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Walzenpresse für die Druckbehandlung `-von Waren-, insbesondere Papierbahnen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Walzenpresse für die Druckbehandlung von Waren-,
insbesondere Papierbahnen, bei der mindestens eine der Walzen durch ein fließfähiges
Druckmittel auf der der Wirkstelle abgewandten Walzenseite beaufschlagt wird. Als
Druckbehandlung kommt beispielsweise das Glätten und Prägen von Papier und anderen
Werkstoffen, das Abquetschen der Feuchtigkeit vor. Textilien, das Kalandrieren,
das Ausziehen von Kunststoff- und Gummifolien u. dgl. in Frage.
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Bekanntlich erleiden die Walzenpressen für die DruckbehandlungvonWarenbahnen
bei derArbeitsverrichtung eine Durchbiegung nach der der Wirkstelle der Walze abgewandten
Seite, welche die gleichmäßige Druckausübung auf der ganzen Walzenlänge nachteilig
beeinflußt, wenn die Walze über ihre Zapfen gegen eine Gegenwalze oder eine Unterlage
angepreßt wird.
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Es sind schon verschiedene Vorschläge gemacht worden, um diesen Nachteil
zu beheben. So ist dazu übergegangen worden, die Walze zu bombieren. Hier besteht
bereits der Übelstand, daß jede Bombierung nur einer bestimmten Druckgröße Rechnung
tragen kann, wodurch für jede Druckgröße eine andere Walze erforderlich ist. Werden
zum Anpressen der Walze und damit zur Druckausübung durch die Walze Stützrollen
verwendet, die auf der der `'Wirkstelle der Walze abgewandten Seite auf die ganze
Länge der Walze verteilt angeordnet sind und gesondert eine Druckbelastung erfahren,
dann läßt sich zwar eine gleichmäßige Druckausübung auf die ganze Länge der Walze
erzielen und eine Durchbiegung der Walze vermeiden, jedoch ist es neben dem verhältnismäßig
großen Aufwand an Bauteilen ungünstig, daß beispielsweise bei der Verwendung der
Anordnung zum Ahquetschen der Feuchtigkeit von Textilien, namentlich wenn -die Textilien
aus dem Färbvorgang kommen, die Stützrollen verschmutzen sowie Schmutz- und Flusenfänger
bilden, was ein Reinigen der Vorrichtung in verhältnismäßig kurzfristigen Zeitabständen
erforderlich macht und die Arbeitsgeschwindigkeit beeinträchtigt.
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Es sind bereits Walzen bekanntgeworden, welche auf der der Wirkstelle
abgewandten Seite in sich auf ihre ganze Länge erstreckenden und ihren halben Umfang
umfassenden Lagerschalen gelagert sind. Zwischen den Stirnenden der Lagerschalen
ist der Schalengrund zur Aufnahme von Druckflüssigkeit ausgenommen, wobei der ausgenommene
Teil mit einer Dichtung ausgekleidet ist, die mit ihrem nach innen umgelegten
Rand am Walzenumfang anliegt. Die langen Lagerschalen ergeben eine ganz beträchtliche
Gewichtserhöhung und sind verhältnismäßig teuer. Auch erhöhen sie die beim Arbeiten
mit der Walze zu überwindende Reibung. Um diese Schwierigkeiten bei einer Walzenpresse
zu beheben, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die beaufschlagte Druckwalze
als schwimmende Walze etwa bis zur Höhe ihrer Mittellinie in das in einem trogartigen
Behälter befindliche, die Bahn nicht nachteilig beeinflussende Druckmittel eintaucht.
Ferner sind an den Walzenstirnflächen sowie am Walzenumfang anliegende Dichtelemente
vorgesehen, von denen die letzteren gleichzeitig als Widerlager zum Verhüten des
Wanderris der druckbelasteten Walze bei ihrer Drehung dienen.
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Hierdurch ist erreicht, daß die Walze gewissermaßen schwebt und auf
ihrer tanzen Länge einen gleichmäßigen Druck auf eine Gegenwalze oder eine andere
Unterlage ausübt, da der Flüssigkeitsdrucksich allseitig gleichmäßig fortpflanzt,
ohne daß es besonderer äußerer Zusatzvorkehrungen bedarf, um die gleichmäßige Druckausübung
zu gewährleisten, oder daß besonders teuere Lagerkörper erforderlich sind. Am Walzenumfang
oder an den Walzenstirnseiten austretende Leckflüssigkeit läßt sich auffangen, insbesondere
wenn die Walze als Unterwalze angeordnet ist, und erneut dem Vorrat an Druckflüssigkeit
zuführen. Ein Vorteil der Erfindung besteht auch darin, daß die Walze keiner zusätzlichen
Mittel zur Verhinderung eines Ausbiegens oder Ausweichens in Querrichtung zum Anpre@ssungsdruck
bedarf.
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Außerdem wird die Lagerung der Druckwalze ausschließlich durch,das
Druckmittel des trogartigen Behälters gebildet.
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Zwischen dem Innenrand des Troges und den am Walzenumfang anliegenden
Dichtelementen sind zweckmäßig Stützelemente, beispielsweise in Form eines durchbrochenen
Steges, vorgesehen, um ein Anlaufen der Walze gegen den Trogrand bzw. ein Andrücken
der Dichtelemente gegen den Troginnenrand zu verhüten.
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In dem mit .der Druckflüssigkeit gefüllten Trog ist erfindungsgemäß
ferner ein sich vorzugsweise über
die ganze Troglänge erstreckendes
Luftkissen angeordnet. Das Luftkissen ist zum Nachladen und zum Ablassen der Druckluft
eingerichtet, wodurch sich eine nachgiebige Pufferurig der Druckflüssigkeit ergibt,
Zweckmäßig wird als Druckmittel zum Beaufschlagen der Druckwalze die Behandlungsflüssigkeit
für die Warenbahn verwendet. Dies ist deshalb vorteilhaft, weil beim Bearbeiten
von Warenbahnen durch die Druckwalze, welche vorangehend oder auch nachfolgend einer
Behandlung mit einer besonderen Flüssigkeit unterworfen werden, so z. B. beim Abquetschen
der Feuchtigkeit von aus dem Färbvorgang kommenden Textilien, die Walze in diesem
Fall keine die Ware beeinträchtigenden Spuren hinterlassen kann.
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Die Walze selbst ist zapfenlos ausgeführt oder kann auch Zapfen, z.
B. zur Anbringung eines Antriebszahnrades, aufweisen, wie -dies bei der Verwendungder
Walze zur Druckbehandlung von Papierbahnen zweckmäßig ist. Bei Walzen mit Zapfen
ist eine Senkrechtführung für diese in der Trogwand vorgesehen.
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Gegebenenfalls kann als Druckmittel auch .ein-gasförmiges Druckmittel
ohne Druckflüssigkeit verwendet werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung durch die Wiedergabe eines Walzensatzes im Querschnitt.
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Die Druckwalze 1 ist als Unterwalze angeordnet und wirkt gegen die
Oberwalze 2, gegen welche sie angedrückt wird. Sie kann aua jedem geeigneten Werkstoff
bestehen und notwendigenfalls auch elastische Eigenschaften aufweisen, die auch
auf die Oberfläche der Walze beschränkt sein können.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Walze 1 zapfenlos in
einem trogartigen Behälter 8 angeordnet und liegt bis zur Höhe ihrer Mittelachse
in der Druckflüssigkeit 3, welche von einem geeigneten Speiser stammt und durch
das Anschlußrohr 9 für einen Druckschlauch zugeführt wird. An dem Walzenumfang liegen
als Abschluß gegen die Flüssigkeit an dem Behälter angebrachte Dichtelemente an,
die bei dem Ausführungsbeispiel die Form von Streifen 4 mit einem sich an den Walzenumfang
anschmiegenden Lippenansatz 5 aufweisen und beispielsweise aus elastischem Werkstoff,
wie Gummi, bestehen, dessen an den Walzenumfang sich anlegende Lippenflächen, z.
B. mit Fluorkunststoff auf der Basis der Po.lymerisationsprodukte von Tetrafluoräthylen
oder auch einem anderen Dichtungswerkstoff 11, zweckmäßig von großer Ahriebfestigkeit
und mit guten Gleiteigenschaften, bestückt sein können. Die Dichtungslippen werden
von dem Flüssigkeitsdruck gegen den Walzenumfang gepreßt. Außerdem weisen die Dichtungslippen
auf der der Behälterinnenwand zugewandten Seite durchbrochene Stege12 als Abstützelemente
auf. Es ist auch möglich, solche Stege an der Innenwand des Behälters vorzusehen.
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An den Stirnseiten der Walze sind gleichfalls Dichtelemente vorgesehen,
die durch 6 strichpunktiert angedeutet sind. Diese Dichtelemente können nachgiebig
gegen die Walzenstirnseiten angepreßt werden. Auch eine Anpressung über den Flüssigkeitsdruck
ist möglich, indem die scheibenartigen Dichtelemente einen den Stirninnenflächen
des Troges zugewandten Steg aus elastischem Werkstoff, gegebenenfalls mit einer
sich auf die Steglänge erstreckenden Falte oder Welle aufweisen, wobei der Steg
unter Belassung eines Spaltes zwischen der Stirnfläche des Behälters und der Dichtungsscheibe
an der Stirnwand des Behälters dicht befestigt wird.
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Zur gesicherten Festlegung der Dichtungselemente kann ein Rahmen 10
vorgesehen sein, der auch über die Oberkanten der Dichtelemente an den Stirnseiten
greifen kann.
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Der Trog kann zum Heben und Senken eingerichtet sein, um die Walze
1 grob gegen die Gegenwalze 2 anstellen zu können. Diese Anstellvorrichtung läßt
sich beispielsweise durch eine entsprechende Exzenteranordnung bilden. Inder Zeichnung
ist die Exzenteranordnung durch den ausgesparten Kreis 7 angedeutet. De Senkrechtführüngefi#für
. den Trog sind in der Zeichnung nicht besonders angedeutet.
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In dem mit Flüssigkeit gefüllten Trog kann auch noch das strichpunktiert
wiedergegebene Druckluftki,ssen,13;-bestehen@d aus einer elastischen mit Luft zu
füllenden Blase, angeordnet werden. Das Kissen erstreckt sich zweckmäßig auf die
ganze Troglänge und läßt sich durch Vorsehen eines entsprechenden Druckluftanschlusses
zum Nachladen einrichten. Ebenso kann die Druckluft über ein entsprechendes Ventil
abgelassen werden.
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Auch nur als Stützwalzen wirkende Walzen für Walzenpressen lassen
sich in der erfindungsgemäßen Weise ausbilden.