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Elektrischer Schalter mit Betätigung und Lichtbogenlöschung durch
Druckgas Es sind bereits elektrische Schalter bekannt, bei welchen Druckgas sowohl
zur Lichtbogenlöschung als auch zum Antrieb der Schaltvorrichtung verwendet wird.
Man hat auch bereits vorgeschlagen, bei der Ausschaltung das Druckgas für den Antrieb
und für die Beblasung der Unterbrechungsstellen durch das gleiche Ventil zuzuführen.
Die Anordnung ist hierbei so getroffen, daß die Druckgasleitung für den Antrieb
von der Blasleitung hinter dem Ventil abgezweigt ist. Der Druckgasverbrauch zum
Betätigen des Schalters ist nur ein Bruchteil der Druckgasmengen, die zum Beblasen
der Unterbrechungsstelle benötigt werden. Da nun bei Leerschaltung, d. h. bei Schaltungen
des Schalters im stromlosen Zustand, die zur Kontrolle der Bewegungsmechanismen
und der Kontakte vorgenommen werden, eine Blasung nicht notwendig ist, so bedeutet
nach der bisherigen Anordnung jede Leerschaltung einen unnötigen Verlust an Druckgas.
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Diese Druckgasverluste zu vermeiden, ist Aufgabe der Erfindung. Die
Erfindung besteht in .der Anordnung von Mitteln, welche bei Leerschaltungen des
Schalters nur die Betätigung des Druckgasantriebes ohne Bebl:asung der Kontakte
bewirken. So kann man z. B. in die Blasleitung des Druckgasschalters hinter dem
eigentlichen Steuerventil ein besonderes Ventil oder einen Schieber vorsehen, dessen
Durchtrittsquerschnitt mit der Belastung so veränderlich ist, daß bei Nullstrom
der Blasluft der Durchtritt gesperrt wird. Der Durchtrittsquerschnitt dieses Vent
iis würde sich also vom geschlossenen Zustand bis zur größten öffnung dem Belastungsstrom
des Schalters anpassen. Wenn ein derartiges Ventil vorgesehen wird, so würde die
Betätigung,des Schalters im stromlosen Zustand mit dem normalen am Schalter befindlichen
Ventil vollzogen werden. Eine einfachere Anordnung ergibt sich, wenn .man dieses
Ventil durch den zugehörigen Trennschalter so steuert, daß es bei ausgeschaltetem
Trennschalter geschlossen ist. Da die Leerschaltungendes Druckgasschalters vorwiegend
im spannungslosen Zustand, d. h. ,also bei offenem Trennschalter, vorgenommen werden,
so läßt sich. der Bedarf an Druckgas gewissermaßen zwangsläufig dem Schaltzustand
des Trennschalters anpassen. Bei geschlossenem Trennschalter würde- dann also bei
jeder Schaltung geblasen, unabhängig davon, ob der Schalter belastet oder nicht
belastet ist, während der gezogene Trennschalter ein Schalten des Schalters ohne
Blasung zur Folge hat. Selbstverständlich kann das Sperrventil in der Blasleitung
auch von Hand oder anderweitig betätigt werden: es muß. dabei jedoch entweder durch
stromabhängige Verriegelungen oder durch entsprechende Anzeigevorrichtungen dafür
gesorgt sein, daß ein Schalten des belasteten Schalters ohne Blas.ung unmöglich
ist. Bei allen vorbeschriebenen Fällen kann der Schalter durch das normale Ausschaltventil
sowohl bei Leer- als auch bei Lastschaltungen gesteuert werden.
