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Einrichtung zum Richten eines Gerätes, insbesondere eines Scheinwerfers,
nach einem bewegten Ziel mittels eines entfernten Zielgerätes Die Erfindung betrifft
eine Einrichtung zum Richten eines Gerätes, insbesondere eines Scheinwerfers, nach
einem fernen bewegten Ziel mittels eines von dem zu richtenden Gerät entfernten
Zielgerätes, insbesondere eines Zielfernrohres, mit einem Parallaxen-Ausgleichwerk,
in dem das Dreieck: Zielgerät-Zu richtendes Gerät -Ziel durch ein kleines, dem genannten
Dreieck ähnliches Stangendreieck mit zwei schwenkbaren, den Visierlinien des Zielgerätes
und des zu richtenden Gerätes entsprechenden Armen nachgebildet wird und ein Stellwerk
für wenigstens einen der Lagerträger der Arme des Ausgleichwerkes vorhanden ist,
das es möglich macht, den Abstand der Lagerzentren reziprok zur Entfernung des Zieles
vom Zielgerät zu verändern.
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Gegenstand der Erfindung ist eine besondere konstruktive Ausgestaltung
des Parallaxen-Ausgleichwerkes einer solchen Einrichtung, die es möglich macht,
die gegeneinander verstellbaren Lagerzentren miteinander zur Deckung zu bringen
und dadurch ein Ausgleichwerk zu schaffen, das bei verhältnismäßig kleinen Abmessungen
auch bei den größten vorkommenden Zielentfernungen noch exakt arbeitet.
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Die Erfindung besteht darin, daß einer der beiden Arme des Parallaxen
Ausgleichwerkes von- einem Ringlager getragen und das Lager des zweiten Armes im
lichten Raum dieses Ringlagers angeordnet ist.
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Zur Erläuterung der Erfindung und der Art ihrer praktischen Ausführung
soll das Parallaxen-Aüsgleichwerk einer Einrichtung mit einem Scheinwerfer beschrieben
werden, die zur Verfolgung von frei im Raum bewegten Zielen verwendbar ist und getrennte
Parallelführungsketten für das Kippen und das Schwenken der Geräte enthält.
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Die einfachere Einrichtung für die Verfolgung von Zielen, die sich
nur in der waagrechten Ebene bewegen, wie Wasserfahrzeuge, kann dann aus demselben
Werk durch Vereinfachung abgeleitet werden.
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Parallelführungskette bedeutet irgendeine Einrichtung, durch die die
optische Achse des Scheinwerfers parallel zur optischen Achse des Zielgerätes gehalten
wird, sei es zwangsläufig oder mit menschlicher Vermittlung, wie bei der bekannten
Parallelführungskette mit Folgezeigern, die durch einen 1lenschen in Deckung miteinander
gehalten werden müssen.
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Für die Zeichnung sind einfache mechanische Parallelführungsketten
zwischen dem Zielfernrohr und dem zugehörigen Teil des Parallaxen-Ausgleichwerkes
angenommen. Als Parallelführungsketten zwischen dem Scheinwerfer und seinem Teil
des Ausgleichwerkes sind elektrische
Synchronlaufwerke vorausgesetzt.
Von diesen sind nur die Geber oder auch nur ihre Antriebswellen gezeichnet, jene
sind vollständig dargestellt.
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Abb. i ist eine zur Erläuterung der Erfindungsaufgabe dienende perspektivische
Darstellung der ganzen Einrichtung.
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Abb. -2 ist der Aufriß des oberen Teiles einer Säule, die ein erfindungsgemäß
ausgeführtes Parallaxen-Ausgleichwerk enthält und zugleich das Zielfernrohr trägt,
größtenteils im Schnitt.
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Abb. 3 ist die Hälfte des Grundrisses des unter dem Ebenenzug
A -B von Abb. :2 liegenden Teiles der Säule.
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Abb.4 ist ein Aufriß des oberen Teiles der Säule mit dem Zielfernrohr
in verkleinertem Maßstab.
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Abb. 5 ist der Aufriß eines geteilten Zapfens zur Lagerung und Führung
des verschiebbaren Armlagers der Ausgleichwerke nach Abb. a und io.
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Abb. 6 ist ein Vertikalschnitt und Abb. 7 ein Horizontalschnitt dieses
Zapfens. Abb. 8 ist der Aufriß, teilweise im Schnitt, einer Vorrichtung, die es
ermöglicht, den Abstand der beiden Armlager an einem von der drehbaren Säulenhaube
getragenen Zeiger abzulesen.
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Abb. 9 ist eine Ansicht eines Kardangelenkes zur Kupplung der beiden
Arme des Ausgleichwerkes in vergrößertem Maßstab.
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Abb. io ist ein Aufrißschnitt eines Teiles der Säule von Abb. z und
3 mit einem in Einzelheiten abgeänderten, auch nur zum Teil dargestellten Ausgleichwerk.
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In Abb. i ist S der Scheinwerfer, F das Zielfernrohr, Z das Ziel,
ein Flugzeug. P ist ein Körper, ein Stück Erdboden oder ein Schiffskörper, der den
Scheinwerfer, das Zielfernrohr und das Gerüst des Parallaxen-Ausgleichwerkes, sinnbildlich
dargestellt durch die Platte P, trägt.
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Die Arme a und b des Ausgleichwerkes sind allseitig
beweglich in Lagern mit den Mittelpunkten f und s auf den Lagerträgern g
und t
gelagert. Diese werden von einer zum Gerüst des Ausgleichwerkes gehörigen
Lade 'a getragen, die eine Schraubenspindel i mit einer Kurbel k enthält.
Die Spindel i ist mit einem der Lagerträger oder mit beiden so gekuppelt, daß durch
Drehen der Kurbel k die Lagerträger auf der Lade gegeneinander verschoben werden
können. Der Abstand der Lager f und s kann mittels der Zeiger an den Lagerträgern
g und t und der Skala in, an der Lade h beurteilt werden.
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Die gestrichelten Linien U und V bedeuten die Parallelführungsketten,
durch die die Arme a und b mit dem Fernrohr F und dem Scheinwerfer S gekuppelt sind.
Die Lade 1a ist so gegen die Grundplatte p gestellt, und ihre Gleitbahn ist so gegen
die als waagerecht angenommene Oberfläche des Körpers P geneigt, daß die Verbindungs-
und Verschiebungslinie f-s der beiden Armlager parallel ist zur Verbindungslinie
F-S des Fernrohres und des Scheinwerfers, wobei nun die Zeichen F und S jeweils
auf den Punkt bezogen sein sollen, in dem sich Kippachse und Schwenkachse des Gerätes
schneiden. Die Arme a und b sind an ihren freien Enden durch ein Gelenk
ü gekuppelt. Für die Abb. i ist als Gelenk ein Ring am Ende des Armes a angenommen,
durch den der Arm b hindurchgeht. Die exakte Ausführung dieses Gelenkes wird später
beschrieben werden.
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Die Einrichtung wird in folgender Weise benutzt: In einem bestimmten
Augenblick befindet sich die ganze Einrichtung in dem gezeichneten Zustand, bei
dem das Stangendreieck f-s-z ähnlich ist und im Raum ähnlich liegt mit dem Dreieck
F-S-Z. `Fenn sich nun das Ziel bewegt und von dem Beobachter mit dem Fernrohr dauernd
verfolgt wird, so wird durch die Parallelführungsketten U und V und das Ausgleichwerk
der Scheinwerfer mitgenommen. Der Scheinwerfer bleibt dabei so lange auf das Ziel
gerichtet, als sich die Entfernung zwischen dem Fernrohr und dem Ziel nicht wesentlich
ändert, solange also das Ziel auf einer Kugelfläche mit dem Mittelpunkt in F bleibt.
