DE525349C

DE525349C - Abschneidevorrichtung fuer Strohpressen

Info

Publication number: DE525349C
Application number: DE1930525349D
Authority: DE
Original assignee: WELGER MASCHINENFABRIK GEB
Current assignee: WELGER MASCHINENFABRIK GEB
Priority date: 1930-04-09
Filing date: 1930-04-08
Publication date: 1931-05-22

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Strohpressen mit einer Abschneidevorrichtung, die aus einem am Preßkolben befestigten Messer und einem Gegenmesser besteht, das an der in Richtung des Preßhubes des Preßkolbens hintenliegenden Kante der Einfallöffnung des Preßkanals angeordnet ist. Ein Nachteil der bekannten Abschneidevorrichtung ist es, daß sie bei jedem Kolbenhube ihre Wirkung

ίο ausüben. Außerdem ist es in den meisten Fällen durchaus nicht erwünscht, das Stroh durch zu vieles Zerschneiden unnötig zu kürzen. Zur Vermeidung dieser Nachteile werden nach der Erfindung die bekannten Ab-Schneidevorrichtungen, z. B. ein oder mehrere Messer, so ausgebildet und angeordnet, daß sie für gewöhnlich während des Preßvorganges unwirksam sind und nur unmittelbar vor jeder Bindung, also z. B. bei einem der

ao letzten der Bindung voraufgehenden Kolbenhübe, in Tätigkeit treten. Zu diesem Zweck wird das Gegenmesser, wenn eine Bindung erfolgen soll, von Hand oder maschinell in die Arbeitslage eingerückt, aus der es nach der Bindung wieder von Hand oder maschinell entfernt wird, damit es während der Preßarbeit bis zur nächsten Bindung wirkungslos bleibt.

In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen als Beispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Abb. 1 zeigt den Einstopftrichter und einen Teil des Preßkanals im Aufriß, Abb. 2 einen Grundriß zu Abb. i, während in der Abb. 3 eine Einschaltvorrichtung und in Abb. 4 eine Bewegungseinrichtung für das Abschneidmesser angedeutet ist, die jedoch nicht zur Erfindung gehört.

Nach Abb. 1 ist an der die vordere und die obere Fläche des Kolbens 8 begrenzenden Kante, wie an sich bekannt, eine Messerleiste ι befestigt, die mit einem an der hinteren Wand 3 des Einstopftrichters 6 angeordneten Gegenmesser 2 nach Art einer Schere zusammen arbeitet. Das Gegenmesser ist in Führungen 4 verschiebbar. Für gewöhnlich liegt das Gegenmesser so hoch, daß sich die Messerleiste 1 des Kolbens 8 ohne Schneid wirkung unter ihr hinwegbewegt. Erst unmittelbar vor einer Bindung wird das Gegenmesser 2 von Hand in die punktiert gezeichnete Lage gesenkt, so daß beim nächsten Kolbenhube die Messerleiste 1 zur Wirkung kommt und das im Preßkanal 5 befindliche Stroh von dem im Stopfkanal 6 befindlichen Stroh trennt.

Das Einrücken des Gegenmessers 2 wird bei Pressen mit Handbindung durch den in den Abb. 1 und 2 dargestellten Handhebel 7 bewirkt. Bei Pressen mit selbsttätiger Bindung wird hingegen das Gegenmesser 2 selbsttätig von einem Teil der Presse, der die Bindevorrichtung steuert, in die Schneidlage gebracht.

In Abb. 3 ist eine solche maschinelle Messerschaltung schematisch angedeutet. Die bekannte, von dem Meß- (Zacken-) Rad 39 gedrehte Steuerscheibe 9, von der die Binde-

vorrichtung gesteuert wird, wirkt durch den Nocken xo auf den Hebel ii, wobei dieser entgegen der Wirkung einer Feder 12 nach unten schwingt und vermittels der Zugstange 13 das Gegenmesser 2 nach unten bewegt. Diese Schaltung erfolgt bei jeder vollen Umdrehung der Steuerscheibe 9, die der Fertigstellung eines Ballens entspricht, einmal. Der Steuernocken 10 ist so angeordnet, daß die Steuerung des Gegenmessers der Bindung unmittelbar vorhergeht. Zu dem Zweck ist gemäß Abb. 3 der Schaltstift 35 für das nicht dargestellte Kupplungsglied für die Nadelwelle, in der Drehrichtung (Pfeil x) der Steuerscheibe 9 gesehen, hinter dem Steuernocken 10 für das Gegenmesser 2 angeordnet. Die Endlagen des Gegenmessers 2 sind durch Anschlage o. dgl. bestimmt.

Die Messerleiste ι kann, wie die Abb. 4 zeigt, mittels in Längsschlitzen 14 des Kolbens geführte Stifte 15 am Preßkolben 8 quer zur Kolbenbewegung verschiebbar und mittels Rollen 16 an den Preßkanalwänden 17 geführt sein, die unterhalb des Gegenmessers 2 so wellenförmig ausgebildet sind, daß

das Messer 1 zwecks Erhöhung der Schneidwirkung in bekanter Weise hin und her bewegt wird.

Claims

Patentansprüche:

1. Abschneidevorrichtung für Strohpressen, die aus einem am Preßkolben befestigten Messer und einem Gegenmesser besteht, welches an der in Richtung des Preßhubes des Preßkolbens der Presse hinten liegenden Kante der Einfüllöft'nung des Preßkanals angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenmesser beweglich angeordnet ist und unmittelbar vor jeder Bindung von Hand oder zwangläufig in die Schneidstellung bewegt wird.

2. Abschneidevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenmesser durch eine Feder o. dgl. in der unwirksamen Lage gehalten und von einer auf der Welle des Meßrades befestigten Nockenscheibe mittels eines Gestänges in die Schneidstellung bewegt wird. ■ ■■■ 5P

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen