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Verfahren zum Betriebe von mehrzelligen Trocknern Es ist bekannt,
daß wasserreiche Brennstoffe durch Trockenmittel, wie z. B. heiße Feuergase, getrocknet
werden können, derart, daß das Trockenmittel durch die Brennstoffschicht selbst
geleitet wird. Es ist ferner bekannt, daß derartige Trockner, wenn ihre Leistung
ein bestimmtes Maß überschreiten soll, aus mehreren Zellen aufgebaut werden, die
parallel zueinander arbeiten und aus der gleichen Leistung mit dem Trockenmittel
gespeist werden.
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Beim Betrieb derartig arbeitender Trockner hat sich gezeigt, daß infolge
unvermeidbarer Schwankungen des Brennstoffwiderstandes in den einzelnen Zellen oder
aus anderen Gründen die Gasverteilung auf die parallel zueinander liegenden Zellen
unregelmäßig wird, wodurch der Brennstoff in der einen Zelle stärker und in der
anderen schwächer getrocknet wird. Ferner besteht die Gefahr, daß in den Fällen,
wo aus jeder Trocknerzelle das Gut unmittelbar in annähernd gleichen Mengen einem
dazugehörigen Schwelschacht zugeführt werden soll, in der einen oder anderen Zelle
der Brennstoff übertrocknet wird und hierdurch unter Einwirkung des heißen Trocknungsmittels
eine zu hohe Temperatur annimmt, wodurch wiederum ein Schwelen des Brennstoffes
bereits im Trockner entstehen kann. Diese übelstände hat man bisher dadurch zu mildern
gesucht, daß in die von der gemeinsamen Leitung abzweigenden Gaszuführungen zu den
einzelnen Trocknerzellen Ventile o. dgl. eingebaut wurden. Bei ungleichmäßigem Arbeiten
der einzelnen Zellen wurden die Gaszuführungen zu den schärfer trocknenden Zellen
durch Steuerung der Ventile gedrosselt bzw. die Ventile der Gaszuführungen zu den
schlechter trocknenden Zellen weiter geöffnet, soweit dies noch möglich war. Es
hat sich jedoch gezeigt, daß es auf diese Weise nicht gelingt, ein gleichmäßiges
Arbeiten aller Trocknerzellen herbeizuführen, denn durch die Änderung der Gaszuführung
zu einer Zelle trat stets eine starke Rückwirkung auf die Verteilung des Trockenmittels
auf alle übrigen Zellen ein, so daß, wenn durch Steuerung des Regelventils ein zu
langsames oder zu starkes Trocknen der einen Zelle beseitigt wurde, die übrigen
Zellen anfingen, unregelmäßig zu arbeiten. Die Änderung der Gaszufuhr zu einer Zelle
erforderte also gleichzeitig immer eine Nachregelung der Gaszufuhr zu den übrigen
Zellen, so daß das, was durch die Einregelung der einen Zelle gewonnen wurde, durch
Außerschrittfallen der anderen Zellen wieder verlorenging.
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Es wurde nun gefunden, daß bei mehrzelligen Trocknern ein gleichmäßiges
Arbeiten aller Zellen sich dadurch erreichen läßt, daß in den Gasstrom außer dem
veränderlichen
Widerstand, den das Gut dem Gasdurchgang im Trockner
bietet, noch von vornherein ein zusätzlicher Widerstand, z. B. durch Drosselung
des Gasstromes, eingeschaltet wird, und zwar soll diese Drosselung mindestens einen
Strömungswiderstand hervorrufen, der gleich 1/s des Widerstandes ist, den das Gut
im Trockner findet. In manchen Fällen, d. h. bei besonderer Bauart und besonderem
Betrieb der Trocknerzellen, ist es zweckmäßig, diesen zusätzlichen Widerstand wesentlich
höher zu wählen und ihn z. B. gleich 3/¢ des Zellenwiderstandes zu machen. Nimmt
bei dem Verfahren gemäß der Erfindung der Widerstand des Brennstoffes gegen den
Gasdurchtritt in einer Zelle ab, so kann nicht mehr das Gas in erster Linie dieser
Zelle zuströmen. Da der Zusatzwiderstand mit dem Quadrat der Gasgeschwindigkeit
zunimmt, wird eine stärkere Beaufschlagung der Zelle mit dem geringen Brennstoffwiderstand
durch größere Gasmengen vermieden. Es besteht also eine Wechselwirkung zwischen
Brennstoffwiderstand und Drosselwiderstand in dem Sinne, daß der Drosselwiderstand
ansteigt, wenn der Brennstoffwiderstand fällt. Der Gesamtwiderstand von Brennstoff
und Zusatzdrosselung bleibt demnach ungefähr konstant. Hierdurch ist eine gleichmäßige
Trocknung der durch die einzelnenZellen wandernden Brennstoffschichten gewährleistet.
