DE517506C

DE517506C - Vorrichtung zur Herstellung von eingedickten OElen, wie Standoel, Lithographenfirnis und Buchdruckfirnis, aus Leinoel und anderen OElen

Info

Publication number: DE517506C
Application number: DES90994D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-03-27
Filing date: 1929-03-27
Publication date: 1931-02-06

Description

Vorrichtung zur Herstellung von -eingedickten Ölen, wie Standöl, Lithographenfirnis und Buchdruckfirnis, aus Leinöl und anderen Ölen Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung, welche durch Erhitzen und Kochen von Leinöl und anderen Ölen es gestattet, helle und säurearme eingedickte Öle, wie Standöl, Lithographenfirnis. Buchdruckfirnis o. dgl. herzustellen.
Bisher wurden diese Ölprodukte in offenen und teilweise auch in geschlossenen Kesseln bereitet, wobei in die geschlossenen Kessel ein indifferentes Gas zur Fernhaltung des oxydierenden Luftsauerstoffs eingeführt wurde. Gleichzeitig wurden die entstehenden Öldämpfe durch das indifferente Gas aus dem Kessel hinausbefördert. Dieses Verfahren zeigt jedoch erhebliche Mängel, weil die bisher benutzten indifferenten Gase, wie Kohlensäure und Stickstoff, nur in kleinen Mengen mittels eines mit Löchern versehenen Rohres oder einer Rohrschlange eingeführt wurden, wodurch der beabsichtigte Erfolg nur teilweise erfüllt wurde.
Durch vorliegende Erfindung werden alle diese Übelstände dadurch beseitigt, daß eine Vorrichtung angewendet wird, welche überhitzten Wasserdampf oder ein anderes indifferentes Gas tangential mittels einer oder mehrerer Düsen in den Kessel einführt. Weiter entsteht durch die besondere Anordnung der Düsen eine im Gegen- oder Gleichstrom kreisende und wirbelnde Bewegung der Ölmasse. wodurch die Wärmeübertragung erheblich gefördert und eine örtliche Überhitzung unmöglich gemacht wird. Ferner wird das Verdampfen der flüchtigen Ölbestandteile dadurch begünstigt, daß durch die innige Mischung eine vorzügliche Zerteilung der Ölmasse erreicht wird. Eben dadurch wird auch ein vollständig geruchfreies und säurearmes Endprodukt erzielt.
Ein weiterer Vorteil bei dieser Einrichtung ist der Fortfall des Rührwerkes. Es fallen auch jegliche Vorrichtungen zum Auffangen der schädlichen Kondensate fort. Es werden weiterhin alle Gefahrenmomente ausgeschaltet, da die gesamte Einrichtung von einer Feuerstelle aus beheizt wird. Es ist demgemäß unmöglich, Öl zu erhitzen, ohne den zum Speisen der Düse notwendigen Dampf zu erzeugen.
Des weiteren kann der eintretende überhitzte Wasserdampf nicht kondensieren, denn das 01 besitzt gegenüber dem Wasser eine geringere spezifische Wärme und deshalb eine raschere Wärmeaufnahmefähigkeit in derselben Erhitzungszeit. Die Temperatur des Öles ist also höher als die des eintretenden Wasserdampfes.
Infolge der erwähnten Düsenanordnung kann nun der zum Bereiten des Öles benutzte überhitzte Wasserdampf auch zum Kühlen des Fertigproduktes bis auf 12o° C ohne Wasserbildung benutzt werden. weil die Dampftemperatur infolge der nach erfolgtem Sude eingeschränkten Wärmezufuhr abfällt. Der Sud bleibt daher bis über die Kochzeit hinaus in Rührbewegung. Er steht also bis zum Erkalten unter Luftabschluß, wodurch 'Nachoxydation und Hautbildung verhindert werden.
Ein Ausführungsbeispiel dieser Einrichtung ist in der Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb. i eine Ansicht im teilweisen Schnitt, Abb. 2 die Anordnung der Düsen im Gegenstrom, Abb. 3 die Anordnung im Gleichstrom. Der Ölkochkessel i wird bis zum Überlaufen mit Öl gefüllt. Durch diese Anordnung wird der leere Raum, in welchem sich schädliche Kondensate ansammeln, beseitigt. Der Ölkochkessel wird von der Feuerstelle 2 aus erhitzt. Von derselben Feuerstelle wird ein Dampfbereiter 3 beheizt. Der in diesen erzeugte Dampf gelangt über eine Rohrleitung4 und einen Überhitzer 5 zu den Düsen 6. Die Düsen können im Gegenstromprinzip (Abb.2) oder im Gleichstrom (Abb. 3) angeordnet werden. Der Ölkochkessel i ist mit einer Haube 7 und einem Überlauf versehen. Sobald nun der Ölkessel i erhitzt wird, wird auch Wasserdampf in dem Dampfbereiter 3 erzeugt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Herstellung von eingedickten Ölen, wie Standöl, Lithographenfirnis und Buchdruckfirnis aus Leinöl und anderen Ölen, bestehend aus einem Ölkochkessel, welcher durch eine Feuerstelle beheizt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der, meinem von derselben Feuerstelle ,aus beheizten Dampfbereiter, entstehende, als indifferentes Gas wirkende, überhitzte Wasserdampf tangential durch eine oder mehrere Düsen in der Weise in den Kessel eingeblasen wird, da$ eine kreisende oder mischende Bewegung der Ölmasse entsteht.
2. Einrichtung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß der Ölkochkessel durch eine Haube, die mit einem Überlauf in Verbindung steht, abgeschlossen ist.