DE50672C

DE50672C - Apparat zur Bogenreinigung

Info

Publication number: DE50672C
Application number: DENDAT50672D
Authority: DE
Original assignee: G. DUNCAN, 30 Fairfield Crescent, Liverpool, und i J. SALMON, Blackfriars Bridge, Manchester
Anticipated expiration: 1909-03-19

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Apparat zur Bogenreinigung.

Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Anordnung einer Maschine zur sicheren Reinigung bedruckter Papierbogen zwecks Wegnahme von Schmutz oder überschüssiger Farbe von denselben.

Bisher bestanden derartige Maschinen oder Apparate aus geheizten glatten Walzen, zwischen denen das zu reinigende Papier hindurchgeführt wurde, wobei die überschüssige Farbe durch trockene oder nasse Wischer entfernt wurde. Trockene Wischer vollführten die Arbeit nicht in genügender Weise, während nasse Wischer bisher nicht in solcher Weise zur Verwendung gelangen konnten, um die Walzen in der vortheilhaftesten Stellung, d. h. über einander anordnen zu können.

Nach vorliegender Neuerung wird es ermöglicht, die nassen Wischer über den Walzenachsen und nicht wie früher lediglich unter denselben arbeiten zu lassen, wodurch man, unbeschadet der Stellung der Walzen, horizontal neben einander, diagonal oder senkrecht über einander immer eine sichere Reinigung des Bogens erhält.

Ein Apparat nach vorliegender Erfindung besteht in der Hauptsache aus einem geeigneten Gestell zur Auflagerung zweier oder mehrerer neben einander parallel liegender, geheizter glatter Metallcylinder, zwischen denen der zu reinigende Papierbogen hindurchgeführt wird, in Combination mit neuen Einrichtungen zur Wegnahme des Schmutzes von diesen Cylindern, und in manchen Fällen zum Trocknen und Poliren der letzteren.

Die Einrichtung zur Entfernung des Schmutzes oder der . Farbe besteht in der Hauptsache in einem endlosen wandernden Wischtuch von solcher Anordnung, dafs dessen einer Theil in Petroleum, Alkalilösung oder andere geeignete Reinigungsflüssigkeit eintaucht oder mit derselben in Berührung kommt, während ein anderer Theil dieses endlosen Tuches die zu reinigenden Cylinder berührt; ferner besteht die Einrichtung aus einer weichen porösen Walze, die durch Aneinanderschieben von Filzscheiben auf einer Achse oder durch Ueberdecken der letzteren mit Tuch gebildet wird. Diese Walze ist so angeordnet, dafs sie mit dem zu reinigenden Cylinder und mit Reinigungsflüssigkeit in Berührung kommt. Im Bedarfsfalle können in Verbindung mit einem endlosen Wischtuch mehrere solcher Walzen zur Verwendung kommen, und kann die Flüssigkeit, wenn solche Reinigungswalzen für den obersten Cylinder verwendet werden, von oben an die betreffenden Walzen herangeführt werden.

In Verbindung mit der oben gekennzeichneten Reinigungseinrichtung können trockene Wischer zur Verwendung kommen, welche gegen die Cylinder wirken.

Die Cylinder zur Reinigung der Papierbogen können beliebig, am besten aber über einander angeordnet sein; liegen die Cylinder über einander, so empfiehlt es sich, den unteren Cylinder in einem die zur Reinigung bestimmte Flüssigkeit enthaltenden Trog laufen zu lassen. Den nassen oder trockenen Wisch-

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tüchern kann eine intermittirende oder continuirliche Bewegung ertheilt werden, wie auch die Wischtücher in manchen Fällen feststehend angeordnet sein können.

Fig. ι zeigt im Verticälschnitt einen Apparat von der vorstehend gekennzeichneten Anordnung, α ist das Gestell zur Lagerung der in Lagern ruhenden glatten Metallcylinder b, welche behufs Anheizung durch Dampf, Heizgase oder Verbrennungsproducte hohl gestaltet sind, c sind die Auf- und Ablegetische für das zwischen den Cylindern hindurchzuführende Papier. Die Cylinder erhalten durch Zahnräder gemeinschaftlichen Antrieb, d ist ein Keil zur Einstellung der Lagerschalen des oberen Cylinders. Die Pfeile zeigen die Bewegungsrichtung der Cylinder, e ist ein endloses, um die Walzen/¹ geführtes Tuch, g der die zum Reinigen der Cylinder bestimmte Flüssigkeit enthaltende Trog, h ein mit Löchern versehener Klotz im Trog und über dem Tuch, und i ein verstellbarer, aus Gummi oder ähnlichem elastischen Material gebildeter Wischer. Das Tuch e wird durch Drehung einer oder beider Walzen f mittelst Schnecken- oder Rädertriebes in geeigneter Weise in Umlauf versetzt, so dafs immer neue Flächen mit der Reinigungsflüssigkeit und mit dem oben liegenden Cylinder b in Berührung kommen. Die Menge der in das Tuch dringenden Reinigungsflüssigkeit wird durch einen oder mehrere über dem Trog g befindliche Hähne regulirt, während Klotz h die gleichmäfsige Vertheilung der Flüssigkeit über die Tuchfläche bewirkt und als Belastungsgewicht für die Aufrechterhaltung der Berührung des Tuches mit den Walzen dient. Bei Drehung des oberen Cylinders nimmt Wischer i Flüssigkeit und Schmutz von demselben weg und verhindert eine Uebertragung derselben an das zwischen beiden Cylindern hindurchgeführte Papier, j sind die Achsen zur Lagerung weicher poröser Walzen, welche in die Reinigungsflüssigkeit im Trog / tauchen, m ist ein Schaltwerk zur Bethätigung dieser Walzen, ο ist der Wischer.-Zur intermittirendeü oder continuirlichen Drehung der weichen Walzen kann jede geeignete Vorrichtung dienen, die aber im Bedarfsfalle auch wegfallen kann. Stehen die Walzen still, so dienen sie einfach als Polster und brauchen nicht kreisförmig gestaltet zu sein; in diesem Falle eignen sich Polster von dreieckiger Form am besten. Der untere Cylinder kann in einen mit Flüssigkeit angefüllten Trog eintauchen oder ein oder, mehrere in einen besonderen Trog angeordnete Kissen oder Polster berühren. Auch können für jeden Cylinder zwei oder mehrere Reinigungsvorrichtungen angeordnet werden.

Fig. 2 zeigt eine Abänderung des Apparates in der Weise, dafs das Tuch e um Walzen herum durch einen mit Flüssigkeit angefüllten Trog ρ geführt wird, wobei das Tuch durch Schaltwerk oder anderes Getriebe in Bewegung gesetzt wird.

Zur Zuführung und Ableitung der Papierbogen in bezw. aus den Cylindern kann jedwede geeignete Vorrichtung dienen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Ein Apparat zur Bogenreinigung mit zwei über einander liegenden Cylindern b b, von denen der obere einen auf dem Cylinder angebrachten Reinigungsapparat enthält, welcher aus einem über Walzen f umlaufenden endlosen Tuche e, dem auf dem Tuche ruhenden durchlöcherten Klotze h und dem einstellbaren Wischer i besteht, sämmtliche Theile in einem umgebenden trichterartigen Kasten angebracht, dem die Reinigungsflüssigkeit nach Bedarf zuläuft (Fig. i).

2. In Abänderung des im Anspruch i. gekennzeichneten Apparates die Combination eines umlaufenden endlosen, die Feuchtigkeit unmittelbar aus einem Behälter ρ auf die Cylinderoberfläche übertragenden Tuches e mit einem einstellbaren Wischer i, wobei Tuch und Wischer in einem umgebenden trichterartigen Kasten arbeiten (Fig. 2).

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.