DE526901C - Verfahren zum Erzeugen vollkommen verglaster Bloecke aus geschmolzenem Quarz - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen vollkommen verglaster Bloecke aus geschmolzenem QuarzInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B9/00—Blowing glass; Production of hollow glass articles
- C03B9/13—Blowing glass; Production of hollow glass articles in gob feeder machines
- C03B9/193—Blowing glass; Production of hollow glass articles in gob feeder machines in "press-and-blow" machines
- C03B9/1932—Details of such machines, e.g. plungers or plunger mechanisms for the press-and-blow machine, cooling of plungers
- C03B9/1936—Hydraulic or pneumatic displacement means of the plunger
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
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- C03B5/02—Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture in electric furnaces, e.g. by dielectric heating
- C03B5/021—Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture in electric furnaces, e.g. by dielectric heating by induction heating
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Description
Die bekannten Verfahren zum Schmelzen von Quarz weisen sämtlich den Nachteil auf,
daß es mit ihnen nicht gelingt, die Temperaturen beim Schmelzvorgang, ohne daß eine
zu starke Verdampfung des geschmolzenen Materials eintritt, so hoch, zu steigern, daß
die Viskosität des Schmelzgutes genügend erniedrigt und durch die ganze Masse des
Materials gleichmäßig wird, um bei der nachfolgenden
Verformung Stücke von vollkommener bzw. weitgehender Formgenauigkeit zu erhalten
und um die erfahrungsgemäß im Schmelzgut enthaltenen Luftblasen so weit auszutreiben,
daß die aus dem Schmelzgut hergestellten Formlinge durch den ganzen Scherben hindurch gleichmäßig verglast und durchsichtig
sind.
Diese Nachteile weisen sowohl die seit langem gebräuchlichen Schmelzverfahren für
ao Quarz im elektrischen Widerstandsofen auf als auch die neuere Methode durch Schmelzen
im Hochfrequenzinduktionsofen, wie sie beispielsweise in der französischen Patentschrift
585 213 beschrieben ist. Bei diesem Schmelzen
im Hochfrequenzofen ist es zwar möglich, Blöcke von geschmolzenem Quarz herzustellen,
jedoch sind auch diese Blöcke nicht vollkommen verglast, und vor allem besteht die Gefahr, daß ihre Oberfläche durch aus
der Form aufgenommenen Kohlenstoff verunreinigt ist.
Die Erfindung gibt nun die Möglichkeit, die geschilderten Schwierigkeiten in vorzüglicher
Weise zu vermeiden und ein in seiner ganzen Masse verglastes, also vollkommen durchgeschmolzenes, auf der Oberfläche völlig
reines Material zu erzeugen, das sich in einem Zustand so niedriger Viskosität befindet,
daß sich aus ihm bei der nachfolgenden Verformung Gegenstände, die in bezug auf Aussehen und Formgenauigkeit den schärfsten
Anforderungen entsprechen, erzeugen lassen.
Diese Möglichkeit wird durch ein neuartiges Schmelzverfahren geschaffen, bei dem
man einen auf irgendeine Weise erzeugten Rohquarzblock, den man gegebenenfalls vorher
erwärmt, in einen durch Induktion auf Temperaturen von über 20000 C vorerhitzten
Tiegel einbringt und hier unter plötzlicher Bildung einer isolierenden Schicht von verdampfter
Kieselsäure zwischen Wandung des Tiegels und Quarzblock durchgehend auf die. Temperatur des Tiegels erhitzt. Induktionsheizung
ist erforderlich, weil nur bei einer solchen die erforderlichen Temperaturgrade durch das ganze Schmelzgut hindurch einwandfrei
zu erhalten sind. Durch die Bildung einer isolierenden Schicht wird das Anhaften
des Blockes am Tiegel und eine Verunreinigung des Schmelzgutes durch Carborundum
oder das sonst verwendete Tiegelmaterial vollkommen verhindert, und es wird ein ge-
schmolzenes Material von außerordentlicher Homogenität und so hoher Temperatur erzeugt,
daß es leicht nach den bekannten Preß- oder Blasverfahren zu verarbeiten ist. Besonders vorteilhaft ist es, den Tiegel
so auszubilden, daß er während des Schmelzvorganges um eine zur Senkrechten geneigte
Achse rotiert, damit ein Anhaften des geschmolzenen Blocks an der Sohle unter allen
ίο Umständen vermieden wird. Gleichzeitig ist hiermit der Vorteil verbunden, daß der Quarzblock
zu einem etwas abgeflachten Klumpen geformt wird, den man leichter erfassen und schnell zwischen Matrize und Patrize bringen
bzw. aus dem Schmelztiegel durch eine Rinne durch Kippen des Ofens herabgleiten lassen
kann.
Das so vorbereitete geschmolzene Material kann ohne jede Schwierigkeit durch Pressen
verformt · werden. Weil seine Temperatur außerordentlich hoch und die Plastizität entsprechend
groß ist, werden sogar bei sehr dünnen Preßlingen die kleinsten Einzelheiten
der Matrize einwandfrei wiedergegeben. Das Erzeugen von Quarzblöcken im Induktionsofen
ist an sich bekannt, nicht jedoch die besondere eigenartige Durchführung des Schmelzprozesses nach der Erfindung, die
unter Bildung einer isolierenden Schient zwisehen
Tiegelwandung und Schmelzgut, also eine plötzliche Erhitzung, die auf einer Art von Leidenfrostschen Phänomen beruht und
es erstmalig ermöglicht, Quarz ohne unerwünschte, zu starke Verdampfung in einen so
flüssigen Zustand zu bringen, daß diese genaue Art der Formgebung und HersteEung
einwandfrei homogenisierter, von Verunreinigungen freier Stücke möglich ist. Das bekannte
Verfahren zur Herstellung von Quarzglaszylindern im Widerstandsofen, bei dem eine Loslösung des Formlings von der Elektrode
durch. Verdampfung des Silicium'dioxyds erfolgen soll, hat gleichfalls mit dem neuen
Verfahren nichts zu tun.
Um das Auftreten von Rissen und inneren Spannungen auf jeden Fall zu vermeiden,
wird zweckmäßig bei der Verformung durch Pressen mit auf Temperaturen von 1000 bis
iioo0 C erhitzten Matrizen gearbeitet, und die
gepreßten Stücke werden nach ihrer Entfernung aus der Form alsbald wieder auf wenigstens
12000C erhitzt, damit eine ungleichmäßige
Abkühlung durch zu starken Wärmeverlust nach außen vermieden wird.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist in der Abbildung dargestellt.
In dem Ofen ist eine Temperatur von bis zu 22000 C erzielbar.
Der Schmelzbehälter wird zweckmäßig ausZirkon hergestellt. Er kann aber auch aus Graphit
oder irgendeiner Kohlenstoffmasse bestehen.
Eine praktische Ausführungsform des Ofens besteht aus einem Graphittiegel, der stark
wärmeisoliert ist und sich um die Achse einer Drahtspirale drehen kann, welche von Hochfrequenzströmen
durchflossen wird, die durch Induktion den Tiegelinhalt beheizen. Durch eine Öffnung im Verschluß deckel kann man
den Gang des Schmelzprozesses verfolgen.
Die Preßformen, die nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind, können aus
einem beliebigen Stoff, ζ. B. aus Graphit oder Kohlenstoffmasse, bestehen. Man kann sie
aber auch aus einem polierten Metall herstellen, um ein schöneres Aussehen der fertigen
Stücke zu erzielen, und zwar vorteilhaft aus einem wenig oxydierbaren Metall mit
hohem Schmelzpunkt, wie Nickel und gewissen Ferrochromlegierungen. Diese können ohne Unzuträglichkeiten auf eine Temperatur
von 1000 bis 11000C gebracht werden, und
zwar entweder durch das zu pressende Material selbst oder auch unter zusätzlicher
Wärmezufuhr von außen, wenn die Eigenwärme der Preßlinge nicht ausreicht. Diese zusätzliche Erwärmung kann in beliebiger
Weise erfolgen.
In der Zeichnung ist α der Tiegel, der durch Hochfrequenzinduktionsströme erhitzt
wird, die durch die feste Wicklung b erzeugt werden. Er besitzt einen Mantel c und eine
Wärmeisolation d. Mittels einer Kurbel / kann das ganze um die Achse e gedreht
werden, g ist der Verschlußdeckel, der mit einer Bohrung h versehen ist, durch die man
die Temperatur überwachen und die Verflüchtigung kontrollieren kann.
Selbstverständlich' kann außer durch Pressen der gewonnene Klumpen nach jedem beliebigen
Verfahren weiterverarbeitet werden.
Das Verfahren ermöglicht es erstmalig, in ihrer ganzen Masse verglaste Stücke mit
glatter Oberfläche und beliebiger Scherbenstärke in einem Arbeitsgang herzustellen und
stellt daher für die Quarzgegenstände herstellende bzw. verbrauchende Industrie einen
erheblichen technischen und wirtschaftlichen Fortschritt dar.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Erzeugen vollkommen verglaster Blöcke aus geschmolzenem Quarz als Ausgangsmaterial für Quarzgegenstände in einem durch Induktion erhitzten Ofen oder Tiegel, dadurch gekennzeichnet, daß ein in einem vorangegangenen Schmelzverfahren erhaltener Quarzblock, gegebenenfalls nach vorheriger Erwärmung, in einen auf Temperaturen von über 2oooQ C vorerhitzten Tiegel oder Ofen gebracht und in diesem unterplötzlicher Bildung einer isolierenden Schicht von verdampfter Kieselsäure zwischen Ofenwandung und Quarzblock durchgehend auf die Temperatur des Schmelztiegels bzw. -ofens erhitzt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelztiegel oder -ofen während des Schmelzvorganges um eine zur Senkrechten geneigte Achse rotiert.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR283174X | 1927-01-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE526901C true DE526901C (de) | 1931-06-11 |
Family
ID=8887007
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES83124D Expired DE526901C (de) | 1927-01-06 | 1927-12-16 | Verfahren zum Erzeugen vollkommen verglaster Bloecke aus geschmolzenem Quarz |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE526901C (de) |
GB (1) | GB283174A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE747638C (de) * | 1941-02-13 | 1944-10-09 | Verfahren zur Herstellung von kugelfoermigen UEberdruckentladungslampen aus Quarzglas | |
CZ2018626A3 (cs) * | 2018-11-14 | 2020-03-25 | Ăšstav fyziky plazmatu AV ÄŚR, v. v. i. | Způsob lisování optických prvků ze skla a forma pro jeho provádění |
-
1927
- 1927-12-16 DE DES83124D patent/DE526901C/de not_active Expired
- 1927-12-23 GB GB34862/27A patent/GB283174A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB283174A (en) | 1928-05-10 |
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