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Siphonregelorgan Bei bekannten Siphons ist das als Regelorgan der
Flüssigkeitsabgabe dienende Halmküken so ausgebildet, daß bei seinem öffnen stets
gleichzeitig mit dem Flüssigkeitsauslaß Kohlensäure mit voller Spannung aus dem
Druckbehälter strömt, wodurch ein übermäßiges Schäumen der Flüssigkeit erfolgt.
Zur Beseitigung dieses Nachteils hat das Siphonregelorgan gemäß der Erfindung eine
eigenartige Ausbildung des Hahnkükens und seines Gehäuses, welche gestattet, zum
anfänglichen Ausschenken im wesentlichen nur die im Flüssigkeitsbehälter vorhandene,
beim Füllen desselben komprimierte Luft und iii der Flüssigkeit enthaltene, natürlich
gebundene Kohlensäure zu benutzen, ohne das erst am Ende der Füllung in den Druckbehälter
eingelassene Gas unter Druck zu verwenden und diesem erst dann den Zutritt zum Flüssigkeitsbehälter
zu gestatten, wenn der in diesem vorhandene natürliche Druck zum restlosen Ausschenken
der Flüssigkeit nicht mehr ausreicht. Erst bei einer solchen Ausbildung entspricht
der Siphon allen Anforderungen.
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Die Zeichnung-veranschaulicht das Siphonregelorgan gemäß der Erfindung
in einem Ausführungsbeispiel.
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Ab-b. i ist die Draufsicht auf den Siphondeckel.
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Abb.2 ist die Draufsicht auf das Hahnküken des Regelorgans.
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Abb.3 ist die Stirnansicht des linken Gehäuseendes des Regelorgans.
Abb. 4. ist der Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i, den Längsschnitt durch den
Dekkel des Siphons und seiner Innenteile darstellend.
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Abb. 5 ist die Innenansicht auf den Regelorganhebel und Gehäusedeckel
des Regelorgans.
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Abb. 6 ist der Querschnitt nach der Linie C-D der Abb. i ; die Ab'b.
7, 8 und 9 zeigen das Regelorgan in seinen verschiedenen Stellungen.
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Der Siphondeckel i wird in beliebiger Weise auf das ungefüllte Siphongehäuse
2 (Abb. 6) festgeschraubt oder sonstwie an ihm befestigt, nachdem der Dichtungsring
3 in den Außenrand des Flüssigkeitsbehälters 4, eingeschoben und mit diesem auf
den abgesetzten Oberteil des Druckbehälters 5 aufgesetzt ist. In den Deckel i ist
das querliegende Regelorgangehäuse 6 mit oben eingelegtem Dichtungsring 7 eingeschraubt
und unten vorteilhaft verlötet (Abb. q. und 6). Außen besitzt der Deckel i Querrippen
8 zur Versteifung und ein Schauglas 9 zum Beobachten der Füllung (Abb. i).
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In den unteren Hohlraum io des Regelorgangehäuses 6 ragt der Steigrohrnippel
i i, an dem, wie üblich, durch einen Gummischlauch verbunden, das in den Flüssigkeitsbehälter
q. herabreichende Glasrohr 12 (Abb. q. und 6) hängt.
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In der Mitte des querdurchbohrten Regelorgangehäuses 6 befindet sich
schräg oben
der Auslaufnippel 13 (Abb. i und 6), in dessen freies
Ende man, wie üblich, ein Ausschenkrohr schrauben und durch eine Cberwurfkappe verschließen
kann. Das Ausschenkrohr dient einerseits zum Einfüllen des Inhalts in den Flüssigkeitsbehälter
q. mittels aufsteckbaren Schlauches und zum Einlassen des Druckgases in den Druckbehälter
5, sobald dieser unter Druck gesetzt wird, sowie anderseits zum Ausschenken der
Flüssigkeit.
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Die Durchbohrung des Auslaufnippels 13 im Regelorgangehäuse 6 kann
je nachdem durch das in letzteres .eingeschobene, um seine Längsachse drehbare Küken
1¢ mit seiner Ausfräsung 15 (Abb. 2 und q.) zum Eih-und Auslassen der Flüssigkeit
nach bzw. aus dem Behälter 4. mit dem Steigrohr i i verbunden oder von ihm abgeschlossen
werden.
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Das Küken 1¢ hat ,an seinem verjüngten rechten Ende einen Vierkant
iqa (Abb. 2), welcher in die entsprechende Durchbohrung 16 des Regelhebels 17 (Abb.
5) eingreift, welcher mit der ihn durchsetzenden Schraube nebst Kopf 18 fest gegen
das Küken unter Anziehen desselben geschraubt ist und zum Drehen desselben dient.
Zwischen dem Hebel 17 und dem ihm zugekehrten Flansch des Regelorgangehäuses 6 liegt
ein Mittel zum Verbindern einer Lockerung des Kükens 14, z. B. ein gehärteter Schleifring
i9 (Abb. q.).
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Beiderseits und etwas schräg zur Ausfräsung 15 stehend, hat das Küken
14 die Durchbohrungen 2o und 2oa (Abb. 2 und q.), welche je nach der Verdrehung
des Kükens durch einen das Regelorgangehäuse 6 oben quer in seinem Mittelteil durchsetzenden
Kanal--i verbunden bzw. von ihm abgesperrt werden können. Der eine Kanal 2o geht
oben in eine Mantelnut 22 des Kükens, die schraubenförmig nach dessen Mitte hin
verläuft sowie bis nahe an die Ausfräsung 15 reicht, über und kann in einer Stellung
mit der Durchbohrung 23 des Regelorgangehäuses 6 verbunden werden, welche in den
Hohlraumio desselben reicht und somit nach dem Flüssigkeitsbehälter q. führt. Der
Kanal 22 dient dazu, bei abgeschlossenem Regelorgan 14 durch den Auslaufnippel 13
den Druckbehälter 5 mit Kohlensäure füllen zu können. Hierzu ist dieser Behälter
an einer Stelle seines Oberendes senkrecht durchbohrt und mit einem den Dichtungsring
3 durchsetzenden Röhrchen 24 versehen (Abb. 6). Letzteres mündet oben in die äußere
Abbiegung des im Deckel i und Regelorgangehäuse 6 liegenden rechtwinkligen Kanals
25, dessen Oberende bis zum Hohlraum des Gehäuses 6 für das Küken 14 reicht und
bei entsprechender Drehung dieses mit seinem linken Kanal 2oa, dem oberen Querkanal
21 des Gehäuses 6 sowie dem rechten Kanal 2o mit der Abzweigung 22 in Verbindung
gebracht bzw. von ihnen abgesperrt werden kann.
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An seinem linken Ende hat das Küken 1¢ einen breiten Flansch 26, welcher
von einer Kopfschraube 27 durchsetzt wird, deren Spindel in die Ringausdrehung 28,
28a des zugekehrten . Regelorgangehäuseflansches 6a (Abb.3) greift und beim Verdrehen
gegen die Begrenzungsanschläge 29 und 29a stößt. Durch Herausdrehen der Schraube
27 bis zum Anschlag 3o auf dem Kükenende kann nicht nur das Küken 14 über den oberen
Begrenzungsanschlag 29a hinaus verdreht, sondern auch die Schraube 27 in die obere,
kürzere Schleife 28a der Ringausdrehung geführt werden, so daß die Spinde127 bei
nunmehrigem Einschrauben zwischen den Begrenzungsanschlägen 29a und 29b liegt. Der
Schleifenteil 28 dient zum Führen der Schraube 27 beim Verdrehen des Kükens 14 während
des öffnens und Schließens des Siphons beim Ausschank nach dem Füllen, während der
Schleifentei128a lediglich zum Drehen des Kükens während des Füllens des Druckbehälters
5 mit Kohlensäure benutzt wird.
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Die Wirkungsweise des Siphonregelorgans gemäß der Erfindung ist folgende:
Zum Füllen wird nach entsprechendem Drehen des Kükens 14 die Schraube 27 in den
Schleifenteil28 der Ringausdrehung des Gehäuseflansches 6a geführt. Auf den Auslaufnippel13
wird das Auslaufrohr geschraubt und durch einen Schlauch mit dem Bierleitungshahn
verbunden. Der die Stellung der Abb. 8 einnehmende Hebel 17 wird nun in die Stellung
der Abb. 7 gedreht. In dieser liegt die Ausfräsung 15 des Kükens 1 ¢ so, daß sie
mit ihrer Unterkante am Steigrohr i i abschneidet (Abb. q.), so daß letzteres vollständig
geöffnet ist. Die Kanäle 20 und 20a des Kükens 14 stehen dabei schräg zu dem Kanal
21, so daß sie keine Verbindung mit dem Druckbehälter 5 haben. Das Bier gelangt
nun aus dem Faß durch das Auslaufrohr, den Nippel 13, die Ausfräsung 15 des Kükens
14 und das Steigrohr i i unmittelbar in den Flüssigkeitsbehälter q., und zwar unter
völligem Abschluß der Außenluft.
