DE505951C - Zerlegbares Liegemoebel - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 30. AUGUST 1930

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVs 505951 KLASSE 34 g GRUPPE

Siegfried Müller in Berlin

Zerlegbares Liegemöbel Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Juli 1929 ab

Der Gegenstand der Erfindung ist ein Ruhebett, welches bei Nacht und nach Wunsch auch bei Tage als Ruhebett benutzbar ist, jedoch durch restlose Zerlegung in einen Tisch und in Sitzmöbel umgewandelt werden kann, welche nächst dem Ruhebett als die dringlichst notwendigen Gebrauchsmöbel gelten können. Infolge Vereinigung der wichtigsten Gebrauchsmöbel in einem Möbelstücke ist der Erfindungs- gegenstand besonders vorteilhaft geeignet für räumlich beschränkte Gebäude, wie Wohnlauben, Badehütten, Wochenendhäuser, Forst- und Schutzhütten o. dgl., bei welchen infolge des geringen vorhandenen Platzes besonders viel Wert auf Ausstattung nur mit den unumgänglich notwendigen Möbelstücken gelegt werden muß.

Das wesentlichste Merkmal des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß

ao der Rahmen und die Polsterung des Liegemöbels mehrfach unterteilt ist und daß jedes Teilstück zu einem neuen Gebrauchsmöbel umgeformt werden kann. Die Teilstücke sind derart ausgebildet, daß sie zu Tisch- und Sitz-

a5 möbeln umgeformt werden können. Hierbei sind der Rahmen des Liegemöbels durch Umklappen seiner Endstücke in ein Tischgestell und die einzelnen Polsterungsteilstücke durch Herausklappen von angelenkten Stützen in Sitzmöbel umwandelbar.

Bei Benutzung des Erfindungsgegenstandes als Liegemöbel sind die Polsterungsteilstücke auf den durch Umlegen des Tischgestelles gebildeten Rahmen aneinanderliegend aufgelegt und bilden eine geschlossene Liegefläche. Dabei kann der eine Endteil als Kopfstück die übliche Keilform erhalten und ist nach dem Einschwenken in seinen hohlen Unterteil ebenfalls als Sitzmöbel verwendbar. Zweckmäßig erfolgt die Unterteilung der Liegefläche derart, daß ein Kopf- 4^ stück, ein der Tischfläche entsprechendes Mittelstück und ein Fußstück vorhanden ist; jedoch können diese einzelnen Teilstücke erforderlichenfalls auch durch weitere Unterteilung in eine größere Anzahl Sitzmöbel mit kleinerer Sitzfläche getrennt sein. Dementsprechend ist dann auch jedes dieser weiteren Teilstücke mit einem die umgelegten Fußstreben enthaltenden Rahmen versehen. Die Beine des Liegemöbels nach der Erfindung können entweder fest mit dem Hauptrahmen verbunden oder an diesem abschraubbar befestigt sein.

In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform des Liegemöbels gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt: Abb. ι das Ruhebett im Schaubilde,
Abb. 2 einen Längsschnitt desselben,
Abb. 3 ein Teilstück des Liegemöbels als Sitzmöbel aufgestellt,

Abb. 4 den Hauptrahmen als Tisch, 6c,

Abb. 5 vergrößert eine weitere Verbindungsart der Hauptrahmenteile und

Abb. 6 eine Stützstrebenanordnung für die aufgeklappten Beine der Teilmöbel.

Der aus Profilträgern gebildete Hauptrahmen besteht aus einem zum Tragen der Tischfläche

bestimmten Mittelsttick ι und den zur Bildung der Tischbeine herangezogenen Endteilen2und3· Die Beine 4 des Liegemöbels sind mit dem Rahmen fest verbunden oder lösbar verschraubt. In den Hauptrahmen sind die Teilstücke 5, 6, 7 der Polsterung aneinanderliegend eingesetzt, welche jedes einen Sonderrahmen 8 besitzen, in dem mittels Gelenken 9 die im aufgeklappten Zustande als Beine dienenden Streben 10 befestigt sind. Das als Keilpolster ausgebildete Endteil 7 ist in seinen hohlen Unterteil 11 einschwenkbar und in seiner zur Verwendung als Keilpolster bedingten Stellung durch Stützglieder 12 gehalten.

Sollen die einzelnen Teilstücke des Liegemöbels ihrer zweiten Bestimmung als Sitzmöbel dienen, so werden sie vom Hauptrahmen ausgehoben, die Streben 10 werden ausgeschwenkt und durch Winkelverstrebungen 13, welche ebenfalls in die Sonderrahmen 8 eingeschwenkt sind, versteift. Der Hauptrahmen wird dann ebenfalls durch Umklappen der Endteile 2, 3 und Sicherung derselben durch in gleicher Weise wie oben in ihm vorgesehene Winkelstreben 14 zu einem Tischgestell umgeformt. Die Tischplatte 15, welche bei Verwendung des Erfindungsgegenstandes als Liegemöbel unter dem Mittelstück 6 in den Hauptrahmen eingelegt ist, wird nun ausgehoben und durch geeignet geformte Stützorgane 16 in gleiche Höhe mit den oberen Kanten des Mittelstückes 1 gebracht und in dieser Lage gesichert.

Durch diese neue Anordnung ist eine restlose Aufteilung des zerlegbaren Liegemöbels nach der Erfindung möglich, d. h. jeder Teil des Liegemöbels hat nach Zerlegung desselben seine neue Bestimmung.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Zerlegbares Liegemöbel, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen und die Polsterung des Liegemöbels mehrfach unterteilt und die Teilstücke derart ausgebildet sind, daß sie zu Tisch- und Sitzmöbeln umgeformt werden können.

2. Liegemöbel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen des Liegemöbels durch Umklappen seiner Endstücke in bekannter Weise in ein Tischgestell und die einzelnen Polsterungsteilstücke durch Herausklappen von in deren Rahmen angelenkten Beinstützen in Sitzmöbel umwandelbar sind.

3. Liegemöbel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Endteil (7) der Polsterung, welcher als Keilpolster ausgebildet ist, in seinem Rahmen (11) einschwenkbar und in seiner zur Verwendung als Keilpolster bedingten Stellung durch Stützglieder (12) gehalten ist.

4. Liegemöbel nach Anspruch 1 bis 3, · dadurch gekennzeichnet, daß die ausschwenkbaren Beinstreben (10) durch mit den Rahmen (8) gelenkig verbundene Winkelstreben absteifbar sind.

5. Liegemöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Mittelstück (6) der Polsterung eine Platte (15) in das mittlere Rahmenstück (1) eingelegt ist, welche bei Verwendung des Ruhebettrahmens als Tischgestell aushebbar und durch aufklappbare Stützglieder (16) in gleicher Höhe mit den oberen Kanten des Mittelstückes (1) feststellbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen