DE505462C - Elektrischer Isolierkoerper - Google Patents
Elektrischer IsolierkoerperInfo
- Publication number
- DE505462C DE505462C DEW62453D DEW0062453D DE505462C DE 505462 C DE505462 C DE 505462C DE W62453 D DEW62453 D DE W62453D DE W0062453 D DEW0062453 D DE W0062453D DE 505462 C DE505462 C DE 505462C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- voltage
- group
- breakdown
- insulator
- insulating body
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B3/00—Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
- H01B3/002—Inhomogeneous material in general
- H01B3/004—Inhomogeneous material in general with conductive additives or conductive layers
Landscapes
- Organic Insulating Materials (AREA)
- Inorganic Insulating Materials (AREA)
Description
Nach den herrschenden Anschauungen soll ein elektrisch beanspruchter Isolierkörper
durchschlagen, sobald die höchste elektrische Feldstärke einen gewissen Grenzwert, die sogenannte
Durchschlagsfeldstärke erreicht hat. Entsprechend dieser Anschauung hat man bisher
elektrische Isolierkörper so bemessen, daß der räumliche und zeitliche Höchstwert der
elektrischen Feldstärke unterhalb der erwähnten Grenze bleibt. Sofern es sich um einen
einheitlichen Körper handelt und das elektrische Feld gleichförmig ist oder von der
Gleichförmigkeit nicht allzusehr abweicht, führt die genannte Regel erfahrungsgemäß
v\\ einer zweckmäßigen Bemessung des Isolierkörpers. Es ist ferner bekannt, daß in
nicht homogenen Feldern die Beanspruchung manchmal höher werden kann als die im homogenen Felde ermittelte Durchschlags-
ao feldstärke, bevor ein Durchschlag eintritt. Gelegentliche Beobachtungen dieser Art haben
jedoch nicht zit praktischen Folgerungen führen können, weil die Bedingungen, unter
denen der Durchschlag tatsächlich erfolgt, bisher nicht bekannt waren.
Die vorliegende Erfindung geht von einer neuen Vorstellung über das Wesen des
Dui ehschlagsvorganges aus, die auf Grund eingehender Versuche entstanden ist, die zur
Erforschung der Durchschlagserscheinung ausgeführt worden sind. Nach dieser Vorstellung
ist die Grenze für die elektrische Beanspruchbarkeit eines Isolierkörpers dann erreicht,
wenn das thermisch-elektrische Gleichgewicht in dem Isolierstoff labil wird. Der
elektrisch beanspruchte Isolierstoff wird durch die Strombelastung und gegebenenfalls
durch dielektrische Verluste erwärmt. Mit der Erwärmung steigt die Leitfähigkeit,
und hiermit wachsen die Verluste weiter. Bei niedriger Beanspruchung wird ebensoviel Wärme nach der Umgebung weggeführt,
als auf elektrischem Wege erzeugt wird; es herrscht thermisch-elektrisches Gleichgewicht. Bei einer gewissen Beanspruchung
wird dieses Gleichgewicht labil, d. h. die elektrisch erzeugte Wärme wächst bei steigender Temperatur schneller als die
zur Umgebung abgeführte Wärme. Der Stoff verkohlt und wird gut leitend, der Isolierkörper
ist »durchgeschlagen«.
Die geschilderten Verhältnisse lassen sich an Hand der in Abb. 1 gezeichneten Stromspannungskennlinie
des Isolierkörpers ohne weiteres übersehen. Als Abszisse ist die am Isolierkörper wirkende Spannung U, als Ordinate
der den Körper durchfließende (Isolations-) Strom / aufgetragen. Bei kleinen Spannungen fällt die Kennlinie mit ihrer
Nullpunktstangente OT zusammen, d. h. der Isolationsstrom befolgt des Ohmsche Gesetz.
Bei höherer Spannung erwärmt sich der Isolierstoff und wird besser leitend, die Kennlinie
biegt nach oben ab. Ihr Umkehrpunkt A bestimmt die Durchschlagsspannung U1n.
Jenseits A ist der Zustand labil; der Strom wächst von selbst weiter.
Der labile Teil der Kennlinie wird im allgemeinen außerordentlich rasch durchlaufen,
was sich durch das plötzliche Eintreten des
Durchschlags kundgibt, ,sobald der Punkt .-ί
auf der ßenttlihie'-'riath^Abb. ι erreicht ist.
Man ist infolgedessen genötigt, die Betriebsspannung weit unterhalb des Durchschlagswertes
U1n festzusetzen, damit der Isolierkörper
auch bei vorübergehender Spannungserhöhung, z. B. durch Überspannungen, nicht durchschlägt.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen ίο Isolierkörper, bei welchem die Labilität im
Durchschlagspunkte der Kennlinie und oberhalb dieses Punktes aufgehoben ist. Ein derartiger
Isolierkörper kann beispielsweise aus zwei elektrisch hintereinandergeschalteten
Teilen gebildet werden, von denen der eine bei der Gebrauchsspannung den größten Teil
der elektrischen Beanspruchung aufnimmt, während der andere Teil im wesentlichen wie
ein Ohmscher Widerstand wirkt und das Anwachsen des Stromes verhindert, wenn die
Beanspruchung bis zur Durchschlagsspannung des ersten Teiles anwächst. Die Erfordernisse,
denen beide Teile zu genügen haben, gehen aus der Abb. 2 hervor. Die Kurve I sei die Stromspannungskennlinie des Teiles,
der die Beanspruchung hauptsächlich tragen soll. Die Kennlinie II des zweiten Teiles soll
bis zu Strombelastungen jenseits des Durchschlagspunktes der Kennlinie I des ersten
Teiles wachsende Spannung bei zunehmendem "Strom ergeben. Der durch die elektrische
Reihenschaltung beider Teile entstehende Gesamtkörper hat die Kennlinie III, die sich durch Addition der zu demselben
Strom gehörenden Spannungen der Teile I und II ergibt. Man sieht, daß die Durchschlagsspannung
des Gesamtkörpers weit hinaufgerückt ist. Benutzt man diesen etwa bei der Spannung U0, so entfällt der größte
Teil U1 dieser Spannung auf den Teil I, während Teil II betriebsmäßig nur die kleine
Spannung U2 zu tragen hat. Wird jetzt infolge
einer Überspannung die Gesamtspannung beträchtlich erhöht, etwa bis zum Wert U5 (Punkt B auf III), so nimmt Teil II
den größten Teil der Überspannung auf, während Teil I zwar bis über den Durchschlagspunkt
beansprucht wird (Punkt B1), aber nicht durchschlägt, weil der Strom nicht über den
durch die Punkte B und B1 gegebenen Wert anschwellen kann.
Ein Beispiel möge das vorher Ausgeführte näher erläutern: In Abb. 3 stellt Kurve I die
Kennlinie einer 0,1 mm starken 4 cm2 großen Guttaperchaschicht dar. A ist der Durchschlagspunkt;
er entspricht einer Belastung von etwa 1,1 Mikroampere bei 4,5 kV.
Bei 3,5 kV Gebrauchsspannung wäre die Sicherheit gegen Durchschlag kaum 30 °/0,
also praktisch vollkommen unzureichend. Kurve II zeigt die Kennlinie einer ebenso
großen 0,05 mm dicken Cellonschicht. Für die beiden elektrisch hintereinandergeschalteten
Schichten gilt die Kennlinie III. Wählt man nun wiederum als Gebrauchsspannung 3,5 kV, entsprechend Punkt C der Kennlinie,
so entfällt hiervon auf die Guttapercha 3,1 kV, auf die Cellonschicht 0,4 kV. Die
Guttaperchaschicht trägt also den größten Teil der Gesamtspannung, und zwar ist sie
mit fast 70 % ihrer Durchschlagsfestigkeit belastet. Dabei ist aber die Durchschlagssicherheit
bedeutend gewachsen, und zwar auf über 120 °/0; der Durchschlag tritt erst bei
etwa 7,8 kV ein. Die Durchschlagsspannung ist im vorliegenden Falle sogar höher als
wenn man die gesamte Isolierstoffdicke (ο, 15 mm) aus Guttapercha hergestellt hätte,
was etwa 6,7 kV Durchschlagsspannung entspräche.
Die Anwendung der Erfindung ist selbstverständlich, nicht auf die angegebenen Stoffe
und insbesondere nicht auf die in dem Beispiel angenommenen kleinen Wandstärken beschränkt.
Auch brauchen die Teile des Isolierkörpers nicht die Form ebener Schichten
zu haben, sondern können beliebige Gestalt besitzen, sofern nur die Schichtung der angewandten
Isolierstoffe nach den ihnen eigentümlichen Kennlinien erfolgt.
Die vorstehenden Überlegungen lassen sich sinngemäß ohne weiteres auf Isolierkörper
übertragen, die aus mehr als zwei elektrisch hintereinandergeschalteten Teilen bestehen.
Das Wesentliche ist, daß die Kennlinie des Gesamtkörpers in dem Bereich der vorkommenden
Spannungen keinen Umkehrpunkt besitzt. Eine Zusammensetzung des Isolierkörpers aus mehr als zwei Teilen kann sich
z. B. aus mechanischen, baulichen oder anderen Rücksichten ergeben.
Die vorhergehenden Betrachtungen beziehen sich auf zeitlich gleichmäßige elektrische
Felder (Gleichspannung). Im elektrischen Wechselfelde ist der Ladestrom zu beachten. In diesem Falle wird man die
Formgebung und die Dielektrizitätskonstanten der Teile zweckmäßig so wählen, daß sich
die Spannungsverteilung bei der Betriebsspannung entsprechend dem Kennlinienbild
in Abb. 2 einstellt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Elektrischer Isolierkörper aus zwei verschiedenartigen Gruppen von elektrisch hintereinandergeschalteten, aus festen Isolierstoffen bestehenden Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß die für die einzelnen Gruppen verwendeten Isolierstoffe so beschaffen sind, daß gemäß ihrer Kennlinien bei der Belastung des Isolierkörpers mitder Betriebsspannung die eine Gruppe dem Stromdurchgang einen erheblich größeren Widerstand entgegensetzt als die andere Gruppe und daher die Betriebsspannung größtenteils trägt, während die Teile der anderen Gruppe bei Belastung des Isolierkörpers bis über die Durchschlagsspannung der ersten Gruppe hinaus bei wachsendem Strom zunehmende Spannung tragen, und zwar in solchem Ausmaße, daß die Durchschlagsspannung des Isolierkörpers wesentlich höher liegt als die Durchschlagsspannung der ersten Gruppe seiner Bestandteile.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW62453D DE505462C (de) | 1922-10-31 | 1922-10-31 | Elektrischer Isolierkoerper |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW62453D DE505462C (de) | 1922-10-31 | 1922-10-31 | Elektrischer Isolierkoerper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE505462C true DE505462C (de) | 1930-08-20 |
Family
ID=7606583
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW62453D Expired DE505462C (de) | 1922-10-31 | 1922-10-31 | Elektrischer Isolierkoerper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE505462C (de) |
-
1922
- 1922-10-31 DE DEW62453D patent/DE505462C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2413475C2 (de) | ||
DE2344067C2 (de) | Stoffzusammensetzungen mit nicht-linearer elektrischer Widerstandscharakteristik | |
DE2903442A1 (de) | Elektrische vorrichtung, z.b. heizkoerper oder temperaturmessfuehler, mit zumindest zwei elektroden und einem ptc- element, insbesondere zur beseitigung von einschaltstromstosstoerungen | |
DE2365066C2 (de) | Elektrisches Kabel | |
DE2559503A1 (de) | Induktions-heizvorrichtung | |
DE102020132348A1 (de) | Elektrischer Leiter | |
DE2434279B2 (de) | Einrichtung zum ueberspannungsschutz fuer thyristoren eines gesteuerten hochspannungsumrichters | |
DE1263175B (de) | Elektrischer Starkstrom-Impulsgenerator | |
DE2506021A1 (de) | Ueberspannungs-schutzschaltung fuer hochleistungsthyristoren | |
DE2938736C2 (de) | Steuerschaltung für Abschalt- Thyristor | |
EP0747910A2 (de) | PTC-Widerstand | |
DE2312540B2 (de) | Einrichtung zur Umformung einer Wechselspannung in eine hohe Gleichspannung | |
DE19800470A1 (de) | Widerstandselement | |
DE505462C (de) | Elektrischer Isolierkoerper | |
DE1613703A1 (de) | Thyristorstromrichter | |
DE2063436C2 (de) | Stromrichteranordnung | |
DE10063850A1 (de) | Leitfähige Polymerverbindungen mit fibrillären Fasern und Bauteile | |
EP3342015A1 (de) | Vorgefertigter muffenkörper für die verbindung zweier hochspannungspolymerkabel für gleichstrom | |
CH661383A5 (de) | Thyristoreinrichtung. | |
DE102018221518A1 (de) | Hochspannungsgenerator zum Bereitstellen eines Hochspannungsimpulses | |
DE2618941A1 (de) | Vorrichtung zur waermebehandlung von nahrungsmitteln in einem elektrolyt-bad | |
DE950301C (de) | Vorrichtung und Schaltungsanordnung zum Speichern von Informationen | |
DE475486C (de) | Vorrichtung zum Betrieb einer Entladungsroehre | |
CH170845A (de) | Verfahren für die Herstellung von Erzeugnissen mit gegeneinander isolierten elektrischen Leitern und nach diesem Verfahren hergestellter isolierter Leiter. | |
DE715492C (de) | Dichtungsstopfen fuer mit Polystyrol o. dgl. isolierte elektrische Kabel und Leitungen |