DE542405C - Einrichtung zum Abbremsen elektrisch angetriebener Arbeitsmaschinen, insbesondere mit Schwungmassen - Google Patents

Description

• Einrichtung zum Abbremsen elektrisch angetriebener Arbeitsmaschinen, insbesondere mit Schwungmassen Es ist allgemein erstrebenswert, Arbeitsinaschinen, die elektrischen Einzelantrieb besitzen und in feuchten Betriebsräumen aufgestellt sind, aus Gründen der Betriebssicherheit mit einem einfachen Kurzschlußläufer zu versehen. Diese Maschinen sind oft betriebsmäßig einem durch Pausen unterbrochenen Arbeitsgang unterworfen, so daß Anlauf und Stillsetzung einander folgen. t m mechanische Bremseinrichtungen irgendwelcher Art zu vermeiden, ist es. zweckmäßig, den Antriebsmotor so auszuführen, daß er die Stillsetzung auf elektrischem Wege besorgt. Dies ist zwar beim Kurzschlußläufermotor durch Gegenstrombremsung möglich, aber es hat sich.. gezeigt, daß insbesondere beim Vorhandensein großer Schwungmassen so hohe Verluste auftreten, daß ihnen der :Motor auf die Dauer nicht gewachsen ist. Wie aus den Formeln von Rüdenberg bekannt ist, betragen diese Verluste in der Ständer- wie in der Läuferwicklung das Dreifache der beim Anlauf auftretenden. Einen besonders empfindlichen Teil stellt dabei die Ständerwicklung dar, während der Läufer, wenn er mit hartgelöteten Kupferleitern ausgeführt ist, die hohe Beanspruchung vertragen könnte.
• Um die hohen Verluste beim Bremsen mit Gegenstrom in der StänderNvicklung zu verkleinern, wird erfindungsgemäß ein polumschaltbarer Kurzschlußläufer verwendet, der zur Abbremsung mitte15_Gegenst#ojnä-y,.on der vollen: Betriebsdrehzahl bis auf Stillstand auf die höhere Polzahl umgeschaltet wird.
• Der Anlauf erfolgt in der Schaltung für die der Betriebsdrehzahl entsprechende kleine Polzahl. Die Anlauf- sowie die Bremsverluste hängen entsprechend den Rüdenbergschen Formeln in erster Linie vom Kurzschlußstrom ab, dessen Ouadrate sie proportional sind. Sie sind ferner proportional dem Widerstand, der Zeitkonstante und umgekehrt proportional dem Kippschlupf.
• Es ist ohne weiteres einzusehen, daß beim Umschalten auf größere Polzahl sich eine Veränderung der Verluste ergibt, da sämtliche obenerwähnten Konstanten sich zwangsläufig ändern müssen. Besonders wichtig ist dabei, daß infolge der durch die Umschaltung auf die hohe Polzahl stark vergrößerten Streuung ein wesentlich kleinerer Kurzschlußstrom bedingt ist. Da die Verluste dem Quadrate desselben proportional sind, so wird bereits durch Veränderung dieser einen Konstante eine beträchtliche Verringerung der Verluste erzielt. Die Durchrechnung ergibt, daß die Anlaufverluste in der Ständerwicklung zu den Ständerwicklungsverlusten bei Gegenstrombremsung nach der neuen Einrichtung und zu den bei Gegenstrombremsung in .der Anlaufschaltung auftretenden sich wie r : 436 : 3 verhalten, d. h. die Verluste beim Bremsen sind nur etwa 36°1o größer als die beim Anlauf auftretenden, während sie über .die Hälfte kleiner sind als die Verluste bei :der Gegenstrom-Bremsung in der Anlaufschaltung, d. h. bei der Betrie'bspolzahl. Unter diesen Bedingungen ist es sehr wohl möglich, auch bei periodischer Wiederholung Kurzschlußläufermotoren mit Gegenstrom zu bremsen, ohne einen größeren Motor wählen zu müssen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Einrichtung zum Abbremsen elektrisch angetriebener Arbeitsmaschinen, insbeisondere.rnit Schwungmassen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verringerung der Energieverluste beim Gegenstrombremsen ein polumschaltbarer Kurzschlußläufermotor zum Antrieb verwendet und zum Stillsetzen auf die hohe Polzahl umgeschaltet wird.