Ändert sich dies, so erhält der die Kurbel k bedienende Mann den Befehl, die Grundlinie
f-s des Ausgieichwerkes zu verkleinern oder zu vergrößern, je nachdem sich das Ziel
entfernt oder nähert. In dem Befehl wird die neue Entfernung angegeben; die Skala
m wird gleich nach Entfernungen geteilt, so daß bei fester Anordnung des einen Lagerträgers,
was nun für den Lagerträger g vorausgesetzt sei, der zweite Lagerträger t nur auf
einen anderen Teilstrich der Skala gestellt zu werden braucht.
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Das Maß der Verstellung ergibt sich aus der folgenden Beziehung: Ändert
sich die anfängliche Entfernung F-Z des Zieles in F -Z, so
muß die Grundlinie f-s des Ausgleichwerkes abgeändert werden in f-s', so daß
Bei dieser schematischen Anordnung können die Armlager mit ihren Mittelpunkten f,
s nicht zur Deckung gebracht, Scheinwerfer und Fernrohr somit nicht parallel gerichtet
werden. Dies läßt sich aber erfindungsgemäß dadurch erreichen, daß das Schwenklager
des einen Armes als Ringlager ausgeführt und das Lager des zweiten Armes im lichten
Raum- dieses Ringlagers angeordnet wird. Diese Anordnung ist in Abb. z und io dargestellt.
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Hier ist der zum Fernrohr gehörige Arm a des Ausgleichwerkes 'bogenförmig
gestaltet, so daß der zum Scheinwerfer gehörige stabförmige Arm b mit ihm zusammen
ein Gebilde gibt, das einem Bogen mit aufgelegtem Pfeil ähnlich
ist.
Aus diesem Grunde wird der eine Arm als Bogenarm, der andere als Pfeilarm bezeichnet.
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Das Ausgleichwerk ist im Innern einer Säule mit drehbarer Haube io
in einem Gehäuse ii untergebracht, das auf dem Schaft 12 der Säule verdrehbar befestigt
ist. Die Haube io ruht auf dem Ringlager 13, das von dem Flansch 14 des Gehäuses
ii getragen wird. Der Bogenarm ist in der Wand der Haube io gelagert. Das Lager
besteht aus den beiden Teilen 15 und 16 mit der gemeinsamen waagerechten Achse C-D,
die die Kippachse des Bogenarmes ist. Die Schwenkachse des Bogenarmes ist die vertikale
Achse K-I_ des Ringlagers 13. Dieses Ringlager zusammen mit den Lagern 15 und 16
wird als Bogenlager bezeichnet. Der Schnittpunkt f der Achsen C-D und K-L ist das
Bogenlagerzentrum.
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An den Achsen der Lager 15 und 16 sind außen die Kurbeln 17 und 18
befestigt. Die Kurbel 18 ist durch die Kuppelstange i9 mit der Kurbel 2o auf der
Achse 21 des Fernrohrhalters 22 gekuppelt (Abb.4). In gleicher Weise ist die Kurbel
17 mit der Achse 2i gekuppelt. Diese Achse ist in zwei Auslegern an der Haube io,
von denen der eine bei 23 sichtbar ist, gelagert. Der Bogenarm a wird mit der Haube
io geschwenkt, wenn der Beobachter um die Säule herumgeht; er wird innerhalb der
Haube gekippt, wenn der Beobachter das Fernrohr hebt oder senkt.
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Der Pfeilarm bist mit horizontaler Achse G-H (Abb. 3), die
seine Kippachse ist und in Abb. 2 projiziert in dem Punkte f, s erscheint, in dem
Bock 24 auf der Drehscheibe 25 gelagert, die durch das Ringlager 26 von dem Boden
27 einer Mulde 28 mit zwei seitlichen Wangen, von denen eine bei 29 sichtbar ist,
getragen wird. Die Achse der Drehscheibe 25, die die Schwenkachse des Pfeilarmes
b ist, fällt bei der gezeichneten Stellung der Mulde 28 zusammen mit der Schwenkachse
K-L des Bogenarmes a. Das Kipplager des Pfeilarmes mit der Achse G-H und das Schwenklager
desselben Armes, das Ringlager 26, bilden zusammen das Pfeillager. Sein Zentrum
s, das im Schnittpunkt der Pfeilkippachse G-H und der Pfeilschwenkachse, also der
Achse des Ringlagers 26, liegt, fällt bei der gezeichneten Stellung der Mulde 28
mit dem Bogenlagerzentrum f zusammen.
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Die Drehscheibe 25 ist nach unten verlängert in einen Fortsatz 3o,
der eine Scheibe 31 und ein Zahnrad 32 trägt. Dieses Zahnrad treibt den Geber 33
des Synchronlaufwerkes für die Schwenkung des Scheinwerfers an. Der Geber 34 für
das Synchronlaufwerk zum Kippen des Scheinwerfers wird angetrieben durch eine als
Zahnstange wirkende Muffe 35, die auf dem Fortsatz 3o verschiebbar ist und an der
Stange 36 mit Armen befestigt ist, die durch Schlitze in der Wand des hohlen Fortsatzes
3o gehen. Die Stange 36 trägt am oberen Ende zwischen den Wangen des Bockes 24 eine
Zahnstange 37, die mit dem Zahnsektor 38 an der Nabe des Pfeilarmes b in Eingriff
steht. Der Geber 34 ist auf der Platte 31 durch ein Gegengewicht 39 ausbalanciert.
Der Geber 33 für das Schwenklaufwerk sitzt zusammen mit einem Gegengewicht 4o auf
einer Platte 41, die mit Stangen 42, 43 am Boden 27 der Mulde 28 aufgehängt ist.
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Die Mulde 28 ist in zwei einander gegenüberliegenden Wänden des Gehäuses
il mit vier geteilten Zapfen 44 gelagert, von denen einer in den Abb. 5 bis 7 in
etwa natürlicher Größe dargestellt ist. Der Zapfen besteht aus zwei Teilen: Ein
Schaft 45 mit einem Flansch 46, der in einer Bohrung der Gehäusewand ii sitzt, in
ihr gedreht und festgeklemmt werden kann, ist der eine Teil. Ein Stumpf 47, der
in einer Bohrung der Muldenwange 29 sitzt und in ihr gedreht werden kann, ist der
andere Teil. Zur Festklemmung des Schaftes 45 ist eine Schraube 48 angenommen, die
in eine Rille 49 am Umfang des Schaftes eingreift und damit auch das Herausgleiten
des Schaftes aus seinem Lager verhindert. In gleicher Weise ist das Herausgleiten
des Stumpfes 47 aus seinem Lager verhindert durch eine Schraube 5o, die in eine
Rille 51 eingreift, aber ohne den Boden der Rille zu erreichen und somit ohne die
Möglichkeit, den Stumpf 47 in seinem Lager festzuklemmen. Die Teilung des Zapfens
ist in der Weise ausgeführt, daß an dem Stumpf 47 ein Stollen 52 stehenbleibt, der
in eine Nut 53 des Schaftes 45 paßt. Durch diese Art der Teilung ist es möglich
gemacht, die beiden Teile des Zapfens senkrecht zu ihren Achsen in der in Abb. 5
waagerechten Richtung gegeneinander zu verschieben.
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Die gleichachsige Stellung der beiden Zapfenteile wird bestimmt durch
das Anschlagen eines Bolzens 54, der im Schaftteil 45 sitzt, an die Wand des einen
Endes einer Ausnehmung 55 des Stollens 52. Die gegenseitige Verschiebung der Zapfenteile
wird an einer Skala 56 auf dem Rand des Schaftteiles 45 angezeigt von einem Zeiger
57 am Rand einer Scheibe 58, die auf der Achse 59 befestigt ist. Die Achse hat an
ihrem inneren Ende in der Ausnehmung 55 des Stollens 52 ein Ritzel 6o, das in eine
Zahnstange 61 an einer Längswand der Ausnehmung 55 eingreift.
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Die beiden Zapfenteile können bei ihrer gezeichneten gegenseitigen
Lage um die gemeinsame Achse in ihren Lagern gedreht werden mittels eines Schlüssels,
der in die Löcher 6,-"63 des Schaftteiles eingreift. Die Winkelstellung des Zapfens
gegen die Waagerechte kann beurteilt werden mittels des Zeigers 64 am Flansch 46
und einer Gradteilung 65 "an der Gehäusewand i i.
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Mittels des Zeigers 64 und der Skala 65 werden die vier Zapfen so
eingestellt, daß der Einstell-
Winkel gleich ist dem Neigungswinkel
der Geraden F-S (Abb. i) gegen die Waagerechte. Nach der Einstellung werden die
Schaftteile 45 in ihren Lagern festgeklemmt. Nun ist, wenn das Gehäuse ii richtig
auf dem Säulenschaft 12 sitzt, die Mulde 28 und mit ihr das Pfeillager geradlinig
und parallel zur Linie F-S verschiebbar.
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Diese Verschiebung wird ausgeführt mittels der Schraubenspindeln 66,
67, die durch zwei Zahnräderpaare und eine Achse 68 für gleiche und gleichsinnige
Drehwinkel miteinander gekuppelt sind. Ihre Muttern 69 und 7o sind in Führungen
71 und 72 senkrecht zur Spindelachse gegen die Mulde 28 verschiebbar. Diese Führungen
sind am Boden 27 der Mulde befestigt. Die Schraubenspindeln tragen Handräder 73,
74.
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Der Bogenarm a und der Pfeilarm b sind miteinander durch
ein Kugelgelenk gekuppelt. Die Kugel 75 ist in der Schale 76 am Scheitel des Bogenarmes
gelagert. Sie ist axial durchbohrt. In der Bohrung steckt und führt sich das Ende
des Pfeilarmes b. Der :Mittelpunkt z der Kugel heißt Kupplungspunkt; er entspricht
der im Ziel Z liegenden Spitze des Dreiecks: Scheinwerfer-Femrohr-Ziel. Die Gerade
f-H, die auf der Bogenkippachse C-D im Bogenlagerzentrum f senkrecht steht, heißt
Längsachse des Bogenarme. Die mit ihr in den Abb. 2 und io zusammenfallende Gerade
s-z, die im Pfeillagerzentrum s auf der Pfeilkippachse G-H senkrecht steht, ist
die Längsachse des Pfeilarmes.
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Für die Erklärung der Wirkungsweise des Ausgleichwerkes muß man sich
zuerst die Haube io mit den an ihr gelagerten Teilen aus der in Abb.2 gezeichneten
Stellung um die Bogenschwenkachse K-1- um go ° verdreht denken, so daß die Bogenkippachse
C-D mit der Pfeilkippachse G-H zusammenfällt. Beim praktischen Gebrauch fallen diese
Achsen immer wenigstens ungefähr zusammen. Die gezeichnete Kreuzung der beiden Achsen
darf nicht vorkommen, weil andernfalls ein Bruch des Werkes beim Kippen des Bogenarmes
unvermeidlich wäre. Dieser Fall wird nachfolgend noch erörtert.
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Nach dieser Verdrehung der Haube ist das Ausgleichwerk bei der gezeichneten
Lage der Mulde 28 auf Unendlich eingestellt. Die Längsachsen der beiden Arme fallen
zusammen, die optischen Achsen des Fernrohres F und des Scheinwerfers S sind einander
parallel und bleiben einander parallel, wie auch die Geräte gekippt und geschwenkt
werden mögen.
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Nähert sich nun das Ziel, so dreht der Mann, der das Ausgleichwerk
einzustellen hat, an einem der Handräder 73, 74 so lange, bis der Zeiger 57 an der
Skala 56 die vom Beobachter am Fernrohr mitgeteilte Entfernung anzeigt. Dann ist
der Scheinwerfer auf das Ziel gerichtet, wenn in der früher angegebenen Weise die
Zapfen 44
mittels des Zeigers 64 und der Skala 65 im richtigen Winkel, d.
h. mit ihrer Verschiebungsrichtung parallel zur Geraden F-S, eingestellt worden
sind.
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Der Mann, der das Ausgleichwerk einstellt, steht neben oder gegenüber
dem Fernrohrbeobachter an der Säule. Er weicht aus, wenn dieser die Säulenhaube
io dreht und dabei um die Säule herumgeht; er behält dabei immer wenigstens eines
der Handräder 73, 74 bequem in Reichweite einer Hand und wenigstens eine der vier
Anzeigevorrichtungen 56, 57 im Auge.
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Um dem Mann das Bücken oder das Senken des Blickes nach diesen Anzeigevorrichtungen
zu ersparen, kann eine Anzeigevorrichtung an der Haube io angeordnet werden. Eine
solche Anordnung ist in Abb. 8 dargestellt. An einem der Zapfen 44 ist die Ausnehmung
55 des Stumpfes 47 vollends durchgefräst. Die das Ritzel 6o tragende Achse
59 trägt innerhalb der Mulde 28 auch ein Kegelrad 77. Seine Drehung wird
durch das Kegelrad 78, eine Welle 79 und ein Stirnrad 8o auf einen Zahnkranz
81 übertragen, der auf dem Ringlager 82 gelagert ist und sich um die Bogenschwenkachse
K-L, die zugleich die Säulenachse ist, drehen kann. An dem Flansch 14 des Gehäuses
ii ist auf Armen 83 ein Zahnkranz 84 gleichachsig mit dem Zahnkranz 81 fest gelagert;
die Teilkreishalbmesser beider Zahnkränze sind gleich. Die Relativdrehungen der
beiden Zahnkränze werden durch ein Getriebe 85 bekannter Art, das mittels eines
Trägers 86 an der Wand der Haube io gelagert ist und ein Differentialwerk enthält,
so auf den Zeiger 87 an der Außenseite der Haube io übertragen, daß der Zeiger nur
die Drehung des Kegelrades 77 gegen das Gehäuse ii anzeigt, während die Drehung
der Säulenhaube io gegen das Gehäuse ix aus derAnzeige ausgeschieden ist.
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Es ist schon gesagt worden, daß die Bogenkippachse C-D und die Pfeilkippachse
G-H nicht in die gekreuzte Stellung kommen dürfen, die sie in Abb. 2 haben. Diese
Bedingung bleibt nach anfänglich richtiger Einstellung des Werkes auch bei Verwendung
des Kugelgelenkes 75, 76 von Abb. 2 erfüllt, wenn die beiden Arme nicht ganz aufgerichtet
werden, das Ziel also nicht bis zum Zenit verfolgt wird. Man kann sich aber von
dieser Einschränkung dadurch freimachen, daß man das Kugelgelenk gemäß Abb. g durch
ein Kardangelenk ersetzt und die Führung des Pfeilarmes in der auf ihm verschiebbaren
Gelenkhälfte so ausführt, daß er sich gegen die Gelenkhälfte nicht um seine Längsachse
drehen kann. Ein solches Gelenk ist unter der Voraussetzung, daß sein Mittelpunkt,
der Kupplungspunkt z, gegen den Bogenarm a festliegt, in Abb. g dargestellt.
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Der Bogenarm, der mit U-Profil ausgeführt
ist, ist
an seinem Scheitel zu einer Schale 88 ausgeweitet. In dieser Schale ist eine Hülse
89
kardanisch aufgehängt. In dieser Hülse steckt passend der Pfeilarm b, dessen
Querschnitt ein Quadrat mit schwach gerundeten Ecken ist. Die Hülse 89 kann
sich gegen den Pfeilarm b, dessen Längsachse in der Zeichnung sich in dem Kupplungspunkt
ü projiziert, nicht drehen, dagegen kann sie sich infolge ihrer kardanischen Aufhängung
nach jeder Richtung hin gegen die Schale 88 des Bogenarmes a neigen.
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Bei dieser Ausführung des Gelenkes wird augenscheinlich durch das
von der Hülse 89
auf den Pfeilarm b übertragene Torsionsmoment die richtige
gegenseitige Lage der Kippachsen der beiden Arme auch dann gesichert, wenn die Arme
vollkommen aufgerichtet sind wie in Abb. 2.
