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Verfahren zum Herstellen von Brenngasen Die Erfindung bezieht sich
auf die Herstellung von Wassergas in den üblichen Anlagen, die in der Hauptsache
aus dem Gaserzeuger und zwei anschließenden, gewöhnlich zur Karburierung dienenden
Wärmespeicherkammern bestehen, und hat zum Zweck, die bei der Herstellung des Gases
sich ergebende Wärme, die in den einzelnen Abschnitten der Gesamtapparatur sich
aufspeichert, für die Gaserzeugung weitgehend nutzbar zu machen.
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Gemäß der Erfindung ist das Verfahren zur Herstellung von Brenngasen
durch abwechselndes Blasen von Luft und Dampf durch den Gaserzeuger, Karburator
und LTberhitzer gekennzeichnet durch eine zusätzliche Arbeitsstufe, bei welcher
(las Luftblasen in umgekehrter Richtung erfolgt, wobei die Luft angefeuchtet wird.
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Das Anfeuchten kann beispielsweise unter Zusatz von Wasserdampf erfolgen.
Das beim zusätzlichen Luftblasen erzeugte Gas kann als K utzgas abgeleitet werden.
Auch kann die Befeuchtung durch heißes Wasser, beispielsweise durch dasjenige ausgeführt
-%verden, welches aus dem Teerschlamm.wasserverschluß überläuft.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform einer für die Durchführung
des Verfahrens brauchbaren Apparatur beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist ein Grundriß der wichtigsten Einzelteile der Wassergasanlage.
Frg. 2 ist eine Seitenansicht derselben Anlage.
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Es bedeuten i den Generator, 2 den Karburator und 3 den Überhitzer
einer üblichen Wassergasanlage. Diese Teile stehen miteinander und mit dem Teerschlammwasserverschluß
.4 in der üblichen Weise in Verbindung.
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Das Aufwärtsblasen erfolgt in der üblichen Weise vom unteren Teil
des Generators i. Die Gasströmung geht dann aufwärts durch die Brennstoffschicht
zum oberen Teil des Karburators 2, fällt in diesem herab, geht aufwärts durch den
Überhitzer 3 und durch das Schornsteinventil 8 ins Freie. Bei der Beendigung des
Blasens in der vorbeschriebenen Weise pflegte man bisher Wasserdampf in der üblichen
Weise in den unteren oder oberen Teil des Generators einzuleiten, je nachdem Aufwärtsgang
oder Abwirtsgang in Betracht kam.
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Gemäß der Erfindung und um die in der Apparatur durch (las übliche
Vorwärtsblasen, wie beschrieben, in den Karburierkammern gespeicherte Wärme zu verwenden
und teilweise in die Brennstoffschicht des Gaserzeugers zurückzuführen, wird ein
umgekehrtes Blasen mit angefeuchteter Luft benutzt. Dieses umgekehrte Blasen wird
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung unmittelbar nach Beendigung des beschriebenen
Vorwärtsblasens und vor dem üblichen Gasen durchgeführt. Gemäß einer anderen AusfÜhrungsform
der
Erfindung wird das umgekehrte Blasen mit feuchter Luft benutzt, um Wärme aus den
Speicherkammern bei der Beendigung des üblichen Aufwärts- oder Abwärtsgasens mit
Dampfeinleitung vor dem gewöhnlichen Vorwärtsblasen zurückzuführen. Wenn das umgekehrte
Blasen mit feuchter Luft am Ende der üblichen Vorwärtsblasperiode und vor dem Beginn
des üblichen Aufwärts- oder Abwärtsgasens mit Dampfeinleitung benutzt wird, ist
die Arbeitsweise wie folgt: Das Generatorgasventil 27 ist geschlossen. Das
Karburatorblasventil 4.o ist geschlossen. Das Schornsteinventil ö des überhitzers
und das Schornsteinventil 2o des Karburators sind geschlossen, und das Luftblasgasventil
29 in der Rohrleitung a3 ist geöffnet. Das Uinkehrblasventi137 wird geö:tnet, und
der Wind wird in den Verdampfer 33 geleitet, wo er erhitzt und befeuchtet wird.
Der Wind geht dann abwärts durch den Überhitzer 3, aufwärts durch den Karburator
a, abwärts durch die Brennstoffschicht in den Generator, schließlich als Mischung
von Luftgas und anderem Gas oder Erzeugergas in den Teerschlammwasserverschluß 4.
Während des Durchgangs durch den Überhitzer und den Karburator nimmt der erhitzte
Wind weitere Wärme aus diesen auf und führt sie zum Generator. Der vorbeschriebene
Durchgang des erhitzten Umkehrwindes dient auch dazu, irgendwelche kohlenstoffhaltigen
Rückstände in dem Gitterwerk des tberhitzers und des Karburators auszubrennen und
damit zu entfernen, und weiter dazu, etwaige Brennstoffrückstände, die während des
obenerwä hnten vorhergehenden Vorwärtsblasens in den Karburator gelangt waren, zu
verbrennen.
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Gleichzeitig mit der beschriebenen Umkehrluftströmung durch den Apparat
kann Dampf selbsttätig zum oberen Teil des Gene-` rators bei 49 eingeleitet werden.
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Die Anordnung des üblichen Heizventils ist für die Erfindung nicht
wesentlich. Es kann aber der übliche Mechanismus zum Steuern eines solchen Ventils
benutzt werden, um den Wasserdampf zu dem oberen Teil des Generators zutreten zu
lassen, wobei der Dampf dazu dient, den oberen Teil des Generators, die Generator-Karburator-Leitungen,
den Karburator und den Überhitzer von allen zurückgebliebenen Gasen zu reinigen,
worauf das Gemisch gleichzeitig mit dem erhitzten Umkehrwind abwärts durch die Brennstoffschicht
des Generators zieht, um mit dem hier neu gebildeten Gas Tiber den Teerschlammverschluß
.a. weiterzuziehen. Der Durchgang des üblichen Vorwärtswindes vor dem Umkehrwind
wird vorzugsweise selbsttätig von der in der Zeichnung nicht dargestellten Zentralkraftstation
aus gesteuert, und bei der Beendigung dieses Vorpanges wird das selbsttätige Arbeiten
des Hauptdampfzuführventils46 zu einer Zeit in Gang gesetzt, wo der Steuermechanismus
für das Heizventil 15 auch selbsttätig in Gang gesetzt wird, wodurch Wasserdampf
zum oberen Teil des Generators bei 49 zugeleitet wird. Die selbsttätige Steuerung
des Apparates von der Zentralstation aus wird an dieser Stelle angehalten, und die
Umkehrwindströmung wird in der oben beschriebenen Weise weiter betrieben.
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Bei der Beendigung des Umkehrluftblasens wird die Dampfströmung umgekehrt
uni tritt nun zu dem unteren Teil des Generators bei 51. Der Apparat ist nun bereit
für das gewöhnliche Aufwärtsgasen mit Dampfeinleitung, und die selbsttätige Steuerung
des Apparates wird wieder in Tätigkeit gesetzt. Die Einzelteile :des Apparates sind
durch die Umkehrströmung von allem rückständigen Gas und kohlenstoffhaltiger Substanz
gründlich gereinigt und ermöglichen nun eine Gasmachperiode unter Wasserdampfzusatz
von ungewöhnlich langer Dauer und die Anreicherung der Gase in dem Karburator mit
bestem wärmewirtschaftlichen Effekt.
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Dadurch, daß man die Umkehrluftströmung zuerst durch den Verdampfer
33 hindurchgehen läßt, wird der Wind veranlaßt, Feuchtigkeit aus dem überschüssigen
heißenWasser aufzunehmen, das in den Verdampfer aus dem Teerschlammwasserverschluß
.a. überläuft. Durch dieses Beladen der Luft mit einem hohen Gehalt an Feuchtigkeit
oder Wasserdampf wird die Umkehrströmung in den Stand gesetzt, Wärme viel schneller
aufzunehmen, als trockene Luft dies vermag, und die Zeit, welche für das Umkehrblasen
erforderlich ist, wird dadurch erheblich abgekürzt. Der Durchgang der befeuchteten
Umkehrluftströmung durch den Apparat und zurück zu dein Teerschlammwasserverschluß
und Behälter bewirkt, daß das entstehende Gas reicher wird, weil der mitgeführte
Wasserdampf sich zu Wasserstoff und Kohlenoxvd umsetzt. Weil eine längere Zeit für
dieses Luftblasen erforderlich ist, wird der Prozentsatz an armem Gas im Verhältnis
zu dein des reichen Gases, das sieh aus dein Gasmachen ergibt, herabgesetzt.
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Falls gewünscht, können die Produkte des Umkehrluftblasens in die
Atmosphäre abgeführt werden, anstatt daß sie zum Teerschlammwasserverschluß in der
oben beschriebenen Weise gehen.
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Die beschriebene Umkehrluftströmung kann in dem Karburator gleichzeitig
mit ihrem Eintritt in den Überhitzer oder unabhängig davon geschehen, und die Umkehr-
Luftströmung
kann zu dem unteren Teil des Karburators gleichzeitig mit ihrem Eintritt zu dem
oberen Teil des Überhitzers gelangen, in welchem Falle trockene oder befeuchtete
Luft abwärts aus dem Verdampfer 33 zum unteren Teil des Karburators geleitet wird.
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Es ist ersichtlich, daß der Generator, der Karburator, der überhitzer
und der Teerchlammwasserverschluß miteinander in der s s
üblichen Weise verbunden
sind, wie sie bei den normalen Wassergasapparaten benutzt wird, mit der Ausnahme,
daß die Ausschaltung des Heizventils 15 eine sehr stark vereinfachte Verbindung
zwischen dem Generator und dem Karburator ergibt.
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Ein vorzugsweise benutzter Arbeitskreislauf besteht in einem Aufwärtsblasen
von Luft durch den Generator, Abwärtsgang durch den Karburator und Aufwärtsgang
durch den L'berhitzer und Austritt durch den Schornstein. Darauf folgt ein Umkehrblasen
von Luft abwärts durch den überhitzer, aufwärts durch den Karburator und abwärts
durch den Generator, zu dem Eintritt des Teerschlaininwasserverschlusses. Jetzt
folgt ein Aufwärtsgasen mit Aufwärtsdampfströmung durch den Generator, abwärts durch
rlen Karburator, aufwärts durch den Überliitzer und in den Teerschlammwasserverschluß.
Während dieses Aufwärtsga,sens wird C>l zu dein oberen Teil des Karburators zugelassen
und strömt mit dem Gas und unzersetztein Dampf zu dem Teerschlammwasserverschluß.
Auf diesen Aufwärtsgang folgt ein Abwär tsgang, bei dem Dampf zum oberen Teil des
Generators zugelassen wird und abwärts durch den Generator zum Teerschlammwasserverschluß
geht. Kein 01 wird während dieser Periode zugesetzt. Hierauf folgt ein kurzer
Aufwärtsgang ebenso wie der vorherige Aufwärtsgang, aber ohne ö1. Damit ist der
Arbeitskreislauf geschlossen, und der nächste Kreislauf beginnt von neuem mit Aufwärtsblasen.