit sich fortführt, so hat man für die Herstellung gebrauchsfertiger Laugen eine wäßrige Lösung von etwa 5 bis 6111 o Schwefeldioxydgehalt nötig. Diese Stärke läßt sich jedoch nicht durch einfache Absorption der--Röst- oder Schwefelverbrennungsgase in Wasser erzielen, sondern kann nur unter beträchtlichem Überdruck hergestellt werden.-Der beim Druckabsorptionsverfahren zur Erreichung der notwendigen Stärke der Lösung anzuwendende Druck richtet sich nach der Höhe des S02-Gehaltes der zu verarbeitenden .Gase und nach der Temperatur des Absorptionwassers; er ist um so geringer, je höher der S02-Gehalt der Gase und je niedriger die" Temperatur des Wassers ist. Bei reichen Schwefelverbrennungsgasen und kaltem Wasser genügt schon ein Überdruck von 2 bis 3 Atm., bei Röstgasen von Pyriten sind etwa q. bis 5 Atm. erforderlich. Es lassen sich naturgemäß durch Steigerung des Absorptionsdruckes auch noch reichere S02-Lösungen erzielen, die nach Lösung von Kalk oder anderen Basen Sulfitlaugen von höheren Gehalten ergeben, als nach dem direkten Verfahren gewonnen werden können.
  • Es handelt sich somit nicht allein um ein neues Verfahren. der Gewinnung von Kohlensäure, sondern auch um ein neues Verfahren der Sulfitlaugenherstellung. - Ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens besteht noch darin; daß die allmähliche Vergipsung der Kalk steinfüllung der Türme vermieden wird, weil an Stelle der bisherigen sauerstoffhaltigen Gase nur S02-Lösungen auf den Kalkstein zur Einwirkung kommen, welche annähernd frei von Sauerstoff sind.
  • Als Gegenwert des Kraftaufwandes für die Kompression der Gase erhält man nicht nur eine wesentliche Vereinfachung des eigentlichen Laugenbetriebes, sondern auch ein von Luftgasen freies Kohlensäuregas, welches nur von dem mitgeführten Schwefeldioxyd zu trennen ist. Anstatt .der jetzt in Gebrauch befindlichen sehr hohen Kalksteintürme erfordert die Laugenherstellung nach dem vorliegenden Verfahren nur eine einfache und wenig umfangreiche Apparatur, wie solche beispielsweise für einen fortlaufenden Wechselbetrieb in der Zeichnung dargestellt ist.
  • A, und AZ sind zwei innen verbleite eiserne Kessel, die durch die Mannlochstutzen C, und C@ mit Kalksteinstücken gefüllt werden, welche auf Siebböden zu ruhen kommen. Durch die mit Abschlußventilen versehenen Rohre d, und dz kann die von der Druckabsorption kommende, unter ausreichendem Steigedruck stehende SO2-Lösung entweder in A, oder Az eingelassen werden. Die Rohre e, und e", ebenfalls durch Ventile schließbar, sind die Ablaßrohre für die fertige Lauge nach den Vorratsbehältern. Bei Eintritt der unter Druck gewonnenen Schwefeldioxydlösung in die Apparate erfolgt sofort eine stürmische Entwicklung von Kohlensäuregas, welches durch die Rohre f, bzw. f 2 nach einem Absorber ß gelangt, der zur Absorption des von der Kohlensäure mitgeführten SO2-Gases dient. Dieser Turm von. geringem Umfang, der nur etwa den 2o. bis 3o. Teil des Gasvolumens zu bewältigen hat, welches die jetzigen Absorptionstürme durchströmen muß, kann entweder mit Kalksteinstücken oder, wenn man die Nachfüllung von Carbonatgestein vermeiden will, mit Koks oder anderem säurefesten Material gefüllt werden. Er erhält durch Rohr g Wasserberieselung, durch welche sämtliches Schwefeldioxyd aus dem Kohlensäuregas absorbiert wird. Die reine Kohlensäure entweicht durch Rohr k und kann zur Sicherung ihrer völligen Reinheit noch einen mit Bicarbonatlösung gefüllten Wäscher durchlaufen, bevor sie in einen Gasometer zur Weiterverarbeitung übergeführt wird.
  • Um einen ununterbrochenen Strom von Kohlensäure zu erzielen, erfolgt die Laugenherstellung in den Apparaten A, und A2 im Wechselbetriebe. Während der eine Apparat in Betrieb ist, findet die Entleerung des anderen von der fertigen Lauge statt, erforderlichenfalls unter Nachfüllung von Kalkstein. Die aus dem Absorber B ablaufende Lösung kann durch die Rohre und Ventile il und i, nach den Erfordernissen des Betriebes entweder nach A, oder Az geleitet werden. An Stelle der Kesselapparate können selbstverständlich auch mit der starken S02-Lösung berieselte Kalksteintürme Verwendung finden.
  • Statt der unter Druck gewonnenen Schwefeldioxydlösung von genügender Stärke könnte auch reines Schwefeldioxydgas für die Laugenherstellung unter Kohlensäuregewinnung benutzt werden; ein solches Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß erst das S02-Gas aus seiner wäßrigen Lösung ausgetrieben werden muß, was nur unter erheblichem Wärmeaufwand geschehen kann. Der Kraftaufwand für die-Absorption unter Druck läßt sich dagegen auf einen geringen Zuschuß beschränken, wenn die Spannkraft der Abgase für den Kompressionsbetrieb wieder nutzbar gemacht wird, besonders wenn diese vor ihrer Expansion in der Maschine wieder erwärmt werden, etwa durch die kostenlose Hitze der Schwefelbrenner oder sonstige Abhitze.
  • Von dem in der Patentschrift 421 725 auf Seite 3, Spalte 2 angeführten Verfahren der Sulfitlaugenherstellung unter Druck unterscheidet sich das vorliegende Verfahren dadurch, daß zunächst nur Schwefeldioxydlösungen von ausreichender Stärke hergestellt werden, während nach dem erwähnten Verfahren unmittelbar fertige Laugen aus den Röstgasen durch Einwirkung auf Carbonate unter Druck gewonnen werden, wobei nur an Kohlensäure armes Gas entstehen kann.
  • Bei dem neuen Verfahren verlaufen die beiden Prozesse der Lösung des Schwefeldioxyds in Wasser und der Lösung des Kalkes nicht nebeneinander in ein und demselben Apparat, sondern werden nacheinander in getrennten Apparaten durchgeführt.
  • Bei Herstellung der gewöhnlichen Sulfitlaugen von 1,o bis 1,2 °/o Kalkgehalt kann man nach dem neuen Verfahren auf jeden Kubikmeter Lauge etwa 7 bis 8 kg reine Kohlensäure gewinnen. .

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von Sulfitlauge und reiner Kohlensäure aus technischen Gasgemischen, wie Röstgasen von Schwefelerzen, Verbrennungsgasen von Schwefel oder ähnlichen und Carbonaten, dadurch gekennzeichnet, daß durch Absorption des Schwefeldioxyds mittels Wassers unter Überdruck zunächst eine ausreichend starke S02-Lösung hergestellt und diese nachfolgend auf Kalkstein oder aridere Carbonate zur Einwirkung gebracht wird, um neben einem Gasgemisch von Kohlensäure und Schwefeldioxyd unmittelbar oder mittelbar geeignete Laugen für die Sulfitstoffkochung zu gewinnen.
  2. 2. Die Trennung der nach Anspruch z erhaltenen Kohlensäure von dem mitgeführten Schwefeldioxydgas, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasgemisch mit Wasser behandelt wird, entweder unter Gewinnung einer wäßrigen SO=-Lösung oder durch Berieselung von Carbonatgestein unter gleichzeitiger Erzeugung einer weiteren Menge von Kohlensäure und Sulfitlauge.
  3. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Behälter oder ein Rieselturm, in welchem die S02-Lösung auf Carbonatgestein einwirkt, mit einem Absorber verbunden ist, in welchem das Gemisch von C02 und SO. durch Absorption des Schwefeldioxyds getrennt wird.
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