DE152840C - - Google Patents
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Classifications
-
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- C10J3/00—Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels
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Description
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KAISERLICHES
PATENTAMT
Bei dem Dellwik-Verfahren wird bekanntlich darauf hingearbeitet, daß die Verbrennungsgase während der Aufblaseperioden stets viel
mehr Kohlensäure als Kohlenoxyd enthalten. Die Ausbeute an Wassergas wird dadurch
gegenüber den früheren Verfahren wesentlich erhöht.
Erfordernis für einen guten Wirkungsgrad bei diesem Prozeß ist, daß die Pressung der
ίο eingeblasenen Luft in einem bestimmten, möglichst
konstant bleibenden Verhältnis zur Schichthöhe der Kohle steht. Dies hat Dellwik
schon erkannt. In seiner Patentschrift spricht er sich folgendermaßen darüber aus:
»Der nach folgendem Verfahren angestrebte Zweck wird nun dadurch erreicht, daß man
das Verhältnis zwischen der Höhe der Kohlen-(bezw. Koks-) Schicht und der einzublasenden
Luftmenge so reguliert, daß während der ganzen Dauer der Aufblaseperiode innerhalb
der Brennstoff schicht eine möglichst vollkommene Verbrennung der Kohle zu Kohlensäure
stattfindet.«
Weiter heißt es noch:
»Je nachdem man nun eine höhere oder niedrigere Schichtung des Brennmateriales anwenden
will, wird man die Luftmenge (durch erhöhten Druck) vergrößern oder verkleinern müssen, damit eine vollkommene Verbrennung
zu Kohlensäure während der Aufblaseperioden erreicht wird. Man kann also ebensowohl die
Schichthöhe nach einem gegebenen Winddruck als auch umgekehrt den Winddruck nach einer
gegebenen Schichthöhe regulieren; in allen Fällen aber wird man auf Grund des Experimentes
zu konstanten Verhältnissen gelangen, welche bei dem gegebenen Winddruck eine bestimmte Schichthöhe beizubehalten erfordern.«
Dellwik hat auch erkannt und ausgesprechen,
daß vorteilhaft ein Apparat verwendet wird, bei welchem die Höhe der S.ehüttung konstant bleibt, und gibt verschiedene derartige
Bauarten an. Bei allen wird die Luft durch die ganze Höhe des Gaserzeugers geleitet. Die
Aufschüttungen erfolgen aber vom oberen Teil des Generators aus, und es macht sich hierbei
der Übelstand bemerkbar, daß eine konstante Schichthöhe nicht mit solcher Genauigkeit eingehalten
wird, wie es wünschenswert und für den besten Erfolg erforderlich ist. Von wesentlicher Bedeutung ist hierbei noch, daß
sich das Verbrennungsgut bei der großen Schichthöhe verschieden senkt und staut und
so auch bei Verwendung ein und desselben Brennstoffes der durchgeblasenen Luft keinen
ganz konstanten, sondern einen periodisch etwas schwankenden Widerstand darbietet.
Diese Nachteile zu vermeiden, d. h. eine ganz konstante Schichthöhe zu schaffen, ist
Gegenstand vorliegender Erfindung. Außerdem wird noch eine Reihe anderer, später zu
beschreibender Vorteile erreicht.
Die Erfindung besteht darin, daß man zu diesem bekannten Dellwik-Verfahren Gaserzeuger
verwendet, bei denen die Luft und der Dampf durch- Seitenwandungen sowohl
eingeführt als abgeführt werden. Die Bauart
Lagerexemplay
. solcher Gaserzeuger wurde bisher beiläufig bei der Herstellung von Generatorgas und von
Wasserglas nach dem alten Verfahren (Blasen auf Kohlenoxyd) beschrieben, ohne daß dabei
aber die oben gekennzeichnete Absicht zutage getreten und ausgesprochen wurde. Dies ist
ja auch selbstverständlich in Anbetracht dessen, daß die Schaffung einer solchen konstanten
Schichthöhe bei diesen Verfahren lange
ίο nicht in dem Maße auf den Wirkungsgrad der
Gaserzeuger einen Einfluß ausübte, wie dies beim Dellwik-Verfahren der Fall ist. Bei
der Herstellung von Generatorgas und von Wassergas mit Blasen auf Kohlenoxyd wurde
demnach auch im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung eine besondere neue technische Wirkung·
bezüglich der Gaserzeugung nicht erzielt ; man verwendete diese Bauart (zumal bei
Wassergasherstellung) vielmehr nur aus anderen (baulichen oder wirtschaftlichen) Gründen,
z. B. dann, wenn man an den Generator unmittelbar einen Regenerator anschloß.
Auf der Zeichnung sind einige Schnitte durch schematisch dargestellte Gaserzeuger,
wie sie bei dem neuen Verfahren Verwendung finden können, zur Anschauung gebracht.
Fig. ι zeigt z. B. einen Gaserzeuger, der sich für einen unabhängigen Betrieb mit verschiedenen
Düsenreihen, einen »mehrstufigen Betrieb« eignet.
Es ragen bei dieser Bauart verschiedene Rohre in die Kammern α und b hinein und
jedes mündet in einen besonderen abgeschlossenen Behälter vor seiner entsprechenden
Düsenreihe. Der senkrechte, stark ausgezogene Pfeil gibt die Abbrandrichtung (Füllrichtung)
an, die wagerechten Pfeile die A¥ind- bezw. Dampf richtung (Schichtrichtung)
.
Fig. 2 ist ein Grundriß dazu, der natürlich auch viereckig, dreieckig oder sonst beliebig
vieleckig gestaltet sein kann.
Fig. 3 zeigt den Grundriß eines viereckigen Gaserzeugers, bei welchem keine besonderen
Kammern an die Seitenwandungen angebaut sind, sondern wo absperrbare Rohre in der Anzahl
der Düsenreihenzahl an den Außenwänden entlang geführt sind. Während bei der vorigen Bauart die Einrichtung" so getroffen
war, daß Dampf und Wind, falls sie nacheinander durchgeblasen werden, in paralleler
Richtung durchstreichen, stehen ihre Richtungen hier, wie die Pfeile andeuten, senkrecht
zueinander, was besondere Vorteile gewährt, wie später noch auseinandergesetzt werden
soll.
Fig. 4 zeigt eine ähnliche Bauart mit vorgebauten Kammern. Die gegenüberstehenden
Düsen c, d werden auch bei den übrigen Bauarten vorteilhaft, wie hier gezeichnet ist,
gegeneinander versetzt.
Fig. 5 endlich zeigt die Art und Weise, wie bisher beim Dellwik-Verfahren gearbeitet
wurde.
Statt der Düsenreihen können bei den obigen Gaserzeugern natürlich auch seitliche Roste
angewendet werden.
Wie ersichtlich, wird die Luft und auch der Dampf durch Seitenwandungen zugeführt und
durch gegenüberliegende Seitenwandungen abgeführt. Hierdurch ist eine gleichbleibende
Schichthöhe gegeben, so daß sich für das Dellwik-Verfahren nach den obigen Angaben
stets der günstigste Wirkungsgrad erreichen läßt. Man braucht nur die richtige Luft- und Dampfpressung für einen bestimmten
Brennstoff einmal auszuprobieren und kann sie dann ständig beibehalten. Dadurch wird man von der Arbeitsweise des Arbeiters,
der früher die Luft- bezw. Dampfpressung stets beobachten und entsprechend verschiedener Schichthöhe nachregeln mußte,
vollkommen unabhängig.
:Die Art und Weise der Luft- bezw. Dampfzuführung kann in verschiedener Weise erfolgen:
Wind und Dampf in derselben, in entgegengesetzter Richtung, oder auch winklig zu einander.
