-
Schuhwerk mit Absatz Die Erfindung bezieht sich auf ein Schuhwerk
mit Absatz, der an der Außenseite des Fußes in Richtung auf die Fußspitze vorgezogen
ist. Nach Patent 5o5 68o erstreckt sich die Verlängerung des Absatzes in Richtung
auf die Fußspitze etwa bis an den Höcker des fünften Mittelfußknochens. Dadurch
ergibt sich eine wirksame Stützung des Fußgewölbes und damit die Möglichkeit, das
Schuhgelenk leichter und biegsamer herzustellen, so daß sich das Schuhwerk den natürlichen
Gelenkbewegungen des Fußgewölbes leicht anpassen kann, ohne daß das Schuhgelenk
zwischen Ballen und Ferse durchgetreten wird.
-
Man hat zwar schon vorgeschlagen, bei Schuhen für Sportzwecke das
Gelenk leicht biegsam auszuführen, und zwar wird hierbei das Gelenk unabhängig von
der sich nur über den Vorderfuß erstreckenden Laufsohle hergestellt und mit dem
Schaft verbunden. Die Anforderungen, die an einen Sportschuh gestellt werden, sind
jedoch grundverschieden von den Anforderungen an ein normales Schuhwerk. Bei einem
Sportschuh kommt es nicht darauf an, dem Fußgewölbe eine feste Stütze zu verleihen,
sondern den Schuh möglichst anpassungsfähig an die durch den je-
weiligen
Sport bedingte Bewegung des Fußes zu machen. Ein Sportschuh kann nicht die Aufgaben
erfüllen, die an ein zum täglichen Tragen bestimmtes Gebrauchsschuhwerk gestellt
werden. Die Anwendung eines an sich er,#vünschten biegsamen Gelenkes bei einem normalen
Schuhwerk war bisher nicht möglich. Diese Möglichkeit wird erst durch die besondere
Gestaltung des Absatzes nach Patent 5o5 68o geschaffen, weil dadurch die Aufgabe
der Stützung des Fußgewölbes dem Gelenk genommen und dem Absatz zugewiesen %wird.
-
Die Erfindung besteht nun in der Anwendung eines in an sich bekannter
Weise unabhängig von der sich nur über den Vorderfuß erstreckenden Laufsohle mit
dem Schaft verbundenen, leicht biegsamen Gelenkes bei dem Schuhwerk nach dem erwähnten
Patent.
-
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Herstellung-
und Anbringung des Gelenkes gegenüber den bekannten Ausführungen durch VTegfall
kostspieliger Maschinen und hoher Arbeitslöhne bedeutend zu- vereinfachen und dem
übrigen Aufbau eines normalen Schuhwerkes anzupassen. Der bei Sportschuhen als Gelenk
verwendete, zwischen Absatz und Laufsohle angeordnete Weichgummistreifen ist bei
einem normalen Gebrauchsschuhwerk, besonders mit Rücksicht auf die geringe Haltbarkeit
und die Schwierigkeit einer dauerhaften Befestigung,
nicht verwendbar.
Man hat auch schon vorgeschlagen, für Sportzwecke das Gelenk aus mehreren Lederstreifen
zusammenzusetzen, und zwar in der Weise, daß zwei mit ihren Innenrändern aneinanderstoßende
Lederstreifen zwischen der Laufsohle und dem Absatz mit ihren wulstförmigen, nach
innen umgeschlagenen äußeren Rändern durch waagerechte Nähte mit dem Schaft und
der Brandsohle verbunden und dann durch einen dritten Lederstreifen überdeckt werden,
der eine geringere Breite besitzt als die Brandsohle und mit dieser mittels Nähte
verbunden wird. Diese Art der Herstellung ist jedoch sehr umständlich und kostspielig,
da hierbei die auf der Brandsohle liegenden Lederstreifen durch Einstechen an der
Brandsohle befestigt und dann übergeholt und gezwickt werden müssen. Ferner sind
die Übergänge des Gelenkes zur Laufsohle und deren Rahmen sowie zum Absatz infolge
der an den äußeren Rändern der inneren Lederstreifen gebildeten Wulste sehr schwierig
herzustellen. Diese Wulste sind auch nachteilig insofern, als sie das gesamte Gelenk
versteifen. Bei Verarbeitung feinerer Lederarten, wie sie in neuerer Zeit meistens
benutzt werden, ist diese Zusammensetzung des Gelenkes kaum brauchbar.
-
Nach der Erfindung wird das biegsame Gelenk in weit einfacherer Weise
ebenfalls aus mehreren übereinander angeordneten, am vorderen Ende von der Laufsohle
und am hinteren Ende von dem Absatz überdeckten Lagen dadurch gebildet, daß die
außenliegende, zweckmäßig aus Oberleder zugeschnittene Lage des Gelenkes die durch
einen Lederstreifen gebildete innere Lage seitlichübergreift und an den Seitenrändern
mittels an sich bekannter durchgehender Nähte sowohl mit dein Zwickeinschlag des
Schaftes als auch mit der Brandsohle verbunden wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt.
-
Abb. i zeigt einen Schuh im senkrechten Längsschnitt.
-
Abb. 2 ist eine Draufsicht auf die Laufseite des Schuhes.
-
Der Schaft a ist an seinem unteren Ende zur Bildung des Zwickeinschlages
b unter die Brandsohle c übergeholt. Die Laufsohle d erstreckt sich in an sich bekannter
Weise nur über die Länge des Vorderfußes und ist in der üblichen Weise mit dem Schaft
a und der Brandsohle c verbunden. Der Absatz g ist gemäß Patent 505 68o an
der Außenseite des Schuhes bis etwa unter den Höcker des fünften Mittelfußknochens,
der in Abb. i bei H angedeutet ist, vorgezogen und an dieser Stelle um ein geringes
Maß, s, beispielsweise i bis 2 mm, niedriger gehalten. Dadurch wird dieser Höcker
elastisch unterstützt. Das zwischen dem Absatz g und der Laufsohle d befindliche
Gelenk besteht aus zwei übereinander auf die Brandsohle c aufgelegten Gelenkstücken
,e und f, wobei das erstere zweckmäßig aus dünnem Kernleder und das letztere
aus Oberleder hergestellt ist. Das Gelenkstück/ besitzt eine größere Breite als
das Gelenkstück @e und ist mit seinem überstehenden Rand durch eine Naht lt mit
dem Schaft a
und der Brandsohle c verbunden, so daß, das Gelenkstück ,e ohne
besondere Befestigung in Lage gehalten wird. Erforderlichenfalls kann dieses jedoch
noch für sich an der Brandsohle angeheftet sein. Die Gelenkstücke e und
f
werden an ihren Enden von dem Absatz g und der Laufsohle übergriffen.