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Einen anderen Weg, den Druckgasverbrauch bei Leerschaltung zu vermindern,
stellt
die Anordnung eines besonderen Ausschaltventils dar, welches nur bei Leerschaltungen
betätigt wird. Dabei dient das normale Ausschaltventil dazu, die Druckgaszufuhr
zum Blasen und Schalten zu steuern, während über :das Leerschaltventil nur dem Druckgasantrieb
Druckgas zugeführt wird. Dieses Leerschaltventil kann durch ein vom Betriebsstrom
des Schalters beeinflußtes Relais derart blockiert sein, daß es nur im stromlosen
Zustand des Schalters betätigt werden kann. Statt nun ein besonderes Relais zur
Blockierung des Leerschaltventils anzuordnen, kann es auch von der Trennschalterstellung
derart abhängig sein, daß eine Betätigung des Ventils nur bei offenem Trennschalter
möglich ist. Wird das Leerschaltventil elektrisch betätigt, so kann die Steuerleitung
über ein vom Hauptstrom abhängiges Relais so geführt werden, daß :bei belastetem
Schalter die Steuerleitung unterbrochen ist. Wind in diesem Falle auch das Hauptausschaltventil
(mit Blasung) des Schalters elektrisch gesteuert, so können auch dessen Zuleitungen
über ,das stromabhängige Relais geführt sein, daß bei belastetem Schalter nur das
Hauptausschaltventil und bei stromlosem Schalter nur -das Leersch.altventil betätigt
werden kann. Hierbei braucht nur ein Kommandoschalter für das Ausschalten vorhanden
sein, ,der je nach dem Belastungszustand des Schalters entweder das Haupt- oder
das Leerschaltventil betätigen würde. Das Leerschaltventil ist in einer besonderen
Druckgasleitung zwischen dem Druckgasgefäß und dem Schaltzylinder geschaltet, während
das Hauptausschaltventil in der normalen Druckgasleitung zwischen dem Druckgasgefäß
und dem Schalter liegt, wobei hinter dem Ventil von der Blasleitung aus ein Rohr
nach dem Ausschaltzylinder des Schalters alggezweigt ist. In dieses Rohr wird man,
um ein Abströmen der Schaltluft bei Leerschaltung durch das Leerschaltventil in
den Blasraum zu verhindern, ein Rückschlagventnl anordnen. In die Ausschaltseite
des Druckgaszylinders münden also zwei Rohre, von denen eins nach dem Leerschaltventil
führt, während das andere über das Rückschlagventil nach der Blasleitung des Druckgasschalters
geführt ist.
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Wird auch beim Einschalten des Schalters geblasen, so müßte für den
Einschaltvorgang im stromlosen Zustand eine ähnliche Anordnung vorgesehen werden.
Es ist jedoch beim Schalten immer Vorsorge zu treffen, daß eine Leerschaltung, d.
h. also eine Schaltung ohne I3lasung, immer nur im stromlosen Zustand vorgenommen
werden kann. Da es jedoch gegebenenfalls erwünscht sein kann, auch eine Leerschaltung
mit Blasung, beispielsweise zu Reinigungszwecken, vorzunehmen, so muß daher auch
die Möglichkeit bestehen, die obengenannten Verriegelungen ,durch besondere Mittel
zeitweise wieder aufzuheben, so daß ein Schalten des Druckgasschalters mit Blasung
auch z. B. bei gezogenem Trennschalter möglich ist.
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Das Leerschaltungsventil kann gegebenenfalls mit dem Hauptausschaltv
entil zusammengebaut werden. So kann man beispielsweise ein Ventil bauen, welches
auf dem ersten Teil seines Hubes den Durchtritt des Druckgases nach dem Schaltzylinder
freigibt, w iihrend im weiteren Verlauf des Ventilhubes auch die Blasleitung geöffnet
wird. Dieses Ventil kann mit einem Anschlag versehen sein, der von einem stromabhängigen
Relais o. dgl. so gesteuert wird, daß der Ventilhub sich dem Belastungszustand des
Schalters anpaßt. Bei Belastung des Schalters wird das Ventil seinen vollen Hub,
d. h. also Schaltung und Blasung, machen, während bei Nullast das Ventil sich nur
bis zum Anschlag bewegen kann und nur den Druckgasdurchtr.itt nach dem Schaltzylinder
freigibt. Selbstverständlich kann die Ventilanordnung auch in jeder anderen beliebigen
Weise vorgenommen werden, wobei immer der Hauptwert darauf zu legen ist, daß beim
Ausschalten bzw. Einschaltern dem Schalter Druckgas zur Schaltung und Blasung zuzuführen
ist, während im stromlosen Zustand nur .dem Antriebszylirnder des Schalters Druckgas
zugeführt wird.
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Ähnliche Vorrichtungen lassen sich natürlich auch dann treffen, wenn
zum Antrieb des Schalters kein Druckgasantrieb, sondern irgendein anderer Antrieb,
z. B. ein Magnetantrieb oder ein Federantrieb, verwendet wird. In diesem Falle müssen
hie Verriege- i lungseinrichtungen auf die Steuerleitungen bzw. Auslöseteile dieser
Antriebe so wirken, daß auch hier der Schalter ohne Blasung nur im stromlosen Zustand
angetrieben werden kann.
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Bei Schaltern mit Druckgasantrieb kann man, um bei Leerschaltungen
:den Druckgasverbrauch überhaupt zu vermeiden, auch Hilfsein- und -ausschaltvorrichtungen,
wie Handhebel o. dgl., verwenden. Zweckmäßig macht man die Betätigung ,des Schalters
durch diese Vorrichtungen von der Belastung des Schalters oder der Stellung der
Trennschalter so abhängig, daß nur im stromlosen Zustand des Schalters geschaltet
werden kann.