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Verfahren zur Herstellung von Steppdecken und ähnlichen stickmusterartig
gesteppten Futterstoffen auf der Stickmaschine Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Steppdecken und ähnlichen stickmusterartig gesteppten Futterstoffen.
Es ist bekannt, sogenannte Steppfutter, die zum Füttern von Wintermänteln, Kostümen
usw. verwendet werden, derart herzustellen, daß eine leichtere, aber in Oualität
bessere Stoffbahn aus Seide, Kunstseide, Halbseide usw. auf eine dicke, aber billige
Stoffbahn aus Flanell, Biber oder meist Futterwatte aufgesteppt wird. Auch die Herstellung
von Steppdecken, Schlafröcken und Stoffen zu Pantoffeln und Hausschuhen geschieht
auf diese Weise. Die Verbindung der beiden erwähnten Stoffbahnen, also das Zusammennähen,
Zusammensteppen geschieht allgemein mit hierfür geeigneten Steppmaschinen, also
Spezialnähmaschinen.
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Um dieses Verfahren zu verbilligen, was namentlich für die billigeren
Konfektionssteppfutter von Wichtigkeit ist, hat man neuerdings das Zusammensteppen
bzw. das Aufsteppen des eigentlichen Futterstoffes auf die Watte mit den bekannten
Automatenstickmaschinen, die ja eigentlich zur Erzeugung von Wäschestickereien und
Spitzen bestimmt sind, vorgenommen. Diese Maschinen, die es meist in drei Längen
gibt (6,5o, 9,2o und 13,50 m), sticken gleich zwei oder mehrere Stoffbahnen von
der Länge der Maschine aufeinander, was eine wesentliche Beschleunigung, also Verbilligung
des Verfahrens darstellte. Das vorliegende Verfahren stellt nun eine weitere ganz
bedeutende Vereinfachung, Beschleunigung und Verbilligung des Verfahrens dar und
außerdem eine Erweiterung insofern, als über den ursprünglichen Zweck, nämlich die
Verbindung, das Zusammensteppen bzw. Zusammensäcken der beiden Stoffbahnen noch
hinausgegangen wird.
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Wie bereits erwähnt, erfolgt das verbesserte Verfahren des Zusammenstickens
der beiden Stoffe auf den 6,5 bis t3,5 in langen Stickmaschinen derart, daß die
beiden Stoffbahnen übereinander in die -Maschine einbespannt werden. Es können hierbei
also jedesmal zwei Stoffbahnen von der Länge der betreffenden Maschine, also 6.5o
bis 13,50 m, und der Breite der beiden Stoffe, also z. B. 8o cm oder zoo
cm oder noch breiter, zusammengestickt werden. Nachdem dies geschehen ist, muß die
nunmehr zusammengestickte Stoffbahn, das Steppfutter, aus der Maschine genommen
werden, und es müssen wieder zwei Sttoffbahnen neu eingespannt werden usw. Das Einspannen
und Wiederv orrichten dauert etwa il/., bis z Stunden, das Sticken selbst je nach
dem Muster etwa to bis 20 Minuten. Das immer wieder nach der kurzen Zeit von to
bis 2o Minuten neu vorzunehmende Einspannen und Vorrichten der Maschine verteuert
den Arbeitsvorgang ganz bedeutend.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung will diesen Übelstand beseitigen
und das Besticken bzw. Zusammensticken auf eine
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dadurch, daß die beiden Stoffbahnen nicht waagerecht in die Maschine `,eingespannt
erde., sondern von oben nach unten laufend oder umgekehrt über das Stickfeld des
Gatters geführt werden. Wenn es sich also, um ein einfaches und anschauliches Beispiel
zu wählen, darum handelt, einen dünnen Kunstseidenstoff von i m Breite auf eine
Wattebahn von ebenfalls r m Breite aufzusticken, so geschieht dies nicht in .der
erwähnten Weise, daß bei einer 13,5-m-Maschine ein Stoffstreifen des Kunstseidenfutterstoffes
von i m Breite und 13,5 m Länge in der Längsrichtung der Maschine in diese
eingespannt wird und darüber ein ebenso breiter und ebenso langer Streifen Futterwatte,
sondern es werden der Maschine in diesem Falle 13 Stück Ware von vielleicht 6o m
Länge des kunstseidenen Futterstoffes nebeneinander und darüber 13 Stücke Wattewickel
von ebenfaals etwa 6om Länge vorgelegt, die nun beide übereinanderliegend durch
die Maschine laufen, um zusammengestickt zu werden. Der Vorteil ist offensichtlich,
denn ein Auswechseln der Stoffbahnen ist jetzt erst nach 6o m notwendig. Die Ware
wird dem Fortschreiten des Zusammenstickens entsprechend durch die Maschine transportiert.
Die nebeneinanderliegenden, durch die Maschine laufenden 13 doppelten Stoffbahnen
werden beim Eintritt und Austritt durch Rollen bzw. Walzen festgeklemmt und durch
die bekannten Breithalter oder Spannkluppen seitlich gespannt, so daß eine straff
gespannte Stoffbahn, die eine Voraussetzung des Bestickens ist, gewährleistet wird.
Der Vorgang des Stickens selbst ist ja bekannt. Ein nach allen Richtungen in einerEbene
beweglicherWagen trägt die vielen Tausende von Nadeln und wird durch einen den Pantographen
bedienenden Sticker oder durch einen Automaten dem Muster entsprechend bewegt. Bei
den einfachen Steppfuttern sind nur ganz einfache geradlinige Motive, Quadrate,
Rechtecke, auf der Spitze stehende Quadrate usw. üblich. Für diese einfachen Steppfutter
sind Maschinen vorgesehen, die einZwischending zwischen den großen, nur mit 6o bis
So Umdrehungen in der Minute laufenden Stickmaschinen und den leichten Nähmaschinen
darstellen. Es ist hierbei an eine Maschine gedacht, durch die vielleicht nur 1
bis 3 Stoffbahnen durchlaufen, also eine kleine, leichte Maschine von vielleicht
nur 3 m Breite, die aber mit mehreren hundert Umdrehungen laufen kann und die bei
der geringen notwendigen Wagenbewegung und nur einigen Dutzend oder ioo Nadeln dem
einfachen Muster entsprechend sich leicht und billig erzeugen läßt.
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Die großen, bekannten Stickmaschinen werden unter Anwendung des soeben
geschilderten Verfahrens in der Hauptsache Verwendung finden zu dem bereits erwähnten
erweiterten Verfahren. Hatte man bisher ausschließlich beabsichtigt, die beiden
Stoffbahnen miteinander zu verbinden, so soll das erweiterte Verfahren gleichzeitig
auch ein künstlerisches Besticken herbeiführen. Es ist dabei gedacht, die bisherigen
wertvollen und teuren Damastfutter gleichzeitig durch Stickmuster zu ersetzen. Das
Zusammensticken würde also nicht nur in den einfachen erwähnten, gerade den angestrebten
Zweck erfüllenden Motiven erfolgen, sondern in Ranken, Blumen, Bordüren usw., und
zwar in vielen Farben. Dabei ist es auch möglich, Schlafrockstoffegleich aus drei
Bahnen herzustellen, nämlich dem Außenstoff, dem dicken Zwischenfutter und dem inneren
dünnen Innenfutter. In der gleichen Weise können Steppdecken hergestellt werden.