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Verfahren und Einrichtung zum Füllen von Einzelbehältern aus einem
Sammelbehälter Es ist bekannt, eine größere Anzahl von Flaschen durch eine entsprechend
gestaltete Füllvorrichtung gleichzeitig in einem einzigen Arbeitsgang zu füllen.
Bei derartigen Füllvorrichtungen enthält jede Flasche unvermischt die einem bestimmten
Teil des Vorratsbehälters entnommene Flüssigkeit. Sobald nun die Zusammensetzung
der Flüssigkeit an den verschiedenen Stellen des Vorratsbehälters ungleichartig
ist, wird auch der Flascheninhalt ungleichmäßig sein, d. h, es enthält beispielsweise
beim Ausfüllen von 2 ilch die eine Flasche mehr Sahne als die andere. Ein
weiterer erheblicher Nachteil des bisher gebräuchlichen Füllverfahrens ist der,
daß der beim Einfüllen der Flüssigkeit in die Einzelbehälter entstehende Schaum
den oberen Behälterteil anfüllt, so daß die Einzelbehälter nach Auflösen des Schaumes
nicht vollständig gefüllt sind und entweder der Behälterraum nicht vollkommen ausgenutzt
ist oder ein Nachfüllen erforderlich wird.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Füllen von Einzelbehältern
aus einem Sammelbehälter, bei dem das Füllen der Einzelbehälter in mehreren Arbeitsgängen
dadurch erfolgt, daß an verschiedenen Stellen des Sammelbehälters diesem je eine
gleich große, einen Bruchteil des Einzelbehälterinhaltes bildende Menge der Füllmasse
entnommen und in die absatzweise, in ununterbrochener Reihe und in gleichen Abständen
an den Entnahmestellen vorbeibewegten Einzelbehälter eingeführt wird.
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Durch dieses Verfahren wird eine besonders gleichmäßige Zusammensetzung
des Inhaltes der Einzelbehälter erzielt und eine Schaumbildung in größerem Maße
verhindert, da der Schaum in den Arbeitspausen Zeit hat, sich zu setzen. so daB
die Flaschen oder sonstigen Behälter vollkommen mit der Flüssigkeit angefüllt werden
können.
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Zur Durchführung dieses Verfahrens werden vorzugsweise an dem Sammelbehälter
eine oder mehrere Reihen mit untereinander gleich großen Füllgefäßen ausgerüsteter
und in gleichen Abständen voneinander vorgesehener Ausfüllvorrichtungen und gegebenenfalls
eine an sich bekannte Vorrichtung zum selbsttätigen Verschließen und Versiegeln
der Behälter gegenüber einer die Einzelbehälter absatzweise und nacheinander zu
sämtlichen Entnahmestellen derselben Reihe bewegenden Fördereinrichtung angeordnet
und mit an sich bekannten Antriebsvorrichtungen derart gekuppelt, daß das selbsttätige,
absatzweise Ausfüllen der Füllmasse in die Einzelbehälter bzw. das Verschließen
und Versiegeln der Behälter während des Stillstandes der Fördereinrichtung erfolgt.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
veranschaulicht, und zwar stellt
Abb. i eine Draufsicht auf die
Gesamteinrichtung mit teilweisem Schnitte dar, «-ährend Abb. 2 eine Vorderansicht
wiedergibt. Abb. 3 zeigt eine Seitenansicht in vergrößertem Maßstab mit teilweisem
Schnitt und Abb. .4 gibt eines der Füllgefäße in großem Maßstab wieder, wobei der
mit dem Füllgefäß unmittelbar verbundene Teil des Vorratsbehälters im Schnitt dargestellt
ist.
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Abb.5 -neigt eine schaubildliche Darstellung eines Teiles des Förderbandes
mit den Haltemitteln für die Einzelbehälter, während Abb. 6 eine Draufsicht auf
eine Tragplatte wiedergibt.
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Die Ausführungsform besteht aus einer Grundplatte i, die. auf entsprechenden
Ständern 2 angeordnet ist. An einem Ende der Einrichtung ist ein die Füllmasse enthaltender
Vorratsbehälter 3 auf Stützen 4, 5 vorgesehen, der eine langgestreckte Gestalt besitzt
und an seinem Boden eine Reihe von nach unten ragenden Kammern 6 aufweist, von denen
(Abb. i und 3) zwölf in einer Reihe hintereinander angeordnet sind. Eine jede Kammer
besitzt entsprechende Ausfülleinrichtungen, welche von einer Hauptantriebswelle
bewegt werden, um je eine genau bestimmte Menge der Flüssigkeit des Vorratsbehälters;
beispielsweise Milch o. dgl., ausfließen zu lassen..
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Eine Ausführungsforen einer solchen Entleerungsvorrichtung ist in
Abb. 3 und 4 gezeigt, und zwar ragt bei dieser Ausführung ein Rohr 7 von dem Boden
der Kammer aus nach oben, an dem ein Becher ,9 mit seinem unteren Halsstück 9 entlang
gleitet. Der Becher 8 ist durch eine entsprechende Pakkung io an dem Rohre abgedichtet,
das sich mit seinem oberen Ende in dem Vorratsbehälter 3 befindet, der mit Flüssigkeit
bis unterhalb der Spitze dieser Rohre 7 angefüllt ist. Der Becher 8 wird durch entsprechende
Mittel auf und ab bewegt und wird beim Eintauchen in die Flüssigkeit mit dieser
gefüllt. Beim Anheben führt er die Flüssigkeitsmenge bis über das obere Ende des
Rohres 7 hinaus, so daß der Becher inhalt durch das Rohr so lange herabfließt, bis
der Punkt i i des Halsstückes sich an der Spitze des Rohres 7 befindet. Es kann
infolgedessen nur der Inhalt des Bechers durch das Rohr 7 ausfließen, aber keine
weitere Menge, bevor nicht der ganze Arbeitsgang wiederholt ist.
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Die Becherreihe wird gemeinsam von einer Hauptwelle 12 bewegt, die
in Lagerständern 13 sich dreht und durch geeignete Antriebsmittel, beispielsweise
einen Motor 14 mit Zahnrad 15 und eine über ein Kettenrad 17 der Welle 12 laufende
Kette 16, angetrieben wird. Eine in den Ständern 4 gelagerte Welle 18 wird von der
Welle 12 aus durch Zahnräder r9 und 2o angetrieben. In dein Vorratsbehälter ist
ferner eine Welle 21 angeordnet, die an beiden Enden über den Vorratsbehälter 3
hinausragt und Kurbelarme 22 trägt, die durch Kurbelstangen 23 mit Kurbelscheiben
24 der Welle 18 verbunden sind. Auf der Welle 21 sind ferner eine Reihe von Kurbelarmen
25 angeordnet, deren gabelförmige Enden je mit Hebeln 26 verbunden sind, die an
je einem der Becher 8 angreifen. Durch diese Mittel werden die Becher von der Hauptwelle
aus auf und ab bewegt, so daß ein jeder seinen Inhalt an Flüssigkeit durch sein
zugehöriges Auslaßrohr 7 ausfließen läßt.
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Die zwölf Fülleinrichtungen sollen mit zwölf Einzelbehältern zusammenarbeiten,
die durch ein endloses Band oder eine Kette 27 in entsprechender Weise bewegt werden,
welche durch die Maschine in der Längsrichtung hindurchgeht und um Kettenräder 28
und 29 herumgeführt ist. Diese Kettenräder werden absatzweise angetrieben und bewegen
dadurch die Halter 30 für die Einzelbehälter auf der Kette um eine gleich
große Strecke vorwärts, und zwar so, daß jeder Halter uni eine dein Abstand der
Rohre 7 der Fülleinrichtung entsprechende Strecke vorrückt. Die Kette ist so ausgeführt,
daß die Halter 30, jedesmal in dem Augenblick des Stillstandes der Kette, zwölf
der Einzelbehälter, die hintereinander auf das Förderband aufgesetzt sind, dicht
unter die zwölf Füllrohre 7 bringen, und daß sich bei jedem Vorrücken ein jeder
Behälter zu dem nächsten Füllrohr bewegt und so weiter bis zu dem letzten Rohr.
Auf diese Weise wird ein Behälter durch zwölf schrittweise erfolgende Bewegungen
unter ein jedes der zwölf Füllrohre in Füllstellung gebracht. Die Becher enthalten
gerade 1i,_ des gewünschten Inhaltes der Einzelbehälter. Die erste Füllstelle füllt
11, des Behälterinhaltes, beispielsweise 1/" 1; dann bewegt sich der Behälter
zu der zweiten Füllstelle bzw. dem zweiten Füllrohr und erhält dort das zweite 11,_
1. Beim zwölften Schritt erhält der Behälter dann das letzte 1/,_ 1 und ist so mit
der gewünschten Menge gefüllt. Dabei «-erden aber die Einzelbehälter durch den Arbeiter
in die Halter so eingesetzt, daß stets ein anderer Behälter unter das erste Füllrohr
bei jedem Schritt der Kette gebracht wird. Es kann auch eine größere oder kleinere
Anzahl von Füllstellen vorgesehen werden, nur darf eine jede von ihnen, wenn beispielsweise
zi. Füllstellen vorhanden sind, nicht mehr als den n-ten Teil des Inhaltes der Einzelgefäße
ausfließen lassen.
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Die in Abb. 5 gezeigten Halter 3o, die von der Kette 27 getragen werden,
sind mit winkelförmigen
Klemmvorrichtungen 3 i und 3 2 versehen,
von denen die letztere eine -Tut an ihrem winkeligen Verbindungsstück mit der Tragplatte
hat, so daß sie leicht nachgibt und sich fest gegen die Krempe an dein unteren Teil
des Einzelbehälters legt. Auf der rechtet Seite der Halteplatte können Anschläge
33 vorgesehen werden, die den Einzelbehälter in seiner genauen Lage an dem Halter
festlegen, nachdem er von vorn her über die Halteplatte so weit verschoben ist,
bis er sich an diese Anschläge anlegt.
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D 1 as rechte Kettenrad 29 ist auf einer querliegenden Welle
34 (s. Abb. i) angeordnet und wird durch ein Klinkenrad 35 angetrieben, welches
durch eine Sperrklinke 36 bewegt wird. Diese letztere wird von einem Arm 37 getragen;
der seinerseits von einer auf einer querlaufenden Welle 39 befestigten Scheibe 38
hin und her bewegt wird. Die `Felle 39 wird durch ein Zahnrad .Io gedreht, mit dem
ein auf der Hauptwelle angeordnetes "Zahnrad 41 in Eingriff steht. Ein Federbolzen
.I2, der von einer Daumenscheibe der Welle 39 bewegt wird, ist längsverschiebbar
in einem Arm .I3 angeordnet. Er kommt mit einer Nutenscheibe .I5 der querlaufenden
Welle 3_I in Eingriff und legt die Kette bei jedem Halt fest, sobald die Sperrklinke
36 die Welle 34. um einen bestimmten Winkel gedreht hat, so daß das Kettenrad 29
die Förderkette nur genau um den Abstand der Halter voneinander vorschiebt.
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Die nach unten vorspringenden Kaminern 6 des Vorratsbehälters 3 besitzen
vorzugsweise einen abnehmbaren Boden aus entsprechendem Metall, und zwar ist (Abb.
4 i eine -'#;clieibe46 abnehmbar an (lein offenen Ende der ILainmer6 durch Bolzend?
befestigt. Die Scheibe besitzt eine C)ffnung4e, in die eine finit dein Rohr; verlötete
Nabe 53 hineingreift. Diese Nabe 53 besitzt ein finit Gewinde ersehenes Halsstück
51 geringeren Durchinessers, an das sich ein kegeliges Schulterstück 4.9 ansetzt,
welches mit einer kegeligen Auflagefläche 5o in der Üffnung 48 der Scheibe 46 in
Eingriff steht. Durch die Nabe greift das Rohr; hindurch, und eine Schraubenmutter
52 sitzt auf dem unteren Ende der Nabe und kann auf diesem gegen die Scheibe 4.6
verschoben werden, so daß sie die Nabe nach unten gegen die kegelige Anlagefläche
zieht und eine dichte Verbindung herstellt. Wenn der Inhalt der nach unten vorspringenden
Kammer wieder aus dieser entfernt werden soll, so wird die Mutter 52 entfernt, und
die Nabe 5 3 kann dann mit dem Rohr 7 nach oben bewegt werden.
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Die Einzelbehälter 64 besitzen eine kegelförmige Gestalt und bestehen
aus einem rohrförmigen Körper 65 und einem Boden 66, der clie Gestalt einer Flanschenscheibe
hat und dessen Aüllenkante mit den unteren Kanten des Körpers 65 zu einer Krempe
67 zusamtnengebördelt ist. Die Einzelbehälter werden gewöhnlich aus einem umgerollten
Blatt gebildet, dessen zusammenstoßende Kanten übereinandergelegt und miteinander
durch ein Klebemittel verbunden sind, so daß sie einen Stoß oder Saum
68 an der Außenfläche des Körpers bilden. Die Behälter werden auf die Halter
3o der Kette 27 aufgebracht, so daß dieser Saum 68 in der Mittellinie des Förderbandes
liegt, und -zwar vorzugsweise auf der Rückseite des sich vorwärts bewegenden Behälters.