Die Vorteile, welche gegenüber den bisherigen , zum Dellwik-Verfahren verwendeten
Gaserzeugern durch Anwendung dieser seitlichen Zuführung tmd Abführung entstehen,
sind außer dem oben angegebenen, welcher auf der stets gleichbleibenden Schichthöhe
beruht, noch folgende :
Durch Anbringen einer größeren Anzahl von Düsen in der Richtung der Füllhöhe, die
jederzeit leicht zu öffnen und zu schließen sind (mehrstufige Gaserzeuger), können einerseits
auf kleiner Grundfläche Gaserzeuger von großer Leistungsfähigkeit untergebracht werden,
andererseits kann aber auch innerhalb sehr weiter Grenzen die Leistungsfähigkeit eines,
einzelnen Gaserzeugers gesteigert oder vermindert werden, ohne daß man durch Überlastung
oder Unterbelastung eine Verringerung des Wirkungsgrades hervorrufen müßte oder gar in Zeiten geringen Verbrauches den Gaserzeuger
für einige Zeit ganz stillegen müßte.
Der Gaserzeuger besitzt also große Betriebssicherheit und gestattet, in der einfachsten
Weise selbst großen Verbrauchschwankungen zu folgen bei Vermeidung von Verlustquellen,
die sich aus dem bisherigen Betrieb ergaben.
Da die Füllhöhe des Vergasungsgutes beliebig groß gewählt werden kann, so kann dem
Gaserzeuger ein großer Fassüngsraum gegeben werden. Hierdurch wird aber das häufige
Auffüllen, wie dies heute notwendig ist, überflüssig, und damit verschwindet eine weitere
Ursache, die im heutigen Betrieb zu großen Wärmeverlusten Veranlassung war; außerdem
wird der Betrieb weniger häufig unterbrochen, so daß die stündliche Ausbeute gegen früher
gesteigert erscheint.
Da sich ferner jetzt sehr einfache Füllvorrichtungen anbringen lassen, so wird die Arbeit
am Gaserzeuger sehr vermindert.
Dadurch, daß man jetzt die Füllhöhe des Vergasungsgutes beliebig groß wählen kann,
ist man nun auch in der Lage, den glühenden
ίο Koks sofort aus den Retorten einer Kohlenleuchtgasanlage
in den Gaserzeuger gelangen zu lassen, was besonders bei Öfen mit schräg liegenden Retorten in der bequemsten A¥eise
erfolgen kann. Es lassen sich dabei diese Gaserzeuger in der bequemsten W'eise so mit den
Kohlenleuchtgäsöfen verbinden, daß sowohl die Abhitze unter die Retorten, wie das erzielte
Gas durch die Retorten geleitet werden kann.
Ebenso einfach läßt sich die Wärme der abziehenden Verbrennungsgase für die Dampfbildung
verwerten.
Dadurch, daß Abhitze und Gas in seitlicher Richtung abziehen, werden Funken- und Flugaschefänger
besonderer Bauart überflüssig.
Indem das Vergasungsgut allmählich an den Düsen vorüberwandert, also vor ihnen in steter
Bewegung ist, bietet es Wind und Dampf eine gute Angriffsfläche und wird infolgedessen
nach Möglichkeit ausgenutzt.
Aus demselben Grunde werden die Düsen wenig durch Verschlackung zu leiden haben,
da nur die in der Nähe der Gaserzeugerwände gebildete Schlacke sich an ihnen ansetzen wird,
während sich alle übrigen, nicht vergasbaren Rückstände am Ende des · Gaserzeugers ansammeln
und dort leicht entfernt werden können.
Es werden also einerseits die Schlackenzeiten kurz ausfallen, die Arbeit des Schlackens
wird gering sein, andererseits wird aber, und dies ist sehr wichtig, der Gaserzeuger stets
ohne Störung und mit gutem Erfolge arbeiten.
Die Ansammlung der Hauptmasse der
. Schlacke kann immer an ein.er Stelle erfolgen, die außerhalb der eigentlichen Betriebszone
liegt, während das Reinigen der seitlichen Düsen innerhalb größerer Zeiträume entweder
unter Zuhilfenahme der üblichen Absteckstäbe oder nach Abstellen des Gaserzeugers erfolgt.
Die Entnahme der sich am Boden ansammelnden Schlacke ist für die Bedienung viel bequemer
geworden, da sie nun nicht mehr in der Betriebszone, d. i. der heißesten Zone erfolgt,
sondern an einer Stelle, die bereits eine wesentlich niedrigere Temperatur besitzt. Die
in den meisten Fällen notwendigen Absteckstäbe werden nicht so rasch glühend, sich
durchbiegen und verbrennen, denn sie werden jetzt nicht mehr über der heißesten Zone eingelegt,
sondern unter derselben.