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Nunmehr wird der Hebel 17 in die Stellung der Abb. 6 gedreht. Bei
dieser verlagert sich die Ausfräsung 15 des Kükens 1¢ etwas, so daß nun ihre Oberkante
mit der oberen Auslaufkante des Nippels 13 .abschneidet und die Kanäle 20, 2oa des
Kükens 1 4 mit den Kanälen 21, 23 und 25 verbunden sind. Die im Flüssigkeitsbehälter
q. während des Biereinlaufes komprimierte Luft tritt nun mit der im Bier natürlich
gebundenen Kohlensäure durch den Kanal 23 (Abb. q.), den Kanal 2o, den Kanal 21
des Regelorgangehäuses 6, den Kanal 2o2 des Kükens 14.,
den Anschlußkanal
25 im Gehäuse 6 sowie im Deckel i und schließlich durch das Röhrchen 24 in den Druckbehälter
5. Eine Schaumbildung im Bier wird dabei fast völlig vermieden. Durch das Schauglas
9 (Abb. i) ist das Ende der Füllung des Behälters 4 leicht zu beobachten. Hierauf
wird der Hebel 17 in die Stellung der Abb.8 gedreht, in welcher die Kanäle 2o, 2o«
des Kükens 14 vom Kanal 21 im Gehäuse 6 abgeschlossen sind und die Ausfräsung 15
keine Verbindung zum Nippel 13 hat.
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Es ist nun durch Drehung des Kükens 1 4. in die Stellung der Abb.
6 möglich, mit der aus dem Flüssigkeitsbehälter abgefangenen, nach dem Druckbehälter
5 übergeleiteten Luft und natürlich gebundenen Kohlensäure den Inhalt des Siphons
ohne Benutzung künstlicher Kohlensäure bis auf denjenigen Rest zu entleeren, welcher
beim Aufhören des vorerwähnten natürlichen Druckes ein Weiteraufsteigen der Flüssigkeit
unmöglich macht. Um den im Behälter 4 verbleibenden Rest der Flüssigkeit vollständig
entleeren zu können, verbindet man das Auslaufrohr am Nippel 13 mit der Kohlensäureflasche,
bringt dann die Schraube 27 aus der Ausdrehung 28 (Abb.3) heraus und durch kurzes
Drehen des Kükens 14 mit dem Hebel 17 in die obere, kurze Schleife 28a und beendet
die Hebeldrehung, bis das Küken 14 die Stellung der Abb.9 einnimmt. In dieser dichtet
das Küken 14 mit seiner vollen Wandfläche das Steigrohr i i ab, während nun der
Zweigkanal 22 des Kanals 2o auf etwa i mm mit dem Auslaufnippel 13 verbunden ist
und die Kanäle 2o, 2oa aus der Stellung der Abb. 8 wieder in diejenige der Abb.6,
aber umgekehrt dazu, verschwenkt sind. Nun kann die in den Auslaufnippel 13 eingelassene
Kohlensäure unter Druck durch den Kanal 22, die Kanäle 20,20a, 25 und Rohr 24 in
den Druckbehälter 5 einströmen. Nachdem in diesen genügend Kohlensäure eingelassen
ist, wird der Zufluß derselben zum Nippel 13 abgesperrt, die Schraube 27
wieder aus ihrer Stellung 271 in der Ringausdrehung 28a entfernt und nach
Drehung des Kükens 14 in die Stellung der Abb. 8 in die Schleife 28 eingeführt,
so daß das Küken 14 in die Stellung zum Ausschenken bzw. Unterbrechen desselben
gebracht werden kann.
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Nach so beendetem Herrichten des Siphons liegt der Hebel 17 mit der
Schraube 27 an den Anschlagstift 29a (Abb. 3) an, nimmt also die Stellung der Abb.8
ein, in welcher die Ausfräsung 15 des Kükens 1¢ nach oben zeigt und die Verbindung
der Kanäle 20,20a mit den Kanälen 21, 25 und Rohr 24 unterbrochen ist (Schließstellung).
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Nunmehr wird zum Ausschenken der Hebel 17, wie zu Beginn der Handhabung
beschrieben, zunächst in die Stellung der Abb. 7 gedreht und in diejenige nach Abb.6
erst gebracht, nachdem, wie erläutert, der natürliche Druck im Behälter 4 zum restlosen
Ausschenken der Flüssigkeit nicht mehr ausreicht und bei der Stellung der Abb. 6
nunmehr Druckgas unter Spannung aus dem Druckbehälter 5 einströmen kann.