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Gaserzeuger und Verfahren zu seinem Betriebe Den Gegenstand vorliegender
Erfindung bildet ein Gaserzeuger, in welchem die zur Vergasung notwendige Luft durch
mehrere Düsen in den Brennstoff eingeführt wird. Dabei können die Düsen, wie das
bereits vorgeschlagen ist, untereinander verstellbar sein, damit der Eintritt je
nach dem verwendeten Brennstoff an der für die Vergasung günstigsten Stelle erfolgen
kann.
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Das Neue vorliegender Erfindung besteht nun darin, daß bei diesem
Gaserzeuger die Anpassung an die Verschiedenheit des Brennstoffs sich nicht auf
die Gegeneinanderverstellbarkeit der Düsen beschränkt, sondern auch der je nach
Brennstoff verschiedenen besten Schütthöhe Rechnung trägt. Um die Schütthöhe, die
z. B. bei Braunkohlenbriketts um rund 3o cm höher sein muß als bei Anthracit bzw.
Steinkohlenkoks, genau innehalten zu können, sind entweder zwei oder mehr Düsenreihen
vorgesehen, die sich untereinander etwa in einend Abstande von i 5 cm befinden,
oder zwei oder mehrere Gasabzugsreihen, die untereinander etwa den gleichen Abstand
haben. Es können auch bei demselben Gaserzeuger, wie das auf der bieliegenden Zeichnung
Abb. i dargestellt ist, mehrere Düsenreihen und mehrere Gasabzugsreihen vorgesehen
sein.
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In der Abb. i, die einen Schnitt durch den Gaserzeuger darstellt,
sind die unteren Düsen für die Luft mit a, die oberen mit a' bezeichnet,
die Außenwand des Gaserzeugers mit b, der Windkasten mit c, die Führung für die
Düsen mit d. Die Austrittsöffnungen der unteren Gasaustrittsreihe sind mit e, die
der oberen mit e' bezeichnet, die Gassammelkammer mit f, die Schieber über den Austrittsöffnungen
a aus dieser Kammer mit lt, die Gasableitung mit i.
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Abb. z zeigt auf der rechten Seite einen Schnitt durch die untere
Luftdüsenreihe in Richtung 2-z und links einen Schnitt durch die untere Reihe der
Gasaustrittsöffnungen in Richtung 3-3. Die Austrittsschlitze g aus der Kammer/ werden
durch den Schnitt nicht getroffen, sind aber, um ihre Lage zu zeigen, gestrichelt
angedeutet.
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Die Vorrichtung arbeitet etwa in folgender Weise: Wird Anthracit als
Brennstoff verwandt, der eine geringe Schütthöhe erfordert, so wird der Gaserzeuger
bis zur Düsenreihe a' mit Schlacken gefüllt und Anthracit nach und nach aufgeschüttet
bis zum unteren Rande der Gasaustrittsöffnungen e. Die Luft wird durch die Düsen
a' zugeführt. Wird Steinkohle verwandt, die eine etwas größere Schütthöhe verlangt,
so wird die Schlacke nur bis zur Düsenreihe a aufgegeben und sonst verfahren wie
beim Anthracit, nur daß die Luft durch die Düsenreihe a zugeführt wird.
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Werden die Braunkohlenbriketts, die eine weitere Erhöhung der Schütthöhe
verlangen, vergast, so wird verfahren wie bei der Steinkohle, aber aufgefüllt bis
zum Rande der oberen Gasaustrittsöffnungen e', die Luft
durch a
zugeführt und das Gas durch e' abgezogen, nachdem die oberen, auf der Zeichnung
durch Steine verschlossen dargestellten Gasaustritte geöffnet und die unteren Gasaustritte
geschlossen worden sind.
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Will man endlich die Gase staubfrei abziehen, so hat man bei dem Gaserzeuger
nach vorliegender Erfindung die Möglichkeit, die Brennstoffe bis über die Gasaustrittsöffnungen
aufzuschütten und dann das Gas aus den Gasaustrittsöffnungen zu entnehmen, die in
der Brennstoffzone liegen. Damit erreicht man, daß der Staub des nachgefüllten Brennstoffs
nicht in die Gasaustrittsöffnungen gezogen wird, da er von der darüberliegenden
Kohlenschicht zum großen Teil zurückgehalten wird. Im übrigen sammelt sich etwa
mitgerissener Staub bei Austritt des Gases durch die untere Reihe der Gasaustrittsöffnungen
in der Gaskammer f . Man hat so die Möglichkeit, bei Feuerung mit Steinkohle ein
staubfreies Gas zu erhalten, wenn man bis zum Rande von e' aufschüttet und die Luft
durch a' zuleitet, bei Verwendung von Braunkohle, indem man ebenfalls bis e' schüttet,
die Luft durch a zuleitet und in beiden Fällen das Gas durch e entnimmt.
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Gaserzeuger nach vorliegender Erfindung spielen besonders für Gebiete
eine Rolle, in denen verschiedenartige Brennstoffe zur Verfügung stehen, bzw. für
Betriebe, in denen die Verhältnisse unter Umständen dazu zwingen, wechselnde Brennstoffe
für die Gaserzeugung zu benutzen, z. B. beim Erfordernis besonders reiner Gase,
die sonst benutzte Braunkohle durch Steinkohle zu ersetzen. Solche reinen Gase sind
etwa bei der Erzeugung von Zinkweiß oder bei der Gewinnung rein weißer Knochenasche
notwendig.
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Bei einem bekannten Generator kann die Höhe der Brennstoffschicht
dadurch verändert werden, daß ein Beschickungsrohr verschieden hoch eingestellt
wird. Da aber bei dieser Vorrichtung nicht der ganze ummauerte Raum mit Kohlen gefüllt
ist und in dem Zwischenraum zwischen Beschickungsrohr und äußerer Ummauerung die
Kohle sich verschieden legt, mithin der Druck der Kohlensäule variiert, so lassen
sich bei dieser Anordnung die Schütthöhen nicht ebenso gut konstant halten wie nach
vorliegender Erfindung.
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Nach einem anderen Vorschlage soll dem Schacht die Vergasungsluft
durch zwei in verschiedener Höhe angeordnete Düsen zugeführt werden. Rund um den
Umfang des Gaserzeugers angeordnete Düsenreihen sind aber bei dieser Vorrichtung
nicht angebracht, ganz abgesehen davon, daß die hocherhitzten Gase aus diesem Ofen
während der längsten Zeit des Betriebes unten durch eine Röhre abgezogen werden,
nicht oben durch rund um den Umfang des Gaserzeugers angeordnete Gasabzugsreihen.
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Bei dieser Art der Gasentnahme ist natürlich keine Gewähr für die
Gewinnung eines staubfreien Gases geboten, wie es nach vorliegender Erfindung möglich
ist.
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Keiner der bekannt gewordenen Gaserzeuger erlaubt in so sicherer,
eine Willkür des Arbeiters ausschließender Weise die Anpassung der Schütthöhe an
den jeweiligen Charakter des Brennstoffes.