DE510732C - Asynchronmotor mit hohlen Laeuferstaeben - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Leiter für die Läuferwicklung von Asynchronmotoren mit Käfigläufer.

Um bei derartigen Motoren einen niedrigen Anlaufstrom und ein hohes Anlaufdrehmoment zu erzielen, muß die Läuferwicklung einen hohen Widerstand besitzen. Dieser hohe Widerstand verursacht aber in der Wicklung einen entsprechend hohen Stromwärmeverlust. Deshalb wird angestrebt, den Widerstand der Läuferwicklung nach erfolgtem Anlauf oder während des Anlaufvorganges zu verringern.

Bei bekannten Ausführungen wird dies beispielsweise erreicht durch Verwendung von hohlen Leitern als Läuferstäbe, in deren Hohlräume zur Herabsetzung des Leiterwiderstandes feste stabförmige Leiter hineingeschoben werden, wodurch der Gesamtleiterquerschnitt vergrößert und infolgedessen der Widerstand verringert wird.

Bei der vorliegenden Erfindung werden auch hohle Leiter als Läuferstäbe verwendet. Die Hohlräume werden jedoch nicht mit festen, sondern mit flüssigen Leitern, beispielsweise mit Quecksilber, gefüllt.

Da Quecksilber einen höheren Widerstand als die üblicherweise verwendeten festen Leiter hat, weist ein Läufer nach der vorliegenden Erfindung entweder größeren Widerstand oder größere Leiterquerschnitte auf als ein in bekannter Weise ausgeführter Kurzschlußläufer. Diesen Nachteilen stehen aber wichtige Vorteile gegenüber. So ist die Verbindung zwischen dem hohlen Leiter und der Leiterfüllung inniger als bei der Verwendung stabförmiger Leiter, besonders dann, wenn die Wandungen der hohlen Leiter ungleichmäßig stark sind, weil sich der flüssige Leiter allen Unebenheiten des hohlen Leiters anpaßt. Dadurch wird die Herstellung derartiger Leitergebilde wesentlich vereinfacht. Treten bei den hohlen Leitern Formänderungen auf, so ist bei der Verwendung stabförmiger Leiter damit zu rechnen, daß die Leiter festgeklemmt werden. Bei der vorliegenden Erfindung verändern derartige Formveränderungen die Wirkungsweise des Motors erst nach Zerstörung des hohlen Leiters. Ferner ist durch allmähliche Füllung des hohlen Leiters ein stufenloser Anlauf möglich. Weiter ist es möglich, den Motoranlauf selbsttätig zu gestalten, beispielsweise wenn die von den Motorumdrehungen herrührende Zentrifugalkraft dazu benutzt wird, die flüssigen Leiter in die hohlen Leiter hineinzudrücken.

Nach der vorliegenden Erfindung ausgeführte Motoren eignen sich vor allem für Antriebe, bei denen die Anschaffungskosten oder die Läuferverluste eine untergeordnete Rolle spielen, und bei denen Wert auf nied-

rigen Anlaufstrom, hohes Anlaufdrehmoment und selbsttätigen Anlauf gelegt wird, beispielsweise- also zum Antrieb von Zentrifugen, Förderanlagen und solchen Anlagen, die ein hohes Anlaufmoment infolge vorhandener Schwungmassen benötigen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:
   Asynchronmotor mit hohlen Läuferstäben, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume der Stäbe während des Anlaufs mit einer leitenden Flüssigkeit ausgefüllt werden.