-
Anlaßvoirichtung für Verbrennungskraftmaschinen. Die Erfindung betrifft
Anlaßvorrichtttngen für Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere derjenigen. Art,
bei welcher ein Elektromotor und positiv angetriebene Organe vorgesehen sind, welche
den Motor mit der Maschine verbinden, und!. bezwecld die Verbesserung einer Anlaßvorrichtung,
die einen Elektromotor und Antriebsverbindungen mit einem verschiebbar gelagerten
Zahnrad besitzt, welches mit dem:. Schwungrad der Maschine in zwangläufige Triebverbindung
bewegt wird. Die Vorrichtung zur Schaltung
des Motorzahnrades ist
mit einer Bürstenantriebsvorrichtung verbunden, mittels weicher gewisse Bürsten
mit dein Motorkommutator in Eingriff gesenkt werden, so daß der Motor für Anlaßzwecke
wirksam gemacht werden kann. Zti dieser Vorrichtung gehört ferner ein Bremselement,
durch welches der Motor rasch zur Ruhe gebracht wird, nachdem das Anlassen erfolgt
ist, so daß die Anlaßvorrichtung unmittelbar erneut angetrieben werden kann, ohne
daß die Zahnräder beschädigt werden, falls etwa die Maschine nicht «-eiter selbstwirkend
sein sollte.
-
Die Verbesserung des Bürstenantriebs-Mechanismus und der Bremsvorrichtung
bildet den Zweck der vorliegenden Erfindung. Daneben betrifft diese eine Anlaßvorrichtung,
welche infolge ihrer einfachen Konstruktion billig herzustellen ist und durch Konstruktion
und Anordnung die Vornahme von Reparaturen erleichtert.
-
Beeorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen,
veranschaailicht, in welchen bedeutet: Abb. i eine teilweise geschnittene Seitenansicht
einer Anlaßvorrichtuag gemäß der Erfindung, Abb. 2 ein Schaltdiagramm, Abb. 3 eine
teilweise Draufsicht auf einen Teil der Bürstenantriebsvorrichtung, Abb. 4 einen
teilweisen mittleren Längsschnitt der in Abb. i veranschaulichten Anlaßvorrichtung,
Abb. 5 bis 8 Schnitte nach den Linien 5-5, 6-6, 7-7, 8-8 der Abb. 4.
-
Gemäß der Zeichnung ist eine Verbrennungskraftmaschine 2o mit einem
Schwungrad 21 versehen, und der Rahmen der Maschine trägt eine Anlaßvorrichtung
22.
-
Der Anlasser 2z besitzt den Motorfeldrahmen 23, Vorder- und, Hinterplatten
24 und 25 und ein Zahnradgehäuse 26. Der Feldrahmen ist mit Polschuhen 27 und den
Feldwicklungen 28 versehen. Die Ankerwelle z9 trägt den Kommutator 3o und den :Anker
31 und ist am einen Ende in einem nicht veranschaulichten Lager des Teiles 24 gelagert.
Das in Abb.4 veranschaulichte Ende 32 der Welle 29 ist durch einen Keil 34, welcher
in einen Schlitz 35 eines Kuppelexzenters eingreift, mit letzterem verbunden. Der
Kupplungsteil 33 besitzt eine Ringnut 36, welche die innere Laufbahn von Lagerrollen
37 bildet, die an der Außenseite durch eine in der Stirnplatte 25 gelagerte Laufbahn
38 unterstützt werden. Die Rollen 37 werden durch Käfigringe 39, welche durch irgendwelche
bekannten Mittel im gegenseitigen Abstand gehalten werden, in dem erforderlichen
Winkelabstand gehalten.
-
Das Kupplungsexzenter 33 ist mit Nuten 4o versehen, in welchen Kupplungsrollen
41 gelagert sind. Diese stellen eine Triebverbindung zwischen dem Kupplungsexzenter
33 und einem gehärteten Ring _42 her, der in einer Kupplungsschale 43 befestigt
ist, sofern der Teil 33 gemäß Abb. 8 in. Richtung des Pfeiles d3a gedreht wird'.
Die Kupplungselemente werden durch eine Scheibe .44. und einen Spreizring 45 in
ihrem Zusammenhalt gesichert. Die Nabe 46 ist bei 47 innen gezahnt und besitzt so
eine Triebverbindung mit der verkeilten Zahnradwelle 48. Der Endteil 49a der Welle
48 ruht in einem Lager 33a des Kupplungsexzenters 33, rler andere Endteil 49 in
einem Lager 5o im äußeren Ende des Getriebegehäuses 26. Das Motorzahnrad 51 ist
innen gezahnt und besitzt so eine verschiebbare Triehverbindung mit der Welle 48.
Das Zahnrad ist mit einer tellerförmigen Scheibe 5a verbunden. Ein Bund 53 mit Nut
54 ist verschiebbar auf der Welle 48 gelagert und trägt ein Federgehäuse 55, dessen
äußere Kante eine Ringitut 56 zur Aufnahme eines Halteringes 57 bildet. Eine Spiralfeder
58 sitzt zwischen Federgehäuse 55 und Scheibe 52 und sucht infolge ihrer Anfangsspannung
die Scheibe 52
gegen den Haltering 57 zu drücken.
-
Das Bremsglied 6o greift mit einer Öffnung lose über die Welle 48
und trägt einen oder mehrere Lagerzapfen 61, welche in Löcher 62 des Getriebegehäuses
26 ragen. Eine Halteplatte 63 ist durch den Zapfen 61 vorzugsweise an dem Bremsglied'
6o befestigt. Die Bremsscheibe 65 sitzt zwischen dem Bremsglied 6o und dein Bund
53 und ist mit der Motorzahnradwelle 48 bei 66 durch Keileingriff getrieblich verbunden.
Die Bewegung der Bremsscheibe 65 wird durch den vorstehenden Teil 64 begrenzt, welcher
vorzugsweise mit der Halteplatte 63 aus einem, Stück besteht. Ein Zahnradschalthebel
F0 ist auf einer auf dem Gehäuse 26 sitzenden Welle 71 drehbar gelagert und am unteren
Ende gegabelt. Die Gabelarme 72, 73 tragen unten einen Zapfen 74, welcher
mit der Nut 54 der Muffe 53 zusammen arbeitet. Oben ist der Hebel 70 mit
einer Stoßstange 75 verbunden, welche durch ein Lager 76 im Fußbrett 77 des Automobils
verschiebbar hindurchgeht. Eine Feder 78 sitzt zwischen der Fußstütze 79 und dein
Teil 76 und hält gewöhnlich die Stange 75 und den Hebel 70 in der in den
Zeichnungen veranschaulichten Lage.
-
Der Hebel 70 ist mit einem Arm 8o versehen, welcher durch einen
Schlitz 81 des Teiles 25 vorsteht und einem weiter unten erläuterten Zweck dient.
Der Motor besitzt feststehende Bürsten 82 und 84 sowie bewegliche Bürsten 83 und
85. Die Bürsten
82 und 84 sitzen an Armen. 86 und 88, welche drehbar
auf Zapfen go gelagert sind'. Diese Zapfen sitzen ihrerseits an dem Bürstenhalter
g1, von dem sie .auf irgendeine geeignete Weise isoliert sind. Federn 92, sind um
die Naben der Arme 86 und 88 gewickelt. Das eine Federende legt sich gegen die Bürstenarme,
das andere gegen eine genutete Scheibe 93, welche durch Zapfen g:4 an dem Bürstenhalter
g1 befestigt ist. Die Bürsten 83 und 85 sitzen an Armen 87 und 89, die gleichfalls
auf Zapfen goo des Bürstenhalters g1 drehbar gelagert sind. Die Arme 87 und
89
stehen ebenso wie die Arme 86 und 88 unter der Wirkung von Federn
92, welche sie nach den: Kommutatoren hin zu bewegen suchen. Sie sind mit Rollen
95 versehen, welche von Augen 96 einer konzentrisch zur Ankerwelle
drehbar gelagerten Bürstenschaltplatte 97
vorgesehen sind. Die Augen
96 suchen gewöhnlich durch die Rollen 95, in der in Abb. 6 veranschaulichten
Stellung, die Bürsten 83 und 85 also außer Eingriff mit dem Kommutator
30 zu halten. Die Platte 97
ist mit einer Verlängerung 98 versehen,
deren Führungskante 9g schräg zu der Haltefläche Zoo angeordnet ist, mit der der
Ansatz 8o des Schalthebels 70 sich in Anlage befindet.
-
Der Bürstenhalter g1 besitzt eine mittlere Üffnung, welche das Kupplungsexzeuter
33 mit Spiel umgibt, und, ist auf Augen 1o1 des Teiles 25 durch Schrauben 1o2 konzentrisch
zur Welle 2g belagert. Die Bürstenführungsplatte 97 sitzt zwischen dem Bürstenhalter
gi und denn! Teil 25 und dreht sich auf der äußeren Rollenbahn 38.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Um die Maschine
.anzulassen, drückt der Fahrer mit dem Fuß auf das Pedal 79 und bewegt dadurch
die Stoßstange 75 entgegen der Spannung der Feder 78 nach unten. Der Hebel
70 wird dadurch im. Uhrzeigersinne gedreht. Wenn die Zahnradzähne hinter
den Zahnlücken des Motorzahnradest liegen, gleitet das Zahnrad 51 in Eingriff mit
der Schwungradverzahnung 21, ohne daß die Feder 58 nennenswert zusammengedrückt
wird. Nachdem sich das Zahnrad um eine bestimmte Entfernung vorbewegt hat, hat sich
der Arm 8o des Hebels. 70 so weit abwärts bewegt, daß die Haltefläche Zoo
des; Ansatzes 98 freigegeben wird. Bei der weiteren Bewegung des Hebels 7o bewegt
sich dler Arm, 8o von der Haltefläche 10o weg, so daß sich die Bürstenführung
97 entsprechend Abb. 6 im Uhrzeigersinne bewegen kann, da die Federn 92 durch
die Rollen 95 einen Druck auf die Arme 96 ausüben. Mittlerweile befindet
sich das Zahnrad 51 in im wesentlichen vollen Eingriff mit den, Zähnen der Schwungradverzahnung
21 und die Bürsten 83 und, 85 haben sich in Eingriff mit dem Kommutator 30 bewegt,
so daß der Motorstromkreis hergestellt wird.
-
Gemäß Abb< 2 umfaßt der Motorstromkreis die Batterie 12o und den
Draht 121, an den die Motorfel@dwicklungen parallel angeschlossen sind. Jede Bürste
82 und 8.4 ist mit einem Paar Feldwicklungen 28 verbunden; die Bürsten 83 und 85
sind geerdet. Die Motorstromkreise werden vervollständigt durch die Erdung 122,
wenn die Bürsten 83 und 85 zur Anlage gegen den Kommutator 30 gelangen.
-
Nachdem- die Maschine angelaufen ist, läßt man -das Pedal
79 los. Hierauf bewirkt die Feder 78, daß sich der Hebel 70 entgegen
dem Uhrzeib rsinne in die Stellung nach Abb.4 bewegt, so daß das Zahnrad 51 außer
Eingriff gebracht und der Arm 8o längs der Führungsfläche 99 bewegt und zur
Anhabe gegen die Haltefläche Zoo der Bürstenführung 97 gebracht wird; worauf
der Motor aufhört zu arbeiten.
-
.Wenn die Maschine zu laufen beginnt, so treibt sie, solange das.
Pedal' 79 nicht losgelassen ist, das Zahnrad 51 rnit einer sehr hohen Geschwindigkeit
an. Mittels einer einseitig, wirkenden Kupplung wird verhindert, daß die Verbrennungskraftmaschine
die Ankerwelle antreibt und' eine Beschädigung des Motors bewirkt. Nachdem jedoch
das Zahnrad außer Eingriff gebracht worden ist, läuft es infolge seines Eigenmomentes
und des Momentes des mit der Welle 48 verbundenen Mechanismus weiter um. Diese Beiveä-,ung
wird schnell gehemmt, da die Feder 58 die rotierende Bremsscheibe 65 gegen den festen
Bremsteil 6o und diesen gegen die Kupplungsschale .43 drückt. Die beiden Seiten
des Bremsteiles, 6o sind infolgedessen der reibenden Wirkung der Teile 43 und 65
ausgesetzt. Auf diese Weise wird die Bewegung des Zahnrades 51 schnell gehemmt.
Jedes geeignete Bremsmaterial kann, zur Herstellung des Teiles 6o verwendet werden,
als besonders geeignet hierfür hat sich das »Rabestos« genannte Material erwiesen.
-
Es ergibt sich aus Vorstehendem, daß die neue Anlaßvorrichtung besonders
leicht repariert werden kann. Wenn das Gehäuse 26 von. dem Rahmen 25 abgenommen
wird, gehen der Hebel 70, die Welle 48 und alle daran sitzenden Teile mit Ausnahme
der Kupplungsschale 43 mit heraus, da das Ende q.ga der Welle 48 aus seinem Lager
33d in dein Kupplungsexzenter 33 und die Triebverbindung zwischen der Welle 48 und
der Kupplungsschale 43 bequem gelöst werden können. Wenn man den Teil 25 von dem
Gestell 23 abnimmt, können sämtliche daran
sitzenden Teile entfernt
werden und es verbleibt lediglich das ungestützte Ende 32 der Ankerwelle 29. :Fach
Entfernung des Bürstenträgers 9I von dem Teil 25 kann die Bürstenführung 98 bequem
von ihrem Lager auf dem Teil 38 entfernt werden. Die Kupplungsglieder können von
dein Teil 38 leicht abgenommen werden, indem man sie mit Bezug auf Abb.-t lediglich
auf die linke Seite des Rahmens -25 bewegt. Auf diese Weise kann die Kupplung in
zusaminengesetzteni Zustande abgenommen «-erden. wobei das Rollenlager 37 in zusammengesetztem
Zustande mitgenommen wird.
-
Sollten die Zähne des Zahnrades 51 durch die Zähne der Schwungradverzalinun-
behindert «-erden, wenn das Zahnrad 51 verschollen wird, so wird ein unmittelbarer
Eingriff der Verzahnung verhindert. Die weitere Bewegung des, Hebels ;o bringt die
Feder 58 in einen Zustand verstärkter Kornpression, bevor die '-\Ictorbürsten sich
an den Komniutator anlegen können. Wenn dann der Motor ,las Zahnrad 51 so
weit dreht, daß ein Eingriff möglich ist, drückt die Feder 58 das Zalni:ad
51 schnell in Eingriff mit der Schwungradverzahnun-.