DE508379C

DE508379C - Kreiselmaschine mit drehbaren Leit- und Laufschaufeln

Info

Publication number: DE508379C
Application number: DEA53954D
Authority: DE
Original assignee: Escher Wyss Maschinenfabriken AG
Current assignee: Sulzer Escher Wyss GmbH
Priority date: 1928-04-05
Filing date: 1928-04-24
Publication date: 1930-09-26

Description

Kreiselmaschine mit drehbaren Leit- und Laufschaufeln Es kommt vielfach vor, daß eine und dieselbe Kreiselmaschine zeitweise als Kraftmaschine und zeitweise als Arbeitsmaschine zu laufen hat. Das ist beispielsweise bei hydraulischen Speicheranlagen der Fall, wo bei großem Kraftbedarf einer Kreiselmaschine Wasser aus einem Speicherbecken zugeleitet wird, so daß sie dann als Turbine läuft, während bei kleinem Kraftbedarf dieselbe Kreiselmaschine von einer Kraftmaschine, beispielsweise einem elektrischen Motor, angetrieben wird und dann als Pumpe läuft, die Wasser in das genannte Speicherbecken fördert. Maschinen dieser Art sind bis jetzt so gebaut worden, daß sie beim Arbeiten als Turbine im entgegengesetzten Sinne zulaufen haben wie beim Arbeiten als Pumpe. Das bedingt jedoch, daß die Maschine beim übergang von der einen Betriebsart auf die andere stillgesetzt werden muß, was einmal Zeitverluste zur Folge hat, sodann wegen der beim Wiederanlassen zu überwindenden Widerstände häufig Schwierigkeit bereitet und zudem erhebliche Anforderungen an die Bedienungsmannschaft stellt. Zwecks Behebung dieser Nachteile sind bei einer als Kraft-und Arbeitsmaschine verwendbaren Kreiselmaschine mit drehbaren Leit- und Laufschaufeln gemäß vorliegender Erfindung die Leit- und Laufschaufeln in solchem Sinne und um solche Beträge verstellbar, daß, die Maschine beim Übergang von der einen Betriebsart auf die andere mit gleichem Drehsinn weiter betrieben werden kann.
Leitvorrichtungen für Turbinen mit drehbaren Schaufeln, bei denen diese derart ausgebildet sind, daß sie von der geschlossenen Stellung aus mit der einen oder mit der anderen Hochkante nach einwärts gedreht werden können, sind allerdings an sich bekannt. Hiermit wurde aber lediglich bezweckt, beim Abstellen des Maschinensatves durch Umstellen der Leitschaufeln eine Bremswirkung hervorzubringen oder bei entsprechender Laufradausführung dieses in seiner Drehrichtung umkehrbar zu machen, ohne daß eine Umkehr der Richtung des Durchflusses stattfindet.
Auf der Zeichnung ist eine Ausführung der Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten Schnitt durch einte hydraulische Kreiselmaschine mit radial durchströmter Leitvorrichtung und axial durchströmtem Laufrad, während Abb. 2 in einer Draufsicht verschiedene Stellungen der Leitschaufeln sowie das Laufrad dieser Kreiselmaschine zeigt.
In der Zeichnung bezeichnet i drehbare Leitschaufeln und 2 drehbare Laufschaufeln einer hydraulischen Kreiselmaschine, durch die das Wasser beim Turbinenbetrieb in Richtung des Pfeiles T und beim. Pumpenbetrieb in Richtung des Pfeiles P strömt. Mit der Welle 5 dieser Kreiselmaschine kann z. B. ein elektrischer Teil, der entweder als Generator oder als Motor arbeiten kann, starr verbunden sein. Die Leitschaufeln i sind in an sich bekannter Weise um Bolzen 3 gleichzeitig und gleichartig bewegbar. Die Einrichtung zum Verstellen der Laufschaufeln 2 ist ebenfalls bekannter Bauart und deshalb in der Zeichnung nicht näher dargestellt. Die Leitschaufeln i und Laufschaufeln 2 sind so ausgebildet, daß sie sich in der geschlossenen Stellung nicht überdecken 'und daher in keiner Lage gegenseitig feststellen. Infolgedessen können diese Schaufeln von der Schließstellung aus in der einen oder anderen Richtung gedreht werden. In dem oberen linken Viertel der Abb. 2 sind die Leitschaufeln i in der Schließstellung gezeigt, aus der sie entweder so gedreht werden können, daß die Spitze ¢ nach auswärts zu liegen kommt, wie im oberen rechten Viertel dieser Abbildung gezeigt ist, oder nach einwärts gerichtet ist, wie im unteren linken Viertel der Abb. 2 veranschaulicht ist. Sind die Leitschaufeln in die im oberen rechten Viertel der Abb. 2 gezeigte Lage und die Laufschaufeln 2 in die in. Abb. i in ausgezogenen Linien gezeigte Lage gedreht worden, so arbeitet die kreiselmaschirne, wenn die Strömungsrichtung des Wassers den Pfeilen T entspricht, als Turbine, wobei deren Laufrad sich in Richtung des Pfeiles C dreht. Werden dagegen die Leitschaufeln i in die im unteren linken Viertel der Abb. 2 gezeigte Lage und die Laufschaufeln 2 in die in Abb. i in bezug auf eine Schaufel in strichpunktierten Linien angedeutete Lage gedreht, so kann die Kreiselmaschine bei demselben Drehsinn (Pfeil C) des Laufrades und bei einer Strömungsrichtung des Wassers den Pfeilen P entsprechend als Pumpe arbeiten. Bei der dargestellten Kreiselmaschine sind somit die Leit- und Laufschaufeln in solchem Sinne und um solche Beträge verstellbar, daß. die Maschine beim Übergang von der einen Betriebsart auf die andere mit gleichem Drehsinn weiter betrieben werden kann.
Für die Erfindung spielt es keine Rolle, ob das Betriebs- und Fördermittel Wasser, Dampf, Luft oder ein Gas ist.

Claims

PATENT AN SPRU CH Kreiselmaschine mit drehbaren Leit-und Laufschaufeln, insbesondere für hydraulische Speicherkraftanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Verdrehen der Leit- und Laufschaufeln ohne Wechsel des Drehsinnes als Kraftmaschine und als Arbeitsmaschine verwendbar ist.