DE52507C - Umsteuerungsvorrichtung für Dampfmaschinen - Google Patents
Umsteuerungsvorrichtung für DampfmaschinenInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L29/00—Reversing-gear
- F01L29/10—Details, e.g. drive
- F01L29/12—Powered reverse gear
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- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Engine Equipment That Uses Special Cycles (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 14: Dampfmaschinen.
in LONDON.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf umsteuerbare Dampfmaschinen mit kleinem und
grofsem Cylinder, deren Kurbeln um 900 gegen einander versetzt sind. Abweichend von den
bisher bekannt gewordenen Dampfmaschinenconstructionen wird der Dampf nicht ausschliefslich
durch den kleinen Cylinder in den grofsen geführt, sondern der. letztere wird direct mit Dampf versorgt. Aufserdem wird
nicht, wie allgemein üblich, der gesammte verbrauchte Dampf niedergeschlagen, sondern der
unmittelbar in den grofsen Cylinder eingeführte • Dampf nach vollendetem Kolbenhube in eine
Pumpe übergeführt, um uncondensirt in den Kessel zurückbefördert zu werden. Die durch
diese Dampfarbeit bedingte Anordnung der Dampfleitungs- und Steuerungsorgane erfordert
ferner eine besondere Vorrichtung, um eine derartige Maschine umsteuern zu können.
Eine in dieser Weise ausgeführte horizontale Dampfmaschine ist auf den beiliegenden
Zeichnungen in der Fig. 1 in der Vorderansicht und in Fig. 2 im Grundrifs dargestellt. Die
Fig. 3 und 4 zeigen Längsschnitte durch die Dampfcylinder und Fig. 5 und 6 Einzelheiten
der Ümsteuerungsvorrichtung. Die Fig. 7 bis 9 zeigen eine verticale Dampfmaschine in derselben
Anordnung, wie dieses für die horizontale Maschine beschrieben ist.
Eine der vorliegenden Erfindung gemäfs angeordnete Dampfmaschine ist mit wenigstens
zwei Cylindern ausgerüstet, deren Kolben zwei um 90 ° gegen einander versetzte Kurbeln
treiben. Das Verhältnifs der Durchmesser beider Cylinder ist ungefähr dasselbe, in welchem
Hoch- und Niederdruckcylinder der bekannten Verbundmaschinen zu einander stehen. Während
aber bei Maschinen der letztgenannten Art der Dampf bei normalem Gange durch den
kleinen Cylinder in den gröfseren gelangt, ist im vorliegenden Falle die Anordnung der
Steuerung und der Dampfkanäle die folgende: Die Cylinder α und b können entweder conaxial
angeordnet sein, Fig. 3, oder auch neben einander liegend, Fig. 4. Die Anordnung der
Dampf kanäle und Steuerungstheile läfst sich am besten erläutern, wenn die Cylinder neben
einander angeordnet sind. Aus diesem Grunde sind dieselben nur in die Fig. 4 hineingezeichnet
worden und sollen mit Bezug auf diese Figur erklärt werden.
.An dem von der Kurbelwelle abgekehrten Ende des kleinen Cylinders, α mündet ein Kanal
c, durch welchen frischer. Dampf einströmt, so lange derselbe nicht von einem durch · ein
Excenter oder dergleichen von der Kurbelwelle aus angetriebenen Schieber f abgesperrt
wird. Von der auf der Zeichnung dargestellten Todtlage ausgehend, treibt dieser Dampf zunächst
den Kolben d des Cylinders a vorwärts, bis der Kolben etwas mehr als die Hälfte seines
Hubes durchlaufen ■ hat. Alsdann legt der Kolben einen. Kanal e frei, und ein Theil des
Dampfes tritt durch denselben in das der Kurbelwelle zugekehrte Ende des grofsen Cylinders
b über, dessen Kolben dl in diesem Augenblick die Todtlage einnimmt. Während
der Kolben d seinen Vorwärtshub vollendet,
wird der Kolben d1 in seine Mittellage geschoben.
Nachdem der Kolben d etwas mehr, als die Hälfte seines Rückwärtshubes durchlaufen
hat, kann der vor dem Kolben <P befindliche Dampf durch den Kanal e, den Cylinder
α und einen am vorderen Ende des letzteren einmündenden Kanal g in den Condensatör
übertreten. Gleichzeitig wird durch einen Kanal c1 und ein denselben steuerndes
Ventil (oder Schieber) f2 frischer Dampf eingelassen
, so dafs ein genügender Drucküberschufs vorhanden ist, um die hinter dem kleinen
Kolben befindliche Dampfmenge zu verdichten. Der beim Rückwärtshube hinter dem Kolben dl befindliche Dampf wird, indem das
Ventil f1 den Kanal c1 absperrt, durch einen
auf der Zeichnung nicht dargestellten Kanal ■ am hinteren Ende des Cylinders mittelst eines
in der Fig. 2 dargestellten Schiebers f'2 in ein mit einem Rückschlagventil hl ausgerüstetes, zu
einer Pumpe h führendes Rohr abgelassen. Der Kolben dieser Pumpe wird von einer
Kurbel getrieben, welche gegen diejenige des. grofsen Cylinders um i8o° versetzt ist,
der Kolben der Pumpe wird also beim Vorwärtsgang den Dampf aus dem Cylinder b ansaugen,
beim Rückwärtsgange hingegen wird durch ein mit den Rückschlagventilen h"2 /z2
ausgerüstetes Rohr der Dampf aus dem hinteren Theil der Pumpe in den vorderen Theil derselben
übertreten. Da hierbei der vor dem Kolben gelegene Theil der Pumpenkolbenstange
mit einer Muffe i ausgerüstet ist, so wird der Dampf verdichtet und durch das mit
einem Ventil h3 ausgerüstete Rohr zum Kessel zurückbefördert. Am hinteren Ende der Pumpe h
mündet ferner' ein von einer Pumpe j kommendes Rohr, welche durch eine auf der
Zeichnung nicht dargestellte Rohrleitung von dem ebenfalls nicht gezeichneten Condensator
den niedergeschlagenen Dampf ansaugt; aufserdem mündet an dem hinteren Ende der
Pumpe h ein von einer Pumpe j1 kommendes Rohr, welches den Zweck hat, in die Pumpe h
Luft einzuführen, damit sich ein Luftpolster in derselben bildet. Die nach hinten verlängerte
Kolbenstange der Pumpe h treibt die Circulationspumpe m an.
Da eine solche Maschine nur einfach wirkende Einlaßventile hat, so ist es unmöglich,
durch Umkehrung der Bewegungsrichtung derselben eine Umsteuerung der Maschine herbeizuführen.
Dies wird im vorliegenden Falle dadurch erreicht, dafs man die eine der Kurbeln lim i8o° verstellt. Da diese Drehung in
zweckmäfsigster Weise durch Dampf bewirkt wird, welchen man in der einen oder anderen
Richtung auf einen der Kolben wirken läfst, so ist für diesen Zweck der Kolben des grofsen
Cylinders am meisten geeignet. Nimmt der Kolben seine Mittellage, so ist sowohl der
Kanal c1 als auch der Kanal e abgesperrt. Man
läfst dann, nachdem das Absperrventil A1,
Fig. ι, zum kleinen Cylinder geschlossen ist, mittelst des Dreiwegehahnes Jt Dampf in den
Cylinder vor oder hinter den in einer seiner Todtlagen befindlichen Kolben d{ eintreten.
Damit der Kolben d1 eine vom Kolben d unabhängige
Bewegung ausführen kann, ist der mit dem letzteren in Verbindung stehende
Kurbelzapfen nicht fest mit der Kurbelwelle verbunden, sondern zu beiden Seiten, des
Pleuelstangenkopfes sind auf denselben Gleitstücke Z1 geschoben, welche in dem kreisbogenförmigen
Ausschnitt zweier auf die Kurbelwelle gekeilter Scheiben / sich bewegen können (siehe
auch Fig. 6). Die Länge dieses Schlitzes ist so bemessen, dafs entsprechend dem beim Umsteuern
von dem Kolben d1 zu durchlaufenden — einen Hub betragenden — Weg die
Gleitstücke um 18o° verschoben werden können. Die Gleitstücke legen sich beim Gange der
Maschine gegen eine der radialen Seiten des Schlitzes, werden aber aufserdem, um eine unbeabsichtigte
Verschiebung zu verhindern, durch die Nasen der Hebel Z2 bezw. Z5 festgehalten.
Durch Federdruck werden diese Nasen in die Bahn der Gleitstücke hineingedrängt, so dafs
es' beim Umsteuern erforderlich ist, die gerade an einem Gleitstück anliegende Nase auszu- '
klinken. Dies geschieht durch eine in der Fig. 5 besonders gezeichnete Vorrichtung,
welche in folgender Weise wirkt:
Es sei angenommen, dafs die Maschine, welche zuletzt vorwärts gearbeitet hat, in einer
solchen Lage festgehalten worden ist, dafs die Kurbel des grofsen Cylinders im hinteren todten
Punkte, diejenige des kleinen Cylinders in ihrer tiefsten Lage sich befindet. Es mufs also die
Nase Z2 ausgelöst werden. Dies geschieht durch den derselben zunächst gelegenen hinteren der ■
beiden Hebel Z3, welche mittelst Verbindungsstangen von einem am hinteren Ende der Maschine
angeordneten Handhebel Z4 aus bewegt werden. In diesem Falle mufs der Hebel Z4
aus der Mittellage nach vorn gelegt werden. Um die Maschine von vorwärts auf rückwärts
zu stellen/ mufs dieselbe in einer solchen Lage angehalten werden, dafs das Gleitstück Z1 oben,
die Kurbel des kleinen Cylinders in der höchsten Stellung und die Kurbel des grofsen Cylinders
in der vorderen Todtlage sich befindet. Alsdann steht die Nase Z5 in der Nähe des
vorderen Hebels Z3; wird der letztere — durch Umlegen des Handhebels Z4 nach hinten
— veranlafst, nach der Kurbelwelle heranzuschwingen, , so wird die Nase Z5 ausgelöst.
