DE527411C - Tiegel aus leitendem Material, vorzugsweise Graphit, zur Verwendung als Badbehaelter und als Anode bei Schmelzflusselektrolysen - Google Patents
Tiegel aus leitendem Material, vorzugsweise Graphit, zur Verwendung als Badbehaelter und als Anode bei SchmelzflusselektrolysenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C7/00—Constructional parts, or assemblies thereof, of cells; Servicing or operating of cells
- C25C7/005—Constructional parts, or assemblies thereof, of cells; Servicing or operating of cells of cells for the electrolysis of melts
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Description
Bei Schmelzflußelektrolysen verwendet man häufig den aus Graphit, Kohle oder einem
anderen leitenden Material bestehenden Tiegel zugleich als Anode. Durch den meist
kreisförmigen Querschnitt des Tiegels und seine Höhe ist dann die Anodenoberfläche
bestimmt. In vielen Fällen, insbesondere bei der Herstellung von Beryllium durch Elektrolyse
einer feuerflüssigen Schmelze aus einem Gemisch von Erdalkali- und Berylliumfluoriden,
muß man nun eine verhältnismäßig hohe Temperatur von etwa 1300 bis 14000C anwenden,
so daß bei Anwendung der üblichen Tiegelmaterialien eine verhältnismäßig sehr hohe
Strombelastung für die Flächeneinheit der Tiegeloberfläche stattfindet und damit der
Tiegel schnell zerstört wird.
Es liegt nun nahe, in solchen und ähnlichen Fällen die Oberfläche der Anode entweder
ao dadurch zu vergrößern, daß man den Querschnitt
des Tiegels vergrößert oder zusätzliche Anoden in den Tiegel hineinhängt. Im
ersteren Falle würde man indessen einen verhältnismäßig großen Elektrodenabstand und
damit eine Verringerung der Ausbeute erhalten. Außerdem tritt hierbei, wie Versuche
zeigten, leicht ein Spritzen der Schmelze ein infolge der durch die Wärme hervorgerufenen
starken Bewegung der Schmelze. Beim Hineinhängen von zusätzlichen Anoden in den Schmelzbehälter tritt leicht eine von diesen
herrührende unangenehme Randwirkung ein und außerdem eine Zerstörung des Teiles dieser zusätzlichen Anoden, der sich oberhalb
des Niveaus der Schmelze befindet. Außerdem würde bei der häufig notwendigen starken Vergrößerung der Anodenoberfläche
auch eine große Anzahl von Einzelanoden erforderlich sein und dadurch eine Beengung
des Schmelzraumes eintreten.
Gemäß der Erfindung wird unter Vermeidung der angegebenen Nachteile eine beliebig
große Vergrößerung der Anodenfläche dadurch erreicht, daß der Tiegel selbst mit
hauptsächlich in radialer Richtung verlaufenden, am besten schmalen Wandaussparungen
versehen ist. Die Wandaussparungen endigen zweckmäßig etwas oberhalb des Tiegelbodens,
so daß sie mit diesem in Verbindung bleiben. Außerdem empfiehlt es sich, diese radialen
Wandaussparungen untereinander zu verbinden, am besten durch quer angeordnete
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Hellmut Fischer in Berlin-Siemensstadt.
Wandaussparungen von etwa gleicher Tiefe. Durch die Maßnahme erreicht man, daß die
Anodenoberfläche beliebig vergrößert werden kann, dadurch, daß-man die Zahl dieser Aussparungen
entsprechend groß wählt. Es hat sich gezeigt, daß der Abbrand des Tiegels trotz dieser Aussparungen nicht wesentlich
erhöht wird. Man kann die Lebensdauer des neuen Tiegels noch dadurch sehr erheb-
• o lieh vergrößern, daß man auch die oberen
Enden der zwischen den Aussparungen liegenden Wandteile untereinander und mit dem
Außenteil des Tiegels in leitende Verbindung bringt, vorzugsweise durch eine mit Luft oder
'5 Flüssigkeit ständig gekühlte hohle Abdeckplatte aus Metall.
Dieser neue Tiegel hat nichts Gemeinsames mit einer bekannten Elektrolysierzelle, bei
der die Kathoden und Anoden auf einen sehr
ao kleinen Abstand einander gegenübergestellt
werden und zur Vergrößerung der Oberfläche mit ineinander passenden Vertiefungen und
Höckern versehen sind. Die Hocker haben dabei die Form eines Pyramidenstumpfes.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß der Raum für den Elektrolyten sehr gering
ist und man infolgedessen sehr häufig während des Betriebes den Elektrolyten wechseln
muß. Infolge der vielen Kanten, die die Elektroden gemäß der älteren Einrichtung
besitzen, zeigt sich auch ein sehr schneller Abbrand der Elektroden, so daß dieselben
häufig erneuert werden müssen.
Im Gegensatz zu dieser älteren Anordnung wird der durch den neuen Tiegel erzielte
Fortschritt dadurch erreicht, daß die Tiegelwand selbst mit schmalen in radialer
Richtung verlaufenden Kanälen versehen wird, so daß sich also nur solche Elektrodenteile
auf geringem Abstand gegenüberstehen, die an demselben Potential liegen.
In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Tiegels dargestellt. Abb. 1
zeigt eine Ansicht von oben und Abb. 2 einen Schnitt längs der Linie A-B der Abb. 1.
In dem z. B. aus Graphit bestehenden Tiegel«, der mit dem positiven Pol der Stromquelle
verbunden ist, sind in radialer Richtung verlaufende schmale Wandaussparungenö
und quer zu diesen verlaufende Wandaussparungen c vorgesehen, die sich beide
nahezu bis zum Boden des Tiegels erstrekken (vgl. Abb. 2). Die Kanten der stehenbleibenden
Wandungsteile des Tiegels werden am besten abgerundet, wie dies auf der Zeichnung
angedeutet ist. In dem verbleibenden eigentlichen Schmelzraum wird die Kathode d
eingebracht, die beispielsweise aus einem; hohlen Metallkörper bestehen kann und mit
So Luft oder Flüssigkeit gekühlt wird. Dear ■Eintritt des Kühlmittels ist bei e und sein
j Austritt bei / angedeutet. Der Schmelzraum ! kann entweder die Form eines Zylinders
haben, und er kann auch die aus Abb. 2 ersichtliche Ausbildung erhalten. Bei dieser
ist der Querschnitt des unteren Teiles des Tiegels vergrößert, so daß eine entsprechend
größere Menge von Schmelzfluß elektrolyse eingebracht werden kann als bei der zylindrischen
Ausbildung. Es empfiehlt sich, die oberen freien Enden der durch die Aussparungen
b und c getrennten Wandungsteile des Tiegels untereinander und mit dem
Außenteil des Tiegels durch eine Metallplatte g zu verbinden, die oben auf sie aufgelegt
wird. Diese Platte g, die z. B. aus Eisen bestehen kann, ist zweckmäßig hohl
ausgebildet und wird durch ein bei h eintretendes und bei / austretendes Kühlmittel
gekühlt. Es hat sich gezeigt, daß durch Anwendung dieser Metallplatte g die Lebensdauer
des neuen Tiegels um ein Mehrfaches erhöht wird.
Als Kühlmittel für die Kathode e und auch für die Platte g* kann man beispielsweise
strömendes Wasser verwenden. Wenn man z. B. 3/;t 1 eines Gemisches von Erdalkali- und
Berylliumfluorverbindungen in einen Tiegel normaler Ausführung, also ohne die oben beschriebenen
Aussparungen, einbringt, so muß man zwecks Erzielung der für die Berylliumabscheidung
notwendigen Temperatur bei der Schmelzflußelektrolyse z. B. mit 70 Amp. und 70 Volt arbeiten. Nach Anbringung der Aussparungen
nach der Zeichnung gelang es, mit dem gleichen Tiegel und der gleichen Schmelze die gleiche Temperatur mit 50 Volt
und etwa 220 Amp. zu erzielen, so daß also bei einer Verminderung der Spannung um
etwa 33 o/o eine Steigerung der Stromstärke
um über 300 o/o ohne unzulässig hohe Beanspruchung
des Tiegels möglich ist.
Claims (5)
1. Tiegel aus leitendem Material, vorzugsweise Graphit, zur Verwendung als
Badbehälter und als Anode bei Schmelzflußelektrolysen, dadurch gekennzeichnet, daß er mit hauptsächlich in radialer Richtung
verlaufenden Wandaussparungen versehen ist.
2. Tiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandaussparungen
etwas oberhalb des Tiegelbodens endigen.
3. Tiegel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die radialen
Wandaussparungen untereinander verbunden sind.
4. Tiegel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen zwi-
sehen den radialen Wandaussparungen sich in ihrer Tiefe ebenfalls bis nahe zum Tiegelboden
erstrecken.
5. Tiegel nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die Aussparungen begrenzten, stehengebliebenen Wandungsteile unter
sich und mit dem Außenteil des Tiegels oben durch eine zweckmäßig gekühlte Metallplatte
verbunden sind.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES90516D DE527411C (de) | 1929-03-15 | 1929-03-15 | Tiegel aus leitendem Material, vorzugsweise Graphit, zur Verwendung als Badbehaelter und als Anode bei Schmelzflusselektrolysen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES90516D DE527411C (de) | 1929-03-15 | 1929-03-15 | Tiegel aus leitendem Material, vorzugsweise Graphit, zur Verwendung als Badbehaelter und als Anode bei Schmelzflusselektrolysen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE527411C true DE527411C (de) | 1931-06-17 |
Family
ID=7515877
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES90516D Expired DE527411C (de) | 1929-03-15 | 1929-03-15 | Tiegel aus leitendem Material, vorzugsweise Graphit, zur Verwendung als Badbehaelter und als Anode bei Schmelzflusselektrolysen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE527411C (de) |
-
1929
- 1929-03-15 DE DES90516D patent/DE527411C/de not_active Expired
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