DE454467C

DE454467C - Kettenwirkstuhl fuer doppelte Warenerzeugung

Info

Publication number: DE454467C
Application number: DEK94379D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-05-27
Filing date: 1925-05-27
Publication date: 1928-01-10

Description

Kettenwirkstuhl für doppelte Warenerzeugung. Kettenwirkmaschinen sind bisher in der Weise eingerichtet, daß in einem Maschinengestell die erforderlichen Arbeitsgeräte, wie Lochnadelmaschinen, Spitzennadelbarren, Platinenbarren, Nadelpresse usw., für die Erzeugung einer Warenbahn eingebaut sind. Bei anderen Textilmaschinen-, -,vie Spinnstühlen, Webstühlen o. dgl., ist es bereits üblich, in demselben Gestell sämtliche zur Warenerzeugung erforderlichen Einrichtungen doppelt einzubauen, so daß zwei Warenbahnen unabhängig voneinander erzeugt werden können. Bei Strickmaschinen ist es bekannt, zwei Maschinen auf einen Tisch zu setzen und dadurch in gegenseitige Abhängigkeit zu bringen, daß auf derselben Schwingwelle z. B. die für beide Maschinenseiten erforderlichen Hebel vereinigt sitzen und die von ihnen getragenen Nadeln umschichtig arbeiten.
Vorliegende Erfindung strebt an, den Kettenwirkstuhl bzw. die Kettenraschel ebenfalls so einzurichten, daß auf einer Maschine zwei Warenbahnen unabhängig voneinander hergestellt werden können. Wenn es bisher noch nicht ermöglicht worden ist, so lag dies wohl daran, daß beim Kettenstuhl für die Verdopplung der Warenerzeugung ganz besondere Schwierigkeiten zu überwinden sind, weil die Zahl der miteinander arbeitenden Einrichtungen, Nadeln, Nadelbarren usw., wesentlich vielgestaltiger als sonst bei anderen Textilmaschinen ist. Demzufolge ist auch der Einbau und der Antrieb der einzelnen Einrichtungen ungleich schwieriger. Vorliegende Erfindung hat jedoch diesen Gedanken dadurch gelöst, daß in demselben Maschinengestell sowohl die Legmaschinen mit Nadelbarren und Abschlageinrichtung als auch die Nadelpressung und der Antrieb je getrennt doppelt eingebaut, Antriebs- und Exzenterwelle jeder Einrichtung jedoch vexeinigt und die von beiden Einrichtungen getrennt hergestellten Warenbahnen vor den Abschlagplatinen senkrecht zu der Fadenführung abgeleitet sind. Damit ist auch bei Kettenstühlen die doppelte Warenerzeugung in demselben Gestell ermöglicht. Der für diese doppelte Maschine erforderliche Raum ist wesentlich kleiner als für zwei Maschinen. Die gesamte Einrichtung für jede Stuhlhälfte ist einfacher, so daß auch die Herstellungskosten außer dem vereinfachten Gestell für den übrigen Antrieb geringer werden.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel im Querschnitt durch einen derartigen Doppelstuhl im wesentlichen schematisch dargestellt.
Das für beide Stühle gemeinsame Gestell besteht aus den Wangen G, die durch die vordere und hintere Traverse T verbunden sind. Die Fäden F1 und F2 kommen von den beiden Bäumen B1 und B2 und gehen durch die Lochnadelmaschinen L1 und L2, die an ihren Vierkantstäben V1 und V2 befestigt sind. Die Fäden werden dann durch die:Wirknadeln S1 und S2 geleitet und werden mittels der Pressen P, und P3 sowie der Platinen P2 und P4 zu Maschen verwirkt. Die fertige Ware wird senkrecht zu den Kettenfäden nach vorn abgezogen und auf die Bäume Wi, W2 aufgewickelt. Unter den Bäumen W1, W2 ist für jede Seite je eine gemeinsame Welle gelagert, die sowohl die Exzenter E, bzw. E'2 wie auch die Handräder H1 und H2 trägt. Die Einrichtungen jeder Maschinenseite entsprechen einander.
Die Zeichnung enthält nur ein Ausführungsbeispiel; denn es können auf jeder Maschinenseite z. B. auch die arbeitenden Teile für zweiflächige Waren, also solche, die mit zwei Nadelbarren gearbeitet sind, eingebaut sein. Ebenso können auch zwei oder mehr Lochnadelmaschinen zu jeder Maschinenseite gehören. Beide Maschinenseiten arbeiten völlig unabhängig voneinander, also z. B. auf der einen Seite i8-, auf der anderen 26teilig oder sonst nach Belieben. Ebenso können beide Maschinenhälften unabhängig voneinander in und außer Betrieb gesetzt werden. Der von einem solchen Doppelstuhl beanspruchte Platz wird gegenüber einem doppelt so langen Kettenwixkstuhl so weit verringert, daß mit dem Doppelstuhl eine größere Menge Ware h.erstellbar ist als auf einem einseitigen, doppelt langen Stuhl.
Damit die beiden Nadelbarren in der Maschine nicht gleichzeitig arbeiten, wodurch die Erschütterungen und Schwingungen in der Maschine störend werden können, empfiehlt es sich, die Kupplung zur Einschaltung der beiden Maschinenhälften so einzurichten, daß die Nadelbarren stets wechselseitig arbeiten müssen.

Claims

PATENTANSPRUCH; Kettenwirkstuhl für doppelte Warenerzeugung, dadurch gekennzeichnet, daß in demselben Maschinengestell die Legmaschinen mit Nadelbarren, Abschlageinrichtung, Nadelpressung und Antrieb je getrennt doppelt eingebaut, Antriebs- und Exzenterwelle jeder Seite jedoch in sich vereinigt und die von beiden Einrichtungen getrennt hergestellten Warenbahnen vor den Abschlagplatinen senkrecht zu den Kettenfäden abgeleitet sind.