DE950951C - Verfahren zur Reinigung von trockenen oder feuchten kohlenstofftragenden Gasen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von trockenen oder feuchten kohlenstofftragenden GasenInfo
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- DE950951C DE950951C DEC5932A DEC0005932A DE950951C DE 950951 C DE950951 C DE 950951C DE C5932 A DEC5932 A DE C5932A DE C0005932 A DEC0005932 A DE C0005932A DE 950951 C DE950951 C DE 950951C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D47/00—Separating dispersed particles from gases, air or vapours by liquid as separating agent
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Description
- Verfahren zur Reinigung von trockenen oder feuchten kohlenstofftragenden Gasen Die Luft in den Industriegebieten wird durch Rauch, welcher Ruß, schweflige Säure und andere Begleitstoffe enthält, verunreinigt. Diese Verunreinigungen schädigen die menschhclien Atmungsorgane. Durch die Rußpartikelchen wird ferner das kurzwellige Licht abgelenkt und somit der Bevölkerung ein Teil der gesundheitsfordernden biochemischen Strahlen entzogen.
- Schweflige Säure schädigt das Wachstum der Pflanzen und sich absetzender Ruß beeinträohtigt die Atmung des Blattes. Ferner bilden sich bei der zum Teil unvollkommenen Verbrennung der Kohle terartige Stoffe, die von den Rauchgasen mitgeführt und auf den Pflanzen niedergeschlagen werden. Die Stoffe verharzen durch Sauerstoffaufnahme und bilden dann auf den Blättern eine lackartige Deckschicht, die gleichfalls die Atmung des Blattes beeinträchtigt.
- Es sind zwar schon Vorschläge gemacht worden, Rauchgase dadurch zu reinigen, daß Flugasche und Ruß durch besondere Einbauten in die Rauchkanäle der Schornsteine zum Teil niedergeschlagen werden. Eine völlige Reinigung wird dadurch nicht erzielt. Man versuchte-darum, auch durch chemische Verfahren zum Erfolg zu kommen. So hat man versucht, eine Reinigung der Rauchgase dadurch herbeizuführen, daß man sie durch Wasser leitet. Dabei mußte man aber feststellen, daß sich auch damit eine ausreichende Reinigung nicht erzielen läßt, denn die Rauchgase bildeten im Wasser große Blasen, die in ihrem Inneren den Ruß und die anderen Begleitstoffe wieder mitrissen. Auch die Versuche, die Reinigung durch Wasserberieselung oder Hindurchtreiben der Rauchgase durch eine Wasserdampfzone zu erreichen, führten nicht zum Ziel, da die den Rauchgasen innewohnende Wärme das Wasser zum Verdunsten bringt. Es wurde auch versucht, die schweflige Säure durch Ätzkalk oder andere Basen zu binden. Ferner schickte man den Rauch durch Türme die mit Metallspänen gefüllt waren, wobei die Schwefelverbindungen mit dem Metall chemische Verbindungen eingehen sollten.
- Keines der bisher angewendeten oder vorgeschlagenen Verfahren führte jedoch zu dem erstrebten Erfolg. Schließlich hat auch die Reinigung mit Säuren oder Teer keinen Eingang in die Technik gefunden.
- Es wul 1:e nun gefunden, daß man trockne oder feuchte kohlenstofftragende Gase, vorzugsweise Rauchgase von ihren Begleitstoffen reinigen kann, indem man sie mit solchen halogenierten Teer-und/oder Erdölprodukten bei beliebigen Temperaturen zusammenbringt, die geeignet sind, die Begleitstoffe, wie schweflige Säure, Ruß und die teerigen Substanzen zu binden oder zu lösen. Dabei wirken die Oxydationsprodukte des Schwefels, die Cyanverbindungen und das Kohlenoxyd als Polymerisationskatalysatoren und die inerten Gase üben in der Weise eine besondere Funktion aus, daß sie dispergierend wirken. Die in den kohlenstofftragenden Gasen vorhandene Wärme begünstigt die Reaktionen. Die zu verwendenden halogenierten Teer-und/oder Erdölprodukte können in organischen Lösungsmitteln, beispielsweise Teerölen. und!oder Mineralölen aufgelöst werden. Es hat sich weiterhin als zweckmäßig erwiesen, sie in Lösung von Chloraliphaten und/oderChloraromatenanzuwenden. Die Mischung und das Mischungsverhältnis der Produkte und Lösungsmittel kann variieren. Auch können notfalls Zusatzstoffe, welche die Viskosität oder auch die Absorptionsleistung begünstigen, wie Harze, Kautschuklösungen, beigegeben werden. Es ist weiterhin zweckmäßig, kohlenstofftragende Gase vor ihrem Einleiten in die halogenierten Teer- und/ oder Erdölprodukte mit oxydierenden Gasen, wie Halogen, Sauerstoff, Cyan oder Stickoxyden zu mischen, wobei diese Gase mit den kohlenstofftragenden Gasen in Reaktion treten. Auch kann es zweckmäßig sein, die kohlenstofftragenden Gase vor ihrer Behandlung zu kühlen oder zusätzlich zu erwärmen.
- Das erfindungsgemäße Verfahren kann in verschiedenen Arten ausgeführt werden. So kann man die kohlenstoflitragenden Gase, z. B. die Rauchgase, in die Reinigungsmittel einleiten, einpressen oder sie sonstwie mit ihnen in Berührung bringen. Oder die Reinigungsmittel werden in einem Rieselverfahren dem Rauch entgegengeschickt, oder sie werden in feinverteilte dampfförmige Form gebracht, was zweckmäßig durch Düsenzerstäubung geschieht, um die Rauchgase hindurchzuleiten. Das Verfahren kann auch in mehreren Absorptionsstufen betrieben werden. In allen Fällen können die eingesetzten halogenierten Teer- und/oder Erdölprodukte bis zur vollen Aufsättigung verwendet werden. Werden niedrig siedende Lösungsmittel, z. B. Perchloräthylen, verwendet, so ist es zweckmäßig, sie in solchen Absorptionsstufen zur Anwendung zu bringen, die ihren Siedetemperaturen angepaßt sind.
- Die durch Erwärmung verflüchtigten eingesetzten Produkte bzw. Lösungsmittel können durch Kondensation wiedergewonnen und im Kreislauf verwendet werden. Bei der vorgeschlagenen Anwendung - bei den üblichen Temperaturen von I6c bis 2200 - bleiben die halogenierten Teer- und/oder Erdölprodukte beständig und verharzen nicht, wie beispielsweise Teere oder Teeröle. Auch besitzen sie einen Siedepunkt, der über der normalen Arbeitstemperatur liegt.
- PATENTANSPRÜCEIE I. Verfahren zur Reinigung von trockenen oder feuchten kohlenstofftragenden Gasen, vorzugsweise Rauchgasen, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben durch halogenierte Teerprodukte und/oder Erdölprodukte bei beliebigen Temperaturen hindurchgeleitet werden, die geeignet sind, schweflige Säure, Ruß und die teerigen Substanzen zu binden oder zu lösen.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Rieselverfahren den Gasen das Reinigungsmittel entgegengeschickt wird.3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel in feinstverteilter dampfförmiger Phase verwendet wird.4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel in kontinuierlichem Kreislauf verwendet wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 712 255, 724853, 302 996.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC5932A DE950951C (de) | 1952-06-04 | 1952-06-04 | Verfahren zur Reinigung von trockenen oder feuchten kohlenstofftragenden Gasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC5932A DE950951C (de) | 1952-06-04 | 1952-06-04 | Verfahren zur Reinigung von trockenen oder feuchten kohlenstofftragenden Gasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE950951C true DE950951C (de) | 1956-10-18 |
Family
ID=7013791
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC5932A Expired DE950951C (de) | 1952-06-04 | 1952-06-04 | Verfahren zur Reinigung von trockenen oder feuchten kohlenstofftragenden Gasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE950951C (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE302996C (de) * | 1900-01-01 | |||
DE712255C (de) * | 1938-12-08 | 1941-10-15 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zum Auswaschen von Kohlenwasserstoffdaempfen aus Gasen |
DE724853C (de) * | 1936-07-19 | 1942-09-08 | Ruhrchemie Ag | Verfahren zur Entfernung der Harzbildner aus verfluessigbaren Treibgasen |
-
1952
- 1952-06-04 DE DEC5932A patent/DE950951C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE302996C (de) * | 1900-01-01 | |||
DE724853C (de) * | 1936-07-19 | 1942-09-08 | Ruhrchemie Ag | Verfahren zur Entfernung der Harzbildner aus verfluessigbaren Treibgasen |
DE712255C (de) * | 1938-12-08 | 1941-10-15 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zum Auswaschen von Kohlenwasserstoffdaempfen aus Gasen |
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