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Spritzvergaser mit Zusatzbrennstoffpumpe Die Erfindung bezieht sich
auf Spritzvergaser und betrifft eine in Abhängigkeit von der Drossel bewegte Pumpe,
mittels deren zusätzlicher Brennstoff in die Mischkammer eingespritzt wird, sobald
die Drossel weiter geöffnet wird.
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Gemäß der Erfindung weist die Pumpenkammer dieser Pumpe eine gegen
den Druck einer Feder nachgiebige Wand auf; ein mit dieser Wand verbundenes Ventil
sperrt bei entspannter Feder den Austritt des Brennstoffes ab.
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Während bei den früheren Einrichtungen, die Pumpen verwendeten, die
Saugwirkung an der Düse die Möglichkeit gab, daß aus der zusätzlichen Zufuhrquelle
Brennstoff herausgesaugt wurde, wird im vorliegenden Falle die zusätzliche Spritzquelle
vom Brennstoffkanal zur Düse immer dann abgeschlossen, wenn die geeignete Brennstoffmenge
eingespritzt ist, und es wird die genaueAbmessung nicht mehr gestört.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise dargestellt, und
zwar ist Fig. i ein schematischer Schnitt durch einen Vergaser gemäß der Erfindung;
Fig.2, 3 und d. sind Teilschnitte, die die Beschleunigungseinrichtung in verschiedenen
Stellungen zeigen, nämlich bei geringer Laufgeschwindigkeit, unmittelbar nach Öffnung
der Drossel und bei hoher Geschwindigkeit; Fig. 5 ist ein Teilschnitt
durch eine abgeänderte Ausführung mit thermostatischer Regeleinrichtung; Fig.6 zeigt
eine besonders für größere Vergaser bestimmte Brennstofführung zur Drossel.
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Dem Schwimmraum 6 in dem Vergasergehäuse i, 2 wird der Brennstoff
bei 16 über die Siebkammer 22, 23 und das Nadelventil i9, 2o zugeführt, und
er wird zu der Düse 14 im Trichterrohr io der Luftleitung 3, 8 in üblicher Weise
über eine Meßdüse 73 geleitet, die bei 82 in die die Düse speisende Kammer 83 einmündet.
Auch die Leerlaufdüse 69 wird von dieser Kammer 83 aus in einer Weise gespeist,
die keiner näheren Schilderung bedarf.
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Wenn die Maschine mit geschlossener Gemischdrossel 12 arbeitet, so
wird Brennstoff allein durch die Leerlaufdüse 69 geliefert, während bei schwacher
Öffnung der Drossel auch eine Brennstoffzufuhr durch die Hilfsdüse 7o eintritt.
Bei weiterem Öffnen der Drossel sinkt die Zufuhr von Brennstoff durch die Düsen
69 und 7o, und die Hauptdüse wird wirksam.
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Beim raschen Öffnen der Drossel kommt eine den Gegenstand der Erfindung
bildende Beschleunigungsvorrichtung 88 in Form einer in Abhängigkeit von der Drossel
in Tätigkeit gesetzten Brennstoffpumpe zur Wirkung, von der der Brennstoff über
einen Kanal 87, eine Rinnut 86 am Verschlußstopfen 83 unter-e,
halb
der Düse und die Kanäle 85, 84 zur Kammer 83 gelangt.
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Die Beschleunigungsvorrichtung 88 besteht aus einem beweglichen Zylinder
go, der am oberen Ende bei 92 geschlossen ist und an dem mittels Kugelgelenkes 93
eine Stange 94 angreift, die bei 95 an einen Hebel 96 angelenkt ist, der
bei 97 drehbar am Vergasergehäuse gelagert ist. Eine Feder ioo sucht den Heb--1
nach oben (im Uhrzeigerdrehsinn in Fig. i) zu drehen und in Anlage mit einer Rolle
99 eines auf der Welle 13 der Drossel 12 befestigten Hebels 98 zu halten und dadurch
schließend auf die Drossel zu wirken.
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Wird die Drossel geöffnet, so drückt die Rolle 99 den Hebel 96 abwärts
und mit ihm den Zylinder go. In diesen paßt verhältnismäßig lose ein beweglicher
Kolben ioi, der eine im Boden des Vergasergehäuses befestigte, bei io6 drehbare
Stange io3 lose umschließt. Die Stange hat einen kegligen Kopf 104 am oberen Ende,
der mit einer entsprechend kegligen Bohrung io2 des Kolbens ein Ventil bildet. Ein
von der Bohrung io6 der Stange 103 ausgehender radialer Kanal io5 wird durch dieses
Ventil gesteuert; eine Druckfeder io7 sucht das Ventil geschlossen zu halten.
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Wird die Drossel geöffnet, so wird der Zylinder go niedergedrückt,
und der darin enthaltene Brennstoff drückt den Kolben ioi unter Überwindung der
Spannung einer Feder 107 abwärts. Der Ventilkanal io5 wird freigelegt, und es kann
Brennstoff über die Kanäle io6, 87, 85 und 84 zur Düse 14 gelangen. Die Feder 107
treibt den Kolben ioi allmählich wieder aufwärts, so lange, bis der Durchgang 105
geschlossen ist.
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Wird die Drossel im Schließsinne bewegt, so bewegt die Feder ioo den
Zylinder go aufwärts, so daß Brennstoff infolge des Spiels zwischen-Kolben und Zylinder
in den Zylinderraum einströmen kann. (Gegebenenfalls könnte ein langsam wirkendes
Rücklaufventil am Zylinder vorgesehen sein.) Das obere Ende des Zylinders go ragt
über den Flüssigkeitsspiegel 3o empor, und es wird im Zylinder der Flüssigkeitsstand
oberhalb des Brennstoffspiegels 30 gehalten werden können. Da im Betriebe
der Zylinderboden 92 bis nahe an den Ventilkopf 104 niedergedrückt werden kann,
so wird etwa anfänglich im Zylinder befindliche Luft herausgeschafft.
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Die am Zylinder 92 angreifende Stange tritt lose durch eine Bohrung
im Deckel. Sie wird von einer Scheibe iog lose umschlossen, die beim Aufundniedergang
der Stange 9¢ seitlich hin und her spielen kann.
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Der Vergaser ist so eingestellt, daß bei weit offener Drossel das
entstehende Gemisch etwas zu mager wird. Bei voller Öffnung der Drossel kommt deshalb
die Vorrichtung 89 zur Wirkung, die eine in einem Stopfen iig angeordnete Meßdüse
i 18 und ein Ventil I i o, i i i mit dem Schwimmerraum verbindet. Die Stange 116
dieses Ventils ragt von dem Vergaserdeckel 2 empor in die Bahn des Schwinghebels
96. Wird dieser bei weitem Öffnen der Drossel niedergedrückt, so öffnet er das Ventil
i io entgegen der Wirkung einer Feder 117, so daß also bei ganz offener Drossel
die Meßdüse 118 die Lieferung der Meßdüse 73 zur Spritzdüse 14 unterstützt. Während
die Vorrichtung 88 bei raschen Öffnungen der Drossel vorübergehend arbeitet, ist
die Vorrichtung 89 dazu bestimmt, für längere Einstellungen bei ganz offener Drossel
Brennstoff zu liefern.
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Die Wirkung der Beschleunigungsvorrichtung ist an Hand der verschiedene
Betriebszustände darstellenden Fig. 2 bis 4 leicht verständlich. In Fig. 2 ist der
Zylinder go ganz angehoben und mit Brennstoff gefüllt; die Drossel ist geschlossen,
und auf die Düse 14 wird kein Saugdruck übertragen.
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Fig. 3 zeigt die Lage, die die Teile unmittelbar nach Niederdrückung
des Zylinders go bei Öffnung der Drossel einnehmen. Der Zylinder go ist in die tiefste
Lage getrieben, und der die Stange 103 umschließende Kolben ioi ist unter
Spannung der Feder 107 so abwärts gedrückt, daß er den Kanal 105 freigegeben
hat.
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Fig.4 zeigt den Zustand, der eingetreten ist, wenn die Drossel für
einige Zeit offen gehalten ist. Die Feder 107 hat den Kolben ioi wieder nach
oben getrieben. Die Lieferung von Brennstoff aus der Vorrichtung 89 hat so lange
angedauert, bis der Kolben wieder die Öffnung 105 abgeschlossen hat.
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Durch die Vorrichtung wird auch eine thermostatische Regelung der
Brennstoffmenge herbeigeführt, die die Brennstoffspritzvorrichtung liefert. Bei
völlig erwärmter Maschine und verhältnismäßig hoher Außentemperatur soll die für
eine richtige Beschleunigung erforderliche Brennstoffmenge mit Steigetemperatur
kleiner sein. Die geschilderte Einrichtung stuft selbsttätig die Zusatzbrennstoffmenge
ab, und zwar weil Brennstoff in Dampfform den oberen Teil des Zylinders go füllt,
wenn die Temperatur eine Grenze erreicht, bei der die Zufuhr von weniger Brennstoff
erwünscht ist. Beim Aufwärtsgang des Zylinders go wird der darin entstehende Unterdruck
die Entwicklung von Dampf begünstigen, der nach einmaliger Entwicklung sich nur
verhältnismäßig langsam wieder niederschlägt.
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Es kann auch in der in Fig. 5 gezeigten Weise ein getrenntes thermostatisches
Element, z. B. in Form einer Thermostatfeder 121, vorgesehen
werden,
die mit einem Ventilkegel 122 auf eine Bohrung 123 am oberen Ende des Zylinders
9o einwirkt. Die Metallfeder 121 ist z. B. an eine Warze 124 des Zylinders 9o angeschraubt.
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Im allgemeinen hat sich gezeigt, daß die selbsttätige Kompensierung
durch die Vorrichtung nach Fig. i bis 5 den Anforderungen völlig genügt.
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Es sei noch bemerkt, daß auch in dem von der Bohrung io5 kommenden
Kanal io6 nötigenfalls eine auswechselbare Meßdüse vorgesehen sein kann.
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Bei der Ausführung der Spritzdüse 1.4 gemäß Fig. 6, die für Vergaser
von großen Abmessungen bestimmt ist, schließt sich an den Kanal 8d., den die Beschleunigungseinrichtung
88 speist, eine in die Düse 1¢ hineinragende Röhre 141 an. Hierdurch wird erreicht,
daß der von der Vorrichtung 88 gelieferte Brennstoff unmittelbar in den Luftstrom
geführt wird, ohne daß Rückfluß durch den Hauptkanal 7o und die Meßdüse 73 eintritt.
Die Torrichtung 89 mit Ventil i i o, i i i kann an den Kanal 87 auch dann angeschlossen
sein, wenn die Düsenröhre gemäß Fig.6 benutzt wird.
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Dadurch, daß der Raum der Pumpenkammer sich durch das Spiel zwischen
Zylinder und Kolben füllt, erfolgt die Füllung langsam derart, daß in günstiger
Weise rasch aufeinanderfolgende Bewegungen der Drossel nicht fortgesetzte Brennstoffeinspritzungen
herbeiführen.