DE508680C - Zweiteiliger zusammenschraubbarer Blechendverschluss fuer elektrische Leitungen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM !.OKTOBER 1930

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Vr 508680 KLASSE 21 c GRUPPE

Paul Jordan in Berlin-Steglitz

Bei den bekannten einteiligen Zylinder-Blechendverschlüssen mit losem, aufgestecktem Isolierdeckel sollen im Innern keine Klemmverbindungen vorgenommen werden, da die Endverschlüsse gegen eindringende Feuchtigkeit nicht geschützt sind. Deshalb müssen teuerere und in den Ausmaßen größere gußeiserne Endverschlüsse oder entsprechende Zusatzapparate verwendet werden, oder man

ίο muß die Klemmen vollständig vergießen, um sie vor dem Eindringen von Feuchtigkeit zu schützen. Geschieht aber letzteres, so können im Innern auftretende Störungen nur durch großen Zeitaufwand und meistens nur durch Auswechseln gegen einen neuen Endverschluß festgestellt und behoben werden. Auch ist die Montage bei einteiligen Endverschlüssen sehr umständlich und zeitraubend.

Die Erfindung hilft diesen Übelständen dadurch ab, daß. der zylindrische Blechendverschluß zweiteilig hergestellt wird und Ober- und Unterteil mit eingedrücktem oder eingeschnittenem Gewinde versehen sind, so daß beide Teile durch Verschraubung miteinander dicht verbunden werden können. Im Innern des so gebildeten zylindrischen Raumes befindet sich ein Klemmenträger aus Isolierstoff, der die Verbindungsklemmen aufnimmt. Vergössen wird nur der untere Teil, der die Klemme nicht enthält.

In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Fig. 1 zeigt den Blechendverschluß im Längsschnitt. Fig. 2 und 3 sind Ansichten des oberen und des unteren Teils, Fig. 2 in einer etwas anderen Ausführungsform wie Fig. 1, und Fig. 4 und 5 stellen den Klemmenträger dar, Fig. 4 in Seitenansicht, Fig. 5 in Oberansicht.

Der Blechendverschluß nach der Erfindung ist aus dem Unterteil α und dem Oberteil b zusammengesetzt; beide sind glockenförmige Blechkörper. Im Oberteil befindet sich der aus Porzellan, Preßisolierstoff ο. dgl. bestehende Klemmenträger c, der sich auf eine Sicke g des unteren Teiles α stützt. Der Oberteil ist mit einem eingeschnittenen oder gedrückten Bolzengewinde e versehen. Der Unterteil hat ein entsprechendes Muttergewinde /. Die Abmessungen sind so gewählt, daß, wenn der Oberteil auf den Unterteil aufgeschraubt ist, die Verbindung jibsolut fest „und dicht ist. In dieser Stellung legt sich der Oberteil mit einem Absatz η auf das obere Ende des Klemmenträgers c auf, der seinerseits, wie schon bemerkt, auf die Sicke g des Unterteils sich stützt, so daß die Lage der Teile zueinander gesichert ist.

Am oberen Ende des Oberteils b ist eine Bohrung vorgesehen, in die ein die anzuschließenden Leitungen enthaltendes Rohr (Fig. 1) oder ein Stopfbuchsenanschluß (Fig. 2) eingesetzt werden kann. Rohr oder Stopfbuchse werden in der Öffnung durch eine Mutter I₁ befestigt. Durch Zwischenlegung einer Dichtungsscheibe m zwischen dem Teil b und

einer Mutter I (Fig. i) oder zwischen dem Oberteil und dem Druckstopfen I₂ (Fig. 2) kann ohne weiteres ein feuchtigkeitsdichter Abschluß erzielt werden.

Der Klemmenträger c ist mit Bohrungen ο zur Aufnahme der Leitungsadern versehen. Diese Bohrungen stehen durch Schlitze ρ mit einem seitlichen Ausschnitt k in Verbindung, so daß die lose im Klemmenträger befindlichen Verbindungsklemmen h durch diesen Ausschnitt und die Schlitze hindurch erreicht und festgezogen werden können. Im Unterteil ist ein entsprechender Ausschnitt d (Fig. 3) vorgesehen.

Die Herstellung der Verbindung geschieht folgendermaßen: Zunächst wird der Unterteil auf das Einführungskabel aufgesteckt und in bekannter Weise mit letzterem abgedichtet, dann wird der Klemmenträger über die blank gemachten Enden der Leitungsadern geschoben, die Verbindungslclemmen werden festgezogen, der Oberteil auf den Unterteil aufgeschraubt und der Rohr- oder Stopfbuchsenanschluß mittels der Muttern / oder U festgeschraubt, worauf mit Hilfe von zwei Nasen Tt₁ und n₂ der Endverschluß plombiert werden kann. Soll der Verschluß geöffnet werden, so löst man zunächst die Mutter / oder den Druckstopfen I₂ und schraubt sie hoch, worauf der Oberteil vom Unterteil nach oben abgeschraubt werden kann. Dadurch wird der Ausschnitt d am oberen Rand des Unterteiles freigelegt, durch den hindurch man mit einem Schraubenzieher die Kleminschrauben erreichen und lösen kann.

Im Unterteil des Klemmenträgers ist eine Aussparung i vorgesehen, die zum Ausgießen des Unterteils bei Einführung von Erdkabeln mit Füllmasse dient.

Der nach der Erfindung ausgeführte Zy-Hnder-Blechendverschluß beseitigt, wie ersichtlich, die eingangs erwähnten Nachteile. Der Verschluß kann jederzeit nachgesehen oder ausgebessert werden, so daß der Verwendung auch in feuchten Räumen nichts im Wege steht. Die Herstellung und Lösung der Verbindungen geht einfach und rasch vor sich, die Kontrolle ist auch bei eingeschaltetem Stromkreis möglich. Die Verwendungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig. Beispielsweise kann man bei Verwendung in trockenen Räumen den Endverschluß in die umgekehrte Lage wie dargesteUt, also um i8o° gedreht, benutzen und Isolierrohr nach oben abführen, während Stahlpanzerrohr und kabelähnliche Leitungen von unten zugeführt werden.

Die Befestigung der Endverschlüsse geschieht mittels einer Befestigungsschelle in bekannter Weise.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Zweiteiliger zusammenschraubbarer Blechendverschluß für elektrische Leitungen mit innenliegendem Isolierklemmstück, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmstück (c) im Oberteil (b) so angeordnet ist, daß die Klemmen und Klemmschrauben nach Abschrauben dieses Teiles durch einen alsdann frei werdenden Ausschnitt (d) in der Wandung des unteren Teiles («) und einen Ausschnitt (k) des Klemmstückes selbst hindurch zum Festziehen oder Lösen erreichbar werden, während der zur Einführung des Kabels oder Rohrdrahtes dienende untere Teil (a) eine Kammer bildet, die mit Isoliermasse ausgegossen werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen