DE511399C

DE511399C - Schutzschaltung fuer Transformatoren und Saugdrosseln in Vakuumgleichrichteranlagen

Info

Publication number: DE511399C
Application number: DEA55153D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1927-09-12
Filing date: 1928-08-25
Publication date: 1930-10-29

Description

Beim Auftreten von Rückzündungen in einem Quecksilberdampfgleichrichter ist eine sofortige Abschaltung erforderlich, um eine Zerstörung des Gleichrichters und des zugehörigen Transformators zu verhüten. Bei der Abschaltung verschwindet jedoch der in der Sekundärwicklung des Gleichrichtertransformators fließende Kurzschlußstrom nicht sofort, sondern er klingt, solange der Lichtbogen noch besteht, in Abhängigkeit von den Konstanten des Stromkreises allmählich ab. Sobald jedoch die Spannung am Lichtbogen auf einen gewissen Betrag gesunken ist, reißt de» Lichtbogen ganz plötzlich ab und unterbricht den Kurzschlußstrom. Diese plötzliche Stromunterbrechung ruft in den Wicklungen des Gleichrichtertransformators und der Saugdrosseln hohe Überspannungen hervor, die in vielen Fällen zu Zerstörungen dieser Wicklungen führen.

Diese Gefahr wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß beim Abschalten des Gleichrichtertransformators vom Wechselstromnetz seine Wicklungen und die der Saugdrosselspulen unmittelbar oder über Widerstände selbsttätig kurzgeschlossen werden. Hierdurch wird erreicht, daß die beim Unterbrechen des in der Sekundärwicklung fließenden Kurzschlußstromes frei werdende magnetische Energie weder in der Primärwicklung des Transformators noch in der Wicklung der Saugdrossel Überspannungen hervorruft, sondern in den kurzgeschlossenen Wicklungen in Wärme umgesetzt wird.

In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Das Gleichstromnetz ι wird hier über einen Gleichrichter 4 und einen Transformator 3 von dem Wechselstromnetz 2 gespeist. Der Transformator besitzt eine Primärwicklung 5 und zwei Sekundärwicklungen 6 und 7, deren Nullpunkte in bekannter Weise über eine Saugdrossel 8 miteinander verbunden sind. Der eine Pol des Gleichstromsysteme ist über eine Abflachungsdrosselspule 9 an die Wicklungsmitte der Saugdrossel 8 angeschlossen. Der Gleichrichter besitzt eine Kathode 10 und sechs Anoden 11, die mit den Enden der Sekundärwicklungen 6 und 7 verbunden sind. Zwischen der Primärwicklung 5 und dem Wechselstromnetz liegt ein Schalter 12, der bei Überstrom selbsttätig vermittels der Auslösevorrichtung¹ 18 die Gleichrichteranlage vom Wechselstromnetz trennt. Dieser Schalter ist mit Hilfskontakten 13 bis 15 versehen, über welche beim Öffnen des Schalters die Wicklungen 5 und 8 kurzgeschlossen werden. Um einen Kurzschluß des Wechselstromnetzes infolge Lichtbogenbildung beim Abschalten zu verhüten, sind in die Zuleitungen

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zu den Kontakten 13 und 14 Widerstände 16 und 17 eingebaut.

Die Wirkungsweise, der Anordnung ist folgende: Im regelrechten Betriebe ist der Schalter 12 geschlossen. Tritt nun im Gleichrichter eine Rückzündung auf, so werden die hierdurch kurzgeschlossenen Sekundärwicklungen des Transformators von einem hohen Kurzschlußstrom durchflossen. Infolgedessen sprechen die Überstromrelais an und lösen den Schalter 12 aus, wodurch die Transformatorwicklungen 5 und die Saugdrossel 8 über die Hilfskontakte 13 bis 15 kurzgeschlossen werden. Durch das Abschalten des Gleichrichters vom Wechselstromnetz sinkt die Spannung des Lichtbogens, derselbe reißt ab und unterbricht damit den in den Wicklungen 6 und 7 fließenden Kurschlußstrom. Da der Rückzündungsbogen mit

ao einem Kathodenfleck auf den eisernen Anoden brennt und daher auch bei hoher Stromstärke sehr unstabil ist, kommt es häufig vor, daß das plötzliche Erlöschen des Bogens bei großer Stromstärke erfolgt. Gegen die infolgedessen in den Wicklungen 5 des Transformators und der Saugdrossel 8 auftretenden Überspannungen schützt das Kurzschließen dieser Spulen durch die Schalter 13 bis 15, da bekanntlich die Induktivität einer kurz-.

geschlosenen Wicklung etwa hundertmal kleiner ist als die einer offenen Wicklung.

Claims

Patentansprüche:

1. Schutzschaltung für Transformatoren und Saugdrosseln in Vakuumgleichrichteranlagen, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abschalten des Gleichrichtertransformators vom Wechselstromnetz seine Wicklungen und die Drosselspulen unmittelbar oder über Widerstände selbsttätig kurzgeschlossen werden.

2. Schutzschaltung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Transformatorhauptschalter als Umschalter ausgebildet ist, der in der Ausschaltstellung die Primärwicklung des Transformators kurzschließt.

3. Schutzschaltung nach Anspruch 1 und 2 für Gleichrichteranlagen, mit meh- go reren sekundären Wicklungssystemen, deren Nullpunkte über Saugdrosseln miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der wechselstromseitige Schalter des Gleichrichtertransformators mit zusätzlichen Kontakten versehen ist, welche in der Ausschaltstellung die Saugdrosseln kurzschließen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen