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Vorrichtung zum Polieren der Zapfen von Taschenuhren Patentiert im
Deutschen Reiche vom 16. April 1929 ab Die Erfindung bezweckt, ein Werkzeug zu schaffen,
mir dem Uhrenzapfen in einfacher Weise und in möglichst kurzer Zeit poliert werden
können. Sie bezweckt ferner, das Werkzeug so einzurichten, daß es für Zapfen aller
Art und verschiedener Größe geeignet ist und daß es sich selbst je nach der Größe
des Zapfens einstellt.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Fig. i zeigt die Poliervorrichtung in Seitenansicht in der Arbeitslage.
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Fig. 2 ist ein Schnitt nach 3-3 der Fig. i in größerem Maßstabe.
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Fig. 3 zeigt eine Einzelheit der Fig. 2. Fig.4 zeigt einen Teil der
Poliervorrichtung in Aufsicht.
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Fig. 5 veranschaulicht in zwei Ansichten den Arbeitsvorgang beim Polieren
von Spurzapfen.
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Fig.6 zeigt eine Führungsplatte für die Zapfen im Grundriß.
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Das mit Handgriff versehene Werkzeug besitzt eine Anzahl paralleler
Arme 2, 3, 4 und 5. In den Armen 4 und 5 steckt eine Büchse 6, welche zwischen den
Armen mit Gewinde 7 (Fig.2) versehen ist. In der Büchse ist eine Spindel 8 gelagert,
die durch eine Mutter g oder durch ein anderes geeignetes Mittel in ihrer Lage gesichert
ist. Das obere Ende der Spindel 8 ist mit einer Ausbohrung io versehen, in welcher
eine Hülse i i angeordnet ist. Auf dem Kopf der Hülse i i ruht ein Ring 13 aus Metall
oder einem andern Stoff, der einen mit einer mittleren Bohrung 15 versehenen Stein
14 hält. Der Ring 13 hat an seiner unteren Seite einen kreisförmigen Flansch 16.
Ein Ring 17 übergreift den Flansch 16 und hält dadurch auch den Stein. Der Ring
17 ist auf dem Arm 4 durch Schrauben o. dgl. befestigt. Der Ring 13 liegt
lose in dem Ring 17, so daß der Stein in seitlicher Richtung freies Spiel
hat.
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In der Hülse i i (Fig. 2, 3) ist eine mittlere Bohrung vorgesehen,
in der ein Stift ig verschiebbar steckt. Dieser Stift trägt eine Spitze 2o, welche
der Bohrung 15 des Steines 14 gegenübersteht und infolgedessen ein Stützlager
für den zu polierenden, in die Bohrung eingeführten Zapfen bildet. Der Stift ig
drückt gegen den Stein unter der Wirkung einer Feder 21, welche sich mit ihrem unteren
Ende gegen den im unteren Teil der Hülse i i angeordneten Bolzen 22 stützt. Das
untere Ende des Bolzens 22 wird von einer Feder 23 getragen, die ihr Widerlager
an der Wandung der Bohrung io findet und infolgedessen auf die Hülse i i wirkt.
Diese Feder drückt also die Hülse i i nach aufwärts gegen den unteren Teil des Ringes
13.
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Der obere Rand der Hülse i i ist mit Zähnen i i o versehen, welche
in entsprechende Zähne der Unterseite des Ringes 17 eingreifen, so daß bei
Drehung der Spindel g die Hülse i i sich auf und nieder bewegt, wenn die Zähne übereinander
hinweggehen. Die Hülse i i ist mit der Wandung der Bohrung i o mittels der seitlichen
Feder i 12 durch Reibung verbunden.
In dem Arm 4 (Fig. i) ist verschiebbar
ein Bolzen 24 angeordnet, der mit einem Drehzapfen 25 versehen ist, um den eine
Führungsplatte 26 drehbar ist. Die Platte ist im Grundriß in Fig. i o dargestellt.
Auf einem Kreisbogen in bestimmter Entfernung vom Drehzapfen 25 ist eine Reihe von
Bohrungen 27 von verschiedenem Durchmesser vorgesehen. Die Bohrungen entsprechen
den verschiedenen Größen der Uhrenzapfen und sind derart angeordnet, daß sie sich
bei einer bestimmten Lage der Führungsplatte mit der Bohrung 15 des Steines 14 überdecken.
Die Platte 26 ist ferner mit einer Reihe von Löchern 28 versehen, die so angeordnet
sind, daß in dieselben die Spitze eines Riegels 29 hineinpaßt, welcher verschiebbar
in dem Ende des Armes 4 gelagert ist. Der Zapfen 24 und der Riegel 29 sind an ihrem
unteren Ende mit Nuten versehen, in welche der Flansch 30 einer Mutter
31 eingreift, die auf dem mit Gewinde 7 versehenen Teil der Büchse 6 sitzt.
Durch Drehung der Mutter 3 i auf dem Gewindeteil 7 werden die Teile 24 und 29 gehoben
und gesenkt und dadurch die Führungsplatte 26 dem Stein gegenüber in die richtige
Lage gebracht. Die Führungsplatte ist um den Zapfen 25 drehbar, so daß je nach Bedarf
eines der Löcher 28 in eine solche Lage gebracht wird, bei welcher es die Spitze
äes Riegels 29 aufnimmt und bei welcher zugleich die Löcher 27 mit der Bohrung 15
sich decken.
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In Bohrungen der Arme 2 und 3 ist verschiebbar ein Bolzen 32 angeordnet,
dessen Spitze 33 mit einer Bohrung versehen ist, um das obere Ende der Welle aufzunehmen.
Eine Feder 34 dient dazu, den Bolzen 32 hochzuhalten, bis der zu polierende Zapfen
in die richtige Lage gebracht ist. Nachdem der Bolzen herabgedrückt ist, wird der
Klemmhebel 35, der an dem Arm 2 vorgesehen ist, herumgelegt, so daß er den Bolzen
32 in der richtigen Lage festklemmt.
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An dem Arm 4 ist ein um die Achse 36 drehbarer Winkelhebel 37, 38
angeordnet. Der Arm 38 ist, wie in Fig. 4 dargestellt ist, gegen den Ring 13 gerichtet.
Bei Drehung des Hebels stößt der Arm 38 gegen den Ring 13,
so daß der Stein
14 in bezug auf den Zapfen 8 aus der mittleren Lage verschoben wird.
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Bei Benutzung der beschriebenen Vorrichtung wird die Führungsplatte
26 so eingestellt, daß die betreffende Bohrung 27 den zu polierenden Zapfen aufnimmt.
Der Zapfen wird mit dem einen Ende in die Bohrung 27 eingeführt, das andere Ende
wird in den Bolzen 32 eingesetzt, welcher darauf festgeklemmt wird. Der Hebelarm
37 wird so bewegt, daß er den Stein 14 aus der Mitte verschiebt und der Uhrenzapfen
39 auf der Oberfläche des Steines 14 ruht, wie es in Fig. 5 bei A veranschaulicht
ist. Die Spindel 8 wird dann entweder von Hand oder durch eine geeignete Antriebsvorrichtung
in Drehung versetzt.
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Der Stein 14 ist nicht hochpoliert, sondern nur halb bearbeitet, so
daß er eine rauhe Oberfläche besitzt. Durch die Reibung des Steines an dem Stirnende
des Zapfens 39 wird dieses poliert. Hierbei kommt es leicht vor, daß ein Grat an
der Kante des Zapfens entsteht. Der Grat wird dadurch beseitigt. daß der Stein 14
in seine Mittellage zurückgebracht wird, so daß der Zapfen 39 in die Bohrung 15
eintreten kann, wie es in Fig. 5 bei B dargestellt ist. Der Stein 14 reibt dann
an den Seiten des Zapfens, poliert dieselbeci und entfernt den Grat. Die Spitze
2o dient zum Halten des Zapfens während des Arbeitsvorganges.