-
Selbsttätige mechanische Bremse Die Weiterverfolgung des in Patent
458 81o niedergelegten Erfindungsgedankens führte zur Ausbildung einer Feineinstellmaschine
mit Hilfsmotor für elektrische Aufzüge, Krane, Drehscheiben, Schiebebühnen o. dgl.
-
Feineinstellmaschinen, bei denen die Bremse in angezogenem Zustand
von außen durch einen Hilfsmotor mit Vorgelege angetrieben wird, sind bereits bekannt.
Es handelt sich aber bei diesen Ausführungen um elektromagnetisch betätigte Bremsen,
während bei der vorliegenden Erfindung der Bremsmagnet oder auch der Bremsmotor
vollständig fortfällt. Dadurch wird eine wesentliche Vereinfachung und Verbilligung
der Einrichtung erzielt, und da keine dem Verbrennen unterworfenen Wicklungen vorhanden
sind, die Betriebssicherheit ganz wesentlich erhöht.
-
Es ist ein bekannter Übelstand, daß Bremsmagnete einen Einschaltstrom
benötigen, der das Zehnfache des normalen Stromes beträgt. Die Sicherungen für den
Motor müssen daher dieser Tatsache Rechnung tragen. Die Folge ist, daß deren Abmessungen
in der Regel zu reichlich bemessen werden. Wenn dann einmal die Magnetwicklung durch
irgendeinen Umstand durchschlägt, dann bleibt, besonders wenn der Antriebsmotor
an sich relativ klein ist, beispielsweise bei Druckknopfsteuerungen beim Einschalten
der Steuerung die Bremse auf der Bremsscheibe liegen. Dadurch wird der Motor überlastet,
und seine Wicklung muß verbrennen; vielfach schlagen in diesem Falle die Spulen
des Stockwerksrelais sowie des Fahrschützen, da sie dauernd eingeschaltet bleiben,
auch noch mit durch.
-
Die Verwendung der mechanischen Bremse an Stelle der bekannten Bremsmagnete
bedeutet daher eine zweckmäßige weitere Ausbildung des Gegenstandes des Patentes
458 81o.
-
Der Gegenstand des genannten Patentes besteht in einer selbsttätigen
mechanischen Bremse, die mit einer Kupplung in Verbindung steht, wobei zwischen
die zu kuppelnden Wellen in jeder Drehrichtung ein toter Gang eingeschaltet ist,
währenddessen an einem feststehenden Bremsmantel von innen angreifende Bremsstücke
abgehoben werden, wobei ein mit Anschlägen versehenes Zwischenglied die kraftschlüssige
Kupplung herstellt und eine Feder spannt, die nach dem Aufhören der Kraftzufuhr
die ursprüngliche Mittellage der Kupplungshälften wiederherstellt und die Bremse
schließt.
-
Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß der Bremsmantel der
Bremse nach dem Patent 458 8zo drehbar gelagert ist und daß ein Hilfsmotor verwendet
wird, der den Bremsmantel unter Zwischenschaltung eines beliebig gearteten Vorgeleges
antreibt und so die Möglichkeit
bietet, die Seiltrommel der Aufzugswinde,
beispielsweise unter Zwischenschaltung eines weiteren Vorgeleges, bei ausgeschaltetem
Hauptstrommotor mit verminderter Geschwindigkeit in die Haltestelle einzusteuern.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend beschrieben:
Die Antriebswelle a (Abb. x) und die getriebene Welle b tragen die beiden Kupplungshälften
c und dl. Die als Kupplungsglied dienende Nabenscheibe e (Abb. i und 2) ragt mit
den beiden Stiften f in zwei Aussparungen g
der Kupplungshälfte c hinein.
Die Aussparungen können zur Erzielung einer elastischen Wirkung mit Lederscheiben
oder Gummi gefüttert sein. Auf der Nabe der Scheibe e sitzen zwei Federnk, deren
Enden die beiden Stifte f der Nabenscheibe und die Stifte i der Kupplungshälfte
dl umfassen. Die Nabenscheibe e trägt ferner noch zwei Anschläge m (Abb. z) und
eine urrunde Scheibe k (Abb. 3).
-
Auf der Nabe der Kupplungshälfte dl sitzt der Bremszylinder d (Abb.
i und 3), der beispielsweise auf einem Kugellagers gelagert und auf dessen Mantel
der SchneckenradzahnkranzE angeordnet ist, der von der Schnecke F (Abb. i, 3 und
q.) angetrieben wird. Innerhalb des Zylinders d sind die beiden Bremsbacken o mit
dem Belag p angeordnet, die in dem Zapfen ii gelagert sind. Die beiden Bremsbacken
sind mit zwei Lappen w und Stiften x (Abb. 3) versehen, die zur Befestigung der
Bremsfeder f (Abb. 3) dienen. Die Steuerscheibe ia (Abb. 3) sitzt auf der urrunden
Scheibe k des Zwischengliedes e,
ist durch die beiden Stifte t mit
Deckscheiben und die Bolzen i geführt und besitzt eine rechteckige Öffnung mit einer
kreisförmig gebogenen Seite. Die Schnecke F (Abb. i, 3 und q.) ruht in den Lagern
0 und H. Der Antrieb der Schnecke F erfolgt durch den Hilfsmotor I. Als Kupplung
dient ebenfalls eine selbsttätige mechanische Bremse K in der Ausführung nach Patent
458 81o.
-
Wird die Antriebswelle a (Abb. i) in Bewegung gesetzt, dann folgt
das auf der Welle b lose gelagerte Kupplungsglied e der Bewegung der beiden Stifte
f. Dieser Drehung setzen die Federn /a Widerstand entgegen, indem sie sich aus der
ausgezogenen Ruhelage in die punktierte Betriebsstellung spannen. (Abb.2). Weiter
können die Federn dem Drehmoment nicht nachgeben, da bei diesem Anschlagwinkel die
beiden Anschläge m des Kupplungsgliedes e die mit der anderen Kupplungshälfte d
fest verbundenen Anschlagstifte i berühren, wodurch die Kupplung der beiden Wellen
a und b
hergestellt ist. Während der Bewegung der Federn k aus der
ausgezogenen Stellung in die punktierte Stellung in Abb. 2 bewegt die an dem Zwischenglied
e sitzende Scheibe k die Steuerscheibe m nach unten (Abb. 3), die Bremsbacken schwingen
dabei um die Stifte zs und drücken die Feder f zusammen. Dadurch entfernt sich der
Bremsbelag von der Innenwand des Zylinders d, und die Bremse öffnet sich.
-
Wird nun die Kraftzufuhr durch die Welle a plötzlich unterbrochen,
beispielsweise durch Ausschalten des Antriebsmotors A, dann dreht die in den Federn
k vorhandene Spannung die Antriebswelle so weit zurück, daß die Federn k wieder
die in Abb.2 ausgezogen dargestellte Ruhelage einnehmen. Mit dem Zwischenglied c
dreht sich auch die Scheibe k, und die Druckfeder f drückt die beiden Bremsbacken
o wieder auseinander in die in Abb. 3 dargestellte Bremsstellung. Bis hierher ist
die Wirkungsweise dieselbe wie bei der Bremse nach Patent 458 8io.
-
Soll nun die Feineinstellung in Wirkung treten, dann kann die Schaltung
so eingerichtet werden, daß der Hilfsmotor gleichzeitig mit dem Ausschalten des
Hauptmotors eingeschaltet wird; er wird also sofort mit dem Einfallen der Hauptbremse
den Bremszylindermantel d im richtigen Drehsinn andrehen und reit Hilfe des Anpressungsdruckes
der Bremsbacken o über das Hauptvorgelege die Windentrommel weiterdrehen, bis der
Hilfsmotor durch die Steuerung stromlos wird und auch dessen Bremse K einfällt.
Die Schaltung kann aber auch so eingerichtet sein, daß der Hilfsmotor sowohl die
Fahrt einleitet wie nach dem Abstellen des Hauptmotors den Förderkorb in Flurhöhe
einsteuert.
-
Da bei der vorstehend beschriebenen Ausführung der Feineinstellmaschine
Bremsmagnete in Wegfall kommen, ist die Betriebssicherheit der Feineinstellmaschine
wesentlich größer. An Stelle des Schneckenradvorgeleges zum Antrieb des Bremszylinders
kann auch jedes beliebige andere Vorgelege Verwendung finden.