-
Vorrichtung zur Verteilung des trockenen Beschickungsgutes in mechanischen
Öfen, insbesondere für die Slllfatfabrikation Die glc-iclini;ißige Verteilung des
Beschikkungsgutes in mechanischen Ofen bietet häulig grolle Schwierigkeiten. So
wurde z. B. die direkte Verarbeitung von Salz und Schwefels:iure auf Sulfat lange
Zeit vergeblich angestrebt, weil die gleichmäßige Vermengung des Salzes mit der
Schwefelsäure in der 'Muffel nicht gelang. Dies ist aber eine Grundbedingung für
die VerNvendbarkeit eines mechanischen Ofens. Bei der außerordentlich langrainen
Drehung des Rührwerkes würde der Ofeninhalt nur sehr umvollkommen durchinischt werden,
wenn nicht schon bei der Zuder Rollstoffe für ihre gute und gleichni:il,ige Verteilung
gesorgt wird. Das Ergebi,i. wäre ein ganz unbrauchbares Endprodukt.
-
Weiterhin inuß unter allen Umständen vermieden werden, daß sich z.
B. Salz auf den Rührarenen ablagern kann, da dies zu täglich wiederkehrenden. sehr
lästigen Betriebsstörungen Anlaß geben würde, Insbesondere für die Sulfatfabrikation,
und zwar für die schon obenerwähnte direkte Arbeitsweise wurden daher verschiedene
Konstruktionen zur Erreichung der gleicllni:il.iigeil Vermengung an-Sie konnten
;ich im Betriebe einführen. besitzen aber doch noch gewisse Nachteile.
-
Nach einer dieser Konstruktionen wird mittels eines auf dein Kopf
der Königswelle stehenden. finit Auslaufschnauze versehenen und sich finit dein
Rührwerk drehenden Top-fes. in welchen die Säure von oben hineinläuft,
im Laufe einer Umdrehung des Rühr-"verkes nacheinander die gleiche Menge Säure an
jede Stelle der lIuffelmitte gebracht. Aber das Salz fällt dauernd an die gleiche
Stelle der Muffel. Die Durchmischung der beiden Stoffe bleibt also ausschließlich
dem Rührwerk überlassen, was, wie bereits obenerwähnt, nicht zu ganz gleichmäßigen
Produkten führt. Zudem muß durch einen Abstreifer dafür gesorgt werden, claß die
Rührarme sauber bleiben.
-
In dem amerikanischen Patent r 1E; ;63 von h r i c k b a u m ist ein
Sulfatofen beschrieben, bei welchem ein flüssiges Gemisch aus Salz und Schwefelsäure
durch eine feststehende schräge Rinne einer zweiten, stärker geneigten, sich drehenden
Rinne zugeführt wird, die sich in einem gewissen Abstand von der ersten befindet.
Für die Zuführung von pulverförmigem Salz würde sich diese Einrichtung nicht eignen,
da an der Knickstelle bei Zuführung eines Pulvers statt eines flüssigen Gemisches
Stauung des Salzes und Verstopfungen unvermeidlich wären.
-
Ani besten wurde das Ziel der gleichmäßigen Verteilung von Salz und
Säure in der Muffel des mechanischen Ofens bisher durch die ini englischen Patent
223 ;4.,5 beschriebene Einrichtung erreicht. Aber auch sie weist einige sehr beträchtliche
Nachteile auf. @Volil werden Salz sowohl wie Säure bei ihr rundherum um die Ofenmitte
verteilt. Aber dies geschieht nur einmal im Verlauf einer
ganzen
Umdrehung des Rührwerkes, also in einem ziemlich langen Zeitraum. U'eiterhin verlangen
die besonderen Verhältnisse im mechanischen Ofen, daß die Welle sowohl als auch
die Schaufel sehr stark ausgeführt werden, damit eine Haltbarkeit von mehreren Xlonaten
gewährleistet wird. Da die schrägliegende Schaufel außerdem den ganzen Einfallschacht
ausfüllen muß, um zu verhindern, daß Salz neben ihr herunterfallen kann, so ergibt
sich daraus, claß die Apparatur außerordentlich schwer ausgeführt werden muß, was
sie entsprechend verteuert. Trotz der kräftigen Ausführung ist aber ihre Haltbarkeit
nur sehr gering. Die durch die Hohlwelle und durch die durchbohrte Schaufel zufließende
Säure wirkt bei der an jener Ofenstelle herrschenden Temperatur derart zerstörend,
daß die ganze Einrichtung meist schon nach zwei bis drei Monaten unbrauchbar wird
und erneuert werden muß. Die Reparatur aber verlangt vollkommene Demontierung der
gesamten Beschickungsvorrichtung und erfordert dadurch bedeutende Aufwendungen an
Material, Zeit und Löhnen.
-
Obwohl die Betriebsfähigkeit eines mechanischen Ofens zum sehr erheblichen
Teil von der richtigen Zuführung der Rohstoffe abhängt, war es somit bisher nicht
gelungen, eine in jeder Hinsicht einwandfrei arbeitende, einfache und billige Einrichtung
zu finden, bei der sich Beschickungsgut nicht auf den Rührarmen .ablagerte.
-
Die Nachteile der früheren Konstruktionen sind bei der Einrichtung
nach vorliegender Erfindung vermieden. Sie zeichnet sich neben ihrer Einfachheit,
dem geringen Gewicht und der leichten Auswechselbarkeit, die aber wegen des geringen
Angriffs durch Säure nur sehr selten zu erfolgen hat, vor allem dadurch aus, daß
sie das Beschickungsgut dauernd fast auf die ganze Fläche gleichzeitig verteilt
und jede Ablagerung auf den Rührarmen unmöglich macht. Auf der Zeichnung ist die
Vorrichtung im Aufriß und Grundriß dargestellt. Sie besteht aus einem pyramidenförmigen
Körper d, auf dessen Spitze das Material, z. B. Salz, von oben auffällt. Um zu erreichen,
daß es ausschließlich -zwischen den Rührarmen hindurch der Muffel zugeleitet wird
und sich nicht teilweise auf den Rührarmen ablagert, ragt diese Pyramide seitlich
ein wenig über den Kopf der Königswelle heraus und ist mit muldenförmigen Vertiefungen
zwischen den Rippen 'v versehen. Die Zahl der Rippen (Kanten) der Vorrichtung entspricht
der Zahl - der Rührarme. Im vorliegenden Falle sind es also vier. Die Vorrichtung
ist s9 angeordnet, daß die Rinnen immer genau zwischen zwei Rührarmen münden. Auf
diese Weise wird das Gut, z. B. das Salz, immer gleichmäßig rund um die Welle verteilt,
ohne daß es sich auf den Rührarmen 'ablagern könnte. Die Schwefelsäure, die nach
irgendeiner der bekannten Methoden beigegeben werden kann, wird z. B. nach der Darstellung
auf der Zeichnung durch ein Rohr zugeführt. Statt eines solchen Zuführungsrohres
könnten auch zwei oder mehr Zuführungsrohre vorgesehen sein.
-
Die pyramidenförmige Verteilungsvorrichtung mit den muldenförmigen
Vertiefungen kann bei allen mechanischen Ofen, bei denen es auf eine gleichmäßige
Verteilung des Beschickungsgutes ankommt, Verwendung finden.