Dadurch, daß der Gaserzeuger, zum Schlacken und Aufgeben des Gutes nicht so
oft geöffnet zu werden braucht, dasselbe vielmehr in größeren Zeiträumen und in größerer
Menge aufgegeben und demnach immer von oben herab allmählich angewärmt wird, behält
der Gaserzeuger eine gleichmäßige Temperatur, so daß eine große Haltbarkeit zu erwarten
steht und die Ausbesserungskosten dementsprechend gering ausfallen werden.
Bei Gaserzeugern, die mit kaltem Koks aufgefüllt und betrieben werden, kann die Wärme
der Abhitze und des Gases mit zur Vorwärmung des Vergasungsgutes, das ja, hoch aufgeschüttet, längere Zeit im Gaserzeuger
liegt, verwendet werden.
Da die Richtung des Dampfes bezw. Windes verschieden von der Abbrandrichtung ist, sind
die Einrichtungen und die Arbeiten für die Gutzuführung von den Einrichtungen und
Arbeiten für den eigentlichen Betrieb der Gaserzeuger, dem Blasen und Gasen, nicht mehr
in dem Maße wie früher voneinander abhängig, so daß beide Funktionen, jede nach verschiedenen
Richtungen, sich frei entwickeln können.
Durch Vorbau von Gaserzeugerkammern vor den eigentlichen Gaserzeuger läßt sich ein
großer . Teil der in den Abgasen und im erzielten Gase enthaltenen Wärme wieder gewinnen; diese Vorkammern ersetzen dann
gleichzeitig die Funken- und Aschenfänger.
Im Falle des Betriebes nach Fig. 3 und 4, wo Wind- und Dampfrichtung einen Winkel
bilden, ergeben sich noch andere besondere Vorteile. Es zeigt sich nämlich, wenn Wind
durch den Gaserzeuger geblasen wird, daß die Schichten unmittelbar an den Düsen die
heißeste Temperatur haben, also auch für die Gaserzeugung am günstigsten sind; macht man
den Ofen in der Windrichtung nun genügend schmal, so wird die Temperatur, in der ganzen
Breite eine gleichmäßig hohe werden. Was man durch diese Verschmälerung an Flächeninhalt
des Querschnittes verlieren würde, gewinnt man wieder durch Verlängerung in Richtung des durchströmenden Dampfes. Die
gesamte Betriebsarbeit spielt sich hier also nach drei Achsen ab, welche Winkel miteinander
bilden: die Richtung des Abbrandes der Gase bildet die eine, die Blasrichtung (Riehtung
des durchtretenden Windes) die zweite und die Gasrichtung (Richtung des Dampfes)
die dritte Achse.
Durch Anwendung dieser Gaserzeuger für das Dellwik- Verfahren ergibt sich aber
außerdem noch der ganz besondere Vorteil, daß ein überaus reines Gas erhalten werden
kann. Man kann z. B. den Wind durch eine größere Anzahl übereinander liegender Düsenreihen
zuführen als den Dampf, d. h. man bläst in größerer Höhe und gast in geringerer.
Damit ist aber, da der Dampf durch eine
ganz gleichmäßig erhitzte Schicht tritt, die Herstellung eines sehr reinen Gases gewährleistet.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Wassergas bei Prozessen, bei denen in der Blasperiode auf Kohlensäure geblasen wird (Dell wik-Verfahren), dadurch gekennzeichnet, daß die Zu- und Abführung der Luft bezw. der Luft und des Dampfes durch in Seiten wan düngen des Generators angeordnete Düsen oder dergl. erfolgt, wodurch erreicht wird, daß die Gebläse bei bestimmtem Brennstoff mit gleichbleibenden, die größte Nutzwirkung ergebenden Spannungen arbeiten können.
- 2. Eine Ausführungsform des Verfahreiis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft in größerer Höhe, der Dampf in geringerer innerhalb der ersten liegenden Höhe durchgeblasen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE152840C true DE152840C (de) |
Family
ID=419526
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE152840C (de) |
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0
- DE DENDAT152840D patent/DE152840C/de active Active
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