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Der zusätzliche Drosselungswiderstand braucht nicht für alle Zellen
gleich groß zu sein. In der Regel arbeiten nämlich die Endzellen der Trockner schneller
als die mittleren Zellen. Für die Endzellen wird daher zweckmäßig ein höherer Drosselwiderstand
vorgesehen. Um dabei trotzdem mit einer Bauart für die Drosselvorrichtung auszukommen,
wird diese zweckmäßig so eingerichtet, daß sie auf verschiedenen Drosselwiderstand
eingestellt werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben,
an dem die Gasverteilung auf die einzelnen Trocknerzellen näher erläutert werden
soll. Abb. i zeigt einen Schachttrockner für Kohle im Aufriß, Abb.2 im Grundriß.
Die zu trocknende Kohle wandert in dem Schacht k von oben nach unten in Richtung
der in Abb. i angegebenen Pfeile. Sie gleitet hierbei über zwei Reihen Dächer. Die
untere Reihe l dient zum 'Zuführen des heißen Trocknungsmittels und die obere, m,
zum Abführen des Trockenmittels, das nach Durchgang durch die Kohle mit den Trocknungsbrüden
angereichert ist. Diese Abschwaden werden in bekannter Weise durch die Gebläse a
wieder den Einbauten 1 zugeführt und durch zusätzliches heißes Gas aus der Leitung
b wieder auf die für die Trocknung des Brennstoffes erforderliche Temperatur gebracht.
Der anfallende Schwadenüberschuß wird bei c fortgeleitet. Die Regelung des kreisenden
Schwadens erfolgt durch die Drosselklappend.
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Die gleichmäßige Verteilung des Trockenmittels auf die einzelnen Zellen,
von denen in der 'Zeichnung drei angegeben sind, e, f, g,
soll nun
nach der Erfindung durch einen zusätzlichen Drosselwiderstand lt gewährleistet werden,
der in dem vorliegenden Falle eine Art Gitter darstellt. Dieser Widerstand ist fest
eingebaut; seine Veränderung wird jedoch in dem dargestellten Beispiel durch Verschieben
einer zusätzlichen Drosselscheibei bewirkt, die in derselben Weise ausgebildet sein
kann wie die Vorrichtung h.
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Es kommt natürlich nicht darauf an, daß die Drosselwiderstände h und
i die angegebene Form haben. Auch jede andere Art der Drosselung kann angewendet
werden, vorausgesetzt, daß dies im Sinne der Erfindung geschieht und daß damit die
erfindungsgemäß angestrebte Wirkung erzielt werden kann.
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Neben dieser Drosselvorrichtung können natürlich auch noch die bisher
gebräuchlichen Regel- oder Absperrventile bzw. -schieber in den Abzweigleitungen
zu den einzelnen Zellen vorgesehen werden. Diese können jetzt weit zuverlässiger
betätigt werden, als das bei den bekannten Einrichtungen der Fall war, da ja ein
Teil des Strömungswiderstandes einer jeden Zelle konstant bleibt bzw. sich in entgegengesetztem
Sinne ändert als der Widerstand, der durch das Regelventil eingeschaltet wird.