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Vorrichtung an Hinggeflechtmaschinen zur Herstellung von mehrfarbig
gemustertem Ringgeflecht mittels Schaltung mehrerer verschiedenfarbiger Drähte durch
Heben und Senken der Drahtzuführung Durch das Patent 456 7,48 ist eine durch
ein selbstsperrendes Ank ersch.altwerk gedre-hte Mustertrommel mit in Form eines
SchraLubengewindes angeordneten Musternuten zur Verschiebung einer -an dem Drahtzuführungshebel
angeordneten Tastrolle geschützt.
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Diese Mustertrommel hat den Nachteil, daß sie zu groß ist, weil das
ganze Muster eines Geflechtsmusterabschnitts auf dem einen fortlaufenden Mustergewinde
enthalten sein muß und weil zur Führung der Tastrolle entweder Führungsnuten oder
Führungskanten zwischen den Musterkanten oder Musternuten angeordnet sein müssen.
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Die vorliegende Zusatzerfindung bezieht sich nun auf eine weitere
Ausgestaltung der geschützten Vorrichtung zum Herstellen farbig gemusterten Ringgeflechts,
durch welche es ermöglicht wird, die Mustertrommel bedeutend kleiner zu machen und
einfachere Muster mittels einfacher N ockenscheiben herzustellen.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der die Drahtzuführung
steuernde doppelarmige Hebel unter Einfluß eines Lenkers steht, der an seinem oberen
Ende drei nach vorn offene, nebeneinander in verschiedener Höhe angeordnete, trichterartig
vertiefte Ei.nlenköffnungen besitzt, an seinem unteren Ende auf einem Gelenkstück
in einer zur Zuführungsrichtung der Drähte parallelen Ebene und mit dem Gelenkstück
auf dessen Tragachse quer zur Drahtzuführungsrichtung schwenkbar ist und unter Einwirkung
einer diagonal angreifenden Feder gleichzeitig gegen eine auf der Maschinenwelle
sitzende Unrundscheibe und gegen eine von einem Taster gesteuerte Schubstange sich
anlegt, so daß der doppelarmige Hebel entsprechend der Lage des Tasters auf N ocltenringen,
die das Geflechtsmuster einer waagerechten Ringreihe enthalten und übereinandergelagert
die Mustertrommel bilden, welche jedesmal nach Fertigstellung einer Ringreibe ihre
Drehrichtung umkehrt, und längs deren derTaster unter Umkehrung seiner Bewegungsrichtung
nach Abtasten der Endnockenringe schrittweise um die Dicke eines Nockenringes sich
weiterbewegt, eingestellt und dadurch die Drahtzuführung abwechslungsweise mit dem
einen oder andern ihrer Drähte in den Bereich der Ring -gliedbildewerkzeugc gebracht
wird.
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Weiterhin sind erfindungsgemäß Einrichtungen zum Ändern der Drehrichtung
der Mustertrommel nach Abtasten je eines Nockenringes, zum Längsverschieben des
Tasters
auf der Trommel von einem Nockenring zum andern, zum Abheben
des Tasters von solchen Mustertrommeln, die an keiner Stelle ihres Umfanges einen
zum Längsverschieben des Tasters geeigneten glatten Längsstreifen aufweisen, und
zum Herstellen längsgestreiften, auergestreiften, schräggestreiften, zickzackgestreiften
und rhombusförmig gemusterten Geflechts mittels Musterscheiben vorgesehen, die in
der Beschreibung einzeln aufgeführt und in den Ansprüchen näher gekennzeichnet sind.
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Durch Anwendung dieser Einrichtungen und durch geeignete Zusammenstellung
derselben kann jedes beliebige Geflechtsmuster hergestellt werden.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in neunzehn und einige
der damit hergestellten Geflechtsmuster in weiteren acht Abbildungen dargestellt.
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Abb. i bis 6 zeigen eine vollständige Farbdrahtschalteinrichtung für
beliebige figürliche Geflechtsmtister, und zwar ist: Abb. i, 2, 3 und 6 je ein Aufriß,
Albb. d. .ein Grundriß, Abb. 5 eine Seitenansicht.
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Die Abbildungen 7 bis 13 zeigen besondere Ausführungsformen der Schalteinrichtungen
zur Herstellung einfacher Streifen- und Flächenmuster, und zwar zeigt Abb. 7 eine
Einrichtung für Längsstreifenmuster im Grundriß, Abb.8 eine solche für Ouerstreifenmuster
im Grundriß, Abb. 9 eine solche fürSchrägstreifenimister iin Gru,ndriß, Abb. io
eine solche für Zickzackstreifenmuster im Grundriß, Abb. i i bis 1 3 eine solche
für Zickzackstreifen mit gleichzeitigem Farbwechsel (Rhombusmuster), und zwar Abb.
i i und 12 im Auf riß und Abb. 13 im Grundriß.
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Die Abbildungen 1q. bis 18 sind Einzeldarstellungen aus den Abb. i
bis d..
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Es zeigt: Abb.14 das Ankerschaltwerk und seine Umschaltvorrichtung
für die Mustertrommel im Grundriß, Abb. 15 dasselbe im Aufriß, Abb. 16 dasselbe
in Seitenansicht, Abb.17 das Ankerschaltwerk mit Umschalt- und Abhebevorrichtung
für den Taster im Grundriß, Abb.18 dasselbe im Aufriß, teils im Schnitt, Abb. i9
dasselbe in Seitenansicht.
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Die Abb. 2o bis 27 zeigen verschiedene Geflechtsmuster, welche mit
Hilfe der oben angeführten Einrichtungen hergestellt werden können, und zwar zeigt:
Abb.2o ein Längsstreifensnuster, hergestellt mit Einrichtungen nach Abb. 7, Abb.
21 ein Ouerstreifenmuster nach Abb. 8, Abb.22 ein Schrägstreifenmuster nach Abb.
9, Abb.23 ein Zickzackstreifenmuster nach Abb. i o, Abb.24 ein Rhombusstreifeninuster
nach Abb. i i bis i3, Abb. 25 ein figürliches Muster nach Abb. i bis 4 mit seitlich
ineinander übergreifenden Figurenflächen, Abb. 26 ein figürliches Muster anderer
Art nach Abb. i bis q., Abb. 27 dasselbe Muster mit Farbumwechslung, herstellbar
mit einer Einrichtung, die aus den Einrichtungen nach Abb. i bis 4 und den Farbumschalttcilen
der Einrichtung nach Abb. i i bis 13 zusammengestellt ist.
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Von der Geflechtsmaschine werden mir die mit der neuen Einrichtung
zusammenwirkenden Teile dargestellt und beschrieben, welche sind: die Maschinenplatte
i, der Lagerbock 2 für die Drahtzuführung 7, der hin und her gehende Geflechtstragschlitten
3 mit seinen Führungen 4, die Ringgliedbildewerkzeuge 5 (Abb. d.) und die Maschinennockenwelle
6 mit ihrem Lager 6a.
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Die Vorrichtung zur Herstellung farbigen gemusterten Ringgeflechts
besteht zunächst aus einer Drahtzuführung 7, welche an ihrer Vorderkante eine Anzahl,
beispielsweise drei. übereinanderliegende Drahtzuführungen 8, für Drähte 9 von verschiedener
Farbe hat. Die Drahtzuführung 7 ist um eine waagerechte Achse io nach Art eines
Doppelhebels schwenkbar und wird an ihrem nach links (Abb. 5) sich erstreckenden
Hebelarm i i so auf und ab gesteuert, daß bald der eine, bald der zweite oder der
dritte Draht 9 in den Bereich der Ringglnedbildewerkzeuge 5 gebracht wird (s. Abb.
q.).
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Die Steuerung des rückwärtigen Hebelarms i i der Drahtzuführung 7
erfolgt durch einen Lenker 12, welcher auf einem Gelenkstück 13 seitlich, d. h.
quer zum Hebelarm i i, und mit dem Gelenkstück 13 und dessen Tragwelle rd. quer
zu dieser Welle nach rechts und links in Abb. 5 schwenkbar ist und den eine diagonal
angreifende Feder 15 (Abb. d., 11) gleichzeitig nach rechts und hinten zu ziehen
bestrebt. Die Tragwelle rd. ist durch zwei Lager 16 (Abb. i) in ihrer Längsrichtung
unverschiebbar festgestellt. An die rechte Seite des Lenkers 12 (Abb. 1, d.) legt
sich das freie Ende einer ebenfalls in .den genannten Lagern 16 geführten Druckstange
17, welche längsbeweglich ist und dadurch den Lenker 12 zum seitlichen Schwenken
bringt (siehe den folgenden Absatz). Mit einer Rolle 18 liegt der
Lenker
12, auf seiner Rückseite gegen den Umfang eines auf der Hauptantriebswelle 6 der
Geflechtsmaschine sitzenden Nockens i9 an und erhält dadurch eine Bewegung quer
zur Welle 1d.. Oben auf der dem Hebelarm ii zugekehrten Seite des Lenkers 12 sind
gestaffelt drei nebeneinanderliegende trichterartige Öffnungen 2o (Abb. il vorgesehen,
«-elche in ihrer Lage den drei Stellungen des rückwärtigen Hebelarmes i i der Drahtzuführung
7 und damit deren drei Stellungen entsprechen.
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Der Lenker i2 bewegt sich nach jeder Ringherstellung hei entsprechender
Drehung des Nockens i9 zurück, erhält hierauf bei erforderlichem Drahtwechsel durch
eine Vorbewegung der Druckstange 17 eine Schwenkung, (larch «-elche eine
d'cr öffnungen 20 hinter (las freie Ende des rückwärtiger. Hebelarmes i i der Drahtzuführung
7 eingestellt wird, worauf er durch den wieder vortretenden Umfang des Nockens i9
nach vorne geschwenkt wird, wobei sich die eingestellte U)ffnung -2o über das freie
Ende des rückwärtigen Hebelarmes i i der Drahtzuführung 7 schiebt und dieselbe in
eine andere Stellung und damit einen andersfarbigen Draht in den Bereich der Ringgliedbildewerkzeuge_#
bringt.
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Die Druckstange 17. welche dem Lenker i2 seine seitliche Schwenkung
erteilt, wird ihrerseits durch einen Daumen 21 (Abb. i und .4) bewegt, auf dessen
senkrechter, mit Nut und Feder 72 versehener Achse 22 ein Tasterarm 23 mit Tastenolle
24. längsbeweglich angeordnet ist, die den Umfang einer Mustertrommel 25 abtastet,
deren übereinander angeordnete geschlossene Nockenringe 25a mit ihrem Umfang gemäß
dem gewünschten Geflechtsmuster vor- und zurücktreten, wobei ein so über eine Ringreihe
sich erstreckender geschlossener Geflechtsmusterabschnitt (lein Umfang eines Nockenringes
entspricht, der sich also so oft dreht, als sich der Musterabschnitt in der Breite
des Geflechts wiederholt. während die Musterveränderung in Höhe des Geflechts, also
von Ringgliedreille zu Ringgliedreihe, durch den nächsthöheren oller tieferen Nockenring
25a der Mustertrommel 25 erfolgt, zu welchem Zwecke der Taster 23 jeweils nach Fertigstellung
einer kinggliedreihe um die Höhe eines Nockenringes auf der Mustertrommel 25 längsverschoben
wird.
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Die Mustertrominel25, welche auf einer senkrechten Achse 26 in einem
Lagerkörper 27 drehbar ist, erhält ihre schrittweise Drehung durch ein Ankerschaltwerk.
Das Ankerschaltwerk besteht aus einem mit der Mustertrommel 25 fest verbundenen
und über dieser angeordneten Schaltrad 28 und einer aus zwei starr miteinander verbundenen
Klinken 29a und 29b zusammengesetzten Ankerdoppelklinke 29, welche auf dem einen
Hebelarm 30a eines Ankerschwenkhebels 30 sitzt, dessen anderer Hebelarm 30b
entgegen dem Zug einer Feder 31 von einem unter der Wirkung einer Kurve 32
der Hauptantriebswelle 6 stehenden Schiebestift 33 ausgeschwenkt wird (Abb. i, .l,
9). Dadurch wird die Ankerdoppelklinke 29 gegen das Schaltrad 28 hin- und von diesem
zurückbewegt, so daß dasselbe mit der Mustertrommel 25 durch die eine der Klinken,
l;eispielsweise 29a, welche durch Federwirkung an den Umfang des Schaltrades 28
angelegt ist, gedreht wird, während die andere Klinke 29b diese Bewegung durch Beischwenken
und Etingriff in den gezahnten Umfang des Schaltrades 28 sperrt: Die Mustertrommel
25 wechselt ihre Drehrichtung jeweils nach Fertigstellung einer waagerechten Ringreihe,
indem die beiden Ankerklinken 2911 und 291, ihre Rolle vertauschen. Zu diesem Zwecke
sind an der Nabe der Ankerdoppelklinke 29 rechts und links von deren Drehpunkt zwei
zueinander geneigte Flächen 34. (s.Abh.4, i4.) anuefeilt, gegen welche sich abwechselnd
eine verschiebbare Druckfeder 35 anlegt, wodurch die Ankerdoppelklinke 29 nach der
einen oder anderen Seite ausschwenkt und dadurch mit ihrer einen 2911 oder anderen
Klinke 29b an den Umfang des Schaltrades 28 federnd angelegt wird. -Die gegen die
Flächen 34 anliegende Druckfeder 35 ist an einem flachen Schieber 36 befestigt,
welcher an der Längsseite des Ankerschwenkhebels 30 in Langlöchern und Schrauben
längsbeweglich geführt ist und einen waagerecht abgebogenen flachen Lappen 37 (s.
Abh. 9) mit zwei auf diesem angeordneten senkrechten Stiften 38 besitzt. Zwischen
diese Stifte 38 greift ein waagerechter Stift 39 ein (s. Abb. 15, 16),
welcher auf dem unteren Ende eines nach links in Abb. 15 und 3 ausgebogenen
Hebels 4.o sitzt, der an seinem oberen Ende mit einer nach vorn (Abb. 4) gerichteten
Achse 4i in einem oben rechtwinklig abgebogenen Lager 12 schwenkbar ist und vor
und hinter dem Lager jeweils mit einem starr verbundenen, abwärts gerichteten kurzen
Hebelarm :13 bzw. 4.4. verbunden ist. An dem vorderen Hebelarm 43 ist ein nach rechts
ausgebogener, in seinem unteren Ende schwenkbar gelagerter Hebel _l5 mit seinem
oberen Ende angeschlossen, welcher unterhalb der Anschlußstelle mit einem nach vorne
gebogenen Anschlag .46 versehen ist. Am Geflechtstragschlitten 3 befinden sich zwei
Anschläge 47 und 48, deren einer 47 direkt am Schliitten 3 befestigt ist, während
der andere 4.8 auf einem Verlängerungsstück .1 .9 (Abb..l, i4.) sitzt. Diese beiden
Anschläge bringen in den beiden Endstellungen des Schlittens 3 den Hebel 40 zum
Ausschlag, indem sich der Anschlag 47 bei der rechten
Endstellung
des Schlittens 3 gegen den Anschlag 46 am Hebel 45 legt, welcher unter Vermittlung
des vorderen kurzen Hebels 44 den linksausgebogenen Hebel 4o nach rechts schwenkt,
während sich der auf der Verlängerung :4o sitzende Anschlag 48 in der linken Endstellung
des Schlittens 3 gegen den hinter dem Lager 42 befindlichen kurzen Hebelarm 43 legt
und dadurch den links ausgebogenen Hebel 4.o nach links schwenkt. Durch das Zusammenwirken
der Stifte 37, 38 am Hebel 40 mit Schieber 36 (Abb. 7, 9) wird der letztere entsprechend
hin Lind her geschoben, so daß die an dem Schieber 36 sitzende Druckfeder 35 von
einer Druckfläche 34 der Ankerdoppelklinke 29 auf die andere bewegt und so die Klinke
von einer Seite nach der anderen bei jeder Drehung der Mustertrommel nmgeschwenl:t
wird.
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Zum Zwecke der Bewegung des Tasterarmes 23 längs der Mustertrommel
25 (Abb. i) greift in einen Ouerschlitz 5o der Nabe des Tasterarmes ein waagerecht
abstehender Stift 5 1 einer im Lagerkörper 27 senkrecht geführten Zahnstange
52, welche ihrerseits mit einem Zahnrad 53 in E.ingräff (s. Abb. d. und 2) steht,
das gleichfalls von einem in Abhängigkeit von den Endstellungen des Gefl@echtsträgerschlittens
3 durch Anschläge 59, 6o (Abb. d.) beeinflußten Ankerschaltwerk angetrieben und
umgesteuert wird, wenn der Taster 23 den höchsten oder tiefsten Nockenr ing der
Mustertrommel abgetastet hat. Dieses Ankerschaltwerk besteht aus dem mit dem Zahnrad
53 auf gleicher Achse drehbaren, fest verbundenen Schaltrad 54., welches von einer
Ankerdoppelklinke 55 (s. Abb. 2) angetrieben wird, die an einem Ankersch.wenkhebe156
sitzt, der von einer Feder 57 nach rechts und an seinem freien Ende von einem waagerecht
nach hinten gerichteten Hebel 58 nach links geschwenkt wird (s. Abb. 18, i9). Der
zuletzt erwähnte Hebel 58 sitzt mit seinem Drehpunkt auf einer waagerechten Fläche
des Lagersd2 und reicht mit seinem vorderen kurzen Hebelarm 58a nach vorn in den
Bereich eines am hin und her wandernden Schlitten 3 befestigten Anschlages 59 (s.
auch Abb. 5), durch welchen der Hebel 58 bei der rechten Endstellung des
Schlittens in A,bb..I zum Ausschlag gebracht wird, während ein Anschlag 6o an der
Schlittenverlängerung -.9 (s. Abb. q. rechts) den Hebel 58 in der linken Endstellung
des Schlittens 3 zum Ausschlag bringt. Auf diese Weise wird der Tasterarin 23 jeweils
nach vollendeter Herstellung einer waagerechten Ringreihe um eine Nockenringbreite
auf der Mustertrommel z5 senkrecht verschoben.
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Erreicht der Tastenarm 23 seine Endstellungen auf der Mustertrommel
25, so legt sich einer der Stifte 61 auf der Zahnstange 5 gegen die obere bzw. untere
Seitenkante eines an der Anlegestelle verbreiterten Hebels 62 (s. Abb. 2), welcher
links von der Zahnstange 52 und vor derselben einen festen Drehpunkt am Lagerkörper
a7 (Abb. 2) hat und mit seinem freien gegabelten rechten Ende mit einem Schieber
63 in Eingriff steht, der auf der rechten Längsseite des Ankerschwenkliebels 56
mittels Längsscblitzschrauben geführt ist und mit einer angesetzten Druckfeder 64
(Abb. 18) auf angefoilte Flächen 55a an der Nabe der Ankerdoppelklink.e 55
drückt und die letztere auf diese Weise umschwenkt, so daß die beiden Klinken der
Ankerklinke 55 ihre Rolle als Schiebe- und Sperrklinke vertauschen, wodurch die
Längsbe"vegung des Tasterarmes 23 auf der :.Itistiertrommel 25 entgegengesetzt gerichtet
wird.
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In Fällen, in denen das Geflechtsmuster mit seinen Musterfiguren seitlich
nicht ineinander übergreift, wo also zwischen zwei senkrechten Figurenreihen ein
senkrechter einfarbiger Zwischenraum bleibt, ist der betreffende senkrechte Längsstreifen
des Umfanges der Mustertrommel 25 völlig eben, und der Tasterarm 23 kann hier ohne
Schwierigkeiten von \ ol;-kenring zu Nockenring gleitend weitergeschoben werden.
Bei Mustern aber, die mit ihren Figuren in der Geflechtsbreite übereinandergreifen,
gibt es keinen glatten Längsstreifen auf der Mustertrommel. Um nun trotzdem den
Tasterarm längsv erschieben zu können, wird er durch eine besondere Einrichtung
beim Beginn seiner Längsverschiebung von der Trommel abgehoben und am Ende der Längsbewegung
wieder aufgesetzt.
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Diese Abhebeeinricbtung für den Tastenarm besteht aus einer Schiene
65 (Abb. .I, 17)-deren linkes freies Ende außer Wirkung dicht hinter dein Rücken
des Daumens 2i steht, w:1cher durch die Achse 22 starr mit dein Tastenarm 23 verbunden
ist. Die Schiene (i,5 ist an ihrem rechten Ende auf einer Säule 66 schwenkbar gelagert
und trägt einen längsbeweglichen Schlitten 67, Welcher durch eine Feder 68 (Abo.
i) nach rechts und durch eine Verlängerung 58b des Hebels 58 in der linken Endstelhrng
des Schlittens 3 durch Einwirkung des Anschlages 6o (Abh. 17) nach links geschoben
wird. In seiner rechten Stellung liegt der Schlitten 67 mit einer Rolle 69 auf seiner
Rückseite (Abb. .4) auf einem Gleitring 70 der Maschinenhauptwelle 6 in seiner
linken Stellung auf einer auf der Maschinenbauptwclle 6 sitzenden Unrundscheibe
7i, durch welche der Schlitten 67 und mit ihin die Schiene 65 um die Mittelachse
der Säule 66 geschwenkt wird, sich dabei mit ihrem freien Ende gegen den Rücken
des Daumens 21 legt, denselben zum Ausschwenken bringt und den
auf
gemeinsamer Achse 22 mit dem Daumenliebel 21 durch -Tut und Feder 72 miitgedreht@ii
Tasterarm 23 vom Umfang der Mustertrommel 25 abschwenkt und ihn beim Zurückschwenken
des verlängerten Hebels 58b nach der Umkehr des Geflechtsschlittens 3 wieder aufsetzt.
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Zur Herstellung einfach gemusterter Ringgeflechte können die nachstehend
beschriebenen vereinfachten Schalteinrichtungen dienen.
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Zur Herstellung längsgestreiften Geflechts ,gemäß Abb. 2o dient die
in Abb. 7 dargestellte Einrichtung. Diese besteht aus einer in Höhe der Druckstange
17 gelagerten, um eine senkrechte Achse drehbaren Musterscheibe 73, deren vor und
zurück springender Umfang die Druckstange 17 und damit über den Lenker 12 hinweg
(s. Abb. ii und 5) die Drahtzuführung 7 gemäß dem gewünschten Muster steuert. Die
Bewegung der Musterscheibe erfolgt wieder durch ein mit ihr verbundenes Schaltrad
28 und durch die weiter oben beschriebenen Teile 29 bis 49.
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Zur Herstellung quergestreiften Ringgeflechts gemäßAbb.21 könnte eine
Einrichtung nach Abb. 8 dienen. Sie besteht aus einer Musterscheibe 74. welche jeweils
in der Endstellung des Schlittens 3 durch dessen in Abb. 8 durch Pfeile angedeutete
Anschläge 59 lind 6o (s. A:bb.4) und durch den an seinem langen freien Ende jetzt
mit einer federnden Klinke 75 versehenen, unter Wirkung der Feder 77 zurückgezogenen
doppelarmigen Hebel 58 schrittweise weitergedreht wird.
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Eine Einrichtung zur Herstellung schräg--,-streiften Geflechts gemäß
Abb.22 zeigt Abb. g. Sie besteht im wesentlichen aus der in Abb. 7 dargestellten,
zur Herstellung längs-,gestreiften Geflechts dienenden Einrichtung und besitzt nur
eine besondere Vorrichtung, urn die seitliche Folge der Geflechtsfärbung von Ringreihe
zu Ringreihe um eine oder mehrere Ringbreiten zu versetzen. Diese Versetzungsvorrichtung
besteht aus einem Sperr-1>all:e.n 77, welcher über dem von der Musterscheibe 78
abstehenden Schaltrad 28 auf einem Bolzen 78 (s. -IM. 12) waagebalkenartig
und u111 einen Stift 78a auf dem Bolzen 7 8 schwenkbar gelagert ist, wobei dessen
Schenkel 77a mit seiner entsprechend abrieschrägten Endfläche bis zum äußersten
Umfang des Schaltrades 28 vortritt und dadurch der betreffenden Klinke 29a der Ankerdoppelklinke
29 den Eingriff in das Schaltrad 28 verwehrt. In der Sperrlage wird der Sperrbalken
77 durch eine Druckfeder 79 gehalten, die auf einer Säule 8o mittels Griff 81 schwenkbar
ist und sich je nach ihrer Einstellung, die vor Beginn der Herstellung einer neuen
Ringreihe von Hand erfolgt, auf die Oberfläche des einen oder anderen Sperrbalkenschenkels
77a, 77b legt und den betreffenden Schenkel, beispielsweise 77a,-herabdrückt und
zugleich in seiner vorgeso-awenkten Stellung hält. Unterhalb des Sperrbalkens 77
und seiner Lagerung 78 ist _i' dem Schaltrad 28 und um dessen Achse eine winkelförmig
gestaltete Platte 82 schwenkbar, welche an ihren äußersten Enden mit Zahnfortsätzen
83 versehen ist, die unterhalb der Sperrflächen des Sperrbalkens 77 angeordnet sind
und über den äußersten Umfang des Schaltrades 28 und über die Sperrfläche des Sperrbalkens
77 hinausragen. Zwei senkrechte Stifte 84 der Platte 82 greifen hinter den Sperrbalken
77. Diese Einrichtung dient dazu, den Sperrbalken 77 sofort nach seiner Wirkung
(der Aussetzung des Farbwecbselis auf einen Ringgldedabstand) aus seiner Sperrstellung
zu bringen. Die in Arbeitsstellung befindliche Klinke 29a, die das Schaltrad 28
schrittweise dreht, wird zwar durch den Sperrbalken 77 am Eingriff mit dem Schaltrad
28 gehindert, kommt aber im Verlauf ihrer Vorbewegung mit dem vorstehenden Zahn
83 der Platte 82 in Eingriff und v erschwenkt sie, wodurch die Platte 82 mittels
ihres hinter den nicht sperrenden Schenkel 77b des Sperrbalkens 77 greifenden senkrechten
Stiftes 84 den sperrenden Schenkel 77a des Sperrbalkens 77 ausschwingt, so daß dessen
Sperrfläche vom Umfang des Schaltrades 28 zurücktritt und damit die schrittweise
Bewegung des Schaltrades 28 und der Musterscheibe 73 für die begonnene Ringgliedreihe
freigibt. Der Schenkel 77b befindet sich dabei nicht im der Sperrlage, da er bei
der Rechtsstellung der Feder 79 die in Abb.12 ersichtliche Stellung einnimmt, in
der die Schaltklinke nicht mit ihr in Berührung kommen kann. -Nach Fertigstellung
der Ringreihe wird die Ankerdoppelklinke 29 durch den Schlitten 3 in der früher
beschriebenen Weise mittels der Teile 34 bis 48 umgaschaltet, so d;aß jetzt ihre
andere: Klinke 29v in Eingriff mit dem Schaltrad 28, aber auch gleichzeitig mit
dem auf dieser Seite vorragenden zweiten Zahn 83 der Platte 82 kommt und diese gleichzeitig
beim ersten Schaltschritt dreht. Dadurch legt sich der andere senkrechte Stift 84
der Platte 82 hinter den Schenkel 77a des Sperrbalkens 77 und schiebt ihn wieder
in die Sperrlage vor. Bei der in Abb. 9 dargestellten Stellung der Teile wird die
Versetzung des Streifenmusters t1111 ein Ringglied jeweils rechts erfolgen, so daß
ein.von oben rechts nach unten links gestreiftes Geflecht gemäß Abb. 22 erzielt
wird. Wird die Feder 79 über den Drehpunkt des Sperrbalkens 77 hinweg auf dessen
linken Schenkel 77b geschwenkt, so wird die Versetzung links erfolgen und dementsprechend
ein von links
oben nach rechts unten gestreiftes Geflecht entstehen.
Werden an den freien Enden der Platte 82 jeweils mehr Zähne 83 nach Art eines Sperrades
vorgesehen und die Stifte 8d. entsprechend zurückgesetzt, so wird der Sperrbalken
77 erst nach entsprechend mehr Vorbewegungen der Ankerklinke 29 außer Sperrstellung
gebracht, der Farbwechsel um entsprechend mehr Ringglieder versetzt und dadurch
die Neigung des Streifenmusters entsprechend verändert.
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Die in Abb. io dargestellte Einrichtung ist zur Herstellung von zickzackgemustertem
Ringgeflecht gemäß Abb.23 bestimmt. Sie besteht aus einer Musterscheibe 85, welche
mittels eines starr mit ihr durch die Sehrauben 86 verbundenen Schaltrades 87 und
der oben bei Abb. 8 beschriebenen Einrichtungen 58 bis 6o und 75 bis 76 jeweils
beim Ringreihenwechsel, also nur in den Endstellungen des Schlittens 3, um einen
Schritt weiter gedreht wird. Diese Musterscheibe tritt mit ihrem Umfang entsprechend
der Höhe des Richtungswechsels des Zickzackmusters vor und zurück und bringt mittels
eines ihren Umfang berührenden, auf dein Griff 81 der Feder 79 befestigten Tasters
88 die unter Wirkung der Feder 79a nach, rechts gezogene Druckfeder 79 über dem
Sperrbalken 77 der tieferliegenden, entsprechend Abb.9 gestaltetem Farbschalteinrichtung
(auf Schaltrad 28 einwirkende Doppelklinken 29a, 29U) abwechselnd rechts und links
vom Drehpunkt des Sperrbalkens ;? in Stellung, wodurch der Sperrbalken 77 zeitweise
rechts und zeitweise links versetzt .und dadurch die Schaltung des Zickzackmusters
bewirkt wird.
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In diesem Falle erfolgt nun, damit in den Zackenstreifen kein Farbwechsel
eintritt, wie am Schluß der Beschreibung näher erläutert ist, die Schwenkbewegung
des Lenkers 12 nicht durch die Schubstange 17 (s. Abb. i i). Dieselbe ist vielmehr
festgestellt. Dafür ist die Feststellung der Tragachse 14. des Lenkers 12 gelöst,
und die Bewegungseinrichtung nach Abb. 9 wirkt auf die Achse 1:1 und verstellt nun
diese seitlich. Damit schwenkt der Lenker 12 jetzt um den festen Stützpunkt am linken
Ende der jetzt festgestellten Druckstange 17 (s. Abb. i i) .
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Ein weiteres Geflechtsmuster kann dadurch erzeugt werden, daß gleichzeitig
mit der Richtungsänderung des Zickzackmusters auch dlie Farbenfolge gewechselt wird.
Dadurch würde ein Muster entstehen, das aus waagerechten Reihen von gegeneinander
bezüglich der Farbe versetzten, abwechselnd nach rechts und nach links liegenden
Rhomben besteht, wie Abb. 24. zeigt. Zum Zwecke dieser gleichzeitigen Farbversetzung
bei der Richtungsünderungdes Zickzack musters ist in die zu dem letzteren Zwecke
geschaffene Einrichtung gemäß Abb. 9, io und r i zwischen der Musterscheibe 85 und
deren Schaltrad 87 eine weitere Musterscheibe 89 (Abt. 12) befestigt. «-elche nach
Fertigstellung einer Rlio,nbenreihe in Übereinstimmung mit der Umschaltung der Schrägversetzungseinrichtung
jetzt wieder die Schubstange 17 hin und her bewegt und dadurch gleichzeitig den
Farbdraht wechselt. In der einen, der zurückgezogenen Stellung der Schubstange 17
(Abt. i i) würde also der Lenker 12 nur von der gelösten, unter Wirkung der Musterscheibe
73 längsbewegten Tragachse 14 bewegt und der Steuerhebel i i der Drahtzuführung
7, in Abb. i i und 1:2 angedeutet durch seine Mitte 9o, z. B. nur von dessen mittleren
und linken Öffnung beeinflußt. Ist nun der mittlere Draht der Drahtzuführung rot,
der obere und untere weiß, so würde das Muster in der Breite unter Berücksichtigung
der Stellung Abb. i i. mit Weiß beginnend, zwischen Weiß und Rot wechselnd. Bei
der Änderung der Versetzungsrichtung und in der Endstellung des Geflechtsschlittens,
also beim Rdngreihenwechse.l, wird der Lenker 12 durch den in diesem Augenblick
hervortretenden Umfang der Musterscheibe 89 unter Vermittlung der Schubstange 17
um eine Öffnung 2o nach links geschwenkt (Abb. i2), so daß der Steuerhebel ii (9o,
Äbb. i i und 12) jetzt zuerst in die mittlere, auf der Drahtzuführung dem roten
Draht entsprechenden Öffnung eingelenkt wird und jerzt das Muster, mit Rot beginnend,
durch die gleichgebliebene Längsbewegung der Tragachse, welche den Lenker jetzt
zwischen seiner mittleren und rechten Einlenköffnung schwenken läßt, zwischen Rot
und Weiß wechselt.