Die gerade nicht von einem der Hebel Z3 beeinflufste Nase wird von dem Gleitstück Z1
aus dessen Bahn herausgedrängt und legt sich hinter dasselbe, sobald das Gleitstück an die
radiale Seite des Schlitzes sich legt. Da die
Steuerungsorgane von der beim Umsteuern um i8o° verdrehten Welle bethätigt werden, so
nehmen dieselben am Ende des Hubes, welchen der Kolben des grofsen Cylinders beim
Umsteuern ausführt, eine solche Stellung zu den entsprechenden Kanälen ein, welche das
Angehen der Maschine in der entgegengesetzten Richtung herbeiführt.
Die in den Fig. 7, 8 und 9 dargestellte Dampfmaschine unterscheidet sich von der
durch die Fig. 1 und 2 veranschaulichten dadadurch, dafs die Cylinder nicht horizontal,
sondern vertical angeordnet sind. Während bei der letzteren Anordnung die Cylinder in
einander geschoben sind, der grofse Kolben mittelst zweier Stangen auf die Kurbelwelle,
der kleine Kolben dagegen nur auf einen in den Schlitzen der Kurbelscheiben dieser Welle
verstellbaren Kurbelzapfen .wirkt, stehen dieselben bei der ersteren neben einander und
jeder Kolben wirkt auf eine besondere Kurbelhälfte. Hierdurch ist bedingt, dafs bei der
durch die Fig. 7 bis 9 dargestellten Maschine beim Umsteuern nicht die ganze Kurbelwelle,
um i8o° zu drehen ist, vielmehr nur die mit dem grofsen Cylinder gekuppelte Hälfte. Es
ist ferner nur eine Kurbelscheibe / und ein Gleitstück Z1 sowie die Anordnung eines Paares
von Nasenhebeln Z3 erforderlich. Weil es bei einer derartigen Anordnung etwas schwieriger
ist, die Druckleitungen der — den niedergeschlagenen Dampf bezw. die Luft zur Pumpe h
befördernden — Pumpen j bezw. jl zu verfolgen,
sind dieselben mit p bezw. j3 bezeichnet
worden.
. Die auf den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen der Maschine können aber
auch dahin abgeändert werden, dafs man z. B. eine verticale Maschine mit in einander geschobenen
Cylindern oder eine horizontale Maschine mit neben einander liegenden Cylindern ausführt. Ebenfalls können die Cylinder
diagonal angeordnet werden, wie es z. B. bei Raddampfern erforderlich ist.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei Dampfmaschinen mit einem kleinen und einem grofsen Cylinder, bei welchen die voranlaufende Kurbel des grofsen Cylinders um 900 gegen die des kleinen Cylinders verstellt ist und bei welchen der grofse Kolben theilweise vom kleinen Kolben gesteuert wird, die Anordnung einer Umsteuerungsvorrichtung, bestehend aus der Verbindung eines Handhebels (74, Fig. ι und 5) mit den von demselben zu bethätigenden, an beiden Seiten der Kurbelscheiben (I) derart angeordneten Nasenhebeln (I3J, dafs die eine oder die andere der beiden auf den Kurbelscheiben sitzenden Nasen (P Z5, Fig. 5 und 6) je ein Gleitstück (I1J freigiebt, welches in einem Schlitz der Kurbelscheibe um i8o° verschoben werden kann, wodurch der mit den Gleitsücken gekuppelte Kolben des kleinen Cylinders in der tiefsten bezw. höchsten Stellung erhalten wird, während der Kolben des grofsen Cylinders durch Zuführung des directen Dampfes bei (k) aus der einen Todflage in die andere verschoben wird.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE52507C true DE52507C (de) |
Family
ID=327221
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT52507D Expired - Lifetime DE52507C (de) | Umsteuerungsvorrichtung für Dampfmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE52507C (de) |
-
0
- DE DENDAT52507D patent/DE52507C/de not_active Expired - Lifetime
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