DE421725C - Verfahren zur Absorption von Schwefeldioxyd aus Gasgemischen - Google Patents

Verfahren zur Absorption von Schwefeldioxyd aus Gasgemischen

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DE421725C
DE421725C DESCH71250D DESC071250D DE421725C DE 421725 C DE421725 C DE 421725C DE SCH71250 D DESCH71250 D DE SCH71250D DE SC071250 D DESC071250 D DE SC071250D DE 421725 C DE421725 C DE 421725C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid
    • C01B17/50Preparation of sulfur dioxide
    • C01B17/60Isolation of sulfur dioxide from gases

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  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

  • Verfahren zur Absorption von Schwefeldioxyd aus Gasgemischen. Die Gewinnung von reinem Schwefeldioxyd aus S02haltigen Gasgemischen, besonders aus Röstgasen von Schwefelerzen oder Verbrennungsgasen von Schwefel oder schwefelhaltigen Materialien, geschieht fabrikmäßig in der Weise, daß man das Gasgemisch in einem Absorptionsturm einem zwischen Füllkörpern herabrieselndenWasserregen entgegenführt, die sich bildende SO,-Lösung vorwärmt und sodann in einem Durchlaufleasten durch Dampfeinblasen unter Bildung eines Gemisches von Schwefeldioxyd und Wasserdampf entsäuert. Nach Kondensation i des Dampfes erhält man schließlich ein annähernd iooprozentiges SO,-Gas. Indem die Wärme des abfließenden heißen ausgekochten Wassers im Gegenstromapparat auf die aus dem Turm nachfließende SO,-Lösung übertragen wird, ergibt sich von selbst ein kontinuierliches Verfahren. Die im Absorptionsturm gewonnenen SO-Lösungen sind jedoch sehr dünn und enthalten beim Verarbeiten von 6 bis 7 Volumprozent SOhaltigen Röstgasen nur etwa io kg S02 im Kubikmeter Wasser. Eine größere Anreicherung ist unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht möglich. Das vorliegende Absorptionsverfa hren bezweckt nun, aus den gleichen Ursprungsgasen wesentlich reichere S02 Lösungen zu gewinnen, als dies nach dem bisherigen Verfahren geschehen konnte.
  • Die Gewinnung reicherer Lösungen wird dadurch erzielt, daß die Absorption nicht wie bisher unter gewöhnlicheinAtmosphärendruck, sondern während der ganzen Berührungszeit unter Überdruck vorgenommen wird, indem der Austritt der nicht absorbierten Gase gedrosselt wird. Die Menge des absorbierten Gases ist unter sonst gleichen Verhältnissen seinem Partialdruck in dem mit der Flüssigkeit in Berührung stehenden Gasgemisch annähernd proportional. Der Partialdruck kann aber durch Erhöhung des absoluten Druckes in gleichem Verhältnis gesteigert werden.
  • Wenn daher das Wasser, wie angeführt, unter gewöhnlichem Druck aus 6 bis 7 Volumprozent S02 enthaltenden Gasgemischen nur etwa io kg im Kubikmeter aufnehmen kann, so wird es bei i Atin. Überdruck 2o kg; bei 2 Atm. Überdruck 3o kg usw. absorbieren, wodurch die benötigte Menge Absorptionsflüssigkeit entsprechend herabgesetzt wird. Der Vorteil, ,welcher durch die Verminderung derselben und demgemäß der für die Auskochung erforderlichen Dampfmenge erzielt wird, ist aber bis zu einer gewissen Druckgrenze erheblich größer als die Kosten des Aufwandes an Kraft für die Konmpression des Gasgemisches.
  • Da bei der Absorption eines Gases unter Druck nur derjenige Teil der für die Kompression aufgewendeten Kraft verlorengeht, welcher dem Prozentgehalt dieses Gases im Gasgemisch entspricht, so kann die Spannkraft der nicht absorbierten Gase wieder für den Maschinenbetrieb nutzbar gemacht werden, in erster Linie für den Betrieb des Kompressors selbst, um die Kosten der Kompression herabzusetzen.
  • Zum Beispiel kann der Antrieb des Kompressors durch einen mit dem vom Absorber kommenden, nicht absorbierten Druckgas betr:e',)enen Zylinder ergänzt werden, so daß bei Verarbeitung von 6 Volumprozent SO, enthaltenden Röstgasen noch 94 Prozent des Volumens des ursprünglichen Druckgases für den Betrieb des Kompressors verwertbar sind.
  • Eine bessere Ausnutzung der in diesen Gasen enthaltenen Spannkraft kann noch dadurch erzielt werden, daß man die Gase auf dem Wege vom Absorber zum Expansionszylinder erwärmt, um ihr Volumen zu verhr ößern find den Füllungsgrad des Zylinders entsprechend zu erhöhen. Die Erwärmung des zu expandierenden Gases kann sowohl durch fortlaufende Übertragung der Kompressionswärme des ursprünglichen Gasgemisches erfolgen als auch durch andere Wärmequellen.
  • Bei der Verarbeitung der gewonnenen S02 Lösungen auf reines Schwefeldioxydgas und flüssige schweflige Säure kommt noch als be-"onderer Vorteil hinzu, daß man den Abdampf des Kompressors für die Auskochung der Lösungen verwerten kann. Da der Dampfaufwand mit dem Grade der Kompression steigt, während andererseits der Dampfverbrauch für die Auskochung um so geringer wird, je höher der Druck war, unter welchem die Lösungen gesättigt worden sind, so wird das Verfahren am wirtschaftlichsten arbeiten, wenn es so ausgeglichen wird, daß die Abdampfmenge. vom Kraftbetriebe annähernd ebenso groß ist wie die für die Auskochung der SO.-Lösung benötigte.
  • Schließlich ist noch ein wesentlicher Vorteil der Absorption unter Überdruck darin zu erblicken, daß die sich im unteren Teil des Absorptionsturmes ansammelnde S02 Lösung auch unter Druck steht und demgemäß eine erhebliche Steigekraft besitzt, welche ausreichend ist, um die Lösung durch ein ihrer Vorwärmung dienendes Bleirohrsystem, das vom heißen entgasten Wasser umspült wird, auf die Höhe eines Entgasungsturmes zu führen, in welchem sie beim Herabrieseln durch den aufwärts strömenden Dampf von ihrem S02 Gehalt befreit wird. Da hierbei das Gegenstromprinzip voll zur Durchführung kommt, so braucht man für die Entgasung erheblich weniger Dampf als bei der jetzt in Anwendung stehenden Auskochung in einem Durchlaufkasten, in welchem für die vollständige Austreibung der SO, übermäßig viel Dampf erforderlich ist.
  • Eine zur Ausführung dieses neuen Verfahrens dienende Anlage ist in der Zeichnung dargestellt.
  • <#1 ist einKompressor mit dreiZylindern,und zwar dem Dampfzylinder a, dem Kompressionszylinder b und dem Expansionszylinder c, in welchem die Kraft des nicht absorbierten Druckgases ausgenutzt wird. B ist ein Absorptionsturm, dessen unterer Teil als Sammelbecken d für die herabgerieselte SO,-Lösung dient.
  • Darüber befindet sich der Rost e, auf welchem die Füllkörper f ruhen, und über diesen die Verteilungsschlangen g für das durch die Leitung lt von der Druckpumpe kommende Absorptionswasser. Das vom Kompressor angesaugte Gas gelangt durch die Druckleitung i unten in den Absorptionsturm und verläßt ihn oben durch Leitung k nach Abgabe der SO, an das Rieselwasser, um im Expansionszylinder c seine Kraft wieder abzugeben.
  • Die im unteren Teile des Absorptionsturmes sich sammelnde SO, -Lösung fließt kontinuierlich, reguliert durch ein in der Leitung l befindliches Ventil, durch das als Vorwärmen ausgebildete Bleischlangensystem C, welches in hintereinanderliegenden Bleikästen angeordnet ist, die nach dein Prinzip des Gegenstromes von dem vom Entsäuerungsturm kommenden heißen Wasser nacheinander durchströmt werden. Das vorgewärmte S02 haltige Wasser gelangt dann mit seiner eigenen Steigekraft durch die Leitung m und die Verteilungsschlange n oben in den mit Füllkörpern ausgesetzten Entsäuerungsturm D, in welchem es beim Herabrieseln durch den durch Leitung o aus dein Abdampfsammler F des Kompressors eingeblasenen Dampf entgast wird. Der Abdampf des Zylinders a gelangt durch Rohrleitung t in den Dampfsammler F. Das S02 Gas tritt aus dem oberen Teil des Turmes durch Leitung p in den Rückflußkühler E über, um hier von dem überschüssigen Dampf im wesentlichen befreit zu werden, und gelangt dann zur weiterer. Verwendung.
  • Durch die Leitung r kehrt schließlich das entgaste Wasser in den Vorwärmen C zurück, in weichem es jetzt ohne Druck die die Schlangen umgebenden Kästen durchströmt, um seine Wärme möglichst weitgehend an das nachfließende kalte SOhaltige Wasser im Gegenstrombetriebe zu übertragen. Schließlich gelangt es durch Leitung q zum Abfluß.
  • Das gewonnene reine Schwefeldioxydgas kann verwertet werden zur Herstellung flüssiger schwefliger Säure sowie auch besonders in Mischung mit Luft zur Gewinnung von Schwefelsäure oder Oleum nach dem Kontaktverfahren, wobei es infolge seiner Reinheit den wesentlichen Vorteil bietet, daß die platinhaltige Kontaktsubstanz unbegrenzt ihre Wirksamkeit behält, sowie ferner, daß man mit einer weit kleineren Apparatur auskommt als bei direkter Verarbeitung von Röstgasen..
  • Das SO=-Absorptionsverfahren unter Überdruck im Rieselturm kann auch Verwendung linden zur Herstellung von Sulfitlaugen für die Zellstoffgewinnung. Man kann auf diesem Wege wesentlich reichere Laugen. erzielen als im bisherigen drucklosen Turmbetriebe, was besonders dann von Vorteil ist, wenn verhältnismäßig arme SO-Gase verwertet werden sollen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Absorption vor. Schwefeldioxyd aus Gasgemischen durch Wasser oder alkalische Laugen unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasgemische komprimiert und in einem Absorber dem Strom der Absorptionsflüssigkeit entgegengeführt werden, in welchem der Überdruck während des ganzen Durchganges erhalten bleibt, indem der Austritt der nicht absorbierten Gase gedrosselt wird, wobei die Spannkraft der Gase für die Kompression der nachfolgenden Gasmengen im fortlaufenden Betriebe nutzbar gemacht werden kann, besonders durch einen den Kompressor mitantreibenden Expansionszylinder o. dgl. a. Verfahren zur Gewinnung reiner S02 Gase durch Absorption von SO, in Wasser und Erhitzen der erhaltenen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß zur Absorption das Verfahren gemäß Anspruch i Anwendung findet. 3. Beim Verfahren gemäß Anspruch i die Vergrößerung des Volumens des vom Absorber kommenden, von der schwefligen Säure befreiten Druckgases durch Wiedererwärmung, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Gas auf dem Wege zum Expansionszylinder durch einen oder mehrere Wärmeübertrager geführt wird, in weichem es durch Übertragung der Kompressionswärme der nachfolgenden Gase oder durch andere Wärmequellen auf höhere Temperatur gebracht wird. .4. Verfahren nach Anspruch a, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung durch den im Absorber herrschenden Druck im fortlaufenden Betriebe zur Entgasung in den oberen Teil des Rieselturms (D) gehoben wird.
DESCH71250D 1924-08-12 1924-08-12 Verfahren zur Absorption von Schwefeldioxyd aus Gasgemischen Expired DE421725C (de)

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AT103233D AT103233B (de) 1924-08-12 1925-06-08 Verfahren zur Abscheidung von Bestandteilen aus Gasgemischen.
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