DE52167C - Selbstthätige Weichen- und Signal-Stellwerke - Google Patents
Selbstthätige Weichen- und Signal-StellwerkeInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L13/00—Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle
- B61L13/02—Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle using mechanical interaction between vehicle and track
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Die vorliegenden, vom Zuge aus zu stellenden Eisenbahnweichen- und Signal-Stellwerke
sind unter einander und mit den zur Weiche gehörendenDrehschienen verbunden und können
während der Fahrt vom Zuge aus derart beeinflufst
werden, dafs nicht allein die gewünschte Weichenstellung erzielt, sondern auch eine
Blockirung der eben durchfahrenen Strecke auf eine gewisse Entfernung nach vorn und nach
hinten herbeigeführt wird. ■
Die zum gemeinsamen Einstellen der Weichen, Drehschiene und Signale dienenden Stellwerke
stehen in derartiger Wechselwirkung zu einander, dafs durch die Beeinflussung der Stellwerke
der einen Gruppe die Stellwerke der nächsten zur Wirkung kommenden Gruppe in gebrauchsfertige Lage gebracht und bei der
Beeinflussung des ersten Stellwerkes der letzterwähnten Gruppe nach rückwärts hin ein oder
mehrere Stellwerke der bereits passirten Gruppe nochmals in gebrauchsfertige Lage versetzt worden,
so dafs sich zum mindesten stets eine Gruppe von Stellwerken in gebrauchsfertiger
Lage befindet, um die zuletzt erfolgte Einstellung umkehren zu können.
Jedesmal, wenn der Zug in eine neue Blockstation einfährt, wird durch die Lokomotive
ein Signal eingestellt,- welches dem folgenden Zuge anzeigt, dafs die vorn liegende Strecke
besetzt ist. Aufserdem wird auch nach vorn ein Signal eingestellt, welches einem in der
entgegengesetzten Richtung ankommenden Zuge anzeigt,' dafs die blockirte Strecke besetzt ist.
Hierbei ist die Einrichtung so getroffen, dafs einerseits der nach vorn liegende Blockapparat
erst durch die letzterwähnte Einstellung in diejenige Lage kommt, welche die gewünschte
Umstellung des Signals beim Passiren des Blockapparates durch den Zug ermöglicht, und
dafs andererseits das mit dem zurückliegenden Blockapparat verbundene Signal eingezogen wird.
' um hierdurch anzuzeigen, dafs dieser Theil der Strecke frei ist.
Nimmt man an, dafs die Blockapparate in Abständen von etwa Y4 Meile aufgestellt und
die Signale entsprechend angeordnet sind, so leuchtet ein, dafs bei diesem System der in die
bezügliche Strecke einfahrende Zug von der ersten Station an zunächst Y4 Meile nach vorn
ein Signal giebt und, sobald er diese Station erreicht, ein gleiches Signal eine weitere Y4 Meile
nach vorn und gleichzeitig Y4 Meile nach rückwärts
ein Signal giebt, welches dem nächstfolgenden Zuge anzeigt, dafs die bezügliche
Strecke zur Zeit besetzt ist, so dafs der folgende Zug veranlafst wird, so lange bei dem
ersten Blocksignal anzuhalten, bis der erste Zug das zweite Blocksignal passirt hat. Auf
demselben Geleise einander entgegenfahrende Züge werden bei vorliegendem Signalsystem
ebenfalls in gegenseitigem Abstande von Y4 Meile
selbstthätig gebremst.
Auf beiliegenden Zeichnungen stellt Fig. 1 einen das Weichensystem veranschaulichenden
Aufrifs dar, die dargestellte Strecke von etwa 3/4 Meilen Länge ist in zwei Theile getheilt gedacht;
Fig. 2 ist ein Grundrifs zu Fig. 1. Die Einzelheiten der Construction sind in diesen
beiden Figuren in einem zu dem Längenmafsstab unverhältnifsmäfsig grofsen Mafsstab gezeichnet.
Fig. 3 zeigt im Grundrifs das Stellwerk ; Fig. 4 zeigt die innere Einrichtung des-
selben; Fig. 5 ist eine untere Ansicht des in Fig. 4 abgehoben gedachten Gehäusedeckels,
Fig. 6 ein Verticalschnitt durch das Stellwerk, Fig. 7 eine Ansicht von der Rückseite bei geschnitten
gedachtem Gehäuse.
Fig. 8 ist eine schaubildliche Darstellung des Weichen-Stellwerkes und des damit combinirten
hohlen Signalmastes, dessen Wandung ebenso wie diejenige des übrigen Gehäuses theilweise
entfernt gedächt ist.
Fig. 9 zeigt im Grundrifs zwei Stationen des Blocksignalsystems, Fig. 10 ist ein Aufrifs
hierzu.
Fig. 11 veranschaulicht die Drehschiene der Weiche im Grundrifs, Fig. 12 ist eine Seitenansicht
derselben. Fig. 13 ist ein verticaler Querschnitt nach x-x, Fig. 11. Fig. 14, 15
und 16 zeigen im Grundrifs, Seitenansicht und Verticalschnitt die ,auf dem Führerstand angebrachte
Einrichtung zur Bethätigung der Stellwerke.
Die Fig. 1, 2, 9 und 10 beschränken sich
auf eine nur schematische Darstellung des Systems.
Nach den Fig. 1 und 2 ist die Ausweichung b mittelst der Schleppweichen c und d an das
Hauptgeleise α angeschlossen. Zu jeder Schleppweiche gehört eine auf einer Platte A bezw. B
verstellbare Drehschiene s. Die Vorrichtung zum Einstellen dieser Drehschiene ist in zwei
Abarten veranschaulicht.
Der Weichenbock jeder der beiden Weichen ist mit einem Signalmast C bezw. D verbunden,
welcher an Hand von Fig. 8 weiter unten näher erläutert werden soll.
Die Weichenzungen, die zugehörige Drehschiene und der mit dem Signalmast combinirte
Weichenbock sind mit Stellwerken verbunden, welche zur Seite des Hauptgeleises sowohl als
der Ausweichung angeordnet und mit vorstehenden Armen versehen sind, welche sich
zum Theil nach der einen, zum Theil nach der entgegengesetzten Richtung umlegen lassen
und die mit ihnen verbundenen Theile in entsprechender Weise bewegen.
Die besondere Anordnung und die Anzahl der Stellwerke richtet sich nach der Art der
Abzweigung des Neb'engeleises vom Hauptgeleise. Kehrt das Zweiggeleise z. B. nicht
wieder zum Hauptgeleise zurück, so ist nur eine Weiche und die zugehörige Gruppe von
Stellwerken erforderlich.
Die Weiche c steht mit Stellwerken e e1 e1
e3 e4 e5 und ee, sowie mit dem combinirten
Weichenbock und Signalmast C und der auf A befindlichen Drehschiene in Verbindung. Die
Stellwerke e e1 e- e3 und e6 sind durch ein Gestängepaar
I und die Stellwerke e* und e5 durch ein zweites Gestängepaar II mit einander verbunden.
Aufserdem sind die Stellwerke e4 und e5 auch mit erstgenanntem Gestängepaar I
verbunden. Die Stellwerke e e2 e3 und e5 sind
so angeordnet, dafs sie von einem in der einen Richtung fahrenden Zuge getroffen werden, die
Stellwerke e1 e4 und e6 dagegen so gestellt,
dafs sie von einem in der anderen Richtung getroffen werden; hierbei werden einerseits die
Stellwerke e e1 e5 und e6, andererseits die Stellwerke
e1 und e4 gemeinsam umgelegt und
wieder aufgerichtet. Das Umlegen der Stellwerke e el e3 e5 und ee nach der einen Richtung
verursacht ein Umlegen der Stellwerke e2 und e4 nach der entgegengesetzten Richtung, und umgekehrt.
Diese Stellwerke bilden ein System zum selbsttätigen Stellen der an einem Ende
der Ausweichung befindlichen Weiche und derzugehörigen Signale, und es ist ersichtlich, dafs
durch Bethätigung irgend eines der Stellwerke dieses Systems andere Stellwerke in eine solche
Lage gebracht werden, dafs durch Bethätigung diesjr letzteren Stellwerke rückgängige Einstellung
erzielt werden kann. Die Hebel der Stellwerke weisen nach entgegengesetzten Richtungen,
die Verbindung der Stellwerke und die gegenseitige Beeinflussung derselben ist derart,
dafs, wenn ein Zug in der einen Richtung auf dem Geleise fährt, nur die mit der Hebelspitze'
nach dieser Fahrrichtung weisenden Stellwerke in gebrauchsfertige Läge gelangen, während die
entgegengesetzt zeigenden Hebel so eingestellt werden, dafs sie aufser Bereich jeder Beeinflussung
durch die bezügliche Vorrichtung am Zuge bleiben. Passirt ein Zug in entgegengesetzter
Richtung das Geleise, so wechseln die Stellwerke ihre Rolle.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Anordnung sind die Weichen auf die Abzweigung
eingestellt. Es ist ersichtlich, dafs für einen in der Pfeilrichtung 1 auf dem Hauptgeleise
fahrenden Zug die Stellwerke e und e3 sich in derjenigen Lage befinden, bei welcher
durch Bethätigung der Stellwerke die Weiche mit Drehschiene auf das Hauptgeleise eingestellt
wird. Im Falle auch die Weiche d auf die Abzweigung eingestellt ist, läfst sich dieselbe mittelst des Stellwerkes/5, welches ein
Glied des zweiten Stellwerksystems bildet, zusammen mit der Drehschiene auf das Hauptgeleise
einstellen, so dafs der Zug das Hauptgeleise ohne anzuhalten und ohne Unterbrechung
befahren kann. Falls zuvor ein Zug in die Abzweigung eingefahren ist, so konnten,
auch von dieser aus mittelst der Stellwerke e5 und /4 die Weichen c und d bereits auf das
Hauptgeleise eingestellt worden sein. Nachdem der Zug auf dem Hauptgeleise vorbeigefahren
ist, kann der in der Abzweigung befindliche Zug auf das Hauptgeleise überfahren und hierzu
> bei rückwärtigem Auffahren auf das'Stellwerk/3 die Weiche d bezw. bei Vorwärtsfahren auf
das Stellwerk e1 die Weiche c auf das Nebengeleise
einstellen. In beiden Fällen kann der
Zug, nachdem, er auf das Hauptgeleise übergefahren ist, durch Beeinflussung des entsprechenden
der längs des Hauptgeleises angeordneten Stellwerke die Weichen wieder auf das Hauptgeleise einstellen. Es kann somit
sowohl ein auf dem Nebengeleise als auch ein auf dem Hauptgeleise befindlicher Zug die
Weichen in jeder der beiden Richtungen sowohl beim Rückwärtsfahren, als auch beim
Vorwärtsfahren einstellen.
Das zweite Stellwerksystem, welches dazu dient, die Weiche d entweder auf das Hauptgeleise
oder auf das Nebengeleise einzustellen, umfafst die Stellwerke Z/1/2 und /5, welche
durch das Gestängepaar III verbunden sind, und die Stellwerke/3 und/'1, welche durch
das Gestängepaar IV mit einander verbunden sind. Die Stellwerke/3 und /4 sind auch mit
dem Stangenpaar III verbunden. Die Gröfse der von den Stellwerken Z/1/2/3/4 und/5
ausführbaren Bewegung entspricht derjenigen der Weiche d, ähnlich wie die Bewegung des
ersterwähnten Systems von Stellwerken derjenigen der Weiche c entspricht.
Die in Fig. ι und 2 dargestellten Stellwerke bestehen aus einem in einem geeigneten Gehäuse
drehbar gelagerten Arm 2, auf dessen Welle ein Zahnsegment 3 befestigt ist, welches
mit einem auf der Welle 5 sitzenden Trieb 4 in Eingriff steht. Die Welle 5 trägt einen
Arm 6, welcher an die eine oder andere Stange des mit dem Stellwerk in Verbindung stehenden
Gestängepaares angeschlossen ist und somit das Mittel zur Verbindung des betreffenden
Stellwerkes mit dem zugehörigen Gestängepaar bildet. . · .
Die an den Enden jedes Gestängepaares -befindlichen Stellwerke sind aufserdem mit einer
. zweiten Welle 7 versehep. Die Wellen 5 und 7 tragen mit einander in Eingriff stehende Triebe 8
bezw. 9. Die Welle 7 trägt aufserdem einen Arm 10, welcher mit der zweiten Stange des
die verschiedenen Stellwerke des einen Systems unter einander verbindenden Gestängepaares
verbunden ist. Es ist ersichtlich, dafs die Triebe 4, 8 und 9 durch Zahnsegmente ersetzt
werden können, da die bezüglichen Wellen nur einen gewissen Winkelausschlag machen.
Bei denjenigen Stellwerken, welche mit zwei Gestängepaaren in Verbindung stehen, wie z. B.
e4 e5 und /3/4, sind die Wellen verlängert
und an( jedem Ende mit einem Arm versehen, welcher mit je einer Stange verbunden ist.
Es ist ersichtlich, dafs die Arme auf den Wellen 5 und 7 nach entgegengesetzten Richtungen
ausschlagen, zu dem Zwecke, diejenigen Stellwerke, welche mit den an die Arme angeschlossenen
Stangen verbunden sind, durch Umstellen desjenigen Stellwerkes oder derjenigen Stellwerke, welche mit den anderen
Stangen der bezüglichen Gestängepaare verbunden sind, in ihre alte Lage zurückzustellen.
Zur praktischen Benutzung eignet sich besonders die durch die Fig. 3 bis 7 veranschaulichte
Einrichtung der Stellwerke. Der Arm 2 trägt bier einen Drehzapfen k, um welchen eine den
Arm immer wieder anhebende Feder k1 angeordnet ist. An dem Drehzapfen k hängt ein
Zahnsegment 3, welches mittelst irgend eines geeigneten Kupplungsmechanismus mit dem
Zapfen k gekuppelt wird, sobald der Arm 2 nach abwärts schwingt. Das Zahnsegment steht
mit dem Trieb / in Eingriff, auf dessen Welle ein Zahnsegment /' sitzt, welches seinerseits mit
einem Trieb m. in Eingriff steht, der auf einer Welle m1 sitzt, die am anderen Ende mit einem
zweiten Trieb" to2 versehen ist. Letzterer steht
mit den gezahnten Theilen 'der Stangen 18 und 19 im Eingriff, welche dem zur gegenseitigen
Verbindung der Stellwerke dienenden Gestängepaar angehören. Die eine der beiden Stangen, z. B. 19, ist mit einem zweiten Zahnstangentheil
n, Fig. 5, versehen, welcher mit einem auf der Welle o1 befestigten gezahnten
Segment 0 in Eingriff steht. Diese Welle o1
steht mit einer drehbaren Signalscheibe o2 in Verbindung. Die vorerwähnten Getriebetheile
sind von einem Gehäuse P umschlossen, welches mit einem abnehmbaren Deckel p1 versehen
ist. An dem Deckel sind, wie Fig. 3, 5 und 7 veranschaulichen, Büchsen p'2 vorgesehen,"
durch welche die Stangen 18 und 19 hindurchgehen.
In1 den Büchsen sind Hohlräume ps
vorgesehen, in welchen Packungen aus irgend einem geeigneten, die Feuchtigkeit abhaltenden
Material angeordnet sind, insbesondere kommt Asbest zur Anwendung, weil derselbe sich
aufser durch die bekannten Eigenschaften auch durch seine natürliche Schmierfähigkeit auszeichnet.
Der Deckel ρΛ kann zusammen mit
den darin befindlichen Stangen von dem Gehäuse abgehoben werden. In dem Gehäuse und seinem; Deckel sind die für die obengenannten
Wellen und Drehzapfen erforderlichen Lager vorgesehen. Das Gehäuse, sowie der Deckel sind in jeder Beziehung wasserdicht
und frostfrei, so dafs die inneren Theile gegen die Witterungseinflüsse vollkommen geschützt
sind.
Die Stangen, welche die einzelnen Stellwerke mit einander verbinden, sind mittelst solcher
Verbindungsstücke oder Kupplungen mit einander verbunden, welche die durch die Witterungseinflüsse
erzeugte Ausdehnung oder Zusammenziehung selbsttätig ausgleichen.
Fig. 5 und 7 veranschaulichen eine diesen ' Zweck erfüllende Verbindung mit Feder. Dieselbe
könnte auch durch ein System von Differentialrollen ersetzt werden.
Der Ausschlag des Armes 2 wirkt mittelst des Segmentes 3 auf die Welle /, von dieser
mittelst des Segmentes Z1 auf die Welle m\
von letzterer auf die Stangen 18 und 19 und
hierdurch auf die Signalscheibe o2 ein, so dafs nicht nur die einzelnen Stellwerke des Systems,
sondern auch sämmtliche Signale dieses Systems entsprechend eingestellt werden.
Ueberall da, wo die eben beschriebenen Stellwerke zur Anwendung kommen, wie z. B.
bei e4 e5 und f3f4, werden die beiden Gestängepaare
durch sich kreuzende Bänder oder in anderer geeigneter Weise mit einander verbunden.
Der mit dem Signalmast combinirte oder auch selbstständige Weichenbock ist so eingerichtet,
dafs er die Weiche von selbst verriegelt, so dafs, wenn die Weiche erst einmal eingestellt
ist, dieselbe gegen eine zufällige Umstellung gesichert ist. Der hierzu dienende Mechanismus
besteht aus einem Schneckengetriebe. Die Zungenschienenstücke sind mittelst eines Gelenkstückes
r1 mit einem Hebelarm r verbunden (Fig. 8), dessen am Drehzapfen befindliches
Ende als Schneckenradsegment r- in Eingriff steht. Die ,Welle dieser Schnecke trägt ein
Zahnsegment oder Trieb r4, welches mit einer Zahnstange r5 in Eingriff steht, die an einer
der die Stellwerke verbindenden Stangen angebracht ist. Bei einer Längsverschiebung dieser
Zahnstange r5 in der einen oder anderen Richtung wird die Schnecke nach rechts oder links
gedreht, hierdurch der Hebelarm r nach der einen oder anderen Seite zum Ausschlag gebracht
und somit die Zungen entweder auf das Hauptgeleise oder das Nebengeleise eingestellt,
wobei zufolge der Benutzung des Schneckengetriebes r'2 ra die eingenommene Lage vollständig
gesichert ist.
Auf der Welle der Schnecke sitzt ein Trieb r°, welches mit zwei Zahnstangen r7 und r8 in
Eingriff steht, die mit den Signalarmen r9 verbunden sind, so dafs durch die Drehung der
Schneckenwelle gleichzeitig auch die Signalarme in entsprechender Weise eingestellt werden.
Auf der Schneckenwelle kann ein von aufsen zugänglicher Stellhebel r10 befestigt sein,
um die Weiche geeignetenfalls auch von Hand einstellen zu können.
Die Schneckenwelle mit den zugehörigen Getrieben, der Hebelarm r und die Zahnstangentheile
r1 und r8 sind von einem geeigneten Gehäuse umschlossen, welches etwa die
aus Fig. 8 ersichtliche Form haben kann.
Die Blocksignale werden gleichfalls von Stellwerken, welche vorzugsweise nach der durch
die Fig. 3 bis 7 dargestellten Construction eingerichtet und in der zuerst beschriebenen Weise
mit einander verbunden sind, beeinflufst. Fig. 9 und 10 veranschaulichen in Verbindung mit
den Blocksignalen zweier Blockstationen die Anwendung des beschriebenen Stellwerkes. Vor
jeder dieser beiden Stationen befindet sich ein Stellwerk G bezw. G1. Das Stellwerk G ist
entweder mit einem besonderen, um die verticale Achse drehbaren Signal o2 verbunden, oder
es kann eine Signalvorrichtung benutzt werden, welche nach der mit Bezug auf Fig. 3
bis 7 beschriebenen Einrichtung einen Theil des Stellwerkes selbst bildet.
Auf jeder Station befindet sich ein zweites Stellwerk H bezw. H1, welches mit einem um
eine horizontale Achse drehbaren Signalarm t oder einem anderen Signalapparat verbunden ist.
Das Stellwerk H ist zunächst mit dem Signalarm t oder sonstigen Signalapparat seiner eigenen
Station verbunden, dann mit einer Blockvorrichtung ic, mittelst welcher der Arm 2 des Stellwerkes
G verriegelt werden kann, so dafs hierdurch jede Wirkung dieses Stellwerkes verhindert
wird, und ist dann noch mit dem Stellwerk G1 der nächsten, nach vorn zu liegenden
Station derart verbunden, dafs letzteres Stellwerk zwecks Einstellung des zugehörigen
Signals beeinflufst werden kann. Das Stellwerk H1 ist ähnlich eingerichtet, und das
Stellwerk G1, welches nach rückwärts mit der Station E verbunden ist, beeinflufst das Stellwerk
H, so dafs der Signalarm umgestellt wird. Aufserdem wird durch G1 der Blockapparat u
so 'beeinflufst, dafs er den Arm 2 des Stellwerkes G wieder freigiebt und dieser Arm
nunmehr wieder beeinflufst werden kann. Angenommen, das Stellwerk G befinde sich am
Anfang eines Blocksystems, so wird das zu G gehörende Signal beim ersten Male von dem
Stationsvorsteher gezogen. Hierdurch wird das Stellwerk G in denjenigen Zustand gebracht,
dafs es von einem dasselbe erreichenden Zug < nunmehr von selbst beeinflufst wird. Hat der
Zug die Station E erreicht und ist derselbe bis auf das Stellwerk H gelangt, so wird
dieses Stellwerk beeinflufst und hierdurch der Signalarm t auf »Strecke besetzt« eingestellt.
Gleichzeitig wird durch dieselbe Einrichtung mittelst des Blockapparates u das Stellwerk G
verriegelt, so dafs letzteres 'unwirksam und somit ein Umstellen des Signals verhindert wjrd,
ferner wird das auf der Station H befindliche Stellwerk G1 derart beeinflufst, dafs das Signal
so eingestellt wird, dafs es einen von der entgegengesetzten Richtung ankommenden Zug auf
die Gefahr aufmerksam macht. Sobald der Zug das Stellwerk G1 erreicht, wird dasselbe
so beeinflufst, dafs das Signal »Strecke frei« eingestellt wird, wobei gleichzeitig mittelst des
Stellwerkes H der Signalapparat t auf Station E
eingestellt und der Blockapparat u wieder von dem Stellwerk G ausgeryckt wird, so dafs also
die Station E wieder in'denjenigen Zustand gelangt,
welcher ein Einfahren eines anderen Zuges gestattet. Gelangt der Zug dann weiter
bis zum Stellwerk H1, so vollzieht sich an
den Theilen der Station F eine ähnliche Reihe von Vorgängen, wie sie oben mit Bezug auf
das Stellwerk H und die Station E erläutert sind.
Der Blockapparat u kann drehbar in geeignet gestützten Lagern u1 gelagert sein.
Der auf der Lokomotive angeordnete Mechanismus zum Umstellen der Stellwerke besteht
aus der in Qesen 21 quer zum Geleise verschiebbaren horizontalen Stange 20, Fig. 14, 15
und 16. Unten an der Lokomotive ist drehbar ein Hebel 22 angeordnet, welcher an dem
einen Ende mit der Stange 20, an dem anderen Ende mit dem Trittbrett verbunden ist,
welches mit den Schenkeln 24. und 25 versehen ist. Letztere sind mit Tritten 26 bezw. 27
verbunden, welche in das Innere des Führerstandes hineinreichen. Wird der eine oder
andere der beiden Tritte niedergedrückt (im dargestellten Falle ist der Tritt1 27 niedergedrückt),
so macht der Hebel 23 einen Ausschlag nach der einen oder anderen Seite, dreht
hierdurch den'Hebel 22 entsprechend und verschiebt damit die Stange 20 nach rechts oder
links, so dafs dieselbe auf der einen oder anderen Seite der Lokomotive in den Bereich
der beschriebenen Stellwerke e e1 e2 e3 e4 e5 ee ...
oder//1/2/3/4/5. . . bezw. G H oder G1 H1
vortritt und somit' die betreifenden Stellwerke und hierdurch den Weichenapparat, sowie den
Signalapparat entsprechend beeinflufst.
Die Oesen 21, in welchen die Stange 20 ruht, bilden den unteren Theil von Hülsen 28,
welche an dem Lokomotivrahmen befestigt sind und in welchen sich Stäbe führen, die unten
in die Oesen vortreten und durch Federn vorgedrückt werden. Der eine dieser Stäbe oder
auch beide sind mit irgend einem geeigneten Alarmapparat oder mit der Bremsvorrichtung
der Lokomotive verbunden. In Fig. 1 5 ist der eine Stab mit einem Hebel 29 verbunden, welcher
gegen eine Glocke 30 schlagen kann. Kommt ' bei einer derartigen Vorrichtung die
Stange 20 mit einem Stellwerk in Berührung, welches durch einen Blockapparat u festgelegt
ist, so dafs der von der ,Stange 20 getroffene Arm nicht nachgeben kann, so wird die Stange 20
angehoben. Dieselbe drückt alsdann die in die Oesen 21 vortretenden, unter Federwirkung
stehenden Stäbe in die Höhe, so dafs das Alarmsignal ertönt und der. Zugführer somit
über den Zustand des Signalblockes, in welchen er eben einfährt, sofort unterrichtet wird.,
Wird der federnde Stab mit der Bremsvorrichtung verbunden, so wird die Einrichtung
so getroffen, dafs in dem angenommenen Falle die Bremsen selbstthätig angezogen werden
und der Zug somit zum Stillstand kommt.
Die Fig. 2 a bis 2 d veranschaulichen den Zustand der Stellwerke, der Blocksignale und
der Weichen für die vier möglichen Fahrtrichtungen der Lokomotive. Diejenigen Stellwerke,
deren Anschlaghebel sich in aufgerichteter Stellung befinden, sind dadurch gekennzeichnet,
dafs der Anschlaghebel über die benachbarte Schiene greift, während die parallel
zum Geleise gerichteten Anschlaghebel andeuten, dafs die betreffenden Stellwerke sich zur Zeit
aufser Thätigkeit befinden. Diese letzteren Stellwerke kommen jedoch in Wirkungsstellung,
sobald bei irgend einem der erstgenannten Stellwerke der Anschlaghebel herabgedrUckt
wird.
Fig. 2 a zeigt die Anschlaghebel, die Signale und die Weichen in der Stellung für den
Uebergang einer von links auf dem Hauptgeleise kommenden Lokomotive nach der Abzweigung
und von dieser am anderen Ende wieder nach dem Hauptgeleise.
Fährt eine Lokomotive in der Pfeilrichtung auf die Abzweigung und es soll nun die
Weiche so eingestellt werden, dafs ein Zug in das Hauptgeleise einfährt, so wird von der
Lokomotive aus einer der an der Abzweigung liegenden, in Wirkungsstellung befindlichen
Anschlaghebel niedergedrückt und hierdurch die Umstellung der Theile herbeigeführt. Nach
dieser Umstellung nehmen die Anschlaghebel, die Signale und die Weichen die durch Fig. 2 b
dargestellte Lage ein.
In Fig. 2c ist angenommen, dafs.. eine von
rechts kommende Lokomotive vom Hauptgeleise auf die Abzweigung übergeht, w ο zu die
Stellwerke, Signale und Weichen so ein gestellt werden, wie dies die Fig. 2 a und 2c veranschaulichen.
Alsdann kann von der auf der Abzweigung befindlichen Lokomotive aus der eine der hochstehenden Anschlaghebel niedergedrückt
werden, um hierdurch die Weiche auf das Hauptgeleise einzustellen, wobei sämmtliche
Theile in die durch Fig. 2 d veranschaulichte Lage kommen.
Ist das Hauptgeleise frei, wie dies die Fig. 2 b und 2 d zeigen, und es befindet sich in der
Abzweigung eine Lokomotive, so ist ein in beliebiger Richtung das Hauptgeleise befahrender
Zug im Stande, einen der rechts oder links von der Abzweigung befindlichen Anschlaghebel
herabzudrücken und hierdurch die Weichen auf die Abzweigungen einzustellen, ebenso kann
auch von der in der Abzweigung befindlichen Lokomotive aus jede der beiden Weichen auf
die Abzweigung eingestellt werden, so dafs die auf der Abzweigung befindliche Lokomotive
auf das Hauptgeleise herausfahren kann, sobald der ersterwähnte Zug an der Abzweigung vorüber
ist.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Eine combinirte Blockirungs- und Weichen-Stellvorrichtung, bestehend aus zwei Gruppen von theilweise neben dem Hauptgeleise, theilweise neben dem Nebengeleise ange-ordneten Stellwerken (ee1 e2 es e4 e5 ee, Fig. ι und 2), welche theils mit zwei, theils nur mit einem Hebel versehen und mit diesen Hebeln derart an zwei Gestängepaare (I und II) angeschlossen sind, dafs bei der vom Zuge aus bewirkten Bethätigung eines Stellwerkes die für die betreffende Fahrrichtung in Betracht kommenden Stellwerke in geeigneter Reihenfolge in die Gebrauchsstellung gerückt, die für die entgegengesetzte Fahrrichtung geltenden Stellwerke dagegen ausgerückt und gleichzeitig einerseits die von dem Zuge befahrene Strecke durch mit den Stellwerken verbundene Signale blockirt und andererseits durch eine in das Hauptgestängepaar eingeschaltete Zahnstange (r5) unter Vermittelung eines geeigneten Getriebes' (r4 r3 r2 r r1 r6 r7 r8, Fig. 8) die Weiche gestellt und das zugehörige Weichensignal gezogen wird.
2. Bei der durch Anspruch 1. gekennzeichnetencombinirten Blockirungs- und Weichen-Stellvorrichtung die Anwendung von Stellwerken, bestehend aus dem durch eine Feder immer wieder in seine normale Lage angehobenen Hebel (2), dessen Achse beim Niederdrücken des Hebels (2) ein Zahnsegment (3) zum Ausschlag bringt, welches durch ein Getriebe '(I I1 m m1 m2) die in das Gestängepaar (18, 19) eingeschalteten Zahnstangen verschiebt und durch ein von der einen Zahnstange hierbei in Drehung versetztes Zahnsegment (0) das Blocksignal einstellt (Fig. 3 bis 7).Bei der durch Anspruch 1. gekennzeichneten combinirten Blockirungs- und Weichen-Stellvorrichtung die Einstellung der Drehschiene (s) durch die Verschiebung der Weichenzungen mittelst eines Gestänges (s6 s5 s4-) und eines durch letzteres in Thätigkeit gesetzten Schneckengetriebes (sa s2, Fig. 1 und 2). ,Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE52167C true DE52167C (de) |
Family
ID=326899
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT52167D Expired - Lifetime DE52167C (de) | Selbstthätige Weichen- und Signal-Stellwerke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE52167C (de) |
-
0
- DE DENDAT52167D patent/DE52167C/de not_active Expired - Lifetime
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