DE523770C - Verfahren und Vorrichtung zum Aufschliessen von organischen und anorganischen Stoffen, bei welchem die Stoffe zunaechst einer Erhitzung unter Druck und dann einer ploetzlichen Druckentlastung ausgesetzt werden - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Aufschliessen von organischen und anorganischen Stoffen, bei welchem die Stoffe zunaechst einer Erhitzung unter Druck und dann einer ploetzlichen Druckentlastung ausgesetzt werden

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DE523770C
DE523770C DER64439D DER0064439D DE523770C DE 523770 C DE523770 C DE 523770C DE R64439 D DER64439 D DE R64439D DE R0064439 D DER0064439 D DE R0064439D DE 523770 C DE523770 C DE 523770C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J3/00Processes of utilising sub-atmospheric or super-atmospheric pressure to effect chemical or physical change of matter; Apparatus therefor
    • B01J3/04Pressure vessels, e.g. autoclaves

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Aufschließen von organischen und anorganischen Stoffen, bei welchem die Stoffe zunächst einer Erhitzung unter Druck und dann einer plötzlichen Druckentlastung ausgesetzt werden Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren und eine zu dessen Ausführung dienende Vorrichtung zum restlosen Aufschließen und Auflockern von organischen oder anorganischen Stoffen aller Art für Einzel-oder für Massengut. Wie bei ähnlichen, sollen durch dieses Verfahren der in Zellen, Fasern o dgl. eingeschlossene Inhalt der Stoffe oder diese selbst freigelegt werden, um sie leichter und besser nutzbar, z. B. für die Verdauung, zu machen. Das Verfahren soll z. B. zum Freilegen der Eiweißstoffe aus Getreide, zur Gewinnung von Öl aus Stein u. dgl. J von Papier aus Schilf, von G;rspinstfasern aus Pflanzen, zum Vertreiben des Wassers aus Hölzern oder Torf, zum Abschwächen von Bazillen dienen. Durch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung hat man es vollständig in der Gewalt, entweder restlos aufzuschließen und zu zersprengen oder nur teilweise zu zerlegen und zu zerteilen, oder auch nur Teile eines Arbeitsgutes vor den anderen zu zersprengen, abzulösen und zu entfernen.
  • Man hat bereits Getreide oder andere stärkehaltige Stoffe dadurch aufgeschlossen, daß man sie mit oder ohne Zuführung von Feuchtigkeit unter Druck erhitzte und dann eine plötzliche e Druckentlastung eintreten ließ.
  • Hierdurch wurde eine völlige Aufschließung aber nicht erreicht, es blieben immer noch unerschlossene Klumpen vorhanden. Bei diesen Verfahren war ferner der überstand vorhanden, daß das Arbeitsgut in großer Masse nicht mit einem Male aufgeschlossen werden konnte. Die technisch möglichen Grenzen erlauben es nicht, daß ein großer Verschlußdeckel dem Druck von 12 bis 20 Atm. widersteht und sich dann im Bruchteil einer Sekunde plötzlich abheben läßt. Auch wirkt die bei solchen bekannten Verfahren notwendige Anwendung hoher Wärmegrade auf das Arbeitsgut sehr nachteilig, manchmal sogar zer störend, so z. B. bei Gespinstfasern.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren fallen alle diese Übelstände fort, und ein vollständiges Aufschließen gelingt, falls gewollt, in viel geringerer Zeit, bei billigerer Arbeit und Anlage, ohne hierfür besonders geschulte Kräfte.
  • Dies wird dadurch erreicht, daß man das Arbeitsgut längere Zeit einem Druckwechsel von sehr rascher Folge aussetzt, wobei der Arbeitsvorgang gemäß der Erfindung schärfsteins unterteilt wird, indem alle Spannmittel für sich in gesonderten Kammern entwickelt folgerichtig und bemessen zugeführt werden.
  • Der grundsätzliche Unterschied und sein zum ersten Male erreichter Erfolg gegen die bisherigen Verfahren besteht darin, daß hier mit kleinen Drücken und ganz niedrigen Temperaturen durch die Arbeitsunterteilung, aber mit vielfacher Druckwechselfolge, in krassestem Druckabfall und ständiger Bewegung des Arbeitsgutes fortgesetzt bis zum gewollten Ziel restlos gearbeitet wird. Dadurch geht die Aufschließung in dünnen Schichten vor sich, während hoher Druck hohen Gegendruck erzeugt und einen festeren Kern im Innern bildet, der weder Feuchtigkeit noch Wärme zur Wirkung kommen läßt. Weitere Vorteile sind die kürzere Bearbeitungszeit, die Einschränkung zur geringen Anlage und die Einfachheit der Handhabung mit Ersparnis an geschulten Arbeitskräften. Man wird hierbei je nach dem gewollten Ziel niir so weit das Aufsprengen durchführen und in entsprechender Weise variieren, als es dem Zweck entspricht. Die Unterteilung in der Zuführung der Spannmittel oder richtiger des Sprengmittels und der dieses hoch steigernden Mittel, erlauben es, die heftige Schärfe des Druckabfalles zum Teil für einzelne Zwecke abzudämpfen, so z. B. zum Entschälen von Getreide, Obst, Früchten, zum Auf-, Ab- und Hinaussprengen von Schmutz, Staub u. dgl. bei Früchten, Geweben u. a., Decken, Kleidern, also zum Reinigen oder Waschen derselben. Wollte man das Verfahren in allen diesen Fällen weiter und scharf fortsetzen, so würde man z. B. die Gewebe auffasern.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach dem Verfahren in einer Vorrichtung dargestellt. Fig. I ist ein Grundriß nach Linie I-I der Fig. 2, Fig. 2 ein Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. I.
  • Im Gestell A eingebaute Kammern B, B' werden durch Deckel C, C'außen und die Klappen c, c' innen mittels der Hebel E, E' umkehrbar geschlossen und geöffnet. Sie werden mit Arbeitsgut in drehbaren Gitterkäfigen 0. dgl. beschickt und münden auf den Zylinder F, worin der Kolben G läuft; ihnen wird durch die Rohre J, I(, L Eeuchtigkeit, Druck und Hitze zugeleitet, wenn der im Zylinder F z. B. hier kreisende Kolbens durch NockenlM, M', M" ihre zugehörigen Ventile folgerichtig und zeitbemessen öffnet und die Käfige wendet. Beim Passieren schließt der Kolben 0 natürlich die z. Zt. nach ihm zu geöffneten Kammern B, B', bis die Münder seiner kommunizierenden Hohlräume II, die durch Saugleitung S nach außen unter Unterdruck stehen, sich ihnen gegenüber befinden und für den Bruchteil einer Sekunde urplötzlich durch den krassen Druckabfall aller Spannungen in der Kammer leine Dampfexplosion der in die Stoffteile und Zellen eingepreßten, übersiedeten Wasserteile zustande bringen, die so ihre Behälter zersprergen und damit viele tausend Male in der Minute, wiederholt schichtweise tiefer eindringend, das Gut restlos aufschließen.
  • Der klare einfache Vorgang der fortgesetzten gegensätzlich scharfen Druckwechselfolge gestattet Beschickung und Besichtigung großer Massen ohne Unterbrechung und ohne Verlust, auch Vervielfältigung selbst in Etagen. Es wird eine bisher unerreichte restlose Aufschließung in vollkommener, einfacher, verkürzter und beschleunigter Weise erzielt, Anlage, Raum und Betrieb verbilligt mit Handhabung für jedermann ohne Fachvorkenntnisse. Die Anwendung wird nicht nur für Getreide, Gespinstiasern, sondern auch für Torfentwässerung, Hülsenfrüchte, Kohle, Düngerwandlung und anderes mehr bahnbrechend werden.
  • PATENTANSPR1 ; CXE : I. Verfahren zum Aufschließen von organischen und anorganischen Stoffen, bei welchem die Stoffe zunächst einer Erhitzung unter Druck und dann eimer plötzlichen Druckentlastung ausgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckwechsel längere Zeit in sehr rascher Aufeinanderfolge stattfindet.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine erfindungsgemäße Wirkungsfolge zur Vorbereitung des eigentlichen Arbeitsvorganges stattfindet.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannmittel getrennt vorbereitet und umnittelbar zugeführt werden.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß schärfster Druckabfall aus der Vereinigung verschiedener Kammern mit getrennt vorbereiteten Spannmitteln als Gegensätze bewirkt wird. j. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Arbeitskammern auf einen Zylinder münden, dessen I Kolben sie zeitweise verschließt bzw. verschließen, aber mit Unterspannung versehene Hohlkammern besitzt, deren Öffnungen beins Passieren den Druckwechsel stattfinden läßt.
DER64439D 1925-05-24 1925-05-24 Verfahren und Vorrichtung zum Aufschliessen von organischen und anorganischen Stoffen, bei welchem die Stoffe zunaechst einer Erhitzung unter Druck und dann einer ploetzlichen Druckentlastung ausgesetzt werden Expired DE523770C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6416621B1 (en) 1998-03-13 2002-07-09 Rhodia Acetow Gmbh Apparatus, process and pressure reactor for the treatment of solids with pressurized liquid gases

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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