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Meßhahn für Flüssigkeiten Gegenstand der Erfindung ist ein Meßhahn,
in welchem die Flüssigkeitsmenge durch ein senkrechtes Hähnküken gesteuert wird.
Die Zulaufleitung nach dem Hahngehäuse ist am oberen Teil desselben angebracht,
während sich die Meßkammer an der Vorderwand desselben befindet. Um das Ein- und
Ausströmen der Flüssigkeit leicht beobachten zu können, hat man die Meßkammer mit
einem durchsichtigen Deckel versehen. Die an der Innenwand der Meßkammer angeordneten
Ein- und Auslaßöffnungen sind gut sichtbar und erscheinen als schwarze Stellen in
der Rückwand. Bei Anwendung eines kuppelartig ausgebildeten Deckels sind sie dem
Auge des Beschauers vergrößert erkennbar, wobei das Innere der Kammer selbst unsichtbar
ist.
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Die Meßkammer hat nur eine Öffnung, die sowohl zum Einlassen als auch
zum Auslassen der Flüssigkeit dient und, um eine vollständige Entleerung der Kammer
vornehmen zu können, an der tiefsten Stelle der Kammer angebracht ist. Durch die
Verwendung derselben Öffnung für das Ein- und Auslassen der Flüssigkeit wird die
Zahl der Öffnungen in der Rückwand vermindert und somit das Aussehen derselben wesentlich
verbessert. Um mit einer einzigen Öffnung in der Meßkammer auskommen zu können,
sind der Einlauf- und Auslaßkanal im Hahnküken so angeordnet, daß sie sich in der
Längsrichtung überragen, d. h. daß das Ende des Einlaufkanals im Hahnküken liegt
in derselben Höhe wie die Eintrittsöffnung des Abflußkanals. Mit diesen Merkmalen
ausgebildete Meßhähne sind bekannt.
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Laut der Erfindung besteht nun die Verbesserung dieses Apparates darin,
die von diesen beiden Kanälen gesteuerte Durchtrittsöffnung der Meßkammer so auszubilden,
daß sie sich von dem Meßkammerraum ab nach dem Küken zu nach unten und oben derart
erweitert, daß entweder die obere Hälfte mit dem Einlaßkanal oder die untere mit
dem Abflußkanal des Kükens kommunizieren können.
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Eine derartige Ausbildung gestattet es, Ein-und Auslaßkanal im Küken
von größeren Ausmaßen herzustellen, ohne das Küken bzw. den ganzen Hahn entsprechend
größer zu machen.
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Werden nun die Ein- und Auslaßkanäle des Kükens vergrößert, so läßt
sich die Flüssigkeit schneller abzapfen, so daß eine wesentliche Zeitersparnis erzielt
wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es bedeuten: Abb. i eine Vorderansicht des Meßhahnes, Abb.2 eine Seitenansicht
desselben, Abb.3 einen Längsschnitt nach Abb.2. Abb. 4. zeigt denselben Längsschnitt
nach Abb. 2, bei welchem jedoch das Hahnküken um 9o" verstellt ist.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Hahngehäuse i mit dem als Kükensitz
dienenden röhrenförmigen Teil 2. Das Gehäuse i ist
außerdem noch
mit einem Schaft 3 versehen, der durch ein Korkstück 6 o. dgl. in den Hals einer
umgekehrten Flasche eingeführt werden kann. An dem Gehäuseteil e ist eine Meßkammer
8 vorgesehen.
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In dem Schaft 3 befindet sich ein Kanal g. Die Rückwand der Meßkammer
8 ist mit einem Kanal i o versehen, dessen obere und untere Wand ,abgeschrägt sind,
so daß die beiden Kanalmündungen verschiedenen Querschnitt haben. Infolge dieser
verschieden großen Öffnungen kann der Kanal io mit zwei in dem Hahnküken angeordneten
Verbindungsgängen zusammenwirken. Im oberen Teile der Meßkammer ist ein kleines
Loch i 1 vorgesehen, welches zum Entweichen der in dem Meßraum vorhandenen Luft
dient. Das Innere der Kammer 8 enthält eine schalenförmige Einlage 12 aus Porzellan,
nicht rostbaren Stahl oder sonstigen nicht angreifbaren hygienischen Materialien.
Der äußere Rand der Meßkammer trägt eine Anzahl Gewindegänge, auf welche eine Mutter
13 aufgeschraubt ist, die mit ihrem vorderen eingebogenen Teil den kuppelartig gebogenen
Glasdeckel 1 ¢ hält. Ein Dichtungsring 15 aus Gummi o. dgl. ist unter dem Rand des
Dekkels 1 4. in - eine Nut 16 des Teiles 8 eingelegt und überragt gleichzeitig den
Rand des beweglich gelagerten Behälters 12.
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Das Ventil 17 ist als Hahnküken ausgebildet und in der konischen
Bohrung des Gehäuses 2 begrenzt beweglich. Das obere Ende ist mit einem Griff 18
und einem Anschlagstift ig versehen, der an die Schultern 20 und 21 des Gehäuses-
derart anstößt, daß die Drehbewegung des Kükens auf go° beschränkt ist.
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Das Küken 17 besitzt einen durchgehenden Kanal 25, durch welchen
die Flüssigkeit vom Ehilaßkanal-g zum Kanal i o und von da aus durch die Öffnung
26 in das Innere der Meßkammer fließen kann. Außerdem ist in dem Küken noch eine
Pforte 27 vorgesehen, die in der Längsrichtung das Ende der Öffnung 25 überragt.
Die Pforte 27 mündet in dem Abflußkanal28 im unteren Teile des Kükens. Mittels der
Bohrung 29 wird die in der Meßkammer vorhandene Luft durch die Öffnung 3o in der
Schale 12 und durch die Bohrung i i hindurch in das Rohr 31 und von dort in das
Gefäß, dem die Flüssigkeit entnommen ist, geleitet. Das Auslassen der Luft erfolgt
dann, wenn die Meßkammer durch den Kanal i o mit Flüssigkeit gefüllt wird. Das Küken
17 besitzt einen weiteren Luftkanal 32 (Fig. q.), durch welchen die Außenluft durch
die Öffnungen i i und 3o hindurch in die Meßkammer eintreten kann, und zwar in der
Zeit, wo die Flüssigkeit durch den Kana128 abgelassen wird.
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Wenn das Küken nun die in Abb.3 ersichtliche Stellung einnimmt, wird
die Meßkammer von unten her gefüllt. Die Luft entweicht dabei durch die Öffnungen
30, 11, 29 und 31 in den Flüssigkeitsbehälter. Bei der Stellung des Ventils nach
Abb. q. dagegen läuft die Flüssigkeit durch die Öffnungen 26. i o und 27 in den
Auslaßkanal 28, während Außenluft durch den Kana132 und die Offnungen i i und 3o
in die Meßkammer eingelassen wird.
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Obwohl die Erfindung in denn. Ausführungsbeispiel als ein Meßhahn
mit Steuerküken und außen liegendem Meßraum dargestellt ist, kann sie gleichfalls
auf Hähne angewendet werden, bei welchen die Meßkammer innerhalb des Kükens selbst
angeordnet ist.
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Weiterhin könnte man, anstatt die Flüssigkeit durch den Schaft 3 in
den Meßraum einzulassen, diese auch durch das obere Hahnkükenende leiten, -welches
zu diesem Zweck höhl ausgeführt sein müßte. In gleicher Weise könnte man die abzulassende
Flüssigkeit, anstatt durch den Kanal im unteren Teil des Kükens, auch erst durch
einen quer liegenden Kanal hindurchführen und von dort m eine im Gehäuse vorgesehene
,Ausla.ßöffnung.