DE517179C - Bogenauslegevorrichtung - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 31. JANUAR 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 15 d GRUPPE

Linotype'and Machinery Limited in London

Bogenauslegevorriclitung Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Dezember 1929 ab

Die Erfindung betrifft eine Bogenauslegevorrichtung an Rotationsdruckmaschinen, bei welchen ein Bogen von einem Druckzylinder unmittelbar durch von einer Kette getragene Greifer abgenommen wird; vorzugsweise betrifft die Erfindung solche Vorrichtungen, welche die Verwendung von Ablieferungsketten in beträchtlicher Länge benötigen, z. B. solche, welche die Bogen von einem dicht am Boden befindlichen Bogenausleger auf einen Stapel bringen.

In Fällen, in welchen Einrichtungen dieser Art verwendet werden, erfolgt die Abnahme durch die Kettengreifer mit einer der Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders gleichen Geschwindigkeit, und zwar bevor der Druckvorgang tatsächlich beendet ist. Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, daß die Kettengreifer während der Abnahme, nämlich zu der Zeit, in der sie die Bogen von dem Druckzylinder empfangen, sich mit einer Geschwindigkeit bewegen, die ein wenig geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders, weil es unter diesen Bedingungen unmöglich ist, daß die Ablieferungsvorrichtung einen Zug auf den Bogen ausübt, der leicht zum Verschmieren des Druckes führen kann.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf Mittel, durch welche der beschriebene Vorteil erreicht wird, und zwar so, daß die geradlinige Geschwindigkeit eines Greifers in dem Augenblick, in welchem er den Bogen erfaßt, also seine gewöhnliche Geschwindigkeit, ein wenig geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders und daß diese Greifergeschwindigkeit während der ganzen Zeit aufrechterhalten wird, während welcher der Bogen bedruckt wird oder ungefähr während dieser Zeit. Nach diesem Zeitraum jedoch wird die Geschwindigkeit in an sich bekannter Weise allmählich verringert bis zu einem Maße, das für das Ablegen des Bogens auf den Ablegetisch geeignet ist, worauf wiederum die größere Geschwindigkeit angenommen wird.

Weitere Vorteile, die durch die Erfindung im Verhältnis zu den bekannten Ausführungen erreicht werden, liegen darin, daß die gewünschten Geschwindigkeitsänderungen mit einfacheren Mitteln und mit einer geringeren Belastung der Steuerkurve erzielt werden.

Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen

Fig. ι eine Seitenansicht, welche die Antriebsvorrichtung der Auslegeketten zeigt,

Fig. 2 einen Aufriß von rechts in Fig. 1 gesehen.

Fig. 3 und 4 zeigen schematische Darstellungen zweier verschiedener Stellungen bei dem Auslegen eines Bogens.

In der Zeichnung bezeichnen ι den Druckzylinder und 2 den Formzylinder einer Druckmaschine, welche mit einer Kettenauslegevorrichtung der obenerwähnten 'Art versehen ist. Letztere besteht aus einer Greiferkette 3, den Auslegegreifern 4 und den Kettenrädern 5. Nur eines der erwähnten Teile ist in der Zeichnung dargestellt, da aber die Bogenauslegevorrichtung an sich bekannter Bauart ist, ist eine genauere Darstellung nicht erforderlich.

Die Vorrichtung, durch die die gewünschte veränderliche Antriebsgeschwindigkeit' der iVuslegeketten erzielt wird, ist folgende: Auf der Druckzylinderwelle 6 ist ein elliptisches Zahnrad 7 aufgesetzt, welches mit einem ähnlichen elliptischen Zahnrad-8 kämmt. Letzteres ist konzentrisch zu einem Zahnrad O und fest mit diesem verbunden frei drehbar auf einer festen Welle 10 angeordnet. Das konzentrische Zahnrad 9 kämmt mit einem Differentialzahnrad 11, mit demein weiteres Zahnrad 12 konzentrisch angeordnet ist. Das Rad ist frei drehbar auf einer Welle 13 angeordnet, die von einem Schwingarm 14 getragen wird. Dieser Schwingarm 14 schwingt frei um die feste Welle 10, und zwar unter dem Einfluß einer Kurve 15, die fest auf der Druckzylinderwelle angeordnet ist. Das vorher erwähnte Zahnrad 12 kämmt mit einem Stirnrad 16, welches auf einem zweiten Zapfen .17 drehbar gelagert ist. Der Zapfen wird von dem Schwingarm 14 getragen, und das Stirnrad dient unter Zwischenschaltung eines Zahnrades 18, welches frei drehbar auf der festen Welle 10 sitzt, zum Drehen eines Zahnrades 19, welches fest auf der Welle 20 des Auslegekettenrades sitzt, auf welcher die die Ketten tragenden Kettenräder 5 fest angeordnet sind.

Die Vorrichtung ist so angeordnet, daß die gewöhnliche Geschwindigkeit, mit welcher die Greifer arbeiten, etwas geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders, und diese Kettengeschwindigkeit wird während der Zeit innegehalten, während welcher der Bogen bedruckt wird. Die Wirkung dieses Verhältnisses zwischen der Geschwindigkeit der Auslegegreifer und derUmfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders ist aus Fig. 3 und 4 zu ersehen, von denen erstere die Stellung der betreffenden Auslegegreifer 4, der Druckzylindergreifer 21 und des gerade bedruckten Bogens22 zum Beginn der Abnahmeperiode zeigt. Fig. 4 zeigt die Stellung in dem Augenblick, wenn das hintere Ende des Bogens 22 die Drucklinie verläßt, wobei die vordere Kante des Bogens infolge der Wirkung der Auslegegreifer 4 während des ersten Teiles der Bogenabnahmeperiode sich um einen etwas kleineren Betrag gedreht hat als das hintere Ende des Bogens. Das hintere Ende ist infolgedessen während dieses Zeitraumes etwas nach vorn geschoben worden, und zwar durchdie Berührung ζ wischen D ruckzylinder und Formzylinder, so daß jede Gefahr einer Beschädigung des Druckes vermieden wird. Sobald der Druck fertig und der Bogen zwischen Druck- und Formzylinder frei wird, wird die Geschwindigkeit der Ketten und infolgedessen auch der von denKetten getragenen Greifer allmählich verringert, und zwar auf die Geschwindigkeit, mit welcher der Bogen auf denAuslegetisch niedergelegt wird, worauf sie wieder auf die gewöhnliche Geschwindigkeit vergrößert wird.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Bogenauslegevorrichtung für Rotationsdruckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß das Geschwindigkeitswechselgetriebe, durch welches die Auslegeketten (3) angetrieben werden, so eingerichtet ist, daß die Geschwindigkeit der Kettengreifer während des Bedrückens des Bogens und dessen Übergabe von den Greifern (21) des Druckzylinders (1) an die Kettengreifer (4) ein wenig geringer ist alsdieUmfangsgeschwindigkeit des Druckz)'linders..

2. Bogenauslegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeitsändertmgen der x\üslegekette (3) durch ein elliptisches Zahnrad (7) gesteuert werden, welches fest auf der Druckzylinderwelle (6) sitzt, und zwar durch Vermittlung eines Differentialzahnrades (ii), welches durch eine zu den betreffenden Zeiten wirksame Kurvenscheibe (15) gesteuert wird, die'ebenfalls fest mit dem Druckzvlinder verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen