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Einrichtung zum Regeln der Temperatur von Gießtöpfen für Setzmaschinen
o. dgl. mit einem an den Gießtopf angeschlossenen, auf Temperaturveränderungen ansprechenden
Heizungsregler Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, zum Regeln der Temperatur
von Gießtöpfen für Setzmaschinen o. dgl. mit einem an dem Gießtopf angeschlossenen,
auf Temperaturveränderungen ansprechenden Heizungsregler und will eine Einrichtung
dieser Art für Gießtöpfe schaffen, die wahlweise entweder mit Gas oder .elektrisch
oder gleichzeitig mit Gas und elektrisch beheizt werden. Die Einrichtung soll derart
beschaffen sein, daß, wenn der Gießtopf nur mit Gas beheizt wird und die Gaszufuhr
aussetzt oder der Gasdruck nachläßt, die elektrische Heizung selbsttätig eingeschaltet
wird oder wenn der Gießtopf nur elektrisch beheizt wird und der elektrische Strom
aussetzt oder nachläßt, die Gasheizung selbsttätig eingeschaltet wird und daß, wenn
der Gießtopf gleichzeitig mit Gas und elektrisch beheizt wird und die eine Heizungsart,
z. B. die Gasheizung, nachläßt oder aufhört, die andere Heizungsart, z. B. die elektrische
Heizung, in dem Maße des Verringerns der Wirkung der ersten Heizungsart verstärkt
eingeschaltet wird und umgekehrt.
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Dies wird bei der Einrichtung gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß der an den Gießtopf angeschlossene, auf Temperaturveränderungen ansprechende
Heizungsregler je ein Schaltwerk der beiden verschiedenen Heizungen derart steuert,
daß er bei dem Sinken - der Temperatur in dem Gießtopf unter einen Mindestwert beide
Schaltwerke auf Energiezufuhr bzw. verstärkte Energiezufuhr schaltet und beim Überschreiten
einer Höchsttemperatur in dem Gießtopf beide Schaltwerke auf verringerte Energiezufuhr
oder deren vollständige Unterbrechung schaltet.
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Die Einrichtung wird zweckmäßig derart getroffen, daß der Heizungsregler
außer dem Schaltwerk für die Gasheizung und dem Schaltwerk für die elektrische Heizung
noch einen in der elektrischen Stromzuleitung liegenden Maximal- und Minimalschalter
steuert, der das selbsttätige Einschalten der elektrischen Heizung bei einem Nachlassen
der Gasheizung veranlaßt.
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Auf der Zeichnung ist eine Einrichtung gemäß der Erfindung in einem
Ausführungsbeispiel schematisch veranschaulicht.
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Zum Beheizen des nicht dargestellten Gießtopfes sind ein Gasbrenner
r - mit einem zusätzlichen Gasbrenner 2 zum Beheizen des Gießpumpenkanals - und
eine Anzahl elektrische Heizkörper 3, 4, 5 und 6 vorgesehen. . Von den elektrischen
Heizkörpern dient beispielsweise der Heizkörper 3 zum Beheizen des Gießpumpenkanals,
während das Beheizen des Gießpumpenzylinders durch die Heizkörper 4, 5 und 6 erfolgt.
In die Leitung dieser Heizkörper ist ein elektrischer Kippschalter eingeschaltet,
der bei 8 drehbar
gelagert ist und in bekannter Weise aus einem
Glasgefäß mit zwei eingeschmolz,-nen Elektroden 9, io und einer Quecksilberfüllung
i i besteht, die bei dem Kippen des Schalters das Unterbrechen bzw. Schließen des
Stromkreises zwischen den Elektroden 9, i o bewirkt. Zum Kippen des Schalters dient
ein verschiebbares Gestänge 12, das mittels einer Stellschraube 13 auf einen Ansatz
14 des Kippschalters einwirkt. Das Übertragen der Bewegung des Gestänges r2 auf
den Kippschalter 7 kann natürlich auch in anderer Weise bewerkstelligt ,werden.
Das Gestänge 12 wird in an sich bekannter Weise durch einen an den Gießtopf angeschlossenen,
auf Temperaturveränderungen ansprechenden Heizungsregler verschoben. Dieser besteht,
wie vielfach üblich, aus einer Quecksilberspiralfeder i_5, die mittels des Rohres
16 an den Gießtopf angeschlossen ist. Fällt die Temperatur in dem Gießtopf, so zieht
sich die Spiralfeder 15 zusammen und bewegt dadurch das Gestänge 12 nach links,
steigt die Temperatur in dem Gießtopf, so dehnt sich die Spiralfeder aus; wodurch
das Gestänge 12 nach rechts bewegt wird. Das :Gestänge 12 steuert außer dem Kippschalter
7 ein Schaltwerk z7 zum Regeln der Gaszufuhr und einen in der Stromzuleitung zu
den elektrischen Heizkörpern 3, 4., 5 und 6 liegenden IVEnimal-und 'Maximalschalter
i-8.
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An dem linken freien Ende des Gestänges I2 ist zu diesen Zweck ein-
um den Punkt 19 drehbarer Schalterarm 2o angelenkt, dem zwei Kontakte 21 und 22
zugeordnet sind. Das Gestänge 12 ist so bemessen, daß der Schalterarm 2o bei einer
bestimmten Minimaltemperatur in dem Gießtopf an dem Kontakt 21 anliegt. und. bei
einer bestimmten Maximaltemperatur in dem Gießtopf mit dem Kontakt 22. in Berührung
kommt. Die Kontakte 2 1- und 2.2 sind unter Zwischenschaltung eines Handschalters
23 mit den Magnetspulen 24 bzw. 25 des Minimal- und Maximalschalters i S verbunden.
Die freien Enden der beiden Magnetspulen sind an die Leitung 26 angeschlossen,.
während die Leitung 27 durch die Leitung 28 mit dem Schalterarm 2o verbunden ist.
Bei dem Erreichen der Minimaltemperatur in dem Gießtopf fließt dann, unter der `Voraussetzung,
daß vorher die Schalter 23 und 29 eingelegt -worden sind, ein Strom von der Leitung
27 nach Leitung 28, Schalterarm 2o, Kontakt 2i, Magnetspule 24 zur Leitung 26. Die
Magnetspule 24 wird dadurch erregt und bewirkt das Einlegen des Schalters 3o, so
daß der Strom nach den Heizkörpern ", 4, 5- und 6 fließen kann. Bei dem: Erreichen
der Maxämaltemperatur in dem- Gießtopf fließt dagegen: ein Strom von d-er.,Leitung.27
-nach, Leitung 28, Schalterarm 2a, Kontakt 22, Magnetspule 25 zur Leitung 26, wodurch
die Magnetspule 25 erregt und der Schalter 3o herausgelvorfen wird. Zwei Lampen
31 und 32 dienen dazu, sichtbar zu machen, wann die Minimal- bzw. Maximaltemperaturen
in dem Gießtopf erreicht sind, falls die Anlage ohne den Minimal- und Maximalschalter
arbeitet, der Schalter 23 also geöffnet ist.
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Die Steuerung des Schaltwerkes 17 zum Regeln der Gaszufuhr
wird durch den Ansatz 33 des Gestänges 12 bewirkt. Das Schaltwerk umfaßt ein Uhrwerk
34 zum Öffnen und Schließen eines in der Gasleitung hinter dem Gasmesser 35 liegenden
Ventils 36. Das Uhrwerk 34 wird in seinem Lauf durch einen mit zwei Spitzen 37 ausgerüsteten
Anker 38 gehemmt, der bei 39 drehbar gelagert ist und einen Hebelarm 4o besitzt,
der zwei Anschläge 41 und 42 trägt. Die beiden Anschläge sind zu dem Hebelarm verstellbar.
Den Spitzen 37 des Ankers 38 ist ein mit Einschnitten versehenes Sperrad 43 zugeordnet.
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Wenn sich das Gestänge i2 beispielsweise nach rechts bewegt, so schlägt
der Ansatz 33 gegen den Anschlag 42. Dadurch wird der Anker 38 nach links geschwungen,
so daß seine linke Spitze 37 außer Eingriff mit dem Einschnitt des Sperrades 43
kommt. Das Sperrad fängt sich dann unter der Einwirkung des- Uhrwerkes 34 sofort
an zu drehen, so daß die rechte Spitze37 des Ankers38 nicht mehr in den ihr im Ruhezustand
des Sperrades gegenüberliegenden Einschnitt des Sperrades 43 gelangt, sondern sich
unter Druck an den nicht mit Einschnitten versehenen Teil des Umfanges des Sperrades
anlegt. Das Sperrad- dreht sich unter der Spitze weg, bis der nächste Einschnitt
des Sperrades in die Nähe der Spitze gelangt und die Spitze in der nächsten Einschnitt
des Sperrades einfällt und dadurch das Sperrad anhält. Die Freigabe des Sperrades
hat den Zweck, dem- Uhrwerk 34 das Schließen oder, falls sich das Gestänge 12 nach
links bewegt, das öffnen des Ventils 36 zu ermöglichen.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise der Einrichtung soll nunmehr angenommen
werden, daß der Gießtopf nur durch die Brenner i, 2, also nur mit Gas beheizt wird..
Läßt der Gasdruck nach. oder setzt die Gaszufuhr aus,. so fällt die Temperatur in
dem Gießtopf. Dies hat ein Zusammenziehen der Quecksilberspiralfeder 15 zur Folge,
so daß sich das Gestänge i2 nach links bewegt. Ist die Temperatur in dem Gießtopf
unter einen vorbestimmten Minimalwert gefallen, so hat sich das Gestänge i2 so weit
nach links- bewegt, daß es den Schalterarm 2o mit dem Kontakt 21 in Berührung gebracht
hat. Es
fließt dann ein Strom, sofern die Handschalter--9 und 23
eingelegt sind, in der oben beschriebenen Weise durch die MagnetsPule 24., was das
Einlegen des Schalters 30 zur Folge hat. Da der Schalter 29 in -dem hier beschriebenen
Fall dauernd eingelegt ist, fließt jetzt ein Strom nach den elektrischen Heizkörpern.-,
4, 5 und 6, die nunmehr allein das Beheizen des Gießtopfes übernehmen, falls die
Gaszufuhr vollkommen unterbrochen worden ist. Die Temperatur in dem Gießtopf steigt
dadurch wieder, was ein Bewegen des Gestänges 12 nach rechts zur Folge hat: die
Heizkörper 3 bis 6 sind jedoch so berechnet, daß diejenige Temperatur nicht erreicht
wird, bei der das Gestänge 12 den Kippschalter 7 bedient oder den Schalterarm 2o
mit dem Kontakt 22 in Berührung bringt, wodurch ein Auswerfen des Schalters 3o und
damit ein Abschalten der Heizkörper 3 bis 6 erfolgen würde.
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Lag nur eine Verringerung des Gasdruckes vor oder war die Unterbrechung
der Gaszufuhr nur vorübergehend, so wird der Gießtopf, nachdem auch die elektrischen
Heizkörper 3 bis 6 eingeschaltet worden sind, zu stark beheizt. Die Temperatur in
dem Gießtopf erreicht dann schließlich einen Wert, bei dem das Gestänge 12 so weit
nach rechts bewegt wird, daß es den Kippschalter f- ausschaltet und die Stromzufuhr
nach den Heizkörpern 4. bis 6 unterbricht. Steigt auch trotz dieser Verringerung
der Beheizung die Temperatur in dem Gießtopf noch weiter, weil der Gasdruck inzwischen
wieder normal geworden ist, so wird der Schalterarm 2o mit dem Kontakt 22 in Berührung
gebracht, was ein Abschalten auch des Heizkörpers 3 zur Folge hat. Die oben beschriebenen
Vorgänge können sich dann je nach den Bedürfnissen wiederholen.
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Soll der Gießtopf in der Hauptsache nur elektrisch beheizt werden,
so werden die Schalter 29 und 3o von Hand fest eingelegt, der Schalter 23 dagegen
geöffnet. Setzt die Stromzufuhr aus, so sinkt die Temperatur in dem Gießtopf, wodurch
sich das Gestänge 12 nach links bewegt. Bei Erreichen einer Mindesttemperatur schlägt
der Ansatz 33 gegen den Anschlag 4.1, was ein Öffnen des Ventils 36 zur Folge hat,
so daß der Gießtopf nunmehr mit Gas beheizt wird. War die Stromunterbrechung nur
eine vorübergehende, so findet während einer gewissen Zeit eine Beheizung sowohl
durch Gas als auch durch elektrischen Strom statt. Die Temperatur in dem Gießtopf.
steigt dadurch stark an, bis bei Erreichen einer Höchsttemperatur das Gestänge 12
So weit nach rechts bewegt wird, daß der Ansatz 33 gegen den Anschlag ¢2 schlägt,
was ein Schließen des Ventils 36 zur Folge hat, so daß der Gießtopf jetzt wieder
nur noch elektrisch beheizt wird.
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Bei einem Gießtopf, der leichzeitig elektrisch und mit Gas beheizt'
wird, bei dem also das Beheizen ,gewöhnlich z. B. durch die Brenner z und 2 und
den Heizkörper 3 erfolgt, wird die Anordnung so getroffen, daß das Gestänge iz den
Kippschalter 7 gewöhnlich ausgeschaltet hält. Setzt dann die Gaszufuhr aus, so sinkt
die Temperatur, so daß sich das Gestänge 12 nach links bewegt, was das Einschalten
des Kippschalters 7 und damit der Heizkörper q. bis 6 zur Folge hat. Diese Heizkörper
werden durch den Kippschalter wieder abgeschaltet, wenn die Unterbrechung der Gaszufuhr
beendet ist, da dann auch die Brenner i und 2 wieder brennen und ein zu starkes
Beheizen stattfindet, das ein Bewegen des Gestänges 12 nach rechts und damit ein
Kippen des Schalters 7 verursacht. Sinkt die Temperatur infolge einer Unterbrechung
der Stromzufuhr, so wird durch das Einwirken des Ansatzes 33 auf den Anschlag 41
das Ventil 36 weiter geöffnet, so daß die Brenner i und 2, die jetzt lediglich zum
Beheizen verfügbar sind, verstärkt brennen. Ist die Stromunterbrechung vorüber,
so wird auch der elektrische Heizkörper 3 wieder zum Beheizen herangezogen, wodurch
die Temperatur in dem Gießtopf über den zulässigen Höchstwert zu steigen versucht.
Dies bewirkt ein Verschieben des Gestänges 12 nach rechts, so daß der Ansatz 33
auf den Anschlag 42 einwirkt, was ein Drosseln des Ventils 36 zur Folge hat. Das
Ventil 36 wird so weit gedrosselt, bis die Brenner 1 und 2 so stark brennen, daß
sie zusammen mit dem Heizkörper 3 den Gießtopf genügend beheizen.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung hat den großen Vorteil, daß der
Maschinensetzer dem Beheizen des Gießtopfes keine. Beachtung zu schenken braucht,
da dieses Beheizen vollkommen selbsttätig geregelt wird und nicht die Gefahr besteht,
daß beim Unterbrechen der Zufuhr von Gas oder elektrischem Strom die Heizung aussetzt.