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Stehende Bleikabelpresse mit zweiteiligem Pressenkopf Die Erfindung
bezieht sich auf stehende Bleikabelpressen mit zweiteiligem Pressenkopf. Die durch
das Einarbeiten der zur Führung des Bleies dienenden Kanäle und der Bleikammer bedingte
zweiteilige Ausführung des Pressenkopfes stehender Bleikabelpressen hat den Nachteil,
daß die Bleikammer nicht beliebig bemessen werden kann. Die Schraubenverbindung
zwischen der oberen und der unteren Pressenkopfhälfte soll nämlich durch den Bleidruck
in der Bleikammer nicht beansprucht werden, d. h. die Bleikammer muß in ihren Abmessungen
so gehalten werden, daß bei der oberen Pressenkopfhälfte die dem senkrecht nach
oben wirkenden Bleidruck ausgesetzte Projektionsfläche kleiner ist als die dem senkrecht
nach unten wirkenden Druck des Bleies im Aufnehmer ausgesetzte Projektionsfläche.
Es muß also der auf der oberen Pressenkopfhälfte lastende Bleidruck von oben nach
unten größer sein als von unten nach oben.
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Die verschiedenen Durchmesser der Bleikammer sind durch die Dicke
des in den Pressenkopf eingesetzten Dornhalters gegeben, die wiederum durch den
Innendurchmesser des jeweils herzustellenden Bleimantels bestimmt wird. Damit ist
aber auch gleichzeitig bei Berücksichtigung der eingangs erwähnten Forderung die
Länge der Bleikammer festgelegt. Werden die Abmessungen der Bleikammer in dieser
Weise bestimmt, so ergibt sich unter Umständen eine unvorteilhaft kurze Bleikammer.
Der Nachteil einer kurzen Bleikammer besteht darin, daß der Weg, auf dem die beiden
durch die Öffnungen in der oberen Pressenkopfhälfte in die Bleikammer eintretenden
Bleiströme sich vereinigen müssen, unter Umständen zu kurz ist, um eine genügend
innige Verbindung der Bleiströme zu ermöglichen, so daß besonders bei weniger gut
bindenden Bleisorten der Bleimantel Längsrisse erhält. Diese Längsrisse müssen aber
unbedingt vermieden werden. Besonders groß ist der Übelstand, wenn sich die Risse
nicht schon bei der Herstellung des Kabels zeigen, sondern erst nach erfolgter Verlegung
des Kabels.
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Es ist bereits versucht worden, die Bleikammer zu verlängern und dem
sich daraus ergebenden größeren, nach oben gerichteten Bleidruck dadurch Rechnung
zu tragen, daß die Pressenkopfhälften durch besonders kräftige Schrauben miteinander
verbunden werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese Maßnahme nicht die erwartete
Wirkung hat, denn die Verbindungsschrauben erleiden infolge des hohen Bleidrucks
eine Streckung, und es tritt, wie praktische Versuche gezeigt haben, auch wenn die
Streckung nur geringfügig ist, Blei in den sich alsdann zwischen den beiden Pressenkopfhälften
allmählich bildenden Spalt. Infolge der Keilwirkung des in diesem Spalt eintretenden
Bleies werden die Pressenkopfhälften auseinandergezwängt und verbogen.
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Eine Vergrößerung, d. h. eine Verlängerung der Bleikammer ohne Erhöhung
der Druck-
\virkung auf die obere Pressenkopfhälfte von unten nach
oben wäre möglich, wenn man gleichzeitig die -dem von. oben nach unten wirkenden
Bleidruck ausgesetzte Fläche dieser Pressenkopfhälfte vergrößern würde. Dies würde
aber eine Vergrößerung der Bohrung des Bleiaufnehmers bedeuten und damit eine Verteuerung
der Presse, denn je größer diese Bohrung wird, desto größer wird naturgemäß der
auf den Preßstempel wirkende Gesamtdruck, und desto schwerer und teurer wird die
Presse.
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Erfindungsgemäß wird eine Verlängerung der Bleikammer unter Vermeidung
der erwähnten Übelstände dadurch erreicht, daß ein Teil der Bleikammer durch eine
oder mehrere einteilige Büchsen gebildet ist, durch die das Blei vor dem Eintritt
in die Matrize hindurchströmt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Pressenkopf im senkrechten Längsschnitt,
Abb.2 in kleinerem Maßstabe die obere Pressenkopfhälfte, von dem Bleiaufnehmer aus
gesehen, Abb. 3 ebenfalls in kleinerem Maßstabe die obere Pressenkopfhälfte, von
unten gesehen, und Abb.4 einen Teil des Pressenkopfes im senkrechten Längsschnitt
mit für die Ummantelung eines dünneren Kabels bestimmten Einbauteilen.
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In die waagerechte Bohrung zwischen der oberen Hälfte i und der unteren
Hälfte 2 des Pr essenkopfes ist von der einen Seite der Dornhalter 3 mit dem Dorn
4 und von der anderen Seite der Matrizenhalter 5 mit der Einsatzbüchse 6 und der
Matrize 7 eingesetzt. Ein vorstehender zylindrischer Kragen 8 der oberen Pressenkopfhälfte
greift in die Bohrung des auf den Pressenkopf aufgesetzten Bleiaufnehmers 9 ein.
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Bewegt sich der Preßstempel io im Aufnehmer 9 nach unten, so wird
das Blei durch zwei in der oberen Pressenkopfhälfte vorgesehene Kanäle i i in die
Bleikammer des Pressenkopfes gedrückt. Die Bleikammer wird nur teilweise durch die
Pressenkopfhälften unmittelbar gebildet. Der nach dem Kabelaustrittsende zu gelegene
Teil der Bleikammer wird durch eine einteilige zwischen den Pressenkopfhälften undrehbar
gelagerte Büchse 12 dargestellt. Der während des Pressens auf die durch die Büchse
12 gebildete Bleikammerwandung ausgeübte Druck wird nicht auf die Pressenkopfhälften
übertragen, sondern von der geschlossenen Büchse aufgenommen. Die Länge dieser Büchse
muß so gewählt sein, daß die, dem Bleidruck von unten nach oben ausgesetzte, in
Abb. 3 kreuzweise schraffierte Projektionsfläche f1 der oberen Pressenkopfhälfte
kleiner ist als die unter dem nach unten wirkenden Bleidruck stehende, in Abb. 2
kreuzweise schraffierte Projektionsfläche f-' derselben Pressenkopfhälfte. Ist dies
nämlich der Fall, so überwiegt der von oben auf die Pressenkopfhälfte i wirkende
Bleidruck gegenüber dem auf sie von unten wirkenden Bleidruck. Infolgedessen werden
die beiden Pressenkopfhälften gegeneinanderstatt auseinandergedrückt, so daß der
vorerwähnte Übelstand vermieden ist. Dabei kann die Bleikammer beliebig lang gehalten
werden, so daß ein genügend langer Weg für das Blei entsteht und sich die beiden
Bleiströme mit Sicherheit innig miteinander verbinden.
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Die Büchse 12 kann nach Bedarf ausgewechselt werden. Beim Ausführungsbeispiel
muß in diesem Falle der Pressenkopf ausgebaut-und auseinandergenommen werden. Die
Büchse kann aber auch wie der Matrizenhalter 5 in den Pressenkopf eingesetzt oder
eingeschraubt werden.
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Statt einer Büchse 12 können auch, wie in Abb. 4 dargestellt ist,
zwei Büchsen 13 und 14 hintereinander angeordnet sein, und es braucht gegebenenfalls
nur eine der Büchsen, beispielweise die Büchse 14, auswechselbar angeordnet sein.
Die Büchse 13 entspricht dem dem Kabeleinführungsende des Pressenkopfes zugekehrten
Teile der Büchse 12 in Abb. i; dagegen weicht die Büchse 14 von der Ausführung des
dem Kabelaustrittsende zugekehrten Teiles der Büchse 12 mit Rücksicht auf die Ummantelung
eines dünneren Kabels ab.