DE414204C - Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung eines reinen, wasserklaren Terpentin- und Kienoels - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung eines reinen, wasserklaren Terpentin- und KienoelsInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C09F—NATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; OIL DRYING AGENTS, i.e. SICCATIVES; TURPENTINE
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung eines reinen, wasserklaren Terpentin-und Kienöls. rs ist bereits bekannt, daß man durch Dämpfen von in waldfrischem Zustande in eine Retorte eingebrachtem kienhaltigen Material, z. B. Kiefernstubben, wasserhelles Terpentinöl gewinnen kann, indem man den Retorteninhalt langsam erhitzt, ohne dabei die Verkohlungstemperatur zu erreichen.
- Auch ist bereits vorgeschlagen worden, das kienhaltige Material vor der Trockendestillation mit überhitztem Dampf zu behandeln. Während nun aber die reine Trockendestillation nur eine ungenügende Ausbeute des Holzes an Terpentinöl gestattet, ist es mit den bekannten \-erfahren der Vorbehandlung mit @'-asserdainpf nur so lange möglich, das im Holz enthaltene Terl)enti-iöl in wasserhellem Zustande zu gewinnen, als man sich auf die- Austreibung des Öles aus den Oberflächenschichten der Holzstücke beschränkt, da man die Holzstücke hierbei der Destillation nur so lange aussetzen darf, als das noch nicht ausgetrocknete kienhaltige Material von seinen Oberflächen noch Wasser in Dampfform abgeben kann. Die ökonomische Ausnutzung des Holzes erfordert die Austreibung der im Innern der Holzstücke enthaltenen Ölmengen; hierzu ist eine Steigerung der Temperatur erforderlich, was bei den bekannten Verfahren den Nach-' teil mit sich brachte, daß die bereits aus-1 getrockneten Oberflächenschichten der Holzstücke infolge der weiteren Erhöhung der Temperatur verkohlt, d. 1i. zersetzt werden. Bei der Zersetzung des Holzes entwickelt sich aber bekanntlich Holzessig, Harz und Teeröl, welche Produkte das Terpentinöl verunreinigen und verschlechtern, so daß das in genügender Menge produzierte Öl einem Reinii gungsverfahren unterworfen werden muß, welches das Produkt verteuert, ohne ihm seine j ursprüngliche Reinheit völlig wiedergeben zu können.
- Um unter Vermeidung dieser Übelstände aus trockenem oder waldfrischem Holz das Terpentinöl in reiner, wasserheller Beschaffenlieit in genügender Menge abtreiben zu können, wird der Erfindung gemäß vorgeschlagen, während der in bekannter Weise bewirkten ßeheizung der Retorte und der hierdurch erzielten Trockendestillation dein Retorteninhalt von außen Kühlflüssigkeit zuzuführen. Dies geschieht am besten in der Weise, daß Wasser oder eine andere geeignete Flüssigkeit in mehr oder weniger fein verteilter Form auf die den Retorteninhalt bildenden Holzstiicke derart gebracht wird, daß eine möglichst gute Berieselung des ganzen Retorteninhaltes stattfindet, so daß die Oberflächen der Holzstücke trotz der zur Austreibung des Oles aus dem Innern der Holzstücke notwendigen Temperaturerhöhung gegen Verkohlung geschützt werden.
- Die Berieselung kann durch an der höchsten Stelle der Peripherie der Retorte angeordnete Düsen oder durch ein die Retorte durchquerendes, mit feinen Lochungen versehenes Rohr erfolgen.
- Zweckmäßigerweise können die zwischen den Heizzügen angeordneten Retorten von einem Gehäuse umgeben sein, in welchem auch der Wasserkessel untergebracht ist, aus dem das zur Berieselung des Retorteninhaltes dienende Wasser den Retorten zugeführt wird.
- Die der Erfindung gemäß konstruierten Terpentinölgewinnungsanlagen können ortsfest sein oder derart auf einem Wagen montiert sein, daß die Anlagen ohne weiteres auf dem Stubbenfeld in Benutzung genommen werden können. Die fahrbaren Anlagen haben vor den ortsfesten den wichtigen Vorteil voraus, daß sie durch Zugmaschinen oder Zugtiere oder durch eigene Kraft an den Ort der Stubbengewinnung gebracht werden können, um die Stubben an Ort und Stelle aufzuarbeiten. Auf diese Weise wird der die Erzeugung des Terpentinöles bisher wesentlich verteuernde Transport des Rohmaterials und das Feuerungsmaterial vermieden.
- Die Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. z in schematischer Darstellung eine ortsfeste Anlage im Längsschnitt.
- Abb.2 zeigt im Längsschnitt nach der Linie E-F der Abb..I eine fahrbare Anlage, während Abb. 3 den Horizontalschnitt nach der Linie A-B der Abb. 2 und Abb. d. den Querschnitt nach der Linie C-1> der Abb. 2 darstellt.
- In den Abbildungen bedeutet a ein Kesselhaus, in welchem ein Feuerherd b angeordnet ist. Die von diesem aufsteigenden Feuergase ziehen durch unterhalb und seitlich der Retorte c angeordnete Heizzüge d um die Retorte herum, um die Retorte von außen zu beheizen. In die Retorte ist ein im Ausführungsbeispiel zentral angeordnetes Rohr e eingeführt, welches durch eine Leitung f von einem Wasserreservoir g aus gespeist wird. Das Rohr e ist mit feinen Bohrungen oder Düsen versehen, um das eingeführte Wasser in feinen Strahlen über den ganzen Retorteninhalt hin zu verteilen. Das bei der Erhitzung des Retorteninhaltes in wasserklarem Zustand austretende Öl wird in einem Kühler h aufgefangen und niedergeschlagen.
- Entsprechend ist die Einrichtung bei der fahrbaren Anlage nach Abb. 2 bis q.. Hier bedeutet i ein auf Rädern k angeordnetes Gehäuse, in welchem zwei oder mehr Retorten cl, c2 untergebracht sind. Diese Retorten werden durch die von dem Rost b1 durch Züge dl, d2 ... in Schlangenlinien geführten Heizgase erwärmt, wobei der Retorteninhalt l durch Wasser berieselt wird, welches durch Berieselungsrohre ei, e2 in fein verteiltem Zustande in das Innere der Retorte eingeführt wird. Die Rohre e1, e2 werden durch Zuleitungen f l, f 2 aus einem im oberen Teil des Gehäuses i angeordneten Wasserkessel g1 gespeist. Das gewonnene Öl wird wiederum in einem Kühler niedergeschlagen und aufgefangen, während die Heizgase durch einen Schornstein abziehen.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: t. Verfahren zur Gewinnung eines reinen, wasserklaren Terpentin- und Kienöls, dadurch gekennzeichnet, daß während der Beheizung der Retorte und der dadurch bedingten Trockendestillation von außen dem Retorteninhalt Kühlflüssigkeit zugeführt wird.
- 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß in die Retorten (c) ein mit feinen Öffnungen oder Düsen versehenes Rohr (e) eingeführt ist, welchem von einem Kessel (g) Wasser oder eine andere geeignete Kühlflüssigkeit zugedrückt wird.
- 3. Anlage nach Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Gehäuse (i) zwischen den Heizzügen (dl, d2) Retorten (cl, c2) angeordnet sind, welchen von einem Wasserkessel (g1) aus durch Rohrleitungen (e1, f1 bzw. e2, f2) das zur Berieselung des Retorteninhaltes dienende Wasser zugeführt wird.
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