Die bedruckten Seiten der Behälter befinden sich dabei auf der dem Saum entgegengesetzten
Seite. Eine jede Halteplatte 30 ist mit einem Anschlag versehen, der sich
gegen den Saum oder Stoß des Einzelbehälters nach Aufbringen desselben auf seine
Sitzfläche legt. Eine auf jeder Platte vorgesehene Leiste 31 ist zu diesem
Zwecke mit einem nach innen vorspringenden Arm 69 versehen. Auf der gegenüberliegenden
Seite der Sitzfläche ist ein federnder Arm 32 angebracht, der durch einen Klotz
7o gehalten wird und den Einzelbehälter gegen die an der Krempe 67 anliegende Leiste
3 1 drückt, während entsprechende Anschläge 33 an dem hinteren Teil der Platte
die genaue Lage des Behälters sichern. Der Anschlag 69 und der federnde Arm
31 sind so angeordnet, claß sie sich oberhalb der Krempe 67 an den Behälter
anlegen und ein Umwerfen desselben verliin -(lern. Der Anschlag (-;9 legt sich gegen
den Saum 68 des Behälters, wenn dieser von der Seite her über die Halteplatte hinweg
bis zur Anlage an die Ecke des Anschlages 69 geschoben wird. Beim Aufbringen der
Behälter faßt der Arbeiter sie so an, daß der Saum 6c) auf der linken Seite liegt,
und bringt sie auf ihren Sitz zwischen der Leiste 3i und dem Arm 32, so daß der
Behälterstoß ()8 mit dein Anschlag 6c1 in Eingriff kommt, wenn die Bodenkrempe des
Behälters sich gegen die hintenliegenden Anschläge 33 legt. Auf diese "'eise wird
die genaue Lage des Behälters in seinem Sitz gesichert und, wenn er nach dem Füllen
zusammengedrückt und verschlossen wird, befindet sich der Stoß in der Mitte der
einen flachen Kante der Spitze, während sich der Aufdruck auf der gegenüberliegenden
Seite des Behälters befindet.
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Eine jede Fülleinrichtung läßt eine bestimmte, gleich große und zuvor
genau fest-,gelegte Flüssigkeitsmenge durch ihr Auslal3-rolir ; ausfließen, die
in keiner Weise irgendwie von den Einzelbehältern abhängig isi. Infolgedessen können
Behälter jeder Art verwendet werden, wie z. B. Behälter oder Flaschen aus Papier,
wie sie mitunter für das
Ausfüllen von Milch gebraucht «-erden.
Die Förderkette führt diese Flaschen, die eine verhältnismäßig große und weite Füllöffnung
besitzen müssen, einfach so, daß sie gerade unter dein Ausflußrohr ; stehenbleiben,
und dann fließt die Flüssigkeit unter dem Einfluß ihrer Schwere in den Behälter.
Infolgedessen ist das Ausfließen der Flüssigkeit durchaus unabhängig von der Gestalt
oder dem Fassungsvermögen des Einzelbehälters.
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Bei den Maschinen der beschriebenen Bauart bringt das Förderband die
gefüllten Behälter zu einer geeigneten Verschluß- und Siegelvorrichtung 55, 56,
die mit der Vorrichtung verbunden ist und das Verschließen und Versiegeln der gefüllten
Flaschen bewirkt, sobald sie soweit vorgerückt sind. Die Papierbehälter werden an
der Spitze zusaminengedri'tckt oder -gepreßt, und es wird über die verschlossene
Schnauze ein Siegelstreifen, beispielsweise aus gebogenem :Metall, gelegt, tun den
Behälter zu versiegeln. Bei der dargestellten Einrichtung geht das Förderband ständig
an einer Siegelvorrichtung vorbei, deren entsprechend gestaltete Arme oder Bakken
die Behälter zusammendrücken, worauf ein Siegelstreifen aus Metall von winkliger
Gestalt von Hand oder mechanisch über den verschlossenen Behältermund gelegt wird,
worauf dann die Backen 55 und 56 den Siegelstreifen zusammendrücken und die Flasche
ersiegeln.
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Die Siegeleinrichtung führt bei jedem Vorrücken des Förderbandes eine
Bewegung aus, so daß ein jeder Behälter nach Vorbeigang an dein letzten Füller an
dieser Stelle versiegelt wird. Da eine Flasche zur gleichen Zeit gefüllt wird, während
eine zuvor gefüllte Flasche versiegelt wird, so muß der Füllvorgang in derselben-
Zeit bewirkt «erden wie die Versiegelung. Bei dein Verfahren braucht nun aber nur
1J12 des Fassungsvermögens der Behälter gefüllt zu werden, während ein gefüllter
Behälter versiegelt wird, da zwölf auf dein Förderband stehende Behälter gleichzeitig
je 1/1. ihres Inhaltes erhalten, infolgedessen kann die Arbeit sehr rasch durchgeführt
werden: