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Elektrischer Antrieb filr Wirk-, Strick-und ähnliche Maschinen.
Es sind bereits polumschaltbare Antriebe für Wirk-und Strickmaschinen mit Mindereinrichtungen bekanntgeworden. die den Arbeitsbedingungen der Maschinen insoweit entgegenkommen, als sie die Verwendung einer in sich regelbaren Arbeitsgeschwindigkeit und einer besonders niedrigen Geschwindigkeit für das Decken oder Mindern gestatten. Diese sogenannte Mindergesehwindigkeit steht in einem festen Verhältnis zur Arbeitsgeschwindigkeit. Damit lassen sich die Betriebserfordernisse in vielen Fällen erfüllen.
Für bestimmte Maschinengruppen, wie z. B. die Jacquard-Petinet-Cottonmaschinen. hat es sich ferner als wünschenswert herausgestellt, neben der in sich regelbaren Arbeitsgeschwindigkeit auch die Grösse der Mindergeschwindigkeit dem jeweiligen Bedürfnis entsprechend einstellen zu können. In Anwendung dieses Gedankens auf einen polumschaltbaren Motor ist auch der Wicklungsteil für die Mindergeschwindigkeit regelbar gemacht, z. B. dadurch, dass dieser Wicklungsteil offen ausgeführt ist und die Regelung über Schleifringe und Widerstände erfolgt. Solche polumschaltbare Motoren sind jedoch verhältnismässig teuer und schwer in eine normale Fabrikation einzufügen, da sie beispielsweise mit sechs oder wenigstens fünf Schleifringen ausgeführt werden müssen.
In jüngerer Zeit sind in besonders hohem Masse Cottonmasehinen zur Anwendung gekommen. bei denen die Möglichkeit einer noch weitergehenden Ausnutzung vorliegt. wenn neben der regelbaren Arbeitsgeschwindigkeit nicht nur eine niedrigere Geschwindigkeit, sondern deren zwei verwendet werden, u. zw. eine für das Decken oder Mindern und eine für das Plattieren. Diese Maschinen sind die sogenannten Plattiermaschinen. Man hat sich bisher entweder damit geholfen. statt dieser beiden Geschwindigkeiten nur eine gemeinsame zu benutzen, die dann aber der niedrigsten entsprechen muss. so dass die Maschine nicht voll ausgenutzt wird, oder man hat zur Erzielung zweier niedriger Geschwindigkeiten die Mindergeschwindigkeit in sich regelbar gemacht.
Bei Verwendung eines polumschaltbaren Motors mit regelbarer Mindergeschwindigkeit ergibt sich neben der teueren Herstellung jedoch noch die Erscheinung. dass infolge der Vergrösserung des Widerstandes im Läuferkreis für die höhere Polzahl (niedrigere Drehzahl) der Übergang von der höheren auf die niedere Drehzahl nicht so plötzlich erfolgt wie bei einem Motor mit reiner Kurzschlusswieldung.
Die Erfindung besehreitet nun einen neuen Weg zur Lösung der gestellten Aufgabe, der mit einfacheren und billigeren Mitteln zum Ziele führt. Nach der Erfindung erhält der Antriebsmotor neben den regelbaren Wicklungsteilen für die Arbeitsgeschwindigkeit noch mindestens je zwei weitere an sich
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Geschwindigkeiten nicht regelbar, sondern als kurzgeschlossene Wicklungen ausgeführt. Man kann für jede Geschwindigkeit im Ständer und im Läufer eine besondere Wicklung unterbringen. Es ist nach der Erfindung jedoch auch möglich, die verschiedenen Geschwindigkeiten durch Umschaltung von Teilen einer geringeren Anzahl von Wicklungen zu erzeugen. Hiedurch wird der Aufbau des Motors wesentlich vereinfacht.
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geschlossen sind. Die Wicklung 12 dient z.
B. zur Erzielung der Mindergeschwindigkeit, während die Wicklung 13 z. B. für die besonders niedrige Plattiergeschwindigkeit benutzt wird.
Nach Fig. 2 sind die gleichen Gesehwindigkeitsverhältnisse zugrundegelegt, jedoch werden die verschiedenen Geschwindigkeiten durch Umschaltung von Teilen einer geringeren Anzahl von Wicklungen
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leitung zwischen diesen Punkten jedoch wie eine 4n-polige Wicklung arbeitet. Ausserdem trägt der Ständer noch eine 3n-polige Wicldung 32, die an den Punkten 47, 48, 49 gespeist werden kann. Der Läufer hat für die drei Geschwindigkeiten ebenfalls nur zwei Wicklungsteile, nämlich einen Wicklungs- teil 51, der bei der niedrigsten Polzahl (Speisung des Ständers an den Punkten 41,42, 43) eine über Schleifringe 21 regelbare Wicklung darstellt, bei der höchsten Polzahl (Speisung des Ständers an den Punkten 44, 45, 46) aber eine in sich kurzgeschlossene Wicklung bildet.
Die zweite Wicklung 52 ist eine kurzgeschlossene 3K-polige Wicklung, die bei Speisung des Ständers an den Punkten 47, 48, 49 zur Wirkung kommt. Die Drehzahlen des Motors bei Speisung an den Punkten 41. 42, 43 oder 44, 4. 5. 46 oder 47, 48, 49 verhalten sich wie 4 : 2 : 3. Die höchste Geschwindigkeit bleibt der regelbaren Arbeitsgeschwindigkeit vorbehalten ; die niedrigste möge z. B. zum Plattieren dienen, während die mittlere zum Mindern, Decken od. dgl. Verwendung finden kann.
Der Motor nach der Erfindung passt sich mit einfachen Mitteln den neuen Anforderungen in vor- züglicher Weise an. Insbesondere gestattet er ein rasches Übergehen von der einen auf die andere Drehzahl durch die einfache Massnahme der Polumschaltung. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht
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regelbar zu machen, um z. B. eine für manche Fälle wünschenswerte regelbare Mindergeschwindigkeit od. dgl zu erzielen.
Der Motor nach der Erfindung bietet ausserdem noch den Vorteil einer leichten Betriebsumstellung und Betriebsreserve auch in jenen Anlagen, in denen die Cottonmasehinen längere Zeit nur mit einer einzigen niederen 1indergeschwindigkeit arbeiten, wo aber diese Mindergeschwindig- keit zeitweilig oder saisonmässig infolge Änderung des Materials und des Erzeugnisses einen ändern Wert haben muss. In diesem Falle ist dann lediglich an dem an der Maschine verbleibenden Antrieb ohne irgendwelche Änderung, z. B. der Änderung der Zahnradübersetzung, das besonders geeignete Polum- schaltungsverhältnis zu verwenden.