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Um die Arme und das sie kuppelnde Gelenk bei starker Erhebung über
die Waagerechte mechanisch zu entlasten, kann man die in Abb io dargestellte Einrichtung
verwenden. Die das Pfeilkipplager auf dem Ringlager 26 tragende Drehscheibe 25 trägt
die eine Hälfte einer Reibungskupplung, die bei der Ausführung nach Abb. io einfach
von dem äußeren Rand 25' der Scheibe gebildet wird. Die zweite Hälfte dieser Reibungskupplung
trägt ein Ring go, der auf einem Ringlager gi an dem Gehäuse ii gelagert ist und
mehrere Arme g#" mit an dem Scheibenrand 25' anliegenden Backen 93 hat. Der
Ring go ist außen verzahnt. Er wird über ein Vorgelege 9.1, das an dem Gehäuseflansch
14 gelagert ist, in Drehung versetzt durch den Zahnkranz 95, der durch mehrere bei
96 angedeutete Arme mit der Säulenhaube io fest verbunden ist. Die Drehachsen
der Ringe go und 95
fallen zusammen mit der Säulenachse K-L. Das mit dem Zahnkranz
des Ringes 95 in Eingriff befindliche Zahnrad des Vorgeleges 94. ist etwas
kleiner als das andere Zahnrad, das in den Zahnkranz des Ringes go eingreift. Der
Ring go muß sich darum mit etwas größerer Winkelgeschwindigkeit drehen als die Säulenhaube
io. Die auf dem Scheibenrand 25' schleifenden Backen 93
suchen die
Scheibe und mit ihr das Pfeilkipplager im Sinne der Schwenkung mitzunehmen. Die
beiden Arme und das sie kuppelnde Gelenk haben nur noch das Maß der gemeinsamen
Bewegung zu bestimmen.
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Um diese Wirkung sicherzustellen auch für den Fall, daß das Bogenzentrum
f und das Pfeillagerzentrum s nicht zusammenfallen, müssen die Arme 92 nachgiebig
sein.
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Bei der Ausführung nach Abb. io ist das Ausgleichwerk mechanisch noch
weiter dadurch entlastet, daß die Geber 33 und 34. für die Synchronlaufwerke (und
ihre Ausgleichgewichte 39 und 4o) nicht mehr von der Mulde 28 getragen werden,
sondern fest auf dem Boden der Säule angeordnet sind. Die Mulde 28 ist nun so angeordnet,
daß ihr Boden 27 oben liegt. Der Zahnradsektor 38 in Abb. 2 ist durch ein Kegelrad
ersetzt, daß seine Bewegung auf ein gleichachsig mit dem Pfeilschwenklager 26 angeordnetes
Kegelrad 97
überträgt. Die Achse 98 des Kegelrades ist in dem hohlen
Fortsatz 3o der Drehscheibe 25 gelagert. Die Drehung des Fortsatzes 30 wird
durch das Zahnräderpaar 9g, die Welle Zoo und das Kreuzgelenk ioi auf die ausschiebbare
Welle io2 übertragen, die zu dem nicht gezeichneten Geber 33 des Synchronlaufwerkes
für die Schwenkung führt. Die Drehung der Achse 98 wird über ein Differentialwerk
103 bekannter Bauart und ein Kreuzgelenk 104 auf die ausschiebbare Welle io5 übertragen,
die zu dem nicht gezeichneten Geber 34 des Synchronlaufwerkes für das Kippen führt.
Durch das Differentialwerk 103 wird dabei die Schwenkbewegung des Pfeilarmes aus
der Drehung der Welle io5 ausgeschieden.
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Zur Ergänzung ist noch folgendes zu bemerken: Die für Abb. 5 angenommene
Entfernungsskala 56, deren Bezifferung sich auf Hektometer bezieht, gilt unter folgenden
Voraussetzungen. Die Grundlinie F-S der Einrichtung ist 50 m. Der Teilkreisdurchmesser
des Ritzels 6o ist 8 mm. Die Längsachse f-z des Bogenarmes a ist Zoo mm lang, so
daß bei Annäherung des Zieles auf 5oo m die,Grundlinie des Ausgleichwerkes, d. i.
der Abstand zwischen dem Bogenlagerzentrum f und dem Pfeillagerzentrum s, 2o mm
beträgt.
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Das beschriebene Ausgleichwerk ist auch für größere oder kleinere
Grundlinien der Einrichtung verwendbar. Nur erhält dann die Skala 56 andere Teilung.
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Der beschriebene Antrieb der Mulde 28 mittels der waagerechten Schraubenspindeln
66 und 67 hat zur Voraussetzung, daß die Grundlinie F-S der Einrichtung nicht allzu
stark gegen die Waagerechte geneigt ist. Sie mag aber bis 45' betragen. Aus diesem
Grunde reicht die Skala 65 (Abb. 5) nur bis 45 °. Ist die Grundlinie F-S sehr steil
aufgerichtet, so kann wohl die Lagerung und Führung der Mulde mittels der geteilten
Zapfen .44. beibehalten werden, aber der Antrieb der Mulde muß so abgeändert werden,
daß die Antriebskräfte die Mulde lotrecht angreifen. Die Abänderung kann durch Einschaltung
von Kegelrädergetrieben zwischen die Handräder 73, 74. und die Schraubenspindeln
für den Antrieb der Mulde leicht erreicht werden.
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Die in Abb.8 dargestellte Anzeigevorrichtung mit dem Zeiger 87 an
der drehbaren Säulenhaube io kann bei kräftiger Ausführung und Umwandlung des Zeigers
87 in eine Kurbel auch zur Verstellung der Mulde verwendet werden. Dabei wird es
allerdings erforderlich sein, das Getriebe mit den Teilen 77 bis 8o nicht
nur
an einem derZapfen 44 anzuordnen, sondern an allen.
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Bei allen beschriebenen Ausführungen wird das Pfeillager gegen die
Säule verschoben, während das Bogenlager gegen die Säule festliegt. DiesesVerhältnis
kann umgekehrt werden. Man kann den Flansch 14, der das Bogenschwenklager 13 trägt
(Abb. 2), vom Gehäuse ii trennen und mit der Mulde 28 verbinden und dafür das Ringlager
26 nicht am Boden der Mulde, sondern auf einer mit dem Gehäuse ii fest verbundenen
Platte anordnen.
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Auch das Gelenk zur Kupplung der beiden Arme kann anders als beschrieben
ausgeführt werden. Man kann, in Abb. a, die Kugel 75 an dem Pfeilarm b befestigen
und die Schale 76 an dem Bogenarm a in Richtung seiner Längsachse verschiebbar lagern.
Analog könnte man die Schale 88 des Kardangelenkes von Abb. 9 an dem Ende des Pfeilarmes
b befestigen und einen am Bogenarm befestigten Stift in die Hülse 89 eingreifen
lassen.
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Wenn das Ziel, beispielsweise ein Wasserfahrzeug, immer in derselben
waagerechten Ebene bleibt und die Grundlinie F-S der Einrichtung wenig gegen die
Waagerechte geneigt und wenig von der Ebene des Zieles entfernt ist, so kann das
beschriebene Ausgleichwerk erheblich vereinfacht werden. Da in diesem Falle die
beiden Arme a und b immer in derselben waagerechten Ebene liegenbleiben,
so können alle Teile des beschriebenen Ausgleichwerkes, die beim Kippen bewegt werden,
gegen ihre Träger festgelegt und die ihre Beweglichkeit ermöglichenden Lager gespart
werden. Das Gelenk zur Kupplung der beiden Arme kann dann an der Säulenhabe io in
der Höhe der Achse C-D angebracht und als ein einfaches Gelenk mit lotrechterAchse
ausgeführt werden. Das Synchronlaufwerk für das Kippen des Scheinwerfers kommt in
Fortfall, damit werden auch alle Teile des Ausgleichwerkes, die den Geber 34 dieses
Synchronlaufwerkes betätigen, entbehrlich.