DE512789C

DE512789C - Papierrollenantrieb mit selbsttaetigem Rollenwechsel fuer Rotationsdruckmaschinen

Info

Publication number: DE512789C
Application number: DESCH78484D
Authority: DE
Original assignee: Schnellpressenfabrik Koenig and Bauer AG
Current assignee: Schnellpressenfabrik Koenig and Bauer AG
Priority date: 1926-04-07
Filing date: 1926-04-07
Publication date: 1930-11-17

Description

Papierrollenantrieb mit selbsttätigem Rollenwechsel für Rotationsdruckmaschinen Es sind Papierrollenantriebe für Rotationsdruckmaschinen bekannt, hei denen der selbsttätige Rollenwechsel dadurch erfolgt, daß die in senkrecht verschiebbaren Lagern ruhende ablaufende Rolle selbsttätig aufwärts bewegt wird, um die Berührung der Rolle mit dem antreibenden Gurt trotz abnehmendem Rollendurchmesser aufrechtzuerhalten: in der oberen Stellung wird die Rolle von Hilfslagern abgefangen, während die Hauptlager durch einen Elektromotor in die untere Stellung zurückgeführt werden, um eine neue Papierrolle aufzunehmen. Die Aufwärtsbewegung der jeweils arbeitenden Papierrolle erfolgt hierbei durch ein von der Drehung der Papierrolle abhängiges Getriebe. Die Abhängigkeit des Rollenvortriebes von der eigenen Drehung der Rolle hat jedoch den Nachteil, daß die Anordnung nur für eine ganz bestimmte Papierstärke zufriedenstellend arbeiten kann. Bei Verwendung dünneren Papiers wird der Vorschub naturgemäß zu groß und bei Verwendung stärkeren Papiers zu gering sein.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, den Vorschub der jeweils arbeitenden Papierrolle gegen den Antriebsgurt nicht von der Drehung der Rolle, sondern nach Maßgabe ihrer Durchmesserabnahme abhängig zu machen. Dies geschieht dadurch, daß mehrere Lagerpaare für mehrere Papierrollen auf zwei in sich geschlossenen, endlosen Bahnen angeordnet sind, die stetig oder schrittweise in Richtung auf den Antriebsgurt der jeweils arbeitenden Papierrolle bewegt werden, wobei die Regelung der Vorschubbewegung gemäß der Erfindung durch eine in Abhängigkeit von der Abnahme des Papierrollendurchmessers elektrisch oder mechanisch gesteuerte Vorrichtung erfolgt. Die in sich geschlossene, endlose Bahn für die Papierrollenlager kann entweder durch sich um einen Zapfen drehende Scheiben, welche die Lage enthalten - sogenannte Rollensterne -, oder durch beiderseits der Papierrolle angeordnete, endlose, über Leitrollen geführte Ketten gebildet werden. Derartige zum Tragen mehrerer Papierrollen dienende endlose Ketten sind an sich bekannt.
Der Antrieb der endlosen Bahn kann durch einen besonderen Elektromotor erfolgen, dessen Stromkreis über Kontakte selbsttätig geöffnet und geschlossen wird, oder auch durch ein von der Rotationsdruckmaschine bewegtes mechanisches Getriebe, das mechanisch oder elektrisch aus- und eingeschaltet werden kann.
In den Abb. i und a der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Zwei endlose Ketten K tragen in gleichmäßigen Abständen verteilte Lagerungen P, P., P-, zwischen denen die Papierrollen angeordnet sind. Die Ketten K sind über Kettenrollen K, und K, geführt, die in beliebiger Weise drehbar gelagert sein können. Der die jeweils arbeitende .PapicrrolleP" drehende Gurt G wird von der Gurtrolle G, angetrieben und durch die mit dein Gewicht G, belastete Rolle G= dauernd unter gleicher Spannung gehalten. Die Kettenrollen K1 sind mit einem Schneckenrad W4 gekuppelt, das durch einen Elektromotor M über ein Rad W, und eine Welle W2 mit der Schnecke W3 angetrieben werden kann.
Entsprechend der Durchmesserabnahme der Papierrolle P2 wird die untere Gurtrolle G., unter dein Einfluß des Gewichtes G3 niedergehen und den drehbar gelagerten Hebel lt, mitnehmen, der hierbei einen Hilfsstromkreis über den Kontakt k, schließt. Der Hilfsstromkreis führt über ein Relais R und ein Solenoid S1, das den Hauptschalter S, für den Elektromotor M schließt. Dieser setzt nun über das Getriebe W1, Wz, W3, W4 die Ketten K in Bewegung. Sobald jedoch die arbeitende Papierrolle P, wieder die ursprüngliche Gurtspannung unter Anheben der unteren Gurtrolle G;, und unter öffnen des Kontaktes kl hergestellt hat, wird ein zweiter von der Bewegung der Gurtrolle G;; mittels des Hebels h2 gesteuerter Kontakt k2 geschlossen, der das Relais R und das Solenoid S, derart beeinflußt, daß der Schalter S2 herausfällt und der Motor M stillgesetzt wird.
In der gezeichneten Stellung kann die abgelaufene Papierrollenspindel oder Hülse bei P3 entfernt und eine neue Papierrolle bei P1 eingehoben werden, während sich die Rolle P2 noch in der Arbeitsstellung befindet. Bei weiterer Verkleinerung der Rolle P2 bewegen sich die Ketten Kin der Pfeilrichtung, so daß die Papierrolle P2 schließlich die geradlinige Bahn verläßt und sich konzentrisch im Halbkreise um die Kettenrollen K, bewegt, wobei sie gänzlich abläuft und gleichzeitig die neue Rolle P, in die Arbeitsstellung vorbringt.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Abb.2 werden die Kontakte für die Relaisstromkreise des Motorschalters S2 durch einen sich gegen die jenveils arbeitende Papierrolle stützenden Fühlhebel a gesteuert, dessen beide Kontakthebel hl, h2 auf :einer gemeinsamen Achse sitzen. Bei abnehmendem Durchmesser der arbeitenden Papierrolle P2 senkt sich der Arm a und schließt mittels des Hebels hl den Kontakt k1, wodurch, wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. i, der Stromkreis für den Motor M in gleicher Weise geschlossen wird und der Motor M die Ketten K und die Papierrolle P2 so lange in der Pfeilrichtung vortreibt, bis die Rolle P2 den Arm a wieder anhebt und der Motor durch Schließen des Kontaktes k2 stillgesetzt wird.
Auf diese Weise findet der Vorschub der jeweils arbeitenden Papierrolle genau nach Maßgabe ihrer Durchmesserverringerung statt, und zwar vollkommen unabhängig von der Stärke des jeweils zur Verwendung gelangenden Papiers, von der Zahl seiner Windungen auf der Rolle und von dem ursprünglichen Rollendurchmesser.
Für das Wesen der Erfindung ist es belanglos, ob die Papierrollenlagerungen in einer waagerechten oder geneigten Ebene bewegt werden. Die Kettenrollen K1 und K, können daher auch in verschiedenen Höhen gelagert sein. Auch kann bei beiden Ausführungsformen die Einrichtung so getroffen werden, daß die Papierrollenlagerungen unabhängig von der selbsttätigen Schaltung noch mittels Handschaltung vorwärts oder rückwärts bewegt oder auch ganz angehalten werden können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Papierrollenantrieb mit selbsttätigem Rollenwechsel für Rotationsdruckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere in an sich bekannter Weise auf zwei in sich geschlossenen Bahnen (K) in gleichen Abständen aufeinanderfolgend angeordnete Lagerpaare für die nacheinander abzuarbeitenden Papierrollen so gegen einen ortsfesten Antriebsgurt (G) bewegt werden, daß die jeweils arbeitende, bis zum gänzlichen Ablauf in ihren Lagern verbleibende Papierrolle den Antriebsgurt ständig berührt, worauf die leeren Lager bzw. Spindeln in geschlossener Bahn zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehren.
2. Papierrollenantrieb nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubbewegung der Papierrollen gegen den Antriebsgurt (G) nur durch ein von der Abnahme des Papierrollendurchmessers beeinflußtes Antriebsmittel (Motor M) gesteuert wird.
3. Papierrollenantrieb nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Vorschub der Papierrollen bewirkende Vorrichtung (1V1, W1, W2, W, W,1) durch einen auf der jeweils ablaufenden Papierrolle ruhenden Fühlhebel (a) gesteuert wird.