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Maschine zum Aufzeichnen von Mustern in farbigen Linien auf Gegenstände
aus Glas oder Kristall. Gegenstand der Erfindung ist eine Maschine zum Aufzeichnen
von Mustern in farbigen Linien auf Gegenstände aus Glas oder Kristall, welche besonders
in Fällen verwendet werden soll, wo man das Werkstück zwischen den Spannkloben einer
wagerechten Universalplanscheibe einspannen und zentrieren kann.
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Nach der Erfindung sind um diese Planscheibe herum die verschiedenen
Vorrichtungen angeordnet, welche dazu dienen, die verschiedenen Arten von Linien
aufzuzeichnen.
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Diese mit Zeichenstifte ausgerüsteten Vorrichtungen sind so angeordnet,
daß man eine ganze Reihe von Linien, z. B. die in radialen Ebenen gelegenen Linien
oder Schraubenlinien oder um eine Achse des Werkstücks konzentrische Kreise oder
auch zahlreiche andere Arten von Linien aufzeichnen kann. Die einzelnen Zeichenvorrichtungen
sind unabhängig voneinander beweglich, und jede Zeichenvorrichtung wird in der Ruhestellung
selbsttätig aus der Berührung mit dem Werkstück zurückgeführt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, es zeigen: Abb. i eine Draufsicht; Abb. 2, 3 und 4. sind Seitenansichten
der verschiedenen Vorrichtungen zum Aufzeichnen, zum Befestigen der Arbeitsstücke
und zum Festlegen der Scheibe.
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Die Maschine besteht aus einem Tisch i, auf dem ein senkrechter Zäpfen
2 befestigt ist, um den sich die Scheibe 3, die das Arbeits- oder Werkstück aufnehmen
soll, frei drehen kann. Diese Scheibe ist ähnlich den bei Werkzeugmaschinen üblichen
Universalpianscheiben mit drei Spannkloben q. versehen, die selbst zentrierend mittels
einer einzigen nicht dargestellten Vorrichtung verstellbar miteinander verbunden
sind. Jeder dieser Spannkloben ist mit einem Ansatz 5 versehen, der mit Gummi oder
Kautschuk überzogen ist und auf dem Zapfen 6 l efestigt werden können, die ebenfalls
mit Kautschuk überzogen sind. Drei dieser Zapfen, die gleichweit vom Mittelpunkt
entfernt sind. können zwischen sich das Arbeitsstück festklemmen, wenn die Spannkloben
der Mittelachse genähert werden. Das Arbeitsstück wird damit gleichzeitig zentriert.
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Eine Trommel 97, die an der Scheibe 3 festsitzt, besitzt sieben
Reihen verschieden weit voneinander entfernter Löcher 7, die gestatten, die Scheibe
in allen notwendigen Stellungen mittels des Sperrstiftes 8 festzulegen. Dieser Stift
oder Zapfen 8, der mittels eines Handgriffes g betätigt wird und in einer zylindrischen
Führung io gleitet, wird durch eine Feder i i veranlaßt, in die Löcher 7 einzugreifen.
Das Rohr io ruht in einem beweglichen Support i2, der in dem senkrechten Schlitz
13 einer Platte 1q. verschiebbar ist, gegen die er sich mit seinem Kopfe
15 anlegt. Eine Schraube 16 gestattet gleichzeitig, das Rohr io und seinen Support
12 in gewünschter Höhe festzustellen. Wenn der Sperrstift oder Zapfen 8 in eines
der Löcher 7 eingerückt ist, so kommt ein auf ihm befestigter Knopf 17 in Eingriff
mit einem entsprechenden Schlitz oder Aussparung des Rohres io; will man den Sperrstift
verhindern, die Scheibe 3 zu blockieren, so hat man nur den Zapfen oder Stift 8
von der Scheibe zu entfernen und ihn zu drehen, so daß der Knopf 17 nicht
mehr dem Schlitz im Rohre io gegenüberliegt.
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Außer der Befestigung im unteren Teil bzw. von unten, ist es erforderlich,
das Werkstück von oben aufrecht zu halten, damit es nicht umfallen kann. Zu diesem
Zwecke verwendet man einen Stöpsel oder Puffer 18, beispielsweise von konischer
Form, der genau in der Achse der Scheibe 3 liegt und von einem Schaft ig getragen
wird. Der Puffer ist mit seinem Schaft ig mittels eines Vorsteckers 2o verbunden,
der zur Hälfte mit einer Rille am Umfang des Zapfens 2i des Puffers in Eingriff
kommt, derart, daß der Puffer sich mit dem Werkstück 22 frei drehen kann. Die Schaftstange
ig ruht in den Lagern 23 der Konsole 2q., 25, die in der Höhenlage auf einer Säule
oder Stange 26 des Tisches i einstellbar ist und mittels einer Stellschraube 27
festgestellt wird. Auf der Stange ig kann mittels der Stellschraube 28 ein Ring
29 befestigt werden, auf den sich die Feder 30 zwischen Ring und dem oberen
Konsolarm 2q. stützt und so das Bestreben hat, den Puffer 18 beständig gegen das
Arl;eitsstück zu drücken. Um dieses freizugeben, hat man nur den Puffer 18 anzuhel:en,
indem man auf das freie Ende eines Hebels 3 1 drückt, in den die bei 33 im unteren
Arm 24 der Konsole drehbar gelagerte Gal-e132
übergeht. Die beiden
Äste der Gabel umfassen den Ring 29, der mit zwei Drehzapfen 35 in die dazugehörigen
Zapfenlöcher 34 der Gabeläste eingreift und so durch das Schwenken des gegabelten
Hebels 34 32 angehoben wird.
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Die in Abb.2 auf der rechten Seite dargestellte Vorrichtung veranschaulicht
die Einrichtung zum Ziehen von Linien in den radialen Ebenen des Arbeitsstückes.
Diese Vorrichtung besteht aus einer Schiene 36, die senkrecht auf dem Tisch i befestigt'
ist und einen senkrechten Schlitz 37 hat. Der Zeichenstift oder Griffel
38 sitzt in einem Stifthalter 39, der ebenfalls die Form einer Schiene hat,
die mit einer Lade oder Handhabe 4o versehen ist und einen wagerechten Schlitz oder
Nut 41 besitzt. Durch- die Schlitze 37 und 41 greift ein Schraubenbolzen 42, dessen
Halsansatz 43 nur in die Nut 41 eingreift, wodurch der Bolzen 42 in bestimmter Höhe
unbeweglich ist, ohne daß der Zeichenstifthalter 39 gehindert wird, sich mit Bezug
auf diesen Bolzen frei verschieben zu können. Eine Platte 44, deren Ränder gegen
den Stifthalter 39 zu abgeschrägt sind, hält diesen überdies während seiner Verschiebungen
gegen die Schiene 36.
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Der Zeichenstift38 besteht aus einem Röhrchen, das mit einer farbigen
Flüssigkeit gefüllt ist und in einem Konus endigt, dessen Spitze durch eine kleine
Kugel45 verschlossen wird, die, ein Ventil bildend, unter dem Einfluß einer Feder
46 steht. Eine Spitze 47, die an der Kugel befestigt ist, tritt in der Achse des
Zeichenstiftes gegen das Werkstück vor, die Spitze drängt die Kugel 45 in das Innere
zurück und gestattet der farbigen Flüssigkeit auszufließen, um eine Linie zu ziehen.
Die Füllung erfolgt bei 98 durch eine Öffnung, die in geeigneter Weise verschlossen
gehalten wird.
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Um in einer radialen Ebene des Werkstückes eine Linie zu ziehen, genügt
es also. die Scheibe 3 in der passenden Lage festzustellen oder unbeweglich zu halten,
das Ende des Zeichenstiftes an das Werkstück zu legen und über die ganze Höhe desselben
die Linie zu ziehen.
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Die Vorrichtung zum Aufzeichnen konzentrischer Kreise auf im wesentlichen
wagerechten Oberflächen des Werkstückes ist in Seitenansicht auf der linken Seite-
der Abb.2 veranschaulicht. Diese Vorrichtung besteht aus einem wagerechten Arm 48,
der auf einer Säule 49 des Tisches i verschiebbar ist und in beliebiger gewünschter
Lage durch eine Stellschraube 5o festgehalten werden kann. Der Arm 48 besitzt zwei
parallele Schlitze oder Nuten 54 durch die die Zeichenstifthalter 52 in Röhrenform
hindurchgeführt sind. Diese werden in -gewünschter Lage im Schlitz 51
durch
Ringstücke 53 festgehalten, die mit Gewinde führenden Zapfen durch Nuten 55, welche
den Arm 48 auf der ganzen Länge durchqueren, hindurchgreifen und mittels Flügelschrauben
54 festgestellt werden (Abb. i). Die Stifte 56 werden durch Federn 57 hochgehalten,
sie besitzen dieselbe Konstruktion wie die vorher beschriebenen, die Füllung erfolgt
von oben. Will man einen Kreis ziehen, so hat man nur auf einen der Stifte zu drücken,
bis seine Spitze mit dem Werkstück in Berührung kommt, worauf man die Scheibe 3
dreht. Wenn die Vorrichtung nicht benutzt wird, kann man den Arm 48 um die Säule
49 herumschwenken und die Mitte des Tisches freimachen. Zu diesem Zwecke ruht der
Arm 48 auf einem Ring 58, den man in beliebiger Höhe der Säule feststellen kann.
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Auf der rechten Seite der Abb.3 ist in Seitenansicht die Einrichtung
dargestellt, die benutzt wird, um Kränze oder wagerechte Kreise auf geneigten oder
senkrechten Oberflächen des Werkstückes zu zeichnen. Eine senkrechte Schiene 59
ist mit zwei parallelen Nuten oder Schlitzen 6o versehen. Jeder der röhrenförmigen
Zeichenstifthalter 61 ruht in einem Support 62 von Ringform mit rundem Schaft 63,
der in der Nut 6o gleiten und sich darin drehen kann. Man kann den Support 6:2 auf
der Schiene und den Zeichenstifthalter im Support gleichzeitig mittels der Stellschraube
64 feststellen, deren Ende sich hierbei gegen das Rohr 61 stützt, während der Support
sich mit seinem Vorsprung 65 gegen die Schiene legt. Durch die Druck- oder Zugfedern
66 werden die Zeichenstifte, sobald man sie losläßt, von dem Werkstück entfernt
und in die Ruhelage zurückgeführt. Die Aufzeichnung erfolgt, indem man auf die verschiedenen
Zeichenstifte 67 drückt und die Scheibe 3 dreht.
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Die Vorrichtung, die zum Ziehen von Schraubenlinien oder Bogen dient
und die in Abb.3 auf der linken Seite dargestellt ist, besteht aus einer senkrechten
Säule 68, die sich in zwei Lagern des Tisches i und der Traverse 69 drehen kann;
letztere ruht auf zwei festen Säulen 70. Der rohrförmige Zeichenstifthalter
71 ist auf einer beweglichen Brücke 72 befestigt, die von drei Hülsen oder
Tüllen, welche auf den drei Säulen 68 und 70 gleiten, geführt wird. Die Säule 68
ist mit einer Schraubennut 73 versehen, in die ein Zapfen 74, der an der mittleren
Tülle 7 5 der Brücke 72 nach . innen vorsteht, eingreift. Wenn man somit die Brücke
die Säulen entlang schiebt, wird die Säule 68 in Drehung versetzt. Diese Drehbewegung
wird nun durch ein Getriebe auf die Scheibe 3 übertragen. Das Zahnrad 76, das auf
der Säule
68 verkeilt ist, nimmt das Zahnrad 77 mit, das
auf derselben Achse festsitzt wie das Zahnrad 771; dieses bewegt seinerseits das
Zahnrad 78, das frei auf der Achse 79 umläuft. Die Drehung wird hierauf auf das
Rad 8o übertragen und hierauf auf das Rad 81. Diese beiden Räder drehen sich um
die Achsen 82 und 83, die von den beiden Scheiben 84. und 85 getragen werden, welche
ihrerseits auf der Welle 79 befestigt sind. Wenn man mittels der Antriebsstange
86 auf den auf der Welle 79 sitzenden Hebel 87 einwirkt, so kann man die beiden
Scheiben 84 und 85 verstellen, derart, daß man mit dem Zahnrad 88, das auf der Achse
der Scheibe 3 verkeilt ist, das Rad 8o oder das Rad 81 in Eingriff bringt. Man kann
auf diese Weise die Drehung der Scheibe im einen oder anderen Sinne veranlassen,
je nachdem man auf den Gegenstand rechts- oder linksgängige Schraubenlinien aufzeichnen
will. Um die Schraubenlinie zu ziehen, hat der Arbeiter, nachdem er den Sperrzapfen
8 ausgerückt hat, einfach den Zeichenstift 89 im Halter 71 zu verschieben
und gleichzeitig auf die Brücke 72 zu drücken, diese niedergehen und die Säule 68
sich drehen zu lassen. Man kann die Schraubengänge der gezeichneten Linien ändern,
indem man das Übersetzungsverhältnis der Zahnräder 77 und 771 ändert; zu diesem
Zweck kann der Schaft 9o, auf dem diese beiden Räder sitzen, leicht von dem Support
9i, an dem sie mittels Schraubenmutter 92 befestigt ist, abgenommen werden. Man
kann alsdann die Zahnräder 7 7 und 771 durch andere verschiedenster Abmessungen
ersetzen.
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Die Vorrichtung, welche dazu dient, Kreisbögen, Spitzbögen oder verschiedene
Kurven zu zeichnen, setzt sich zusammen aus einer Schiene 93 mit zahlreichen wagerecht
nach der Mitte des Tisches gerichteten Löchern oder parallel zu dieser Richtung.
Die Kurven werden mittels eines Zirkels 99 besonderer Konstruktion gezogen. Am Ende
des einen Zirkelarmes ist der Zeichenstift 94. angelenkt und am Ende des anderen
ist die Spitze oder ein Stift 95 angelenkt, der in eines der Löcher 95 der Schiene
93 eingesetzt wird. Die Länge des Zeichenstifts und der Spitze 95 kann verändert
werden. Alle Gelenkverbindungen können gebremst oder festgelegt werden, nachdem
die verschiedenen Zirkelteile in die erforderlichen Lagen gebracht sind. Man kann
alsdann die Kurven auf das Werkstück ziehen, indem man an dieses das Ende des Zeichenstifts
legt, den Zirkel um seine Spitze ausschlägt und nötigenfalls die Spitze 95 in dein
Loch 96 sich verschieben läßt.